Vier Formate für Eintracht – eine Adresse für Fans.

Heimsieg gegen den SV Sandhausen

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Heimsieg! Drei späte Tore im Kellerduell sorgen für Freude, Verzweiflung und ein explodierendes Eintracht-Stadion. In einem lange dürftigen Spiel ließ sich die Eintracht nicht von einem späten Ausgleich zurückwerfen und antwortete sofort. Ein Sieg, nach dem man sagen muss: “Fußball ist Ergebnissport”, denn die Sterne vom Himmel gespielt haben unsere Löwen heute eher nicht. Dennoch ist der 2:1-Sieg nach Toren von Decarli und Donkor ein großer Schritt in Richtung Klassenerhalt, denn bei drei noch verbleibenden Spielen beträgt der Vorsprung auf die direkten Abstiegsplätze sieben Punkte. Der Vorsprung auf den Relegationsplatz ist auf fünf Punkte angewachsen.

Eintracht-Coach Michael Schiele entschied sich gegen seinen Ex-Club für folgende Aufstellung: Ron-Thorben Hoffmann (TW) – Saulo Decarli, Filip Benkovic, Hasan Kuruçay, Anton Donkor – Bryan Henning (64. Danilo Wiebe), Jannis Nikolaou – Maurice Multhaup (64. Jan-Hendrik Marx), Immanuel Pherai (83. Manuel Wintzheimer), Lion Lauberbach (90.+4 Fabio Kaufmann) – Anthony Ujah (90.+4 Tarsis Bonga)

Ein paar Minuten sahen die 20.000 Zuschauer nicht viel mehr als Ansätze, bis ein dicker Patzer die Riesen-Chance für Sandhausen einleitete. Der von Esswein bedrängte Decarli grätschte den Ball in den eigenen Strafraum. Doch dort stand nur Gegenspieler Ademi, der alleine vor dem Tor rechts vorbei ballerte. Großes Glück für die Eintracht. Zwei Minuten später flutschte Hoffmann ein eigentlich harmloser Fernschuss von Esswein durch die Hände, im Nachfassen hatte unsere Nummer 1 das Leder aber dann doch noch klar vor der Linie sicher. Kurz darauf versuchte es Okoroji bei einem Freistoß aus 22 Metern direkt, Hoffmann war aber da und hielt den Ball fest. Zwanzig Minuten waren gespielt, da hatten die Löwen ihre erste nennenswerte Chance: Eine Ecke von Donkor erwischte Nikoloau mit dem Kopf. Sandhausen-Keeper Drewes bekam noch die Fingerspitzen an den Ball und parierte zur Seite. Doch die Blau-Gelben blieben dran und nur Augenblicke später köpfte Ujah die Kugel nach einer Decarli-Flanke hauchzart über die Latte.

Auf der anderen Seite köpfte Ademi wenig später eine Ecke knapp über das Tor von Hoffmann. Zehn Minuten danach zog Ajdini von halbrechts in den Strafraum und konnte von Donkor nicht am Schuss gehindert werden. Doch Hoffmann tauchte ab und parierte den strammen Flachschuss klasse. Im Gegenzug nahm Ujah einen langen Ball mit der Brust runter und zog per Volley von der Strafraumkante ab. Drewes konnte den wuchtigen Schuss nur nach vorne klatschen, wo Lauberbach einen Schritt zu spät kam. Doch die Klärungsaktion der Sandhäuser landete genau bei Multhaup, der aus zehn Metern über den Kasten ballerte. Ein paar Minuten später stocherte Ademi die Kugel aus dem Getümmel irgendwie in den Rückraum zu Bachmann, der vom Strafraumrand knapp links vorbeirauschte. Eine Minute vor der Pause hebelte ein langer Ball die gesamte Blau-Gelbe Hintermannschaft aus und Ademi war auf und davon. Im direkten Duell blieb Hoffmann aber erneut Sieger, reagierte glänzend und verhinderte den Rückstand.

Dann war Halbzeit. Keine berauschende Leistung der Löwen, die sich vor allem bei Hoffmann bedanken konnten, dass die Weste hier noch weiß war. Zwar hatten die Blau-Gelben ebenfalls Gelegenheiten. Dennoch war das über weite Teile der ersten Halbzeit einfach zu wenig.

Auch im zweiten Durchgang dauerte es ein paar Minuten, bis eins der beiden Teams gefährlich wurde. Dieses Mal war es die Eintracht, doch bei der scharfen Flanke von Donkor war SVS-Keeper Drewes knapp vor dem einschussbereiten Lauberbach da und begrub die Kugel unter sich. Eine Viertelstunde später segelte eine Ecke der Gäste gefährlich vors Löwen-Tor, doch Decarli klärte auf Kosten eines weiteren Eckstoßes, der nicht gefährlich wurde. Danach passierte lange nichts in den Strafräumen. In der 82. Spielminute bekamen die Einträchtler aber nochmal einen Eckball. Pherai brachte den Ball an den zweiten Pfosten und fand dort Nikolaou, der das Leder in den Fünf-Meter-Raum köpfte. Dort kam Decarli an den Ball und knallte das Leder aus vier Metern auf die Brust von Drewes. Bereits am Boden liegend setzte der Verteidiger nach und stocherte die Kugel irgendwie ins Netz. Das 1:0, etwas aus dem Nichts, aber das war den feiernden Fans und Spielern in diesem Moment egal. Ich bekam in der Jubeltraube noch einen wirbelnden Arm auf den Kopf, scheiß drauf, der BTSV liegt in Führung!

Wenig später versuchte es der eingewechselte Wintzheimer aus der zweiten Reihe, der Schuss von der Leihgabe aus Nürnberg ging aber klar vorbei. Zwei Minuten vor Ende der regulären Spielzeit bekamen die Gäste ihren zwölften Eckball zugesprochen. Okorji brachte den Ball in die Gefahrenzone, wo Zhirov relativ unbedrängt hochstieg und unhaltbar ins linke Eck köpfte, der späte Ausgleich. Die dicke Chance auf den großen Schritt zum Klassenerhalt verpasst? Zum Glück konnten die Eintracht-Fans darüber kaum nachdenken, denn nur 67 Sekunden nach dem Ausgleich verhinderte Danilo Wiebe mit einer Monster-Grätsche nicht nur den Konter, sondern brachte auch Marx in eine Flankenposition. Die Hereingabe des Rechtsverteidigers erwischte Ujah mit dem Kopf, konnte das Leder aber nicht aufs Tor bringen. Doch das war egal, denn die Kugel fiel genau beim aufgerückten Anton Donkor runter, der das Spielgerät mit dem schwächeren Rechten direkt nahm und unter die Latte drosch. Jetzt explodierte das Eintracht-Stadion. Wildfremde Menschen lagen sich in den Armen und brüllten sich die Kehle heiser. Die schnelle und zugleich späte Antwort der Löwen: das 2:1 für die Eintracht!

Die Antwort der Gäste blieb aus und so dürfen die Blau-Gelben nach zwei Niederlagen in Folge einen ganz wichtigen Sieg feiern. Nicht die beste Leistung der Saison, aber das ist am Ende auch egal, denn auch dreckiger Sieg gibt drei Punkte. Somit können die Löwen bereits in der nächsten Woche in Fürth den Direktabstieg verhindern.

Bis dahin

Euer Kivi

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