Vier Formate für Eintracht – eine Adresse für Fans.

Packung in Paderborn

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Wer unsere Eintracht ein paar Jahre kennt, weiß, dass Auswärtsspiele nicht immer das schönste Erlebnis sind. Zumindest auf sportlicher Ebene. Und so kam es am Freitagabend auch in Paderborn. Eigentlich das gesamte Spiel deutlich unterlegen, brachen die Löwen in der Schlussphase komplett ein und kassierten nach Ablauf der regulären Spielzeit noch zwei Treffer. Und das, obwohl der SC Paderborn zwischen den beiden Toren noch einen Foulelfmeter verschossen hatte. Der Ehrentreffer von Ujah brachte nicht viel, denn die Abwehr war einfach zu häufig komplett überfordert und hatte den schnellen Kombinationen der Gastgeber wenig entgegenzusetzen. So setzte es am Ende eine 5:1-Packung. Eine Leistung, die große Sorgen macht im Hinblick auf den Klassenerhalt.

Nachdem der Platz gesichert wurde, ging es an den Cateringstand. “Spezialwurst (scharf)” klang vielversprechend. Als dann eine Currywurst mit Soße und Röstzwiebeln kam, war ich etwas verwirrt, hatte ich doch eine scharfe Wurst erwartet. Doch die Schärfe war in der Soße. Und die war wirklich scharf, auf jeden Fall nicht für jeden verträglich. Zum Glück mag ich Schärfe und so war es eine willkommene Abwechslung, auch wenn die Soße sonst eher wenig Geschmack hatte. Die Bratcurrywurst selbst war durchschnittlich. Die Spezialwurst für vier Euro bekommt von mir eine 7,5/10.

Löwen-Coach Michael Schiele entschied sich für folgende Aufstellung: Ron-Thorben Hoffmann (TW) – Nathan de Medina (46. Lion Lauberbach), Brian Behrendt, Hasan Kuruçay (82. Enrique Peña Zauner), Anton Donkor – Jannis Nikolaou, Robin Krauße (C, 62. Bryan Henning), Fabio Kaufmann (82. Keita Endo), Manuel Wintzheimer (46. Immanuel Pherai), Maurice Multhaup – Anthony Ujah

Die erste Torannäherung hatten die Blau-Gelben. Kaufmanns scharfe Flanke konnte Huth nur wegfausten, Schallenberg klärte dann, bevor ein Braunschweiger eingreifen konnte. Wenig später hatten dann die Gastgeber ihre erste dicke Chance. Conteh steckte auf Leipertz durch, der aus spitzem Winkel frei vor Hoffmann auftauchte. Der Eintracht-Schlussmann machte es aber klasse und entschied das Duell mit einer tollen Parade für sich. Eine Viertelstunde war gespielt, als die Paderborner nach einem geblockten Obermair-Schuss in Ballbesitz blieben. Muslija kam über rechts durch und fand mit seinem Pass Conteh, der aus kurzer Distanz am erneut stark reagierenden Hoffmann scheiterte. Im Gegenzug stellte Wintzheimer den SCP-Torwart mit einem harmlosen, flachen Schuss vom Strafraumrand nicht vor große Probleme. Für einige Minuten spielte sich danach das meiste vor dem Löwen-Strafraum ab, doch bis zur 26. Minute kamen die Paderborner nicht zum Abschluss. Doch dann verlagerte Schallenberg das Geschehen auf die linke Seite. Obermair konnte zur Grundlinie gehen und wurde auch nicht am Flanken gehindert. Am zweiten Pfosten kam Justvan angelaufen und drückte das Leder per Flugkopfball unhaltbar in die Maschen. Das 1:0 für den SC Paderborn.

Danach verflachte das Spiel etwas. Zehn Minuten später kam Multhaup auf der rechten Seite an den Ball und flankte aus dem Halbfeld. Kaufmann kam aus kurzer Distanz ziemlich frei zum Kopfball, platzierte das Leder aber neben dem Tor. Fünf Minuten später bot sich die Konterchance für die Löwen, doch Wintzheimers Distanzschuss wurde geblockt. Eine Zeigerumdrehung danach schickte Wintzheimer Donkor auf die Reise, der aus aussichtsreicher Position einen dankbaren Torwartball in die Arme von Huth flankte. In der Nachspielzeit hatte de Medina eigentlich schon den Ball erobert, ging aber noch einmal ins Dribbling, statt die Situation zu bereinigen und diese Entscheidung flog den Blau-Gelben um die Ohren. Muslija luchste dem Rechtsverteidiger den Ball ab und steckte auf Obermair, der Conteh zur Grundlinie schickte. Dieser legte den Ball wieder zurück zu Obermair, der somit alleine vor Hoffmann auftauchte und zur 2:0 Pausenführung traf.

Zur Pause war die Hoffnung bereits recht klein geworden, lief in der Offensive doch recht wenig. Zudem hatten die Gastgeber die Einladungen zum Toreschießen angenommen. Die Einwechslungen von Pherai und Lauberbach machten aber etwas Mut. Die etwa 2.400 mitgereisten Eintracht-Fans waren auf jeden Fall bereit, noch einmal alles zu geben.

