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Gelungene Generalprobe?

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Die 1. Frauen gewinnen ihr letztes Testspiel vor dem Auftakt in die Regionalliga-Rückrunde. Von einer gelungenen Generalprobe kann man aber trotzdem nicht uneingeschränkt sprechen. Gegen den zwei Ligen tiefer spielenden Landesligisten FC Pfeil Broistedt spielten die Löwinnen eine katastrophale erste Halbzeit und lagen verdient mit 0:2 zurück. Doch nach dem Seitenwechsel fanden die Blau-Gelben endlich ins Spiel und kamen vor 50 Zuschauern durch einen Doppelpack von Jill Lange und Treffern von Anna Fries und Julia Meißner zum 4:2-Sieg.

Eintracht-Coach Michael Schultz entschied sich für folgende Aufstellung: Johanna Bogon – Cindy Kaufmann, Sophia Koschick, Antonia Farr, Lena Ahl, Lya Pfeiffer – Johanna Bürger, Melisa Bal, Anna Fries – Julia Meißner, Aurelia Tillmann
Es wurde mehrfach ein- und ausgewechselt, auf der Bank saßen zunächst: Laura Engler, Jill Lange, Victoria Wiedermann, Franziska Knopp, Charlotte Brühler

Bereits nach wenigen Sekunden hatten die Gäste ihre erste dicke Chance: Nach einem Konter war die Stürmerin frei durch, trat aber am Ball vorbei. Anschließend passierte lange Zeit nichts in den beiden Strafräumen. Den zwei Ligen höher spielenden Löwinnen fiel wenig ein. So waren bereits über 20 Minuten gespielt, als die Eintracht das erste Mal nennenswert in der Offensive in Erscheinung trat. Cindy Kaufmann wurschtelte sich nach einem Steilpass von Sophia Koschick über die Grundlinie in den Strafraum, traf aus extrem spitzem Winkel aber nur den Außenpfosten. Aus dem anschließenden Abstoß der Gäste entwickelte sich ein langer Ball, die Eintracht-Defensive schaltete viel zu spät und so war die Nummer 22 von Broistedt bereits auf und davon. 14 Meter vor dem Tor ließ sie BTSV-Torfrau Bogon keine Chance: Von der Unterkante der Latte prallte der Ball ins Netz. Das 0:1.

Ein paar Minuten darauf war es wieder Kaufmann, die sich gegen mehrere Gegenspielerinnen durchsetzte und mit einer Hereingabe eine Mitspielerin suchte, doch in der Gefahrenzone fehlten die Farben Blau und Gelb komplett, immerhin sprang dabei eine Ecke raus. Erneut musste Cindy Kaufmann ran, um für Gefahr zu sorgen. Die Ecke landete über Umwege bei der Kapitänin, die den Ball mit dem Rücken zum Tor im Fallen aufs Tor bugsierte, aber zu zentral, kein Problem für die bis dahin beschäftigungslose Torfrau der Gäste. Fünf Minuten später war es erneut ein langer Schlag des Landesligisten, der irgendwie durchrutschte. Dieses Mal war die Nummer 10 frei durch, die den Ball alleine vor dem Tor ins linke Eck schon. Das 2:0 für Broistedt. Kurz vor der Pause hätte es beinahe erneut geklingelt. Ein Befreiungsschlag geriet zu kurz und so konnten die Gäste von der Strafraumkante abziehen. Doch Johanna Bogon tauchte rechtzeitig ab und fischte die Kugel aus der unteren rechten Ecke.

Dann war Halbzeit. Die ersten Eintracht-Anhänger machten sich fassungslos und enttäuscht bereits kopfschüttelnd auf den Heimweg. Drohte die nächste Testspiel-Niederlage gegen einen unterklassigen Gegner? Trainer Michael Schultz wechselte gleich fünffach: Neu in der Partie waren Victoria Wiedermann, Franziska Knopp, Charlotte Brühler, Laura Engler und Jill Lange.

Und drei der vier Neuen waren ein paar Minuten nach Wiederanpfiff am Anschlusstreffer beteiligt: Charlotte Brühler stocherte den Ball zu Lya Pfeiffer, deren Flanke am zweiten Pfosten bei Victoria Wiedermann landete. Wiedermann behauptete die Kugel und legte nochmal quer zu Jill Lange, die aus zehn Metern kompromisslos vollstreckte: nur noch 2:1!
Beinahe hätte es den ganz schnellen Doppelschlag gegeben, als Victoria Wiedermann wenige Augenblicke später auf Charlotte Brühler durchsteckte, doch der Pass geriet ein Stück zu weit, sodass sich die Torhüterin auf das Spielgerät werfen konnte. Es wurde dann aber doch ein recht schneller Doppelschlag. Zwei Minuten nach dem Anschlusstreffer prallte der Ball 25 Meter vor dem Tor zu Jill Lange, die sah, dass die Torhüterin nicht perfekt stand und die Kugel einfach mal Volley aufs Tor knallte. Die Torfrau wurde auf dem falschen Fuß erwischt, kam nicht mehr dran und musste mitansehen, wie der Ball neben dem linken Pfosten einschlug: Ausgleich!

Längst war der Auftritt der Löwinnen im annehmbaren Bereich angekommen. Es wurde wieder Fußball gespielt und gearbeitet. Die Gäste kamen kaum noch in die Nähe des Tores. In der 67. Minute gab es eine Ecke, die Jill Lange durch großen Einsatz herausgeholt hatte. Cindy Kaufmann führte den Eckstoß schnell und kurz auf Jill Lange aus, die eine Gegnerin austanzte und eine flache Hereingabe auf den ersten Pfosten schlug. Dort lenkte Anna Fries den Ball sehenswert mit der Hacke auf die kurze Ecke. Die Torhüterin konnte den Einschlag nicht mehr verhindern: Spiel gedreht, das 3:2 für die Eintracht!

Ein paar Minuten danach leitete ein toller Schnittstellenpass von Antonia Farr auf Cindy Kaufmann das nächste Tor ein. Die Flanke von Kaufmann klärten die Gäste im hohen Bogen zu Julia Meißner, die das Spielgerät technisch anspruchsvoll kontrollierte und anschließend aus 14 Metern in die untere rechte Ecke schob. Das 4:2 für die Löwinnen!
Zwei Minuten später landete eine lange Freistoßflanke von Cindy Kaufmann über Umwege bei Julia Meißner, die ihre Volley-Direktabnahme von der Strafraumkante nur ein Stück zu hoch ansetzte. Fünf Minuten danach zischte ein Knopp-Fernschuss knapp rechts am Tor vorbei. Die letzte Torchance der Partie hatte Cindy Kaufmann, die von Julia Meißner bedient wurde und frei vor dem Tor auftauchte. Doch ihr Schuss aus sieben Metern landete genau in den Armen der Torfrau.

Dann war Schluss! Durch eine annehmbare zweite Halbzeit gestalten die Löwinnen das letzte Testspiel versöhnlich, die Reaktion auf die schwache erste Halbzeit passte. Bleibt zu hoffen, dass Trainer Michael Schultz und sein Team daraus die richtigen Schlüsse ziehen und am kommenden Sonntag auswärts gegen den Abstiegskonkurrenten Jesteburg die wichtigen drei Punkte einfahren.

Bis dahin

Euer Kivi

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