Vier Formate für Eintracht – eine Adresse für Fans.

Später Testspielsieg

7 min read

Mit einem späten Doppelschlag stellten die jungen Löwen das Testspiel-Ergebnis am Dienstagabend doch noch auf Sieg. Die U19 testete gegen den TSV Hillerse aus der Herren-Landesliga. Dort stehen die Gastgeber abgeschlagen auf einem Abstiegsplatz. Die zu erwartenden körperlichen Unterschiede zeigten sich auf dem modernen Kunstrasenplatz zwar nicht unbedingt, dennoch hatten die Blau-Gelben über Teile der Partie Probleme, die Kontrolle zu behalten. Die Gastgeber zeigten sich ziemlich effektiv, ohne spielerisch zu glänzen. Nach einem Standardtreffer und zwei Fernschüssen führten sie somit früh im zweiten Durchgang mit 3:1. Doch die Mannschaft kämpfte sich zurück ins Spiel und kam nach Toren von Oliwier Bosacki, Dejan Lazic und dem späten Doppelschlag von Nilavan Prabakaran und Enio Karepi doch noch zum Sieg. Ole Backfisch hatte vor etwa 30 Zuschauern das zwischenzeitliche 1:1 erzielt

U19-Coach Jonas Stephan entschied sich für folgende Aufstellung: Louis Krüger (46. Ersatztorwart) – Ole Backfisch (46. Nilavan Prabakaran), Jannis Soetebeer (C, 60. Raffael Ziegele), Leo Klipphahn, Andrej Schlothauer (67. Emil Noster), Jan-Philip Meinhardt – Basim El-Haj (67. Rayen Covic), Karim Hüneburg, Konly Yotasong Deguim (67. Enio Karepi) – Kacper Szczerba (67. Dejan Lazic), Liam Marheineke (46. Oliwier Bosacki)

Die erste Torannäherung hatten die jungen Löwen: Liam Marheineke leitete den Ball super in den Lauf von Konly Yotasong Deguim weiter, der in den Strafraum eindrang und Marheinke mit einem Querpass suchte, doch im letzten Moment klärten die Gastgeber mit einer Grätsche. Nur eine Zeigerumdrehung später drückte Jan-Philip Meinhardt eine Backfisch-Flanke aufs Tor, aber der Torwart konnte den Ball festhalten. Hillerse benötigte eine Standardsituation für die erste Torchance, nutzte diese aber sogleich eiskalt aus. Von der rechten Seite getreten, wurde die Hereingabe am ersten Pfosten verlängert und halblinks vor dem Tor hielt die Nummer 5 nur noch den Fuß rein. Die Kugel passte genau unten links neben den Pfosten, nichts zu machen für Louis Krüger. Das frühe 1:0 für die Gastgeber.

Auch danach bestimmten die Blau-Gelben weiterhin das Geschehen: Eine tolle Halbfeldflanke von Konly Yotasong Deguim nahm Jan-Philip Meinhardt sehenswert aus der Luft volley. Da fehlte nicht viel, doch die Fahne ging ohnehin hoch: Abseits. Nur wenige Augenblicke später steckte Liam Marheineke klasse auf Konly Yotasong Deguim durch, der aus leicht spitzem Winkel zu zentral zielte und nicht am Torwart vorbeikam. Kurz darauf prallte eine Ecke von Ole Backfisch zu Basim El-Haj, der aus der zweiten Reihe klar verzog. Die Anfangsviertelstunde neigte sich dem Ende zu, als Kacper Szczerba auf der linken Seite den Ball behauptete, sich mit einer schnellen Bewegung um gleich zwei Gegenspieler drehte und plötzlich viel Platz am linken Strafraumrand hatte. Seine flache Hereingabe musste Ole Backfisch aus kurzer Distanz nur noch ins Netz drücken. Der absolut verdiente Ausgleich, das 1:1!

