Kein Schritt vor, kein Schritt zurück
5 min readDie Eintracht spielt im Niedersachsen-Duell beim VfL Osnabrück nur 1:1, kann mit dem Remis aufgrund der gezeigten Leistung allerdings gut leben. Man verpasste es, Saarbrücken zu distanzieren und zu Kaiserslautern aufzuschließen.
Nachdem das ursprüngliche Spiel aufgrund von Orkanschäden am Osnabrücker Stadion Bremer Brücke ausgefallen ist, wurde dieses am heutigen Samstag während der Länderspielpause ausgetragen. Das Spiel stand also neben der Tabellensituation auch aus anderen Gründen im Deutschlandweiten Fokus. Über 1.100 Auswärtsfans begleiteten die Löwen, es sollte eine pickepackevoller Auswärtsblock werden.

Im Stadion angekommen, wurde ein guter Platz ergattert und Bratwurst geholt. Durchschnittliche Wurst, sehr schlechtes Brötchen, welches auch noch komplett durchgeschnitten war und somit den Wurstverzehr zusätzliche minderte. Ketchup und Senf gab es in Tüten, was das Ganze nochmal etwas umständlicher machte. Hier kann ich nur eine 4/10 vergeben, da die Bratwurst selber immerhin ok war.
Die Pommes hingegen waren ungesalzen, geschmacklich dann nur mit Mayo oder Ketchup natürlich ganz schwach. Da sie wenigstens frisch und heiß waren, immerhin eine 2/10.

Michael Schiele änderte nicht viel, einziger Neuling im Vergleich zum Auswärtssieg am Montag war Danilo Wiebe, der für den gelbgesperrten Robin Krauße startete.
Aufstellung: Fejzic (C) – Marx, Behrendt, Schultz, Kijewski – Wiebe, Nikolaou – Müller (63. Girth), Henning (74. Consbruch), Multhaup (86. Hartmann) – Lauberbach (74. Ihorst)
Beide Teams spielen zuerst auf ihre Fans. Die Gastgeber erwischen einen schwungvollen Start, wie schon öfter in dieser Saison lassen sich die Löwen zu Beginn an den eigenen Strafraum drängen und verlieren häufig den Ball tief in der eigenen Hälfte (allerdings nicht nur zu Beginn). Nach vier Minuten taucht Fejzic das erste Mal ab und hält einen Flachschuss von Simakala souverän fest. Nach etwa zehn Minuten wird es nach einer Ecke erneut gefährlich, Fejzic kratzt den Ball mit einer Glanztat gerade noch von der Linie.
Kurz darauf die erste Offensivaktion, Multhaup treibt den Ball nach vorne und hat kurz vor dem Strafraum viel Platz. Doch statt für den Abschluss entscheidet er sich den außen mitgelaufenen Lauberbach anzuspielen. Doch sowohl Pass als auch Ballannahme sind zu ungenau und die Chance verpuffte. Dann passiert einige Minuten nichts.
Mit dem zweiten halbwegs gelungenen Angriff klingelt es dann im Kasten der lila-weißen Osnabrücker! Lauberbach setzt sich auf der linken Seite gegen mehrere Gegenspieler durch und flankt in den Strafraum. Dort steht Müller vollkommen frei, nimmt den Ball toll mit der Brust an und schließt trocken auf die kurze Ecke ab. Torhüter Kühn kann den Einschlag nicht mehr verhindern. Müller lässt sich vom Gästeblock feiern, in dem die Stimmung jetzt natürlich hervorragend ist und ein gewisser Blogschreiber eine ordentliche Bierdusche bekommt.

Einige Minuten danach haben die Braunschweiger etwas Oberwasser, allerdings ohne größere Chancen herauszuspielen.
Nach einer halben Stunde dann wieder Osnabrück: Eine Halbfeldflanke wird länger und länger und landet genau bei Opoku. Der vom HSV ausgeliehene Außenbahnspieler kommt aus spitzem Winkel per Volley zum Abschluss, schießt das Spielgerät aus kurzer Distanz aber über den Kasten.
Die Osnabrücker drücken nun auf den Ausgleich, immer wieder rauschen gefährliche Flanken durch den Löwen-Sechzehner. Zwei Minuten vor der Pause dann aber doch noch ein Abschluss der Blau-Gelben: Kühn lässt den eher harmlosen Distanzschuss von Multhaup klatschen, begräbt den Ball aber gerade noch vor dem heranstürmenden Henning unter sich. Mit dem Halbzeitpfiff folgt die zweite entscheidende Szene im ersten Durchgang: Osnabrück darf sich durch den Braunschweiger Strafraum kombinieren, bis plötzlich Heider alleine vor Fejzic steht und diesen aus spitzem Winkel tunnelt. Der Schiedsrichter pfeift gar nicht mehr an und die Löwen müssen noch während die Heimfans den Ausgleich bejubeln den Gang in die Kabine antreten.
Aufgrund der größeren Spielanteile der Gastgeber und der Harmlosigkeit der Braunschweiger leider ein verdienter Ausgleich. Zur Pause verzichteten beide Trainer auf Wechsel und so ging es unverändert weiter.
Nach fünf Minuten werden die Osnabrücker gleich wieder gefährlich. Ein von Schultz abgefälschter Ball hat Fejzic im Nachfassen sicher. Nach etwa einer Stunde setzen sich die Braunschweiger am gegnerischen Strafraum fest, bis Kühn eine schwach getretene Hereingabe problemlos abfangen kann. Kurz zuvor schlug Henning einen Haken zu viel und kam nicht mehr zum Abschluss. Osnabrück hat nun viel den Ball, erspielt sich aber kaum klare Chancen.

Dies verhindert meist noch ein Abwehrbein kurz bevor es richtig gefährlich wurde oder ein Foulspiel, wie von Nikolaou, der kurz vor der Meisterminute einen Konter unterbindet und seine 5. gelbe Karte sieht. Somit wird er beim Heimspiel gegen den TSV Havelse fehlen. Dann folgen auf beiden Seiten einige Wechsel, die den ohnehin zähen Spielfluss nochmal unterbrachen. Eintracht kann mittlerweile kaum für Entlastung über Offensivaktionen sorgen.
Zehn Minuten vor dem Abpfiff taucht Higl plötzlich frei vor Fejzic auf, trifft aber nur das Außennetz. Kurz vor dem Ende kommt Girth bei einem Zweikampf im Strafraum zu Fall, der Schiri lässt richtigerweise weiterspielen. Die letzte Torchance haben erneut die Gastgeber: Bapoh rennt über die linke Seite an, lässt Kijewski stehen und kommt relativ frei zum Abschluss. Diesen führt er aber etwas überhastet aus, sodass der Ball doch recht deutlich übers Tor geht. Kurz danach war Schluss. Ohne wirkliche Torchance im zweiten Durchgang holen die Blau-Gelben einen Punkt beim Verfolger aus Osnabrück und treten damit auf der Stelle. Aufgrund der gezeigten Leistung war hier nicht mehr drin und man muss mit dem Punkt leben, ein Sieg wäre aber ein riesiger Schritt gewesen um die Aufstiegschancen zu verbessern.

Am kommenden Samstag geht es im Eintracht-Stadion gegen den TSV Havelse erneut um Punkte. Dann sind auch 100% der Zuschauerkapazität erlaubt, also holt euch ein Ticket und schreit unsere Eintracht zum Sieg!
Bis dahin
Euer Kivi