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Ackermatch ohne Sieger

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Die U19 verpasst trotz bester Torchancen den Heimsieg gegen den FC Hansa Rostock. Auf einem gerade noch bespielbarem Rasenplatz hatten die Gäste zunächst mehr vom Spiel, mit zunehmender Spieldauer kamen die jungen Löwen aber immer besser in die Partie. Im zweiten Durchgang ließen die Blau-Gelben dann gleich zwei Mega-Mehrfach-Chancen auf den Siegtreffer liegen und müssen sich so am Ende etwas ärgern, nicht die vollen drei Punkte eingefahren zu haben. Mit einem Sieg hätte das Team von Jonas Stephan die unteren Ränge etwas distanzieren können, doch so konnte der Vorletzte aus Rostock zumindest nicht aufschließen.

U19-Coach Jonas Stephan entschied sich für folgende Aufstellung: Emil Strauch (TW) – Ole Backfisch, Maxim Root (C), Raffael Ziegele (77. Louis Grobauer), Andrej Schlothauer – Basim El-Haj, Karim Hüneburg, Jona Borsum, Nilavan Prabakaran (88. Oliwier Bosacki) – Kacper Szczerba, Liam Marheineke (67. Luis Hoßbach)

Der ramponierte Rasen im Nachwuchsleistungszentrum sorgte von Beginn an für Probleme auf beiden Seiten. Immer wieder hüpfte der Ball plötzlich hoch, beide Teams hatten somit mit vielen Ungenauigkeiten zu kämpfen. Die Gäste von der Ostsee übernahmen erstmal die Spielkontrolle und hatten lange Ballbesitzphasen. Bei den Löwen war der Ball regelmäßig ziemlich schnell wieder weg. Und so hatten auch die Gäste die erste Torannäherung. Nach einem Querpass verstolperte der Hansa-Stürmer den Ball zwar eigentlich, aber das Spielgerät hoppelte trotzdem Richtung Tor. Doch Andrej Schlothauer konnte noch vor der Linie klären. Fünf Minuten später probierten es die Rostocker aus über 30 Metern, aber das war kein Problem für Löwen-Schlussmann Emil Strauch. Kurz darauf wurde der Ball bei einem eigentlich harmlosen Pass plötzlich von einem Huckel im Rasen abgelenkt und prallte genau in den Laufweg von einem Hansa-Akteur, der somit frei durch war, die Kugel aus 14 Metern aber auf die Brust von Strauch donnerte.

Danach passierte lange Zeit überhaupt nichts Nennenswertes mehr. Die Blau-Gelben fanden zwar immer besser ins Spiel, aber sobald es auf auch nur ansatzweise gefährlich wurde, versprang der Ball oder ein Rostocker brachte ein Bein dazwischen. Inzwischen fuhren die Gäste auch eine ziemlich rustikale Linie und zerstörten mit häufigem Ballwegschießen den Spielfluss. Den Schiedsrichter interessierte letzteres allerdings gar nicht und ermahnte dies nicht einmal. Nach einem bösen Einsteigen gegen Kapitän Maxim Root und anschließendem Ballwegschießen hätte ein strenger Schiedsrichter vermutlich zweimal gelb gezeigt. Doch der doppelte Übeltäter hatte Glück und kam mit einem einfachen gelben Karton davon. Maxim Root biss die Zähne zusammen und hatte sich glücklicherweise nicht verletzt.

📸 Stefan Schneider

Die anschließende Freistoßflanke von Andrej Schlothauer prallte vor die Füße von Basim El-Haj, dessen Dropkick aus 20 Metern geblockt wurde. Auf der anderen Seite probierten die Gäste es mit einem direkten Freistoß von der linken Seite, doch Emil Strauch wischte das Leder aus der Gefahrenzone. Ein paar Minuten vor der Halbzeitpause behaupte Kacper Szczerba auf der linken Seite den Ball und flankte vom Strafraumeck auf den zweiten Pfosten. Dort legte Ole Backfisch die Kugel im ersten Kontakt zurück in den Rückraum. Liam Marheineke schlug noch einen Haken und zog dann aus zwölf Metern ab. Der Flachschuss des Stürmers zischte knapp rechts vorbei, da fehlte nicht viel zur Pausenführung. Es lief bereits die Nachspielzeit, als Karim Hüneburg eine Freistoßflanke von Andrej Schlothauer mit dem Kopf erwischte. Der Mittelfeldspieler konnte den Ball aber nicht aufs Tor drücken.

Dann war Halbzeit. Die jungen Löwen hatten sich nach einer Anfangsphase mit wenig Zugriff stabilisiert, hatten zuvor aber auch wenig zugelassen. Offensiv lief dafür auch lange wenig, erst in den letzten Minuten ergaben sich die ersten halbwegs zwingenden Abschlussmöglichkeiten.