Beinahe hätten die jungen Löwen das Spiel mit einem schnellen Doppelschlag gedreht: Eine maßgeschneiderte Halbfeldflanke von Andrej Schlothauer nahm Konly Yotasong Deguim halbrechts im Strafraum mit vollem Risiko volley. Der Ball prallte an den Innenpfosten und von dort zurück ins Spielfeld. Es sah so aus, als wäre der Führungstreffer für die U19 nur eine Frage der Zeit, doch es kam anders. Die Nummer 10 machte sich den extrem starken Wind zunutze und zog aus der Ferne ab. Der Ball segelte in einem irren Bogen aufs Tor und schlug unter der Latte ein. Das 2:1 für die Gastgeber, die erneute Führung.

Nur eine Minute später steckte Ole Backfisch auf Kacper Szczerba durch, der den Torwart umkurvte und ins leere Tor einschob. Doch wieder ging die Fahne hoch: wieder Abseits. Fünf Minuten danach versuchte es Szczerba nach einer Balleroberung von Louis Grobauer mit einem Schlenzer vom linken Strafraumeck, verfehlte das Tor aber klar. Nur wenige Augenblicke später marschierte Konly Yotasong Deguim nach einer Balleroberung in den Strafraum, hatte freie Bahn, legte sich den Ball aber etwas zu weit vor, sodass er nicht mehr zum Schuss kam und der Torwart den Ball aus dem Strafraum bugsieren konnte. Doch die Löwen blieben im Ballbesitz und die Kugel kam erneut zu Yotasong Deguim, der es aus 20 Metern einfach mal versuchte. Der Schuss wurde abgefälscht und drehte sich mit einer verrückten Flugbahn Richtung Tor, ging aber doch noch knapp vorbei. Die letzte Chance im ersten Durchgang hatten die Gastgeber: Nach einem Ballverlust war nur noch Louis Krüger da, um das nächste Gegentor zu verhindern. Im direkten Duell mit dem Stürmer blieb der Löwen-Keeper lange stehen und hielt schlussendlich mit einem starken Reflex das 2:1 fest.

Dann war Halbzeit und die Löwen mussten sich vorwerfen lassen, nicht genügend aus ihrer Überlegenheit gemacht zu haben. Hillerse war mit einfachen Mitteln zum doppelten Torerfolg gekommen, während es die Blau-Gelben zu oft zu kompliziert machten oder zu lässig in die entscheidenden Zweikämpfe gingen. Zum Seitenwechsel tauschte Jonas Stephan mehrfach: Für Ole Backfisch, Liam Marheineke und Louis Krüger kamen Nilavan Prabakaran, Oliwier Bosacki und ein auf dem Spielbericht anonymisierter Ersatztorwart.

In der zweiten Halbzeit passierte erstmal nicht viel, bis die Gastgeber erneut zum Abschluss aus der zweiten Reihe kamen. Die Nummer 33 hatte wenige Meter vor dem Strafraum zu viel Platz und versenkte seinen Versuch im unteren linken Eck. Die kalte Dusche für die U19, zehn Minuten nach Wiederanpfiff: Das 3:1. Nun taumelten die Löwen kurz und brachten sich kurz darauf selbst in die Bredouille: Nachdem der Löwen-Keeper einen völlig misslungenen Rückpass in höchster Not in die Hand genommen hatte, gab es indirekten Freistoß aus sechs Metern, doch der Schlussmann der Blau-Gelben schmiss sich anschließend in die Schussbahn und verhinderte den vierten Gegentreffer. Danach berappelten sich die jungen Löwen und drängten auf den Anschlusstreffer: Ein Fernschussversuch von Karim Hüneburg prallte zu Dejan Lazic, der aus der Drehung vom Strafraumrand links am Tor vorbeischoss. 20 Minuten vor dem Ende sorgte das hohe Pressing von Enio Karepi und Rayen Covic für den Ballgewinn, Oliwier Bosacki war frei durch, behielt die Nerven und schob den Ball am Torwart vorbei ins linke Eck. Der Stürmer holte sofort den Ball aus dem Netz und zeigte damit an „wir wollen mehr!“, nur noch 3:2!

