Enttäuschung in Bielefeld
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4:1, die nächste Klatsche… unnötige Gegentore und zu wenig Durchschlagskraft bescheren den Blau-Gelben die nächste Pleite in Liga 2. Die zahlreich mitgereisten Eintrachtfans trotteten erneut mit hängenden Köpfen aus dem Auswärtsblock.
Am frühen Nachmittag ging es in Richtung Bielefeld, wo wir auch überpünktlich ankamen. Daher setzten wir uns in ein Restaurant quasi direkt am Gästeblock. Dort gab es auch eine Kleinigkeit zu essen, daher heute kein Bratwursttest. Ich kann aber sagen, das Wasser (Carolinen) war richtig kacke. Der Stehblock füllte sich langsam und man sah bekannte Gesichter. Zudem fand ein Eintrachtfan und Leser vor mir nette Worte für diesen Blog. Danke dafür und Grüße an der Stelle!
Dann ging es auch schon los. Löwen-Trainer Michael Schiele vertraute auf die gleiche Elf, die am vergangenen Freitag die ersten Saisonpunkte gegen Fortuna Düsseldorf holte: Fezic (C) – Marx (60. Kaufmann), Behrendt, Nikolaou, Strompf, Donkor – Pherai (87. Peña Zauner), Krauße, Henning (60. Endo) – Ujah (72. Lauberbach), Ihorst (60. Multhaup)
Der erste Abschluss kam von der Arminia, doch beim recht zentralen Versuch von Vasiliadis aus 17m packte Fejzic sicher zu. Im Gegenzug kam Ujah nach einem langen Ball ziemlich frei zum Abschluss, seine Direktabnahme aber völlig verzog und weit am Tor vorbei schoss, da war mehr drin! Kurz danach wollte Ujah per Kopf Pherai bedienen doch Arminia-Torhüter Fraisl hatte den Braten gerochen und kam vor unserer Nummer 10 an den Ball. Einige Minuten nahm Krauße einen Abpraller aus 20m volley. Der Ball rauschte weit am Tor vorbei. Auf der anderen Seite kam Serra nach Vasiliadis-Zuspiel aus spitzem Winkel zum Abschluss, scheiterte aber an Fejzic.

Zehn Minuten später wurden die Hausherren erneut gefährlich: Okugawa setzte nach und kam im Strafraum an den Ball. Sein Querpass landete bei Lasme, dessen Abschluss von Strompf zur Ecke geblockt wurde. Wenig später sorgte Fejzic für Gefahr: Eine harmlose Flanke von Lasme rutschte unserem Torwart durch die Finger, im Nachfassen verhinderte er aber das Eigentor. Über Umwege kam der Ball nur Sekunden später erneut zu Bielefeld. Die nächste Flanke konnte Nikolaou nur zur Ecke klären.
Und die landete im Tor. Oczipka flankte nah vors Tor, wo niemand in Blau-Gelb so richtig ernsthaft zum Ball ging. Lasme tat das aber und köpfte aus kurzer Distanz zum 1:0 ein. Jetzt waren die Löwen völlig von der Rolle. Kurz nach der Führung kam Hack vorm Strafraumrand zum Abschluss, der Ball ging aber daneben. Sechs Minuten nach dem 1:0 fiel das 2:0. Einen etwas ungenauen Rückpass konnte Fejzic nicht mehr erreichen, es gab also erneut Ecke. Bielefeld entschied sich für eine kurze Variante und Hack durfte anschließend Flanke. Erneut kam Lasme zum Kopfball, dieses Mal prallte der Ball an die Unterkante der Latte. Direkt vor dem Tor stehen mehrere Spieler von beiden Teams. Eintracht konnte den Ball nicht entscheidend klären und im gefühlt zwölften Versuch aus unter einem Meter drückte Hüsing das Spielgerät dann doch über die Linie.
Mit der nächsten nennenswerten Aktion erzielten die Arminen das 3:0. Nach einem Ballverlust im Aufbauspiel lief der Konter. Oczipka konnte aus dem Halbfeld flanken. Dort stand zwar nur Robin Hack, aber der war auch völlig frei und setzte den Volley an Fejzic vorbei ins Tor. Und fast wäre direkt das vierte Tor gefallen, doch Okugawa schaffte es aber nicht, die flache Flanke von Serra freistehend aus kurzer Distanz aufs Tor zu bringen. Kurz vor der Pause setzte Pherai zum Dribbling an und konnte durch Hüsing nur mit einem unfairen Zweikampf gestoppt werden. Der Ball kam zu Ujah, der sofort abzog. SIchere Beute für Fraisl.