📸 Stefan Schneider

Im zweiten Durchgang waren die Einträchtler von Beginn an das bessere Team. Torchance Nummer 1 entstand aus einer geklärten Ecke. Ole Backfisch durfte ein zweites Mal flanken, am zweiten Pfosten kam Kacper Szczerba zum Kopfball, doch sein Aufsetzer prallte genau in die Arme vom Hansa-Keeper. Zwei Zeigerumdrehungen danach drang Karim Hüneburg nach einem tollen Dribbling in den Strafraum ein, wurde dann aber doch noch am Abschluss gehindert. Kurz darauf fiel der Ball Kacper Szczerba vor die Füße, der aus 18 Metern per Volley abzog. Sein Schuss wurde geblockt und prallte zu Andrej Schlothauer, der es aus 22 Metern von halblinks einfach mal versuchte. Das Geschoss zischte rechts am Tor vorbei. Auf der anderen Seite sorgte ein Ballverlust im Aufbauspiel für Gefahr, die scharfe flache Flanke verpassten gleich zwei Gästespieler nur knapp. Zwei Minuten später versuchte es Kacper Szczerba mit einem direkten Freistoß aus 22 Metern, ballerte die Kugel aber über den Querbalken.

Mitte der ersten Halbzeit setzten sich die Löwen am Strafraum der Gäste fest. Basim El-Haj löffelte die Kugel in die Gefahrenzone. Liam Marheinke setzte sich gegen mehrere Gegenspieler durch und zog aus kurzer Distanz ab. Auf der Linie rettete ein Verteidiger für den bereits geschlagenen Torhüter. Der Ball landete bei Kacper Szczerba, der aus zwölf Metern abzog: Erneut war der Schlussmann machtlos, doch auf der Linie war wieder ein Abwehrbein dazwischen. Die Kugel blieb im Strafraum, Jona Borsum ging energisch hin und knallte das Spielgerät aus elf Metern aufs Tor. Der Torwart konnte nur hinterherschauen, doch auf der Linie brachte ein Abwehrspieler ein drittes Mal irgendwie ein Körperteil dazwischen und verhinderte das 1:0. Was für eine kuriose Szene, das hätte die Führung sein müssen!

📸 Stefan Schneider

Kurz darauf rutschte ein Hansa-Verteidiger vor dem eigenen Strafraum weg und bugsierte das Leder im Liegen mit dem Arm zum Mitspieler. Ein glasklares und strafbares Handspiel, das der Schiedsrichter allerdings übersehen hatte und somit nicht ahndete. Wenig später sah Maxim Root die gelbe Karte, weil er den Ball nach einem gegnerischen Einwurf mitnahm und damit das Spiel verzögerte. Schon ein starkes Stück, wenn man dies beim Gegner völlig ungeahndet lässt. Beim 15. Ballwegschlagen sahen die Gäste etwas später dann aber doch mal gelb, mehr als überfällig. Es wurde anschließend sehr körperlich, auch durch den Schiedsrichter forciert, der keine klare Linie in der Zweikampfbewertung hatte. Dies aber immerhin auf beiden Seiten.

Zehn Minuten vor Ende der regulären Spielzeit setzte Louis Grobauer klasse nach und eroberte mit einer Grätsche am gegnerischen Strafraum den Ball. Im Liegen stocherte der Flügelspieler das Leder zu Kacper Szczerba, der völlig frei vor dem Tor auftauchte, den Ball aber nicht perfekt traf. Der Schlussmann der Gäste rutschte weg, kam etwas unorthodox aber noch an den Ball. Dieser prallte zurück zu Szczerba, der aus 14 Metern zum zweiten Mal abzog, aber erneut am gut reagierenden Hansa-Torwart scheiterte. Eine Zeigerumdrehung später verlängerte Nilavan Prabakaran einen Freistoß von Maxim Root per Kopf aufs lange Eck, verfehlte das Tor aber knapp. Bereits in der Nachspielzeit nahm Basim El-Haj eine Faustabwehr vom Torwart der Gäste per Volley direkt. Sein Versuch aus 20 Metern flog rechts am Tor vorbei.

📸 Stefan Schneider

Dann war Schluss. Auf extrem schwierigem Geläuf hatten sich die jungen Löwen eigentlich den Sieg verdient. Wer nicht trifft, kann aber nicht gewinnen. Allerdings kann man auch nicht verlieren, wenn man ohne Gegentor bleibt. Da Verfolger Werder Bremen erst im nächsten Jahr spielt, können die jungen Löwen nicht mehr abrutschten. Sollte das Spiel gegen Schlusslicht Osnabrück am nächsten Samstag stattfinden, könnte man sogar noch in der Tabelle klettern. Anstoß im NLZ ist, Stand jetzt, um 13 Uhr. Mehr Bilder zum Spiel findet ihr hier.

Bis dahin

Euer Kivi

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