Auch im zweiten Durchgang hatten die Löwen den ersten Torabschluss. Bereits nach wenigen Minuten schickte Donkor den frischen Lauberbach, dessen Flanke Ujah aus zehn Metern ein gutes Stück über den Querbalken ballerte. Eine Minute später konterten erst die Blau-Gelben, nach dem Ballverlust ging es aber schnell in die andere Richtung, doch Contehs Pass auf Leipertz geriet zu lang. Sechs Minuten waren in der zweiten Halbzeit gespielt, als ein einfacher Heber über die Abwehrkette Muslija in Szene setzte. Dieser ließ Krauße aussteigen und legte dann alleine vor Hoffmann zum mitgelaufenen Conteh quer. Kuruçay war auf die Linie gelaufen, konnte den Einschlag aber nicht verhindern. Das 3:0, die Vorentscheidung?
Noch nicht! Fast im direkten Gegenzug leitete ein langer Ball von Hoffmann einen Angriff ein. Donkor schlug den Ball scharf in die Mitte. Ujah stand goldrichtig uns schweißte das Leder zum Anschlusstreffer unter die Latte. Die schnelle Antwort, nur noch 3:1.

In den Minuten danach unterbanden die Paderborner zwei aussichtsreiche Angriffe clever mit taktischen Fouls. Zweimal gelb gabs, zweimal wurden die Standards nicht wirklich gefährlich. Kurz darauf bediente Muslija Conteh, der nach einem Zweikampf im Strafraum zu Fall kam. Doch sowohl der Schiedsrichter auf dem Feld als auch die Kellerkollegen waren der Meinung, dass das nicht für einen Strafstoß reichte. Etwas mehr als eine Stunde war vorüber, als Kaufmann an der Strafraumgrenze für Ujah ablegte, der das rechte Eck anvisierte. Doch Huth war da und hielt den Ball fest. Nur wenige Augenblicke später legte Lauberbach für Ujah ab, doch der Stürmer säbelte aus aussichtsreicher Position am Ball vorbei. Danach kamen beide Teams lange nicht nennenswert zum Abschluss, bis ein Justvan-Freistoß für Gefahr sorgte. Schallenberg legte per Kopf quer, doch Pieringers Kopfball wurde noch geblockt. Wenig später jubelten die Gastgeber, denn Nadj tauchte plötzlich frei vor Hoffmann auf, aber scheiterte im ersten Versuch. Da kein Verteidiger rechtzeitig reagierte, durfte Nadj erneut abschließen und überlupfte den erneut alleingelassenen Hoffmann. Der Ball war drin und die Fahne ging hoch: Abseits!

Es begann die Nachspielzeit und für die Löwen war die Partie mit dem Ende der regulären Spielzeit scheinbar beendet. Locker und ohne zwingenden Zug zum Tor kombinierten sich die Paderborner ohne wirkliche Gegenwehr in den Strafraum. Dort könnte Pieringer völlig frei und ungestört flanken. Wenige Meter vor dem Tor stand Srbeny ebenfalls total blank und köpfte den Ball ins Netz. Das war jetzt wirklich die Vorentscheidungen und die Köpfe der Einträchtler hingen nicht nur wegen der Erdanziehung. Wenige Augenblicke später ließ Obermair ziemlich simpel Behrendt stehen. Der Abwehrspieler hielt den Paderborner fest. Strafstoß und gelb, klare Sache. Auch wenn das Heim-Publikum lautstark Hünemeier, der langjähriger Paderborner wird zum Saisonende seine Karriere beenden, forderte, legte sich Pieringer den Ball zurecht. Der vom FC Schalke 04 ausgeliehene Stürmer hämmerte das Leder aber an den Querbalken. Wirklich freuen konnten sich die Löwen darüber nicht, denn direkt in der nächsten Szene lupfte Obermair den Ball in den Strafraum, wo nur Justvan und Srbeny durchliefen. Justvan grätsche den Ball zu Srbeny, der alleine vor Hoffmann nur noch einschieben musste. Das 5:1, die Blau-Gelben hatten sich hier vollends aufgegeben und kassierten eine echte Klatsche.

Direkt danach war Schluss. Die Löwen verhinderten lange die Vorentscheidung, stellten das Verteidigen dann aber mit Ablauf der regulären Spielzeit komplett ein und wurden dafür bestraft. Am Ende war das mal wieder in allen Bereichen zu wenig für einen Sieg in der 2. Bundesliga. Sicherlich ist eine Niederlage kein Beinbruch, aber die Gegentore fielen einfach viel zu einfach. Jetzt folgen gleich vier direkte Konkurrenten, gegen die ein anderes Gesicht gezeigt werden muss. Wir wissen, die Jungs können es eigentlich und müssen auf eine Rückkehr des verletzten Filip Benkovic hoffen.

Bis dahin

Euer Kivi

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