Es bleibt weiter spannend
5 min readDie Löwen verpassen die Chance, sich die perfekte Ausgangslage für das letzte Heimspiel der Saison zu schaffen. Durch das Remis gegen das Kleeblatt müssen die Blau-Gelben auf Patzer der Konkurrenz hoffen, um im letzten Spiel nicht doch noch zittern zu müssen. Anthony Ujah und Immanuel Pherai trafen jeweils früh in Hälfte eins und Hälfte zwei, doch die Gastgeber hatten zwei schnelle Antworten parat. Am Ende schienen beide Teams mit der Punkteteilung zufrieden zu sein, sodass das Spiel in den letzten Minuten etwas dem Ende entgegen plätscherte. Dennoch haben die Einträchtler den Klassenerhalt weiter in der eigenen Hand und gute Karten, auch in der kommenden Saison zweitklassig zu spielen.
Bevor es daran ging, sich die Kehler heiser zu singen, wurde am Essensstand zugeschlagen. Für vier Euro gab es gleich zwei Bratwürste im Brötchen. Dafür waren diese etwas kleiner, aber nicht so klein wie die in Fürth verschmähten Nürnberger. Das Brötchen war ziemlich weich und eindeutig unterdurchschnittlich. Die Bratwurst war geschmacklich durchaus lecker, aber für mich ein bisschen zu fettig. Die Temperatur war auch total in Ordnung, lediglich etwas knackiger hätte die Wurst sein können. So gibt es eine 8/10 von mir.

Trainer Michael Schiele entschied sich für folgende Aufstellung: Ron-Thorben Hoffmann (TW) – Jan-Hendrik Marx (29. Maurice Multhaup), Saulo Decarli, Filip Benkovic, Hasan Kuruçay, Niko Kijewski – Bryan Henning, Danilo Wiebe, Immanuel Pherai – Anthony Ujah (C), Lion Lauberbach (68. Fabio Kaufmann)
Die erste Chance im Spiel hatten die Löwen: Kijewskis Flanke landete bei Ujah, der für Lauberbach ablegte. Doch dieser konnte den Ball nicht im Tor unterbringen. Zudem ging die Fahne hoch: Abseits. Wenig später setzte sich Hrgota am Strafraumrand gegen Henning durch, die Kugel landete bei Sieb, der aus 16 Metern am stark reagierenden Hoffmann scheiterte. Kurz darauf wurde es nach einem Fürther Eckball fast richtig gefährlich, doch am Ende packte Hoffmann sicher zu. Gerade als die Gastgeber langsam aber sicher das Kommando übernahmen, schickte Wiebe Pherai auf die Reise. Der technisch beschlagene Niederländer zog auf der rechten Seite zur Grundlinie, nahm den Kopf hoch und fand mit einer flachen Hereingabe Anthony Ujah am ersten Pfosten. Der Stürmer kontrollierte die Kugel mit dem Rücken zum Tor, setzte seinen Körper gegen Gegenspieler Jung geschickt ein und drehte sich so in eine gute Schussposition. Aus kurzer Distanz knallte Ujah den Ball dann ins lange Eck. Die Führung und Riesenjubel im Gästeblock, das 0:1 für die Eintracht!

Im Gegenzug versuchte es Sieb aus 20 Metern, aber das war überhaupt kein Problem für Ron-Thorben Hoffmann. Wenig später leistete sich Wiebe einen unnötigen Ballverlust, wodurch Hrgota in den Strafraum eindringen konnte. Doch an Filip Benkovic war kein Vorbeikommen, der Kroate verhinderte mit einem starken Tackling den Torschuss. Die Gastgeber wurden immer stärker und drückten auf den Ausgleich. Meyerhöfer schickte Petkov auf den rechten Strafraumrand. Dort konnte Kuruçay die Flanke nicht verhindern, der Ball landete bei Julian Green, der aus sieben Metern unbedrängt zum Kopfball kam. Nichts zu machen für Hoffmann, die Kugel zappelte im Netz. Der Ausgleich, keine Viertelstunde nach der Führung, das 1:1.
Beinahe hätten die Löwen eine schnelle Antwort gehabt, denn Ujah spielte einen überragenden Außenristpass in den Lauf von Marx, der in aussichtsreicher Position im Kleeblatt-Strafraum auftauchte. Dem Rechtsverteidiger versprang aber der Ball. Zudem verletzte sich Marx dabei auch noch, konnte nicht mehr weitermachen und wurde durch Maurice Multhaup ersetzt.
Die Eintracht suchte nun wieder öfter den Weg nach vorne. Eine halbe Stunde war gespielt, als Pherai den Ball behauptete und an Multhaup weiter gab. Dessen scharfe Hereingabe nahm Lauberbach aus der Drehung direkt, sein Schuss mit dem schwachen Fuß ging aber über den Querbalken. Wenig später versuchte es Pherai etwas überhastet aus großer Distanz, sein Volley-Schuss ging klar vorbei. In den Minuten vor der Pause wurde es eine zerfahrene Partie. Einzig eine flache Flanke von Kijewski versprühte kurz Gefahr, doch dann packte Kleeblatt-Torwart Linde zu und sicherte sich das Spielgerät.
Dann war Halbzeit. Ein Remis, das zu diesem Zeitpunkt zumindest nicht ungerecht war. Klar war aber auch, dass beiden Teams nur ein Sieg wirklich weiterhelfen würde. Die etwa 1.000 mitgereisten Eintracht-Fans waren jedenfalls einigermaßen frohen Mutes und sorgten bis dahin für annehmbare Stimmung im Gästeblock.