Zwei Zeigerumdrehungen später holte Enio Karepi mit einem starken Dribbling einen Freistoß raus. Nilavan Prabakaran hatte eine clevere Idee und überraschte auch die Hintermannschaft der Gastgeber mit einem flachen Steilpass, statt selbst zu schießen. Doch der Pass auf Oliwier Bosacki geriet einen Hauch zu steil. Wenige Augenblicke danach zog Karepi von der linken Seite nach innen und suchte aus 20 Metern den Abschluss, zielte aber zu zentral, sodass der Torwart parieren konnte. Fünf Minuten nach dem 3:2, eine Viertelstunde vor Ende der regulären Spielzeit, überrumpelten die Löwen die Gastgeber mit einem schnellen Gegenstoß. So langsam schwanden die Kräfte beim TSV Hillerse, der in der zweiten Halbzeit kaum mehr als leichte Ansätze in der Offensive zustande brachte. Enio Karepi wurde am linken Strafraumrand freigespielt und zirkelte den Ball punktgenau auf den Kopf von Dejan Lazic, der den Ball aus wenigen Metern mit dem Kopf im Tor unterbrachte. Der absolut verdiente Ausgleich und noch 15 Minuten zu spielen: 3:3!

Jetzt hieß es für die Gastgeber nur noch „nicht verlieren“. Es wurde immer destruktiver, die Spieler und auch der Trainer fingen immer heftiger an zu Meckern. In einem Pflichtspiel hätte es hier sicherlich Karten gehagelt. Es war nun ein Spiel auf ein Tor, die Eintracht brauchte aber ein paar Minuten für die nächste gefährliche Aktion: Nach einer kurz ausgeführten Ecke schlug Prabakaran die Flanke in die Gefahrenzone. Der Ball drehte sich aufs Tor, ging aber noch knapp über die Latte. Da wäre der Torwart wohl nicht mehr drangekommen. Es lief bereits die letzte Spielminute, als noch einmal ein Angriff über Dejan Lazic gestartet wurde. Der Pass auf Nilavan Prabakaran geriet etwas zu ungenau und die aussichtsreiche Situation schien bereits im Sande verlaufen zu sein, doch Prabakaran verschaffte sich mit einer schnellen Drehung etwas Platz und knallte das Leder aus 19 Metern humorlos ins rechte Eck. Eine starke Einzelleistung, die die U19 hier ganz spät auf die Siegerstraße brachte: 3:4 für die Eintracht!

Doch damit nicht genug: Leo Klipphahn stoppte den letzten verzweifelten Angriff der Gastgeber, die völlig außer sich und sehr unsportlich ein Handspiel herbeischreien wollten. Was zudem völlig an der Realität, dem Regelwerk, vorbeiging. Die jungen Löwen nutzten das Durcheinander, ein wunderschöner Pass rief Dejan Lazic auf den Plan, der am linken Strafraumrand den Kopf hochnahm und in der Mitte Enio Karepi bediente, der zum 3:5 vollstreckte. Der TSV-Trainer rannte auf den Assistenten zu und brüllte ihn aus kurzer Entfernung an. Seiner Meinung nach hätten die Schiedsrichter „alles zerstört“. Das nachgeschobene „auf beiden Seiten“ verbesserte die Wirkung seines Auftretens nicht wirklich.

Der U19 konnte das aber egal sein, trotz über weite Teile mäßiger Leistung wurde das erste Mal ein (Test-)Spiel in diesem Jahr erfolgreich zu Ende gebracht. Mit Backfisch, Bosacki, Lazic, Prabakaran und Karepi gab es gleich fünf verschiedene Torschützen gegen den Abstiegskandidaten aus der Herren-Landesliga. Weiter geht es für die U19 am Samstag in der Bundesliga gegen Dynamo Dresden. Anstoß im NLZ ist um 13 Uhr. Mehr Bilder zum Spiel findet ihr hier.

Bis dahin

Euer Kivi

About Author

Kommentar verfassen

Discover more from

Subscribe now to keep reading and get access to the full archive.

Weiterlesen