Dann war Halbzeit. Die Löwen eine halbe Stunde einigermaßen gut im Spiel, doch dann wurde das Verteidigen eingestellt und man fing sich binnen neun Minuten gleich drei Gegentore. Bis auf die leichtfertig vergebene Chance von Ujah direkt zu Beginn blieb man offensiv aber auch ziemlich harmlos. Zu meiner Überraschung ging es ohne Wechsel in den zweiten Durchgang.
Dort gab es neben gelben Karten erstmal nicht viel zu sehen. Nach einer knappen Stunde verlängerte Ihorst einen Ball zu Donkor, der eigentlich völlig frei vor dem Bielefelder Tor stand, aber Probleme hatte, den Ball zu kontrollieren und dann lange zum Abschluss brauchte. Fraisl tauchte ab und parierte den Schuss aufs kurze Eck ins Toraus. Die folgende Ecke trat Pherai halbhoch sehr nah vors Tor. Sehr nah. Und zwar so nah, dass Lasme anscheinend für seinen Keeper durchlassen wollte. Doch der hatte damit überhaupt nicht gerechnet und beförderte den Ball ins eigene Tor, nur noch 3:1! Das Tor wird anscheinend unserer Nummer 10 zugeschrieben, der somit unser erstes Standardtor erzielte.
Wenig später flankte Ujah zu Multhaup, dessen Schuss von Hüsing geblockt wurde. Im Gegenzug flog ein Fernschuss von Hack klar vorbei. Dann bediente Donkor Ujah, dessen Abschluss aus 18m übers Fangnetz hinterm Tor flog. Nur eine Minute später kam Strompf nach zwei Doppelpässen mit Ujah und Endo in eine gute Schussposition, verzog aber ebenfalls. Ebenfalls nur eine Minute später erhöhte Bielefeld auf 4:1. Einen schwachen und unkonzentrierten Querpass in der Eintracht-Hälfte konnte Vasiliadis abfangen und gab sofort auf den startenden Okugawa weiter, der alleine auf Fejzic zumarschieren konnte und locker durch die Beine von Fejzic zum vierten Tor für seine Mannschaft einschob. Die restlichen zwanzig Minuten passierte eigentlich gar nichts mehr.

Dann war Schluss. Bielefeld mit wenigen Abschlüssen aufs Tor, zumindest wenn man die ganzen Versuche vorm 2:0 nicht mehrfach zählt, aber fast jeder Schuss aufs Tor war auch drin. Für die Eintracht galt hingegen: Wer fast gar nicht aufs Tor schießt, kann auch nicht gewinnen. Zwar traf man nun im zweiten Spiel hintereinander, ist aber auch bereits sechs Ligaspiele ohne Sieg und zeigte erneut eine nicht zufrieden stellende Leistung. Nächste Woche geht es erneut an einem Freitag gegen den 1. FC Nürnberg. Ohne einen Heimsieg wird es direkt vorm wichtigen Derby sehr ungemütlich.
Bis Dahin
Euer Kivi
Ich bin ja erstaunt, wie sachlich Du den Spielverlauf schilderst, ohne die Leistung der Spieler zu bewerten.
Für mich war das gestrige Spiel der Eintracht das eines Absteigers. Insbesondere Fejzic sah nicht besonders gut aus, indem er völlig unnötig eine Ecke verursachte, die dann ja zur zweiten Ecke führte, mit dem Führungstreffer für die Arminia.
Man hatte auch danach nicht das Gefühl, dass er Sicherheit reingebracht hat ins Spiel. Auch vor dem zweiten Tor der Bielefelder blieb er erst kurz stehen und lief dann weiter auf den Stürmer zu. Wieder eine Ecke. Wieder ein Tor.
Liebe Eintracht, so kann es nicht weiter gehen.
Wir müssen reden.
Unser sympathischer Trainer hat wahrscheinlich am kommenden Freitag seine letzte Chance.
Und Vollmann?
Pfff…
Vollmann weg mit diesem Deppen, der kann mal so gar nix gutes zustandekriegen für die 2.Liga. Der Trainer steht da und weiß auch kein Stück mehr weiter, was auch kein Wunder ist. Einfach nur noch zum Heulen und Verzweifeln diese Mannschaft, wären sie bloß gar nicht erst aufgestiegen.