Vier Formate für Eintracht – eine Adresse für Fans.

Mit Applaus in die Winterpause

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71 Tore, 16 Gegentore, zehn Siege. Die Bilanz der 2. Frauen lässt sich durchaus sehen. Im letzten Spiel vor der Winterpause war es gegen den abgestürzten Oberligisten VfL Bienrode wieder mal eine klare Sache. Aufgrund der Witterungsbedingungen fand das Spiel allerdings nicht in Bienrode, sondern auf dem Kunstrasenplatz in Waggum statt. Von Beginn an sahen die zahlreich erschienenen Fans, Familie und Freunde der Blau-Gelben eine einseitige Partie, auch wenn sich die Löwinnen lange schwertaten klare Chancen zu erspielen. Als ein echter Traumfreistoß von Leandra Hampe-Michels die Pforte öffnete, durfte doch noch ein paar Mal gejubelt werden. Aurelia Tillmann schnürte den Doppelpack, Alina Schiedung von der Strafraumkante und Lilly Schröder per Kopf trafen einfach. Standardspezialistin Hampe-Michels toppte ihren ersten Treffer noch einmal und erzielte Traumfreistoßtor Nummer zwei an diesem kalten Sonntagvormittag. Und so konnten alle Beteiligten glücklich und zufrieden in Richtung Winterpause starten.

Eintracht-Coach Marvin Maniora entschied sich für folgende Startaufstellung: Johanna Bogon (TW) – Anna Eeten, Dilara Esen, Deike Hicken, Lotta Bierschwall, Leandra Hampe-Michels, Pia Broders, Stefanie Siegl, Lenja Kastner, Dilara Gruschka, Lilly Schröder
Es durfte laufend gewechselt werden, auf der Bank nahmen zunächst Platz: Josephine Michler, Alina Schiedung, Aurelia Tillmann, Charlotte Riediger

Die ersten Minuten suchten die Löwinnen nach einer Lücke gegen defensiv eingestellte Gastgeberinnen. Nicht ganz zehn Minuten waren gespielt, als Deike Hicken ganz leicht im Strafraum am Bein getroffen wurde. Die Mittelfeldspielerin lief unbeeindruckt weiter, als plötzlich ein Pfiff ertönte. Der Schiedsrichter hatte auf Foulelfmeter entschieden. Regeltechnisch nicht falsch, aber sogar aus meiner subjektiven Wahrnehmung viel zu streng. Stefanie Siegl legte sich den Ball zurecht und schob die Kugel aufs rechte Eck, doch das hatte die Torhüterin gerochen und hielt den Strafstoß fest. Zehn Minuten später chippte Leandra Hampe-Michels die Kugel in den Lauf von Lilly Schröder, die aus zwölf Metern geblockt wurde. Wenige Augenblicke danach hielt Hampe-Michels einfach mal aus der zweiten Reihe drauf: drüber. Mitte der ersten Halbzeit wurde Pia Broders 22 Meter vor dem Tor gefoult. Das war eine Aufgabe für Leandra Hampe-Michels, die es direkte versuchte. Das Spielgerät senkte sich in einer schönen Flugkurve unter die Latte und schlug im linken Eck ein. Die Torfrau flog vergebens, das 0:1 für die Braunschweiger Eintracht!

Etwas später schickte Lenja Kastner Lotta Bierschwall zur Grundlinie. Deren flache Hereingabe rutschte zu Stefanie Siegl durch, die die Kugel aus 13 Metern direkt nahm: rechts am Tor vorbei. Eine Viertelstunde vor der Pause holte Aurelia Tillmann den nächsten Freistoß raus. Etwas näher am Tor als beim 0:1, versuchte es Hampe-Michels erneut direkt, dieses Mal aber flach. Der Ball zischte knapp am linken Pfosten vorbei ins Toraus. Fünf Minuten später eroberte Josephine Michler den Ball wenige Meter vor dem Strafraum und bugsierte das Leder zu Aurelia Tillmann. Tillmann zog aus 19 Metern wuchtig ab, ließ der Torhüterin keine Chance und versenkte die Kugel im linken Eck. Das 0:2 für die Löwinnen!
Kurz darauf versuchte es Tillmann mit einem Volley aus großer Distanz, platzierte den Ball aber zu zentral.

Dann war Halbzeit. Es war ein extrem einseitiges Spiel, bei dem die Löwinnen auf unbekanntem Platz noch etwas zu wenig aus ihrer klaren Überlegenheit machten. Die gefährlichste Offensive der Liga war bei Temperaturen um den Gefrierpunkt noch nicht ganz warm gelaufen.

Kurz nach Wiederanpfiff schlug Leandra Hampe-Michels eine tolle Freistoßflanke von der Mittellinie, die Lenja Kastner nur noch über die Linie zu drücken brauchte. Doch der Schiedsrichter entschied auf Abseits, knappe Sache. Drei Minuten später fing Dilara Gruschka einen Abschlag der Torhüterin ab und zog aus 27 Metern per Dropkick ab. Der Ball senkte sich gefährlich und die Torfrau konnte nur noch hinterherschauen, doch der Ball ging dann doch hauchzart am Tor vorbei. Wenige Augenblicke später bracht Gruschka über die rechte Seite durch und tauchte im Strafraum auf, traf aus zehn aber nur das rechte Außennetz. Vier Minuten später spielte Aurelia Tillmann einen tollen Pass durch die Schnittstelle, Dilara Gruschka bugsierte die Kugel aus spitzem Winkel in die Arme der Torfrau.

