Vier Formate für Eintracht – eine Adresse für Fans.

Gegnergespräch SV Waldhof Mannheim

5 min read

Wieder eine neue Rubrik! Falls ich Gesprächspartner finde möchte ich vor jedem Spiel ein Gegnergespräch führen. Los geht es mit René, der in der 3. Liga den SV Waldhof Mannheim unterstützt. Mit René habe ich beim Spiel gegen Wormatia Worms 2019 den Aufstieg der Buwe in die 3. Liga erlebt.

Hallo René, stell dich doch mal kurz vor.

Ich komme aus Heddesheim, einer kleinen Gemeinde unmittelbar vor den Stadttoren Mannheims, gehe seit der Saison 2015/16 regelmäßig zum Waldhof und bin seit dieser Saison Dauerkarten Inhaber. Auf Twitter gebe ich unter dem Handle @Rene_1904 meinen Senf zu verschiedenen Dingen dazu, hauptsächlich zu Schalke aber auch zu Waldhof.

René, Omar und ich 2019 beim Aufstieg

Seit wann bist du Fan deines Vereins und wie bist du Fan geworden?

Als Kind der Kurpfalz war eigentlich klar, dass es mich früher oder später mal zum Waldhof verschlagen würde, auch wenn es etwas dauerte, da ich in meiner Kindheit hauptsächlich die Bundesliga verfolgt habe und in meiner Familie niemand Waldhöfer ist. Über Schulkollegen bin ich dann zum Waldhof gekommen und habe angefangen den Verein zu verfolgen. Im Frühjahr 2016 hat mich ein Kollege dann erstmals in die Ostkurve mitgenommen (2:0-Sieg gegen damals Mit-Aufstiegsaspirant Eintracht Trier) und ich hab mich sofort verliebt. Seitdem gehe ich regelmäßig zum Waldhof.

Wo findet man dich bei Spielen deines Vereins meistens?

Immer auf der Otto-Siffling-Tribüne. Einen festen Platz hab ich nicht. Meistens bin ich irgendwo in der Nähe von Eingang K.

Wie viele Auf- und Abstiege hast du miterlebt?

Den Absturz des Waldhofs in den 2000er Jahren hab ich zwar erlebt aber nicht wirklich mitgemacht. Aufstiege hab ich zwei erlebt. Den 2010/11 aus der Oberliga in die Regionalliga und 2018/19 dann den langersehnten Aufstieg aus der Regionalliga in die 3. Liga. Dazu kommen noch die drei Nicht-Aufstiege 2016, 2017 und 2018, als der Waldhof dreimal in Folge in den Aufstiegsspielen in die 3. Liga gescheitert ist.

Was war bisher dein emotionalster Moment?

Da gibt es einige. Der Aufstieg 2019 und die Rückkehr in den Profifußball war schon etwas sehr besonderes, nach all dem Drama in den Jahren zuvor. Aber auch die vergeigten Aufstiegsrelegationen sind definitiv emotional gewesen, allen voran die 2017, als es in Meppen bis ins Elfmeterschießen ging.

Für mich persönlich war das DFB-Pokal Spiel gegen Eintracht Frankfurt in dieser Saison noch etwas Besonderes, weil es mein erstes Spiel seit dem Beginn der Pandemie war. Nach so langer Zeit wieder das Carl-Benz-Stadion betreten zu können und erstmals wieder einen Hauch Normalität zu erleben war schon schön genug, aber dann gewinnen wir das Ding auch noch und hauen einen Europapokalteilnehmer aus dem Pokal raus. Der Moment, als der Kopfball von Cello Seegert über Trapp hinweg zum 1:0 in die lange Ecke fällt und die OST danach komplett in Ekstase verfällt war so unglaublich, das lässt sich nicht in Worte fassen.

Aufstiegsjubel 2019

Wie bewertest du eure bisherige Saison, was läuft momentan gut bei euch, was bereitet Sorgen?

Insgesamt war die Saison bisher sehr gut, nach der Hinrunde stand man auf dem Relegationsplatz, was sich definitiv sehen lassen konnte. Der Start in die Rückrunde war sehr holprig, weswegen wir zwischendurch auch so ein wenig den Anschluss nach oben verloren haben. Zuletzt hat sich die Mannschaft wieder etwas gefangen und ist seit 5 Spielen ungeschlagen, allerdings konnte man auch nur 2 von diesen 5 Spielen gewinnen. Wenn man sich den Traum vom Aufstieg in dieser Saison noch erfüllen möchte, dann muss jetzt eine richtige Serie her.

Was sind die Ziele und Erwartungen für den Rest der Saison?

