Rote Löwen – Rote Laterne
6 min readSechs Spiele in Folge ohne Sieg, fünf Punkte nach neun Spieltagen. Platz 18 und die damit verbundene Rote Laterne ist die bittere Realität vor der Oktober-Länderspielpause. Trotz einiger Chancen und viel Aufwand konnten die Blau-Gelben einen 0:2-Rückstand nicht mehr in Zählbares umwandeln. Robert Ivanov traf zwar zum 1:2-Anschlusstreffer, verlor aber in der Nachspielzeit den Ball, der zum 1:3-Endergebnis gegen den SC Paderborn führte. Die Eintracht-Fans unter den über 19.000 Zuschauern verkündeten lautstark ihren Unmut nach Spielende, der Rückstand auf Platz 15 beträgt bereits vier Punkte.
Eintracht-Trainer Jens Härtel entschied sich für die gleiche Aufstellung wie bei der Niederlage in Rostock: Thorben Hoffmann (TW) – Danilo Wiebe (80. Marvin Rittmüller), Sebastian Griesbeck, Robert Ivanov, Anton Donkor – Jannis Nikolaou (C), Robin Krauße – Fabio Kaufmann (46. Youssef Amyn), Johan Gómez (76. Þórir Helgason), Florian Krüger (87. Rayan Philippe) – Kaan Caliskaner (76. Luc Ihorst)
Die ersten Minuten hatten die Gäste viel Ballbesitz, wirklich gefährlich wurde es auf beiden Seiten aber bis zur zehnten Spielminute nicht. Dann war es die Eintracht, die eine Ecke kurz ausführte. Die Flanke von Kaufmann köpfte Johan Gómez am zweiten Pfosten aus kurzer Distanz rechts vorbei. Im direkten Gegenzug zog Muslija aus 20 Metern ab, Hoffmann war rechtzeitig in der Ecke und lenkte den Ball um den Pfosten. Der anschließende Eckstoß war nicht mal gut getreten, doch Griesbeck reagierte langsamer als Gegenspieler Hansen, der die halbhohe Flanke aus kurzer Distanz über die Linie drückte. Vorne nicht gemacht, hinten reinbekommen, der frühe Rückstand.

Fünf Minuten später behauptete Wiebe auf der rechten Seite den Ball und legte zurück zu Fabio Kaufmann, dessen Flanke Kaan Caliskaner aus zehn Metern links am Tor vorbei köpfte. Zwei Minuten danach prallte der Ball nach einer Ecke Johan Gómez vor die Füße. Der US-Amerikaner zog von der Strafraumkante aus der Drehung ab, verfehlte das Ziel aber deutlich. Kurz darauf steckte Gómez auf Caliskaner durch, der aus etwa 17 Metern zum Abschluss kam, aber ebenfalls weit am Tor vorbeischoss. Wie es geht, zeigten kurz darauf die Gäste. Grimaldi wurde ein paar Meter vor dem Strafraum von der Blau-Gelben Hintermannschaft völlig aus den Augen verloren und erhielt den Ball von Obermair. Donkor verpasste es dann, dem startenden Obermair rechtzeitig zu folgen, sodass dieser den Ball von Grimaldi zurück erhielt und alleine vor dem Tor auftauchte. Aus zehn Metern ließ er Thorben Hoffmann keine Chance und erzielte das 0:2, ganz schwach verteidigt von den Löwen. Aber auch eiskalt und effizient vom SC Paderborn, der hier die ersten beiden guten Gelegenheiten sofort nutzte.
Ein paar Minuten danach schlug Krauße eine Ecke scharf in den Strafraum. SCP-Keeper Huth faustete vorbei, aber Ansah klärte für seinen Schlussmann. Die nächste Ecke prallte Anton Donkor vor die Füße, der es aus der zweiten Reihe mit einer Direktabnahme versuchte: Meterweit über den Kasten. Etwas später kam der Ball über Gómez und Caliskaner zu Jannis Nikolaou. Der Kapitän versuchte es ebenfalls aus der Distanz, ballerte aber ebenfalls weit über den Querbalken. Fünf Minuten vor der Halbzeit bekamen die Löwen eine Ecke zugesprochen. Krauße fand in der Mitte erst keinen Abnehmer, doch Robert Ivanov setzte nach und drückte den Ball über die Linie. Der Anschlusstreffer zum 1:2 nach einem Standard!

