Vier Formate für Eintracht – eine Adresse für Fans.

Auf Augenhöhe mit dem Meister

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Gegen den amtierenden Meister der U19-Bundesliga-Staffel Nord/Nordost halten die Nachwuchslöwen klasse mit. Gegen Hertha BSC zeigte die U19 von Jonas Stephan eine disziplinierte Defensivleistung, verpasste es aber gegen den großen Favoriten auf die erneute Meisterschaft, eigene Chancen in Tore umzuwandeln. So geht die 0:1-Niederlage vor knapp 200 Zuschauern gegen sehr spielstarke Hauptstädter am Ende wohl in Ordnung, zumindest ein Remis wäre aber auf jeden Fall möglich gewesen.

Nach dem Besuch bei der U17 ging es gleich zwei Plätze weiter zum Spiel der U19. Und als U19-Bundesligist bietet die Eintracht nach langer Pause endlich wieder Verpflegung im NLZ an. Für 3 Euro gab es eine Puten-Bratwurst vom Gasgrill. Ich ergatterte die letzte fertige Bratwurst kurz vor Anpfiff. Diese lag allerdings wohl schon etwas zu lange auf dem Grill und war so ein Stück zu trocken. Aber eine solide Wurst, die es gerne wieder geben kann. 7/10 gibt es von mir.

U19-Coach Jonas Stephan entschied sich für folgende Aufstellung: Louis Krüger (TW) – Emil Noster (57. Louis Grobhauer), Maxim Root (C), Jannis Soetebeer, Andrej Schlothauer – Jona Borsum, Karim Hüneburg, Basim El-Haj – Nilavan Prabakaran, Liam Marheineke (75. Oliwier Bosacki), Enio Karepi

Die Herthaner, die als großer Favorit auf den erneuten Staffelsieg gelten und in der Vergangenheit einige Talente in den Profifußball brachten, rissen mit Spielbeginn sofort die Kontrolle an sich und kombinierten blitzschnell und technisch einwandfrei durch die Hälfte der Nachwuchslöwen, die aber diszipliniert und ehrgeizig verteidigten. Für den ersten Abschluss benötigten die Gäste somit einen Freistoß. Aus 23 Metern von der linken Seite wurde dieser direkt auf das kurze Eck getreten und zischte Richtung Winkel. Eintracht-Torwart Louis Krüger rette mit einem Hechtsprung und boxte das Leder aus der Gefahrenzone. Es dauerte einige Minuten, bevor es erneut gefährlich wurde: Die Berliner kombinierten sich mit schnellen, direkten Pässen in den Strafraum und suchten den Abschluss, doch Karim Hüneburg schmiss sich in die Schussbahn und blockte den wuchtigen Abschluss.

Zehn Minuten später kamen die Gäste erneut mit einer sehenswerten Kombination in den Strafraum, doch Louis Krüger parierte den Schuss aus 15 Metern mit einer starken Fußabwehr. Hertha blieb dran und kam erneut nah vors Tor, doch Louis Krüger bereinigte die Situation erneut und wurde anschließend von einem Gegenspieler im Gesicht getroffen. Zum Glück konnte der Schlussmann weitermachen, einen Freistoß gab es allerdings nicht. Mitte der ersten Halbzeit verhinderte Innenverteidiger Jannis Soetebeer mit einer klasse Grätsche den nächsten gefährlichen Abschluss der Hauptstädter.

Dann zeigten sich auch mal die jungen Löwen in der Offensive: Liam Marheineke legte auf der rechten Seite für Basim El-Haj ab, der sofort flankte. In der Mitte setzte sich Enio Karepi im Luftduell durch, köpfte die Kugel aber hauchzart über den Querbalken. Im direkten Gegenzug nahm ein Hertha-Akteur eine Flanke direkt, traf diese zwar nicht perfekt, aber dadurch senkte sich das Spielgerät gefährlich im hohen Bogen aufs Tor. Louis Krüger musste sich ordentlich strecken, machte es aber erneut klasse und lenkte das Leder mit den Fingerspitzen über die Latte. Auf der anderen Seite ging Jona Borsum kurz vor dem Strafraum der Gäste resolut in den Zweikampf und eroberte den Ball. Nilavan Prabakaran steckte sofort für Liam Marheineke durch, der von halblinks frei vor dem Tor auftauchte. Marheineke zog aus etwa 13 Metern ab, aber der Hertha-Keeper zeigte eine echte Glanztat und lenkte den Flachschuss irgendwie Zentimeter am Tor vorbei.

📸 Stefan Schneider

Fünf Minuten später wurde Nilavan Prabakaran auf der linken Seite kurz vor dem Strafraum gefoult. Prabakaran führte den Freistoß selbst aus und zielte nur ein kleines Stück zu hoch, der Ball landete auf dem Tordach. Ein paar Minuten danach marschierte Prabakaran über die rechte Seite und arbeitete sich in eine Flankenposition, an seiner scharfen Hereingabe rutschten El-Haj und Karepi knapp vorbei. Die erste Halbzeit war in den letzten Zügen, als ein langer Freistoß von Torwart Louis Krüger bis zu Nilavan Prabakaran durchrutschte, der in den Strafraum zog. Sein Abschluss aus 15 Metern wurde von einer Grätsche im letzten Moment geblockt. Die anschließende Ecke brachte nichts ein. Bereits in der Nachspielzeit kamen nochmal die Herthaner, doch Jona Borsum grätschte mit großem Einsatz in den Querpass und klärte zur Ecke. Auch diese wurde nicht gefährlich.

