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Auswärtssieg beim Spitzenreiter

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Auswärtssieg! Die U19 bezwingt mit einer tollen Leistung den bis dato auf heimischem Platz noch ungeschlagenen Spitzenreiter! Gegen die Hertha aus Berlin traf Nilavan Prabakaran vor 150 Zuschauern in der letzten Spielminute zum überraschenden, aber nicht unverdienten 1:2-Auswärtssieg. Konly Yotasong hatte eine Viertelstunde vor dem Ende ausgeglichen, nachdem die jungen Löwen kurz vor der Pause in Rückstand geraten waren. Gegen den unangefochtenen Spitzenreiter der U19-Bundesliga Nord/Nordost-Staffel konnten die Blau-Gelben somit den zweiten Sieg in Serie feiern und klettern somit vorerst auf den neunten Tabellenplatz.

U19-Coach Jonas Stephan entschied sich für folgende Aufstellung: Louis Krüger (TW) – Ole Backfisch, Maxim Root (C), Jannis Soetebeer, Andrej Schlothauer – Basim El-Haj (87. Louis Grobauer), Karim Hüneburg, Jona Borsum, Nilavan Prabakaran (90.+3 Luis Hoßbach) – Kacper Szczerba (90.+3 Jan Philip Meinhardt), Liam Marheineke (67. Konly Yotasong Deguim)

Die Herthaner übernahmen sofort die Spielkontrolle und hatten eine Menge Ballbesitz, die Blau-Gelbe Defensive um die lautstark dirigierenden Torwart Louis Krüger und Kapitän Maxim Root hielt aber erstmal stand. Und so meldete sich die Eintracht-Offensive zuerst an: Liam Marheineke, wie Kapitän Maxim Root bereits seit 2016 bei der Eintracht, steckte im richtigen Moment auf den startenden Kacper Szczerba durch. Der Stürmer kämpfte und ackerte im sehr körperlichen Duell mit seinem Gegenspieler und rieb sich mit vollem Einsatz auf, doch am Ende entschied der Schiedsrichter auf Foulspiel gegen den Toptorjäger der Löwen. Fünf Minuten später kamen auch die Berliner zum ersten Torabschluss, der Volleyschuss aus 18 Metern flog aber ein gutes Stück über den Kasten. Einige Minuten danach hätte es bei einem Fernschuss durchaus gefährlich werden können, doch Innenverteidiger Jannis Soetebeer hielt den Kopf rein und lenkte das Leder links am Tor vorbei.

Zehn Minuten verstrichen bis zur nächsten Torchance der extrem spielstarken Gastgeber und erstmals war Louis Krüger gefragt. Bei einem satten Flachschuss von der Strafraumkante tauchte der Löwen-Schlussmann rechtzeitig ab und hielt den scharfen Schuss sogar fest. Auf der anderen Seite erwischte Jona Borsum eine Ecke von Ole Backfisch mit dem Kopf, bekam die Kugel aber nicht aufs Tor gedrückt. Im direkten Gegenzug hatte ein Hertha-Stürmer plötzlich freie Bahn und eilte einem langen Ball hinterher. Doch Louis Krüger kam mutig und vor allem rechtzeitig aus seinem Strafraum und bereinigte die Situation mit dem Kopf.

Kurz darauf zog ein Akteur der Gasteber von der rechten Seite nach innen und zog aus 14 Metern von halbrechter Postion ab, wieder war Krüger da und hielt die Kugel fest. Eine Zeigerumdrehung später sahen die Zuschauer den gleichen Spielzug nochmal: Langer Seitenwechsel auf die rechte Seite, wieder zog der Hertha-Spieler nach innen und kam aus beinahe identischer Position zum Abschluss. Den wuchtigen Schuss boxte Krüger weg. Im direkten Gegenzug rief ein Seitenwechsel von Basim El-Haj Kacper Szczerba auf den Plan. Der Stürmer zog gegen vier Gegenspieler von links in den Strafraum und suchte von mehreren Gegnern umringt den Abschluss aus etwa neun Metern. Ein Abwehrspieler brachte gerade noch das Bein an den Ball und entschärfte den Schuss entscheidend, sodass der Torwart sicher zupacken konnte. Drei Minuten danach zog Szczerba erneut über links in den Strafraum, dieses Mal wurde sein Schuss aus leicht spitzem Winkel abgeblockt.