Kurz darauf wurde es erneut nach einer Ecke gefährlich. Krüger verlängerte die Hereingabe von Krauße an den zweiten Pfosten, wo Gómez die Kugel nur knapp verpasste. Zwei Minuten später wurde Caliskaner von Krüger freigespielt, schoss von der Strafraumkante aus aber einen Paderborner Verteidiger an. Nur eine Zeigerumdrehung später tauchte Gómez rechts im Strafraum auf und parierte es aus spitzem Winkel per Volley, Torwart Huth parierte zur Ecke. Der anschließende Eckstoß wurde zwar durchaus gefährlich, am Ende konnten die Gäste aber doch klären.
Dann war Halbzeit. Die Paderborner nutzten zwei Unaufmerksamkeiten der Löwen eiskalt aus und machten aus ihren einzigen guten Chancen gleich zwei Tore. Den Blau-Gelben gelang das nicht und so ließen die Einträchtler einige aussichtsreiche Möglichkeiten liegen. Härtel reagierte und brachte Amyn für den engagierten, aber glücklosen Kaufmann.

Kurz nach Wiederanpfiff hatten die Gäste ihre dritte dicke Gelegenheit. Klaas bekam den Ball von Obermair und steckte auf den startenden Grimaldi durch, der alleine auf Hoffmann zu lief, das Leder aber links am Tor vorbei setzte. Glück für die Eintracht. Fünf Minuten später kam der Ball nach einem Freistoß von Krauße über Umwege zu Jannis Nikolaou, dessen Kopfball knapp über das Tor flog. Noch nicht ganz eine Stunde war gespielt, als Amyn gut nachsetzte, sein Schuss aus spitzem Winkel wurde aber zur Ecke geklärt. Augenblicke später wurde auch der Versuch von Gómez zur Ecke geblockt. Diese klärten die Gäste vor die Füße von Danilo Wiebe, der aus der zweiten Reihe klar über das Tor ballerte. Nur eine Zeigerumdrehung später flankte Amyn von der rechten Seite scharf vors Tor. Gómez schmiss seinen Körper in den Ball und bugsierte die Kugel irgendwie aufs Tor. SCP-Keeper Huth konnte gerade noch vor der Linie parieren. Schiedsrichter Badstübner hatte ein Handspiel von Gómez gesehen, bei einem Treffer wäre das sicherlich vom VAR revidiert worden.
Drei Minuten später wurde Caliskaner halblinks im Strafraum freigespielt. Sein Schuss aus aussichtsreicher Position war aber einfach zu schwach, um gefährlich zu werden. Huth hielt den zentralen Flachschuss aus 13 Metern sogar fest. Eine Minute später steckte Caliskaner zu Gómez durch, der etwas bedrängt vor Huth auftauchte, aber knapp links am Tor vorbeischoss. Zwei Minuten später erwischte Krüger eine Wiebe-Flanke mit dem Kopf, erneut knapp links vorbei. Kurz darauf kam abermals Caliskaner im Strafraum aus guter Position zum Abschluss, doch erneut war das eine eher leichte Übung für den Gäste-Schlussmann Huth.
Danach war die Drangphase der Löwen erst einmal unterbrochen. Die letzten zehn Minuten der regulären Spielzeit waren bereits angebrochen, als Anton Donkor den Ball am eigenen Strafraum vertändelte. Bilbija steckte für Kruse durch, der aus kurzer Distanz aber nicht am stark reagierenden Hoffmann vorbei kam. Allerdings ging die Fahne hoch, Kruse hatte in der verbotenen Zone gestanden. Im Gegenzug verlängerte Ivanov eine Ecke zu Jannis Nikolaou, der aus kurzer Distanz an die Latte köpfte. Die Gäste kamen kurz darauf zum Kontern, Conteh versuchte aus 40 Metern Hoffmann zu überlisten, doch der nahm den Ball mit dem Fuß an. Auf der anderen Seite wurde Rittmüller nach Zuspiel von Helgason geblockt. Die Löwen rannten an, kamen aber nicht mehr zum Abschluss. Die Nachspielzeit war bereits abgelaufen, als Robert Ivanov noch einmal einen langen Ball in die gegnerische Hälfte schlagen wollte. Doch dann verstrickte der Finne sich in einen Zweikampf und verlor den Ball an Kruse. Der 35-Jährige spielte sofort in den Lauf von Conteh, der in den Strafraum lief und für den mitgelaufen Bilbija querlegte, der nur noch einschieben musste.

Mit dem 1:3 war das Spiel nicht nur entschieden, sondern auch vorbei. Der Schiedsrichter pfiff die Partie gar nicht erst wieder an. Die sechste Niederlage im neunten Spiel, wie auch in Rostock wurden einige Chancen liegen gelassen. Mit dem letzten Tabellenplatz geht es nun in die Länderspielpause, ehe es am Freitag, dem 20. Oktober nach Elversberg geht. Anstoß ist dann um 18.30 Uhr.
Bis dahin
Euer Kivi
Momentan sieht es natürlich schlecht aus, aber ich glaube an die Wende.
Gomez hat viel Potential. Wenn der erstmal seine Nervosität abgelegt und das erste Tor geschossen hat, dann wird das ein adäquater Pherai Ersatz.
💙💛