Etwa eine Stunde war gespielt, als Aurelia Tillmann auf der linken Außenbahn gefoult wurde. Leandra Hampe-Michels stand bei dem Freistoß zur Ausführung bereit. Nicht ganz 30 Meter Torentfernung, aber schon aus dem hinteren Bereich der zweiten Reihe versuchte es die Mittelfeldspielerin direkt und zeigte erneut ihr Können bei ruhenden Bällen. Die Kugel drehte sich genau auf den rechten Knick und schlug im Winkel ein. Absolut nichts zu machen für die Torfrau, die ihren Frust mit einigen unschönen Worten Luft machte. Hampe-Michels hingegen schlug die Hände über dem Kopf zusammen und ließ sich mit einem breiten Grinsen von ihren begeisterten Mitspielerinnen beglückwünschen. 0:3 für die Löwinnen!

Apropos „Können bei ruhenden Bällen“: Auch als Vorbereiterin ist die heutige Kapitänin stark bei Standards: Nur zwei Zeigerumdrehungen später spielte Hampe-Michels den Ball flach an den Strafraumrand. Josephine Michler ließ für Aurelia Tillmann durch, die das Spielgerät ins rechte Eck knallte. Der zweite Doppelpack des Tages und das 0:4 für den BTSV!

Direkt danach wurde es wild. Kurz nach dem Anstoß eroberte Michler den Ball und gab das Spielgerät an Hampe-Michels weiter, die die startende Aurelia Tillmann sah und mit einem tollen Steilpass bediente. Die Doppelpackerin legte quer zu Dilara Gruschka, die mit einem Haken eine Gegenspielerin austanzte und dann von halblinks aus 13 Metern abzog. Der Ball prallte vom rechten Pfosten zurück ins Spiel und blieb im Besitz der Löwinnen. Aus dem Getümmel folgte aus der zweiten Reihe der Nachschuss. Eine Abwehrspielerin riss den Arm hoch und verhinderte mit einer ziemlich guten Parade den Einschlag. Allerdings war es nun mal nicht die Torfrau und somit ein glasklarer Strafstoß. Dies hatte der Schiedsrichter anscheinend nicht gesehen und so lief das Spiel zur Verblüffung aller Beteiligten weiter. Doch Alina Schiedung blieb wach, schnappte sich das Spielgerät und versenkte die Kugel mit einem satten Schuss im Netz. 0:5 für die 2. Frauen!

Kurz darauf fing Josephine Michler einen Pass der Torhüterin ab, marschierte auf den Strafraum zu und zog ab. Ihren Schuss aus 17 Metern konnten die Gastgeberinnen gerade noch zur Ecke abfälschen. Diese war erneut Aufgabe von Leandra Hampe-Michels, die den Ball mit viel Gefühl in die Gefahrenzone zirkelte. Dort setzte sich Dilara Gruschka im Luftduell durch, köpfte das Leder aber über den Querbalken. Ein paar Minuten danach spielte Lenja Kastner einen schnellen Doppelpass mit Aurelia Tillmann, machte den Weg zur Grundlinie und gab den Ball nach innen. Dort drückte Alina Schiedung den Ball mit der Innenseite aufs Tor. Doch die Torfrau kam noch mit dem Fuß dran und parierte zur Ecke.

Diese landete über Umwege bei Charlotte Riediger, die aus der zweiten Reihe abzog und das Tor nur knapp verfehlte. Die letzten zehn Minuten liefen bereits, als Josephine Michler einen echten Traumpass auf Lilly Schröder spielte, die im letzten Moment noch am Schuss gehindert wurde. Leandra Hampe-Michels machte das Spiel mit einem Einwurf schnell. Michler marschierte über die rechte Seite, wurde aber zur Ecke abgegrätscht. Diese brachte Leandra Hampe-Michels auf den Elfmeterpunkt, wo Lilly Schröder perfekt einlief und den Ball zum 0:6 rechts ins Tor köpfte!

Drei Minuten später spielte Hampe-Michels einen Doppelpass mit Stefanie Siegl und knallte das Leder aus 22 Metern einfach mal aufs rechte Eck. Die Kugel zischte denkbar knapp am rechten Knick vorbei. Eine Zeigerumdrehung danach versuchte es Aurelia Tillmann mit einem Dropkick von der Strafraumkante: knapp rechts vorbei. Es gab dann aber doch noch Grund für Applaus: Stefanie Siegl wurde in ihrem letzten Spiel für die 2. Frauen bei ihrer Auswechslung mit einem Spalier ihres Teams und einer ganzen Menge Applaus verabschiedet. Auch wir wünschen dir alles Gute für deinen weiteren Weg, Steffi!

Es blieb beim 0:6 und als der Schiedsrichter das Spiel beendete war auch die Vorrunde beendet. Für die Löwinnen ist nun Winterpause und nach vielen tollen Spielen und einigen Siegen im Jahr 2023 heißt das Motto für die Aufstiegsrunde ganz klar: „Siegen, Siegen, Siegen!“ um Konkurrent Barmke zu überflügeln. Ich wünsche frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr! Mehr Bilder zum Spiel findet ihr hier.

Bis dahin

Euer Kivi

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