Das Ziel ist, bis zum Saisonende um die oberen drei Plätze mitzuspielen. Ob es dann am Ende reicht oder nicht wird man sehen. Außerdem wäre es nett auch im dritten Jahr in Folge die Saison vor Lautern zu beenden, was aber angesichts der derzeitigen Form der Roten schwieriger werden dürfte, als in den letzten beiden Jahren.

Wie es sich nach einem Aufstieg gehört: Platzsturm!

Hast du bereits Spiele gegen unsere Eintracht miterlebt, wenn ja, was sind deine Erinnerungen?

In den vergangenen Jahren gab es ja einige Spiele zwischen Waldhof und Braunschweig, unter anderem auch ein paar Testspiele. Beim 2:7 in der Sommervorbereitung 2016 war ich im Stadion. Im Dezember 2019 als die Eintracht erstmals bei einem 3. Liga Spiel in Mannheim zu Gast war haben wir beide uns ja nach dem Spiel kurz getroffen. An das Spiel hab ich aber leider keine guten Erinnerungen, denn unser damaliger Spieler Dorian Diring zog sich bei dem Spiel eine schwere Knieverletzung zu, wegen der er inzwischen leider sogar seine Karriere beenden musste. An das Rückspiel habt ihr wahrscheinlich aber dann ziemlich gute Erinnerungen, da habt ihr ja den Aufstieg in die 2. Liga klargemacht. Ich erinnere mich noch an deine Reaktion auf den Schlusspfiff, die du ja auf Twitter hochgeladen hast.

Was verbindest du mit Eintracht Braunschweig?

Eigentlich nur Gutes, nicht zuletzt auch wegen der Fanfreundschaft zwischen Waldhof und Braunschweig (BTSVW 💛💙🖤), aber auch wegen einiger ziemlich prägenden Figuren in eurer jüngeren Vergangenheit wie zum Beispiel Jasmin Fejzic, Benjamin Kessel (auch wenn der für ein paar ziemlich seltsame Vereine gespielt hat), Domi Kumbela und natürlich Torsten Lieberknecht, der ja auch eine Waldhöfer Vergangenheit hat. Die Eintracht ist ein absoluter Kultverein, der seit dem Bundesligajahr 2013/14 aber auch wirklich alles mitgemacht hat. Ich hoffe dieses ständige Auf und Ab hat mal ein Ende und ihr schafft es euch in den kommenden Jahren zumindest mal in der 2. Liga zu etablieren.

Ansonsten freue ich mich drauf mit Jan-Hendrik Marx und Michael Schultz zwei ehemalige Waldhöfer wieder im CBS begrüßen zu dürfen.

Voller Auswärtsblock beim letzten Gastspiel in Mannheim (Quelle: bs1895)

Was erwartest du vom Spiel?

Ich befürchte es könnte wie schon im Hinspiel eine relativ zähe Angelegenheit werden. Damals hatten wir große Probleme unser gewohntes Kombinationsspiel gegen euer aggressives Pressing aufzuziehen und haben euch dadurch umgekehrt immer wieder Balleroberungen in unserer Hälfte ermöglicht, die ihr meist aber nicht gut ausspielen konntet. Da Patrick Glöckner von seinem Spielstil nur sehr ungern abweicht werden wir vermutlich wieder versuchen euer Pressing spielerisch aufzulösen. Mal sehen, ob es diesmal besser klappt.

Was muss man in Mannheim gesehen haben?

Definitiv den Wasserturm. Er ist das Wahrzeichen der Stadt. Dort wurde 2019 auch unser Aufstieg gefeiert. Wenn man mal in der Stadt ist führt eigentlich kein Weg dran vorbei da mal vorbei zu schauen.

Hast du einen Lieblingsort in Mannheim?

Neben dem Carl-Benz-Stadion natürlich wäre da noch der Jungbusch. Da war ich – wie eigentlich jeder andere Student aus Mannheim – vor der Pandemie regelmäßig anzutreffen. Dort gibt es viele Kneipen und Clubs, ideal für Leute wie mich, die am Wochenende gerne mal etwas länger auf bleiben. Nach dem 20. März wird es mich wohl wieder häufiger dorthin verschlagen.

Was sollte man im Stadion essen?

Die Feuerwurst ist ziemlich gut. Inzwischen esse ich zwar vegetarisch, aber früher habe die häufiger bestellt. Ansonsten ist die Auswahl relativ klassisch für ein Fußballstadion. Das Bier ist aber ganz gut. 😁

Was möchtest du noch loswerden? (Gruß, Wünsche etc.)

Ich würde mir wünschen, dass ihr kommende Saison auch bei uns zu Gast sein werdet – allerdings in Liga 2. 😉

Dein Tipp?

2:0 für den Waldhof.

Vielen Dank für deine Zeit René!

Bis dahin

Euer Kivi

Kommentar verfassen

%d Bloggern gefällt das: