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Chancenwucher im Testspiel

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Mehrere beste Gelegenheiten ließ die U19 im Test gegen den 1. FC Magdeburg liegen. Auf dem Platz vom FSV Barleben hatten die jungen Löwen in drei der vier 30-Minütigen Viertel die besseren Torchancen und waren über lange Zeit auch das bessere Team. Doch die Gastgeber kamen in den beiden späteren Vierteln immer besser in die Partie und waren im letzten Durchgang klar überlegen. So gelangen den, eine Liga tiefer spielenden, Magdeburgern gleich drei Treffer. Da die Blau-Gelben von Trainer Jonas Stephan durch Konly Yotasong Deguim noch einmal zurückkamen, stand es am Ende 4:2 für den 1. FC Magdeburg. Kacper Szczerba hatte die Löwen im ersten Durchgang in Front gebracht.

U19-Coach Jonas Stephan entschied sich für folgende Aufstellung: Emil Strauch (60. Louis Krüger) – Ole Backfisch, Maxim Root (C), Leon Klipphahn, Andrej Schlothauer, Louis Hoßbach – Karim Hüneburg, Basim El-Haj – Nilavan Prabakaran, Liam Marheineke, Kacper Szczerba
Es wurde laufend gewechselt, auf der Bank saßen zunächst: Emil Noster, Jannis Soetebeer, Konly Yotasong Deguim, Rayen Covic, Enio Karepi, Dejan Lazic, Louis Grobauer

Gespielt wurden viermal 30 Minuten. Die ersten fünf Minuten tasteten sich beide Teams ab und wurden dabei nur in Ansätzen gefährlich. Basim El-Haj war somit der Erste, der richtig für Gefahr sorgte. Sein toller Chip-Pass setzte Ole Backfisch in Szene, der freie Bahn hatte, vor dem Torwart an den Ball kam und die Kugel per Heber im Netz versenkte. Doch die Fahne ging hoch: Abseits. Knappe Sache.
Nicht ganz eine Viertelstunde war gespielt, als Nilavan Prabakaran durch die Mitte Tempo machte und das Auge für den mitgelaufenen Kacper Szczerba hatte. Der Stürmer zog von der linken Seite nach innen und suchte vom linken Strafraumeck den Abschluss. Die Kugel setzte einmal auf und schlug dann im unteren rechten Eck ein. Die Führung für die Löwen, das 0:1!

Fünf Minuten später legte Nilavan Prabakaran einen weiten Einwurf von Basim El-Haj zurück zu Kacper Szczerba, der den Ball aus 22 Metern direkt nahm, knapp über den Querbalken. Auf der anderen Seite wurde es nach eine Ecke gefährlich. Einen Schuss aus elf Metern blockte Schlothauer noch vor der Linie, anschließend bekam Hüneburg den Nachschuss schmerzhaft ab, konnte aber weitermachen. Kurz darauf bediente Hüneburg clever Luis Hoßbach, der es aus der zweiten Reihe einfach mal versuchte, aber zu zentral zielte. Kurz vor dem ersten Pausenpfiff lief der Konter Richtung FCM-Tor. Szczerba gab das Leder an Basim El-Haj weiter, der sich gegen den Querpass zum mitgelaufenen Hoßbach entschied und selber abzog. Ein Magdeburger schmiss sich in die Schussbahn und konnte blocken.

Dann beendete der Schiedsrichter das erste Viertel. Viel war nicht passiert, etwas überlegene Löwen führten aber nicht unverdient. Die Gäste scheiterten oft knapp, bevor es wirklich gefährlich wurde. So musste Torwart Emil Strauch bis dahin noch nicht ernsthaft eingreifen.

Das änderte sich kurz nach Wiederanpfiff. Einen direkt getretenen Freistoß hatte der Löwen-Schlussmann im Nachfassen aber sicher. Zwei Zeigerumdrehungen später drückte Liam Marheineke eine Backfisch-Flanke direkt aufs Tor. Seine Direktabnahme lenkte der Torwart mit den Fingerspitzen gerade noch über die Latte. Die anschließende Ecke wurde von Luis Hoßbach getreten und landete über Umwege bei Nilavan Prabakaran, der volles Risiko ging und volley abzog: knapp drüber. Ein paar Minuten danach wurde es dann richtig gefährlich: Liam Marheineke nahm eine scharfe Flanke von Ole Backfisch mit dem Oberschenkel an, knallte die Kugel dann aber aus elf Metern über die Latte.

Drei Minuten danach verlängerte Prabakaran einen El-Haj-Einwurf per Kopf gefährlich aufs Tor. Der Ball senkte sich gefährlich und der Schlussmann der Hausherren musste sich ordentlich strecken, um die Kugel noch über den Querbalken zu lenken. Die folgende Ecke wurde von Hoßbach scharf getreten und landete fast direkt im Tor. Doch am Ende flog der Ball knapp vorbei, nachdem mehrere Mitspieler knapp verpasst hatten. Fünf Minuten später spritzte Enio Karepi bei einem Querpass der Magdeburger Innenverteidigung dazwischen und hatte 40 Metern vor dem Kasten, marschierte aufs Tor zu und suchte aus 20 Metern den Abschluss. Der Torhüter konnte parieren, doch Konly Yotasong Deguim setzte nach und kam aus spitzem Winkel zum Abschluss, traf aber nur das Außennetz. Wenig später lenkte Emil Strauch einen direkt getretenen Freistoß über die Latte.

Dann war „große“ Halbzeit und die Teams verschwanden erstmals in den Kabinen. Die Eintracht war hier bisher das gefährlichere Team, auch wenn die Gastgeber ebenfalls viele Spielanteile hatten. Für den weitgehend beschäftigungslosen Emil Strauch war der Einsatz damit beendet, Louis Krüger nahm seinen Platz zwischen den Pfosten ein.

Nun kamen die Magdeburger drückender aus der Kabine und setzten die Löwen früh unter Druck. So wurde es bereits nach wenigen Augenblicken gefährlich, als die Blau-Gelben gefährlich nah am eigenen Kasten den Ball verloren. Doch der Schuss aus 18 Metern flog über den Kasten. Auch die Löwen zogen auf der anderen Seite hohes Pressing auf und so konnte Emil Noster einen Pressschlag mit dem gegnerischen Torwart erzwingen, hatte aber das Pech, dass die Kugel einen Meter vor der Linie nicht in Richtung Tor prallte. Kurz darauf behauptete Liam Marheineke auf der rechten Seite stark den Ball, nahm den Kopf hoch und bediente Dejan Lazic mit einer flachen Flanke. Dieser drückte das Leder aus kurzer Distanz knapp rechts am Tor vorbei. Zwei Minuten danach fing Lazic einen flachen Abwurf des gegnerischen Torwarts ab und zog sofort aus der Drehung ab. Sein Schuss aus 15 Metern landete aber nur am linken Pfosten. Und wer sie vorne nicht macht, bekommt sie irgendwann hinten rein. Im Spielaufbau verloren die Blau-Gelben das eigene Spielgerät direkt am eigenen Strafraumrand, die Nummer 21 bedankte sich und traf alleine vor dem chancenlosen Louis Krüger aus 14 Metern ins rechte Eck. Der Ausgleich zum 1:1.

Jetzt taumelten die Löwen kurzzeitig. Nur etwas mehr als eine Minute später rutschte ein Pass von der linken Seite irgendwie an mehreren Blau-Gelben vorbei und gleich vier Löwen konnten den Gegenspieler nicht am Schuss hindern. Doch aus etwa zwölf Metern ballerte der Magdeburger die Kugel rechts am Tor vorbei. Zwei Minuten danach kamen die Gastgeber nach einer Ecke brandgefährlich zum Kopfball, doch Louis Krüger reagierte klasse und hielt den wuchtigen Kopfball sogar fest. Erneut zwei Minuten später wäre der Löwen-Schlussmann dann aber machtlos gewesen. Eine Ecke von der rechten Seite nahm der FCM-Akteur volley und knallte das Leder an den rechten Pfosten. Anschließend konnten die Braunschweiger klären.

