Unnötig spannender Heimsieg
4 min readNach einem krankheitsbedingten Ausfall in Berlin meinerseits und einem sturmbedingten Ausfall des Spiels in Osnabrück ging es heute für mich endlich wieder ins Stadion. Gegner war das Kellerkind MSV Duisburg.
Trainer Schiele nahm im Vergleich zum 0:6 in Berlin nur eine Änderung vor, der an Corona erkrankte Brian Behrendt wurde durch Michael Schultz ersetzt.
Aufstellung: Fejzic – Marx, Schultz, Strompf, Kijewski – Nikolaou, Krauße (88. Schlüter) – Multhaup (69. Hartmann), Henning (88. Wiebe), Consbruch (88. Otto) – Lauberbach (78. Girth)
Vor Anpfiff gab es gleich zwei Schweigeminuten: Die erste Schweigeminute galt den vom Krieg betroffenen Menschen in der Ukraine, die zweite dem kürzlich verstorbenen Meisterspieler Hans-Georg “Schorse” Dulz. Ehemalige Mannschaftskollegen sowie zwei Witwen von anderen Meisterspielern reihten sich am Spielfeldrand auf.

Dann ging es los. Nach etwas Abtasten lief ein Konter über Consbruch und Henning, der aus etwa 20m knapp am Tor vorbeischoss.
Nur kurz darauf flog ein langer Einwurf in den Zebra-Strafraum, der Duisburger Bretschneider legte unfreiwillig für Consbruch vor, der direkt nahm und Ball im Tor versenkte. Er traf die Pille zwar nicht perfekt, aber wen juckt das schon, wenn man ein Tor bejubeln kann? Die Duisburger hatten Mitte der ersten Halbzeit zwar viele Spielanteile, wurden aber nur sehr selten gefährlich.
Nach einem guten Konter über Henning rutschte Marx aus aussichtsreicher Position der Ball über den Fuß, seine Flanke wurde dadurch unerreichbar. Nach etwa 25 Minuten steckte Henning auf Consbruch durch, der aus halbrechter Position abzog und das Tor nur knapp verfehlte. Die Löwen zogen einige schöne Kombinationen auf, zu Abschlüssen auf das Tor der Wedaustädter kam es trotzdem nur selten.
Nach einer halben Stunde kam Bouhaddouz relativ frei im Löwenstafraum zum Abschluss, scheiterte aber an Jasmin Fejzic.
Kurz darauf zog Kijewski aus großer Entfernung einfach mal ab, der Ball ging aber auch ein gutes Stück über den Kasten. Nur wenige Augenblicke später fing Gäste-Keeper Weinkauf eine gefährliche Hereingabe knapp vor der heranstürmenden Blau-Gelben offensive ab. Kurz vor der Halbzeit sah Henning wieder Consbruch, dessen Schuss im Strafraum aber geblockt werden konnte. Wieder nur wenige Minuten später marschierte Lauberbach über die linke Seite. Bevor er in den Strafraum ziehen konnte, wurde er von Bakalorz taktisch gefoult, der daraufhin die gelbe Karte sah. Fast mit dem Halbzeitpfiff hatten die Löwen die letzte Chance der ersten Halbzeit: Lauberbach wurschtelte sich im Strafraum irgendwie durch, sein Abschluss mit rechts landete aber auf der Brust von Weinkauf.

Ohne Wechsel starteten wir in die 2. Halbzeit. In den ersten Minuten holten die Blau-Gelben einige Standards raus, die aber immer in den Armen von Weinkauf landeten. Nach etwa einer Stunde ließ Lauberbach Gambalies stehen und marschierte Richtung Tor. Dabei wartete er vielleicht einen Tick zu lange, sodass Kwadwo den Schuss aus wenigen Metern im letzten Augenblick blocken konnte.
Kurz vor der Meisterminute belohnten die Löwen sich dann endlich. Ein unzureichend geklärter Ball und die Offensive drehte auf: Nikolaou steckt bärenstark auf Marx durch, der den Kopf oben hat und Lauberbach sieht, der nur noch ins leere Tor einschieben muss: 2:0!
Etwa 20 Minuten vor dem Ende wurde der ExLöwe Orhan Ademi eingewechselt, der beim Hinspiel noch provokant in den Gästeblock jubelte. Und vielleicht gibt es doch sowas wie Karma: Nur wenige Augenblicke nach seiner Einwechslung tauchte er plötzlich frei vorm Tor auf, setzte den Ball aber an den Pfosten. Feltscher setzte den Nachschuss aus kürzester Distanz über das von Fejzic verlassene Tor.
Ajanis Schuss aus spitzem Winkel konnte einen erfahrenen Keeper wie Fejzic nicht überraschen. Er fischte den Ball aus dem kurzen Eck. Topjoker Girth scheiterte kurz nach seiner Einwechslung an Weinkauf. Eine starke Flanke von Hartmann brachte der Stürmer per Kopf aufs Tor, aber nicht ins Tor. Hennings Abschluss wenig später bereitete Weinkauf deutlich weniger Mühe. Doch Benjamin Girth wollte unbedingt sein Tor. Erst eroberte er stark den Ball an der Seitenlinie und setzte sich daraufhin gegen zwei Duisburger durch. Sein wuchtiger Abschluss landete allerdings nur am Außennetz.
Und so kam es wie es kommen musste: Es wurde nochmal spannend. In der Nachspielzeit kam Bouhaddouz nach einem Freistoß an den Ball, legte auf Fleckstein, der den Ball im Tor unterbringen konnte. Eigentlich schien das 3:0 zu diesem Zeitpunkt wahrscheinlicher als ein Anschlusstreffer. Danach sollte aber nichts mehr passieren, die Eintracht gewinnt nach zwei Remis im Eintracht-Stadion mal wieder und bleibt oben dran. Die Aufstiegskonkurrenten gewannen allesamt, Saarbrücken spielt am Montag bei Türkgücü.

Am nächsten Wochenende geht es zum Aufstiegskonkurrenten Mannheim. Hier kann man den Waldhof distanzieren und die eigene Position festigen.
Bis dahin
Euer Kivi