Vier Formate für Eintracht – eine Adresse für Fans.

T(h)or!

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Þórir Jóhann Helgason, Spitzname “Thor”, feiert einen gelungenen Einstand und trifft in der Partie gegen den FC St. Pauli per Direktabnahme spät zum 1:1-Ausgleich. Der Isländer ließ sich freudestrahlend vor der Südkurve feiern. Durch seinen Treffer nur wenige Minuten nach seine Einwechslung gehen die Blau-Gelben mit dem ersten Remis der Saison in die erste Länderspielpause. Gegen über weite Teile der Partie etwas überlegene Gäste geht das Unentschieden in Ordnung, dennoch droht der Absturz auf einen direkten Abstiegsplatz je nachdem, wie die anderen Teams spielen. Über 21.000 Zuschauer hatten sich auf den Weg ins Eintracht-Stadion gemacht.

Eintracht-Coach Jens Härtel entschied sich für folgende Aufstellung: Thorben Hoffmann (TW) – Danilo Wiebe (76. Þórir Jóhann Helgason), Brian Behrendt, Robert Ivanov, Hasan Kuruçay (81. Saulo Decarli), Anton Donkor – Robin Krauße (C), Sebastian Griesbeck (60. Marvin Rittmüller), Johan Gómez (76. Kaan Caliskaner) – Florian Krüger (60. Fabio Kaufmann), Anthony Ujah

Die ersten fünf Minuten verliefen still, beide Fanlager protestierten gegen die Preiserhöhung durch den Topspielzuschlag. Genau als es im Eintracht-Stadion wieder laut wurde, hatten die Gäste ihre erste Chance. Die erst nach fünf Minuten den Block gekommenen Pauli-Anhänger sahen, wie Hartel aus der Drehung von der Strafraumkante abzog. Doch Hoffmann tauchte rechtzeitig ab und schnappte sich das Spielgerät. Ein paar Minuten danach zog Smith aus der zweiten Reihe ab, links vorbei. Auf der anderen Seite setzten sich die Löwen kurzzeitig am gegnerischen Strafraum fest, ein Abschluss sprang dabei aber nicht heraus. Etwa 20 Minuten waren gespielt, als Kuruçay unzureichend klärte und damit Saliakas bediente, der aus 18 Metern über den Querbalken ballerte.

Wenige Augenblicke später ließ Afolayan mehrere Braunschweiger stehen, bei Ivanov war dann aber Endstation, der den Zweikampf für sich entscheiden konnte und anschließend gefoult wurde. Im Gegenzug setzte sich Anton Donkor stark gegen Saliakas durch und schlug den Ball in die Gefahrenzone. Anthony Ujah ging volley Risiko und nahm die Hereingabe volley. Den Ball traf er super, doch mit dem Ball traf er auch Gegenspieler Mets. Das wäre richtig gefährlich geworden. Zwei Zeigerumdrehungen später legte Albers für Ritzka, der aus der zweiten Reihe abzog, klar links vorbei. Dann kam wieder die Eintracht: Nach einem langen Ball war Ujah eigentlich frei durch, doch die Ballmitnahme war nicht perfekt und so wurde der Stürmer eingeholt. Schlussendlich traf er die Kugel aus 17 Metern nicht perfekt, der Ball hüpfte rechts vorbei.

Im Gegenzug knallte Afolayan das Spielgerät aus der Distanz klar über das Tor. Eine Viertelstunde vor dem Pausenpfiff konnte Saad den Ball von der linken Seite in den Strafraum spielen, Afolayan versuchte es mit einer Direktabnahme, traf die Kugel aber nicht. Ein paar Minuten danach köpfte Ujah eine Krauße-Ecke weit am Tor vorbei. Dann wurden die Gäste schon etwas gefährlicher: Albers chippte in den Lauf von Hartel, der wieder zurück zu Albers legte. Der Pauli-Stürmer drückte das Leder aus kurzer Distanz links am Tor vorbei. Kurz darauf kombinierten sich die Gäste erneut schnell und direkt an den Löwen-Strafraum. Saliakas legte für Smith ab, dessen Schuss Ivanov blocken konnte. Kurz vor dem Halbzeitpfiff setze sich Gómez bei einem scheinbar ungefährlichen langen Ball beinahe noch gegen Wahl durch, wurde am Ende aber doch am Abschluss gehindert.

Dann war Halbzeit. Die Blau-Gelben gelang im letzten Drittel nicht viel. Pauli-Torwart Vasilj musste noch nicht eingreifen. Auch Thorben Hoffmann hatte noch nicht viel aufs Tor bekommen, die meisten Abschlüsse der Gäste landeten irgendwo auf der Tartanbahn vor der Südkurve. Kurz nach Wiederanpfiff protestierten die Gäste-Anhänger erneut, indem sie einige Tennisbälle aufs Spielfeld warfen. Hoffmann und Co packten mit an und kurz darauf ging es auch schon weiter.

