Blau-Gelbes Ausrufezeichen
5 min readSpitzenspiel unter Freunden! Am Sonntag reisten die Blau-Gelben zum SV Waldhof Mannheim. Zwischen beiden Vereinen bestehen viele Freundschaften. Dementsprechend locker war der Umgang untereinander vor dem Spiel. Etwas weniger als 400 Auswärtsfans waren dabei.
Mit Stadiontor-Öffnung ging es dann rein in den Auswärtsblock. Als Verpflegung holte ich mir eine Tüte Pommes und eine Bratwurst im Brötchen. Die von René empfohlene Feuerwurst war uns Gästefans leider nicht vergönnt. Die Bratwurst war von den meisten Seiten eher weiß als gebräunt und auch eher lauwarm als kalt. Geschmacklich ganz ok, das Brötchen eher unterdurchschnittlich, 6/10 Punkten gibt es von mir. Die Pommes waren heiß, lecker gewürzt und mit einer schmackhaften Mayo versehen. Die Portion war allerdings etwas klein, daher 8,5/10.
Aufstellung: Fejzic – Marx, Schultz, Strompf (56. Behrendt), Schultz, Kijewski – Krauße, Nikolaou (83. Nikolaou) – Consbruch (70. Müller), Henning (83. Hartmann), Multhaup – Lauberbach (70. Girth)

Vor dem Spiel positionierten sich beide Vereine nochmals klar gegen den von Putin gegen die Ukraine geführten Angriffskrieg.
Dann ging es los: Beide Teams spielten zuerst auf die eigenen Fans.
Der Waldhof begann druckvoll und hatte bereits nach zwei Zeigerumdrehungen die erste Chance: Donkor brach über die linke Seite durch und flankte scharf nach innen, wo zwei Mannheimer aus kurzer Distanz verpassten. Den zweiten Versuch von Martinovic wurde dann geblockt. Mehrere Standards und Flanken kamen gefährlich in den Löwen-Strafraum, einen Abschluss ließ unsere Abwehr aber nicht zu.
Nach einer Viertelstunde gab es dann eine ganz unglückliche Szene. Schnatterer und Krauße gingen vor dem Mannheimer Strafraum beide zum Ball. Krauße mit dem Kopf, Schnatterer allerdings mit dem Fuß und erwischte Krauße dabei unabsichtlich, aber heftig im Gesicht. Dieser lief dann stark blutend in die Kabine, weil er nicht wollte, dass seine Familie ihn im Fernsehen so stark blutend sieht. Schnatterer sah nur gelb und war damit gut bedient, wie er nach dem Spiel selber zugab. Schöne Szene einige Minuten später: Endlich war unser Mittelfeldmann wieder einsatzfähig gemacht (genäht und mit Turban), lief Schnatterer übers halbe Feld um ihn zu umarmen und sich nochmal zu entschuldigen.