Direkt danach war Halbzeit. Die Gäste hatten mehr vom Spiel und klar die größeren Spielanteile. Die Chancen waren aber eher ausgeglichen und die jungen Löwen hätten auch durchaus in Führung gehen können. Einsatz und Leistung stimmten am Samstagmittag auf jeden Fall, die Blau-Gelben waren mit der vermeintlich besten Mannschaft der Liga auf Augenhöhe.

📸 Stefan Schneider

Die zweite Halbzeit hatte noch gar nicht richtig begonnen, da lagen die Löwen plötzlich zurück. Auf einmal tauchte Nummer 9 der Gäste frei vor dem Tor auf, überwand den heraus eilenden Louis Krüger mit einem Heber und stellte mit der ersten Aktion im zweiten Durchgang auf 0:1. Ganz bitter für die Blau-Gelben, denn einen so klaren Abschluss hatte die Defensive bis dato nicht zugelassen. Einmal entscheidend nicht aufgepasst und das wird in der Bundesliga sofort bestraft.

Im direkten Gegenzug bediente Enio Karepi Basim El-Haj, doch die Gäste konnten zur Ecke klären, bevor es wirklich gefährlich wurde. Aus dieser entstand aber keine Gefahr. Fünf Minuten später prallte einem Herthaner am Strafraumrand der Ball vor die Füße, der Schuss aus 15 Metern ging knapp links vorbei. Kurz darauf wurde es nach einem Ballverlust brandgefährlich, doch Kapitän Maxim Root und Torwart Louis Krüger bereinigten die Situation gemeinsam. Auf der anderen Seite erwischte der eingewechselte Louis Grobauer einen Prabakaran-Freistoß von der Mittellinie mit dem Kopf, platzierte seinen Kopfball aber zu zentral, sodass der Torwart zupacken konnte.

📸 Stefan Schneider

Im direkten Gegenzug hatten die Gäste zu viel Platz und kamen aus 19 Metern zu einem wuchtigen Abschluss. Louis Krüger riss die Fäuste hoch und konnte abwehren. Beim Nachschuss musste er nicht mehr eingreifen, denn der ging klar über die Latte. Zehn Minuten später drückte Hertha eine Freistoßflanke aus kurzer Distanz aufs Tor, doch erneut war Louis Krüger da und packte sicher zu. Kurz darauf kam es zu einer unübersichtlichen Situation im Löwen-Strafraum und ein Berliner knallte den Ball aus spitzem Winkel aufs Tor. Louis Krüger zeigte abermals sein können und verhinderte mit einer starken Fußabwehr den zweiten Gegentreffer. Es liefen bereits die letzten Minuten, als eine Freistoßflanke von Nilavan Prabakaran abgefälscht wurde und Karim Hüneburg vor die Füße fiel. Dieser zog aus etwa elf Metern aus der Drehung ab, drüber.

Eine Zeigerumdrehung später verpasste Grobauer eine Karepi-Flanke um wenige Zentimeter. Es lief bereits die Nachspielzeit, als Nilavan Prabakaran noch einmal nach innen zog und aus 14 Metern den Abschluss suchte, doch ein Hertha-Verteidiger schmiss sich in die Schussbahn und konnte den Ball blocken. Kurz vor Schluss hätten die Blau-Gelben noch einmal einen Freistoß zugesprochen bekommen müssen, denn einem Abwehrspieler der Gäste misslang kurz vor dem Strafraum die Ballannahme, anschließend nahm er die Hand zur Hilfe und legte sich die Kugel somit wieder in den Laufweg. Klare Sache eigentlich, doch der Schiedsrichter zeigte an „Weiterspielen“.

📸 Stefan Schneider

Kurz darauf war Schluss. Nach dem plötzlichen Rückstand wurden die Löwen von Hertha einige Zeit vom Hertha-Strafraum weg gehalten und am Ende ist die knappe Niederlage wohl auch nicht ganz unverdient, da die Gäste etwas mehr Chancen hatten. Da die Abwehr um Torwart Louis Krüger aber nur einen Treffer zugelassen hatte, hätten sich die Berliner auch nicht beschweren können, wenn die Nachwuchslöwen eine ihrer Chancen genutzt hätte. Somit steht die U19 unter Trainer Jonas Stephan bei vier Punkten aus vier Spielen. Nach der englischen Woche ist nun erstmal spielfrei. Weiter geht es am 09.09. im Landespokal beim 1. SC Göttingen 05. Anstoß im Maschpark ist um 16 Uhr. Mehr Bilder findet ihr hier.

Bis dahin

Euer Kivi

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