Langsam aber sicher tasteten sich die jungen Löwen zu immer regelmäßigeren Gegenstößen und hatten sich ein von den Chancen her ausgeglichenes Spiel erkämpft, als eine Unaufmerksamkeit den Rückstand brachte. Vom rechten Strafraumeck hatte der Flankengeber viel zu viel Zeit und Freiraum und sieben Meter vor dem Tor stand die Nummer 28, Karim Bellomo völlig frei. Der Stürmer ließ Louis Krüger keine Chance und köpfte die Kugel unhaltbar ins linke Eck. Das 1:0 für den Tabellenführer, vier Minuten vor der Pause. Die Hauptstädter feierten ausgelassen direkt vor den sich aufwärmenden Einwechselspieler der Löwen.

Im direkten Gegenzug drehte sich eine Flanke von Ole Backfisch direkt aufs Tor. Der Hertha-Keeper, aktueller U19-Nationalspieler und bereits in der 2. Bundesliga auf der Bank, musste sich ordentlich strecken, konnte den Ball aber abfangen. In der Nachspielzeit gab es einen Freistoßpfiff für die Berliner, den man zumindest als extrem kleinlich einordnen kann. Eine Linie, die auf der anderen Seite eindeutig nicht gefahren wurde, wie vor allem der hart bearbeitete Kacper Szczerba erfahren musste. Aus hervorragender Freistoßposition schlenzten die Herthaner den Ball aber klar über den Querbalken.

Dann war Halbzeit. Die Löwen hatten gegen ein Team, das mit mehreren Junioren-Nationalspielern gespickt ist, den ersten Durchgang durchaus ausgeglichen gestaltet, wenig zugelassen und auch eigene Chancen heraus gespielt. Die Gastgeber waren unfassbar stark mit dem Ball, wie auch im Hinspiel wirklich beeindruckend für eine Juniorenmannschaft, doch die Löwen hielten mit Kampf, Einsatz und Leidenschaft dagegen und hatten noch nicht aufgegeben.

Auch im zweiten Durchgang meldete sich die Eintracht-Offensive zuerst an. Nach einem langen Einwurf von Basim El-Haj setzte Kacper Szczerba zum Fallrückzieher an, traf den Ball aber nicht voll, sodass der Hertha-Keeper das Spielgerät festhalten konnte. Eine Minute später behauptet Nilavan Prabakaran links vor dem Strafraum den Ball und bediente anschließend den hinterlaufenden Jona Borsum. Der Mittelfeldspieler zog aus leicht spitzem Winkel ab, doch der Torwart konnte den Flachschuss parieren. Drei Minuten danach drang die Nummer 7 der Gastgeber mit viel Tempo in den Strafraum der Löwen ein und versuchte die Kugel mit dem Außenrist an Louis Krüger vorbei ins lange Eck zu spitzeln. Doch der reagierte klasse, kam nach einem Hechtsprung mit den Fingerspitzen an den Ball und hatte die Kugel dann sicher.

Ein paar Minuten später zog Basim El-Haj in Richtung Strafraum und wurde zu Fall gebracht. Der Abwehrspieler berührte eindeutig nicht den Ball und traf El-Haj klar am Oberschenkel, möglicherweise war die Szene sogar schon im Strafraum. Doch das war egal, denn der Schiedsrichter hatte tatsächlich kein Foul erkannt und ließ weiterspielen. Davon ließen sich die Blau-Gelben aber nicht beirren und auch der nächste Abschluss ging aufs Löwen-Konto: Karim Hüneburg steckte auf Kacper Szczerba durch, der in den Strafraum zog und aus spitzem Winkel den Abschluss suchte. Der Schlussmann der Hausherren lenkte den Ball ins Toraus. Dann kam wieder die Hertha: Eine Flanke von der linken Seite landete am zweiten Pfosten, wo der Berliner Stürmer die Kugel am Tor vorbeidrückte.