Auch im zweiten Durchgang sorgten die Blau-Gelben Einträchtler zuerst für Gefahr. Nicht einmal zwei Minuten waren gespielt, als Maurice Multhaup am rechten Strafraumrand flanken konnte. Seine Hereingabe wurde abgefälscht, landete aber bei Lion Lauberbach, der das Leder mit dem Kopf zentral vors Tor weiterleitete. Dort stand Immanuel Pherai perfekt und bugsierte das Spielgerät aus kurzer Distanz mit dem Knie über die Linie. Anschließend lief unsere Nummer 10 vor den Gästeblock und ließ sich von den ausrastenden Eintracht-Fans feiern. Die erneute Führung, das 1:2!
Kurz darauf konterten die Löwen und Kijewski suchte mit einem Steilpass den startenden Ujah, doch ein Abwehrspieler kam noch dazwischen.
Die Fürther schnauften kurz durch, legten dann aber den Vorwärtsgang ein und drängten auf den Ausgleich. Eine Ecke von Green köpfte Jung aus acht Metern nur knapp am Tor vorbei. Eine Zeigerumdrehung später durfte Petkov aus 20 Metern abziehen, doch der wuchtige Schuss ging knapp vorbei. Sieben Minuten nach der erneuten Führung bekam Green den Ball vom John am linken Strafraumeck. Bryan Henning grätschte daneben und so hatte Green ausreichend Platz, um vom Strafraumrand die rechte Ecke anzuvisieren. Der passte genau neben den Pfosten, Hoffmann streckte sich vergeblich. Der erneute Ausgleich, es stand nun 2:2.
Die Fürther blieben jetzt dran. Erst ballerte Sieb vom Strafraumrand am Tor vorbei, dann zielte er genau in die Arme von Hoffmann.
Ein paar Minuten danach zog Henning mit Tempo Richtung Tor. Sein Linksschuss aus 20 Metern ging ein Stück am Tor vorbei. Eine Viertelstunde vor Ende der regulären Spielzeit durfte Green aus 20 Metern schießen, ballerte aber über den Kasten. Kurz darauf lief der Entlastungsangriff über Kaufmann, der aus 22 Metern vielleicht etwas zu früh abzog. Zu wenig Pfeffer hinter dem Flachschuss und genau in die Mitte. Das war natürlich gar kein Problem für Keeper Linde. Ein paar Minuten später lief der nächste Konter über Kaufmann, der den startenden Pherai zu spät sah. So geriet der Pass zu steil und Linde konnte klären. Auf der anderen Seite zog Ache links im Strafraum ab, schoss aber am Tor vorbei. Quasi im direkten Gegenzug visierte Immanuel Pherai aus der zweiten Reihe die linke Ecke an. Aber Linde tauchte rechtzeitig ab und wischte das Leder zur Seite. In der Nachspielzeit gaben sich die Löwen anscheinend mit dem Remis zufrieden und ließen die Zeit runterlaufen. Einen Freistoß gab es aber noch. Pherai zirkelte den Ball in die Mitte, Ujah köpfte die Hereingabe aber klar am Tor vorbei.

Dann war Schluss. Durch den Sieg von Bielefeld reicht somit ein Heimsieg gegen Regensburg alleine nicht zum Verhindern der Relegation. Sollte Nürnberg verlieren oder Bielefeld nicht gewinnen können, wäre die Eintracht sicher auch in der nächsten Saison Zweitligist. Die Karten liegen immer noch gut und wir haben es in der eigenen Hand. Auf geht’s Eintracht, Kämpfen und Siegen!
Bis dahin
Euer Kivi