Zehn Minuten waren im zweiten Durchgang gespielt, als die Löwen den ersten Abschluss nach dem Seitenwechsel verbuchen konnten. Ujah legte für Gómez ab, der sofort abzog, das Tor aber klar verfehlte und eher Wurst und Wolters in der Südkurve gefährdete als das Tor der Gäste. Auf der anderen Seite faustete Hoffmann einen Freistoß von Smith aus der Gefahrenzone. Eine Stunde war gespielt, als eine weite Flanke der Gäste über den zweiten Pfosten hinweg segelte. Saad stand vollkommen frei und konnte die Kugel unbedrängt kontrollieren, zog nach innen und suchte den Abschluss. Wiebe konnte nicht mehr verhindernd eingreifen und durch seine Beine flog der Schuss aufs Tor. Bei dem Schuss aus kurzer Distanz war Thorben Hoffmann machtlos, der Ball schlug neben dem linken Pfosten ein. Das 0.1 für die Gäste aus Hamburg.

Härtel hatte bereits zuvor einen Doppelwechsel geplant. Griesbeck und Krüger gingen raus. Rittmüller ging auf die Wiebe-Position, der auf die Position von Griesbeck rückte. Der FK-Wechsel (Fabio Kaufmann/Florian Krüger) erfolgte positionsgetreu. In der Meisterminute ging Rittmüller über rechts zur Grundlinie und legte den Ball flach auf den Strafraumrand. Eigentlich die perfekte Vorlage, doch kein Mitspieler war weit und zu sehen. Fünf Minuten später ging Saad im Zweikampf mit Behrendt zu Boden und forderte Elfmeter, Schiedsrichter Lechner gab diesen aber nicht. Eine Minute später leisten sich die Löwen einen haarsträubenden Ballverlust im Aufbauspiel. Smith zog aus 18 Metern ab, Ivanov fälschte zur Ecke ab. Diese bugsierte Robin Krauße aus der Gefahrenzone.

Fünf Minuten danach fingen die Gäste einen Abschlag von Hoffmann ab und machten es blitzschnell: Der Ball kam zu Hartel, der halblinks im Strafraum ziemlich viel Platz hatte, aber nur das Außennetz traf. Wenige Augenblicke später kam Saad im Strafraum an den Ball und visierte das rechte Eck an. Hoffmann machte sich lang und verhinderte mit einer starken Flugparade die Vorentscheidung. Zehn Minuten vor Ende der regulären Spielzeit flog eine Halbfeldflanke in den gegnerischen Strafraum. Ujah störte Mets, der per Kopf somit nur bedingt klären konnte. An der Strafraumkante kam Þórir Jóhann Helgason angerauscht, ging volles Risiko und zog per Direktabnahme ab. Der Ball schlug im rechten Eck, der isländische Neuzugang reckte die Faust in den Himmel und jubelte freudestrahlend in die Südkurve, in der sich tausende Eintracht-Fans in den Armen lagen! Was für ein Einstand! Der 1:1-Ausgleich mit dem ersten Schuss aufs Tor eines Braunschweigers.

Nur kurz nach dem Ausgleich machte Rittmüller erneut den Weg zur Grundlinie und bediente Caliskaner, der aus elf Metern etwas zu lange zögerte. Sein Abschluss konnte somit noch von Irvine geblockt werden. Die anschließende Ecke bugsierte Behrendt über den Kasten. Aufgrund einer längeren Verletzungspause gab es acht Minuten Nachspielzeit. Und gleich zu Beginn der zusätzlichen Spielminuten wurde es knifflig: Ujah wurde über links geschickt und steckte auf Fabio Kaufmann durch, der das Leder mit der Hacke für Krauße auflegte. Doch der wurde resolut von Metcalfe am Schuss gehindert. Die meisten Spieler und Fans der Eintracht hatten einen Elfmeter gesehen und nach langer Überprüfung ging Lechner auch selbst noch zum Bildschirm, entschied sich nach mehrmaligem Betrachten der Szene aber, bei seiner Entscheidung zu bleiben. Eine Szene, bei der wohl eine Entscheidung in beide Richtungen ok ist. Die Nachspielzeit war bereits abgelaufen, als Metcalfe noch einmal aus 20 Metern abzog, doch das war leichte Beute für Thorben Hoffmann.

Und so stand es 1:1, als Schiedsrichter Florian Lechner das Spiel beendete. Ein Punkt, mit dem die Löwen sicherlich gut leben können. In der Länderspielpause gilt es Wege zu finden, um häufiger in Abschluss-Situationen zu kommen, denn zwingende Chancen waren wieder einmal Mangelware bei den Blau-Gelben.

Bis dahin

Euer Kivi

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