Die Eintracht nutzte jetzt jede Gelegenheit, um möglichst schnell zum Abschluss zu kommen und lauerte auf Fehlpässe der Gäste. Nach einer Balleroberung war es Kacper Szczerba, der es aus der zweiten Reihe versuchte, aber geblockt wurde. Wenige Augenblicke später bediente Karim Hüneburg Basim El-Haj, der mit einem Haken seinen Gegenspieler aussteigen ließ, mit Links aus 14 Metern aber am kurzen Eck vorbei schoss. Eine Viertelstunde war noch zu spielen, als sich Kacper Szczerba die Abschlussposition erkämpfte und aus 20 Metern wuchtig abzog. Erneut war ein Abwehrspieler dazwischen, doch dieses Mal prallte der Ball zum kurz zuvor eingewechselten Konly Yotasong Deguim, der die Kugel klasse kontrollierte und aus 15 Metern mit der Fußspitze im rechten unteren Eck unterbrachte. Großer Jubel bei der Eintracht, auf und neben dem Platz, anscheinend hielten es doch noch ein paar Zuschauer eher mit der Eintracht! Der Ausgleich, das 1:1!

Nun reagierten die Gastgeber wütend und wollten den erneuten Führungstreffer forcieren. Viele steile Bälle und punktgenaue Seitenwechsel und Verlagerungen ließen die Löwen ordentlich laufen, aber anscheinend war die Kondition mehr als ausreichend da. Als dann doch ein gefährlicher Steckpass durchrutschte, eilte Louis Krüger aus seinem Strafraum, war vor dem Stürmer da und schlug die Kugel weg. Aber die Fahne ging hoch, Abseits. Im direkten Gegenzug zeigte Nilavan Prabakaran großen Einsatz und holte einen bereits verloren geglaubten Ball wieder zurück. Kacper Szczerba bekam das Spielgerät, versuchte es aus der zweiten Reihe, zielte aber zu zentral. Im Nachfassen hatte der Schlussmann den Ball sicher.

Auf der anderen Seite brach die Hertha über rechts in den Strafraum und kam gefährlich zum Abschluss. Doch Torwart Krüger musste nicht eingreifen, der Schuss ging rechts am Tor vorbei. Eine Minute später kamen die Hauptstädter nach einer Ecke vom Strafraumrand zum Abschluss. Der Ball wurde nochmal abgefälscht, aber Louis Krüger belegte seine starke Leistung erneut und hielt den unangenehmen Ball sogar fest. Zwei Zeigerumdrehungen danach schien der Hertha-Stürmer bereits frei durch zu sein, aber sämtliche Abwehrspieler der Blau-Gelben zündeten den Turbo und schmissen sich in die Schussbahn. So wurde der Ball irgendwie noch geblockt.

Die reguläre Spielzeit neigte sich dem Ende zu, es lief die letzte Spielminute: „Crunchtime“. Nach einem Ballgewinn auf Höhe der Mittellinie ging es plötzlich ganz schnell. Jona Borsum, der heute extrem viele Kilometer abgespult hatte, besaß noch genug Kraft und Übersicht, um einen tollen Pass auf den perfekt gestarteten Nilavan Prabakaran zu spielen, der ebenfalls 90 laufintensive Minuten in den Beinen hatte. Prabakaran schüttelte seinen Verfolger ab, marschierte aufs Tor und zog aus 17 Metern ab. Der Ball klatschte an den rechten Innenpfosten, Zuschauer und Spieler hielten den Atem an. Und dann zappelte der Ball auf der linken Torseite im Netz. Jetzt brüllten sich alle, die es mit der Eintracht hielten, die Seele aus dem Leib. Alle Spieler rannten zum Torschützen und lagen sich in den Armen. Die Eintracht stand jetzt ganz kurz davor, dem Spitzenreiter die erste Heimniederlage zuzufügen und den zweiten Auswärtssieg der Saison zu feiern: Das 1:2 für den BTSV!

Trotz einer völlig überzogenen Nachspielzeit von vier Minuten ließen die jungen Löwen nichts mehr anbrennen und lagen sich wenig später erneut in den Armen. Es war geschafft! Der zweite Sieg in Folge war unter Dach und Fach. Auswärtssieg bei Spitzenreiter, das nennt man wohl einen echten Coup! Durch den zweiten Auswärtssieg der Saison klettert die U19 vorerst auf den neunten Tabellenplatz und hat mindestens drei Punkte Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz, auch wenn dieser durch die Einführung der NLZ-Ligen keine Auswirkungen hat. Weiter geht es für die U19 bereits am Mittwoch, dann kommt mit dem TSV Wendezelle ein Herren-Bezirksligist ins NLZ. Anstoß ist um 19 Uhr. Mehr Bilder zum Spiel findet ihr hier.

Bis dahin

Euer Kivi

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