Danach fingen sich die Blau-Gelben wieder etwas. Emil Noster spielte einen tollen Diagonalpass durch die Schnittstelle. Die Magdeburger wähnten Enio Karepi im Abseits, doch Karepi war einfach im perfekten Moment gestartet und hatte nun völlig freie Bahn. Der Mittelfeldspieler drang in den Strafraum ein und zog aus 15 Metern ab, scheiterte aber an einer starken Fußabwehr des gegnerischen Torwarts. Wenige Augenblicke später setzte sich Konly Yotasong Deguim bockstark über die linke Seite durch und bediente mit dem rechten Außenrist den völlig frei stehenden Dejan Lazic. Dieser zog aus zehn Metern ab, zielte aber etwas zu zentral, sodass der Schlussmann den Ball mit einer starken Parade über die Latte lenken konnte. Wäre der Schuss auch nur etwas näher an einen der beiden Pfosten platziert gewesen, hätte der FCM-Keeper aber überhaupt keine Abwehrchance gehabt. Eine Zeigerumdrehung später landete ein weiter Einwurf von Basim El-Haj über Umwege bei Luis Hoßbach, dessen Volleyschuss von der Strafraumkante knapp rechts vorbeizischte. Kurz vor dem letzten Pausenpfiff schickte El-Haj mit einem tollen Pass Dejan Lazic in den Strafraum. Dieser suchte Konly Yotasong Deguim, der Querpass kam aber etwas in den Rücken, sodass Deguim den Ball zwar im Fallen noch erwischte, aber zu zentral aufs Tor brachte.

Mit dem 1:1 ging es also in die letzte Verschnaufpause. In der Offensive hatten die Löwen einiges liegen lassen, während auf der anderen Seite zu viele Einladungen verteilt worden waren. Jonas Stephan wechselte noch einmal mehrfach und schickte die Spieler, die bis dahin die vollen 90 Minuten absolviert hatten, bereits zum Duschen in die Kabine.

Der letzte Durchgang verlief dann sicherlich nicht gerade nach dem Geschmack des U19-Trainers. Wenige Minuten waren gespielt, als die Löwen plötzlich in der Unterzahl waren. Ohne Druck konnten die Magdeburger von der linken Seite flanken, halbrechts im Strafraum stand die Nummer 19 vollkommen frei und ließ Louis Krüger aus zwölf Metern keine Chance. Die Führung für die Gastgeber, 2:1 für den 1. FC Magdeburg. Fünf Minuten später wurde es noch einfacher für die Magdeburger: Ein Diagonalpass aus dem Mittelfeld rief erneut die Nummer 19 auf den Plan. Ein Haken reichte aus und er tauchte erneut alleine vor Eintracht-Torwart Krüger auf, der erneut ohne jede Abwehrchance war. 3:1 für den FCM.

Doch damit nicht genug: Wiederum nur fünf Minuten später spielten die Gastgeber bei einem Konter eigentlich einen schlechten Pass. Doch die Löwen-Abwehr bekam den Ball nicht geklärt und legte stattdessen für die Nummer 11 auf. Louis Grobauer schien mit einer starken Grätsche doch noch retten zu können, doch mit viel Glück (oder Pech) prallte der Ball irgendwie zurück zur Nummer 11, der dadurch unabsichtlich Louis Krüger umkurvt hatte. Aufs leere Tor war das 4:1 eine leichte Aufgabe für den FCM-Akteur. Im direkten Gegenzug schlugen die Blau-Gelben zurück. Eine Flanke von Luis Hoßbach köpfte Deguim ins rechte Eck, nur noch 2:4.
Beinahe hätten die Magdeburger ebenfalls im direkten Gegenzug getroffen. Nach einem katastrophalen Ballverlust war Louis Krüger erneut auf sich alleine gestellt, konnte den wuchtigen Schuss aus 14 Metern aber aus dem rechten Eck fischen. Danach plätscherte die Partie etwas dem Ende entgegen. Prabakaran traf mit einem direkt getretenen Freistoß das Außennetz, Enio Karepi zielte aus der zweiten Reihe zu hoch.

Dann war Schluss. Die Blau-Gelben verlieren das letzte Testspiel vor dem Auftakt in die Rückrunde der Bundesliga nach einem Leistungseinbruch im letzten Viertel. Eine zu schlechte Chancenverwertung und zu viele verteilte Einladungen machten am Ende den Unterschied aus. Für die U19 geht es in der Bundesliga am Freitag los. Dann spielt man um 16 Uhr in Leipzig. Mehr Bilder zum Spiel findet ihr hier.
Zum Schluss noch ein kleiner Ergebnisdienst: Die 1. Frauen schlugen Borussia Dortmund nach Toren von Victoria Wiedermann und Jill Lange mit 2:0. Die U17 rang der U19 von Lupo Martini Wolfsburg ein 2:2-Unentschieden ab. Es trafen Felix Krebs und Mika Gehring.

Bis dahin

Euer Kivi

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