Mit der Rückkehr von Krauße ergab sich ein anderes Spiel. Die Eintracht wurde stärker und ließ kaum noch etwas zu. Nach nicht ganz einer halben Stunde der erste richtig gute Angriff: Nikolaou führte einen Freistoß blitzschnell aus. Über Henning und Kijewski kam der Ball zu Multhaup, der Richtung Grundlinie marschierte und scharf vors Tor flankte. Dort kamen zwei Braunschweiger drei Schritte zu spät. Im Gegenzug schloss Sohm aus 30m einfach mal ab, stellte Fejzic aber vor keine Probleme.
Dann gab es einige Minuten wenig zu sehen, beide Teams neutralisierten sich weitestgehend, bis die Gastgeber einen etwas strittigen Freistoß gepfiffen bekamen. Diesen trat Schnatterer in der 38. Minute auf den Kopf von Seegert, der Richtung Löwen-Tor köpfte. Sohm verpasste die Kugel, Costly drückte das Spielgerät ins Tor. Das hätte er mal besser sein lassen, denn der Schiedsrichter-Assistent entschied auf Abseits. Besonders ärgerlich für die Mannheimer, da der Kopfball von Seegert ohnehin im Kasten gelandet wäre. Allerdings ist auch die Abseitsposition von Costly nicht ganz aufzuklären. Glück für die Eintracht, Pech für den Waldhof, für den es kurz darauf noch dicker kommen sollte.
Im direkten Gegenzug rollte der Angriff über die linke Seite. Krauße gab das Leder an Henning weiter, der wunderschön mit der Hacke für Multhaup vorlegte. Unser Flügelflitzer drang in den Strafraum ein, blieb eiskalt und erzielte mit einem wuchtigen Schuss auf die kurze Ecke das 0:1. Großer Jubel im Auswärtsblock, der sich kurz darauf wiederholen sollte. Nach einer Henning-Flanke blockte Gohlke mit einer Mischung aus Brust und Hand. Ich konnte es nicht sehen, aber habe natürlich trotzdem Elfmeter gefordert. Schiedsrichter Dankert entschied auf Elfmeter. Dann entbrach die große Diskussion. Bestimmt vier Minuten ging es, bis Dankert den Elfmeter wieder zurücknahm und auf Eckball entschied. Flankengeber Henning hatte dem Schiedsrichter gesagt, er hätte kein Handspiel erkennen können.
Doch damit war die Halbzeit noch nicht beendet. Lauberbach bekam im Strafraum den Ball, legte sich diesen aber zu lange zurecht und konnte im letzten Moment gestört werden. Dann war Pause.
Der Start in die zweite Halbzeit sollte ein Start nach Maß werden. Wenige Minuten waren gespielt, als die Blau-Gelbe Offensive wacher war als die Mannheimer Defensive. Ein Abwehrspieler versuchte abzulaufen Lauberbach und den Ball ins Toraus gehen zu lassen, doch unser Goalgetter setzte sich bockstark durch und konnte im allerletzten Moment noch flanken. Dort dachte nur Multhaup mit, der den Ball direkt aus der Luft nahm und zum 0:2 treffen konnte. Und die Löwen blieben dran: Nur sechs Minuten später trat Kijewski eine super Ecke auf den Kopf von Schultz. Der Ex-Waldhöfer nickte zum vorentscheidenden 0:3 ein.
Nun waren die Mannheimer erstmal ordentlich vor den Kopf gestoßen und fanden nicht mehr wirklich statt. Nach einer Stunde vergaben die Blau-Gelben die Riesenmöglichkeit auf den vierten Treffer. Nach einem haarsträubenden Ballverlust lief ein super Konter, vier Löwen hatten nur noch einen Waldhöfer Verteidiger vor sich. Doch Doppelpacker Multhaup hielt den Ball zu lange und verlor dann den Zweikampf gegen Costly. Die Heimfans supporteten weiterhin ihre Mannschaft, stark!
Nun wollten die Gastgeber doch Ergebniskosmetik betreiben, Boyamba steckt auf Martinovic durch, der aber übers Tor schoss. In der 67. Minute chippte Ex-Bundesligaspieler Höger den Ball sehenswert in den Lauf von Ekincier, der nur noch Fejzic vor sich hat. Der bosnische Riese blieb im 1gg1 aber Sieger und verhinderte den Anschlusstreffer. Mannheim übernahm nun etwas die Kontrolle und wir konzentrierten uns auf die Defensivarbeit. Die Sturm- und Drangphase der Waldhöfer blieb von kurzer Dauer und wandelte sich bei einigen Spielern in Frustration.

Etwa zehn Minuten vor dem Abpfiff gab es fast eine Kopie des Treffers zum 0:3. Erneut trat Kiwi eine Ecke auf Schultz, der diesmal aber knapp am Tor vorbei köpfte. In den Schlussminuten hatte Turbanträger Krauße noch zwei Chancen: Multhaup rutschet der Ball etwas vom Fuß und fand damit unabsichtlich Krauße, der aus hervorragender Position aber zu überrascht war um zum Abschluss zu kommen. Wenig später kombinierte sich die Eintracht über die rechte Seite. Marx fand Krauße mit einem hohen Pass. Dieser zog im Strafraum per Dropkick ab, der Ball ging aber knapp übers Tor.
Kurz darauf war Schluss und die Spieler durften sich von den mitgereisten Anhängern feiern lassen. 0:3-Auswärtssieg bei einem direkten Konkurrenten und ein Ausrufezeichen an die restliche Konkurrenz. Ein super Start in den Knaller-März, in dem nur Gegner aus der oberen Tabellenregion warten. Kommenden Samstag muss der 1. FC Saarbrücken im Eintracht-Stadion antreten.
Bis dahin
Euer Kivi