Vier Formate für Eintracht – eine Adresse für Fans.

Missglückte Generalprobe

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Im letzten Testspiel vor dem Regionalliga-Auftakt klingelt es häufig im Tor der Löwinnen. Gegen die U20 vom Vize-Meister VfL Wolfsburg setzte es gleich elf Gegentore für das ersatzgeschwächte Team von Michael Schulz. Die Gastgeberinnen landeten in der letzten Saison auf dem 6. Tabellenplatz in der 2. Bundesliga. In dem äußerst einseitigen Spiel vor etwa 70 Zuschauern im VfL-Stadion am Elsterweg gab es also einiges zu analysieren für das Trainerteam, ehe es am 20.08. mit dem Spiel TuS Büppel um Punkte in der Regionalliga geht.

Löwinnen-Trainer Michael Schulz entschied sich für folgende Aufstellung: Laura Engler (TW, 31. Melanie Würmel, 61. Johanna Bogon) – Victoria Wiedermann, Sophia Koschick (46. Lenja Kastner), Antonia Farr, Lya Pfeiffer (61. Sophia Koschick) – Jill Lange (46. Charlotte Brühler), Melisa Bal (46. Carolin Herlmerding, 61. Melisa Bal), Johanna Bürger, Lena Ahl – Caren Holzenkamp (80. Lya Pfeiffer) – Celina Klebe

Bereits nach wenigen Augenblicken wurde Laura Engler geprüft, doch bei einem Fernschuss packte sie sicher zu. Doch schon in der 3. Minute klingelte es das erste Mal. Ein langer Ball rutschte durch, Mira Arouna war frei durch und traf alleine vor dem Tor per Flachschuss zum frühen 1:0.
Nicht einmal zwei Minuten später drängten die Gastgeberinnen nach einem schnellen Gegenstoß in den Eintracht-Strafraum. Eigentlich hatten die Löwinnen die Situation bereinigt, doch der Befreiungsschlag prallte von einer Wolfsburgerin zur nächsten. Das war Sury Pallotta, die eine Schussposition fand und aus kurzer Distanz auf 2:0 stellte.
Nur wenige Sekunden nach dem Anstoß war es erneut Pallotta, die sich nach einem langen Ball durchsetzte, alleine vor Laura Engler auftauchte und die Eintracht-Torfrau überlupfte. Das 3:0 nach knapp sechs Minuten. Die Blau-Gelben waren hier nach allen Belangen unterlegen und kamen nicht ins Spiel.

Fünf Minuten später zog Pallotta das Tempo an, war einfach zu schnell für die Blau-Gelbe Hintermannschaft und überlief zwei Löwinnen. Ihre scharfe und flache Flanke drückte Arouna am Tor vorbei. Fünf Minuten danach versuchte es Sara Schaller vom linken Strafraumeck, doch Laura Engler hatte den Ball im Nachfassen sicher. Die Löwinnen schienen etwas besser ins Spiel zu kommen und ließen nicht mehr ganz so viel zu, 20 Minuten nach dem 3:0 klingelte es aber erneut im Kasten. Sury Pallotta köpfte recht unbedrängt eine Schaller-Ecke ins rechte Eck. Laura Engler flog vergebens. Das 4:0 für die Zweitvertretung des Deutschen Vize-Meisters.
Bis zum nächsten Treffer dauerte es nicht lange: Etwas mehr als eine Minute später wurde ein Befreiungsschlag zur Vorlage, Mira Arouna ging deutlich entschlossener zur Kugel als die Blau-Gelbe Abwehr, setzte sich durch und lupfte über Laura Engler hinweg zum 5:0 ins Tor.

Ein paar Minuten danach wurde eine eigentlich harmlose Flanke doch noch gefährlich, da sich die Löwinnen nicht entscheiden konnten, wer denn nun zum Ball geht. Eine Wolfsburgerin kam aus zwölf Metern zum Abschluss, Laura Engler konnte aber mit einer schnellen Reaktion parieren. Kurz darauf war Schluss für die Torhüterin und Melanie Würmel begab sich zwischen die Pfosten. Es war nicht der Tag der Eintracht, denn wenig später berührten die Löwinnen einen eigenen Freistoß zweimal. Das ist irregulär und so gab es einen indirekten Freistoß für die Gastgeberinnen. Der wurde abgelegt und dann direkt aufs Tor gezogen. Melanie Würmel packte aber sicher zu. Eine Minute danach musste die eingewechselte Torfrau aber doch noch hinter sich greifen: Arouna zog in den Strafraum, ließ mehrere Blau-Gelbe stehen und legte zu Pallotta quer, die nach zwei schnellen Haken aus kurzer Distanz das halbe Dutzend vollmachte: 6:0.

Dann zeigte sich auch mal die Eintracht offensiv: Über Victoria Wiedermann und Sophia Koschick kam der Ball zu Caren Holzenkamp, die ein paar Meter mit dem Ball ging und auf Jill Lange durchsteckte. Die Stürmerin kam in aussichtsreicher Position an den Ball, aber die Fahne ging hoch: Abseits. Eine Zeigerumdrehung später verlagerte Johanna Bürger mit einem sehenswerten Diagonalpass sehenswert das Spiel. Caren Holzenkamp schickte Sophia Koschick die rechte Seite entlang, doch die anschließende Flanke verpasste Jill Lange in der Mitte knapp.
Im Gegenzug wurde Pallotta im Strafraum gefoult, es gab Strafstoß für den VfL Wolfsburg. Sara Schaller legte sich den Ball zurecht und visierte die rechte Ecke an. Das hatte Melanie Würmel geahnt, doch der Strafstoß war zu platziert geschossen und schlug unten rechts ein. Das 7:0 für den Zweitligisten.
Die Nachspielzeit war bereits fast vorüber, da drückten die Wolfsburgerinnen eine Flanke knapp am Tor vorbei.

Dann war Halbzeit. Die Löwinnen konnte die junge VfL-Offensive kaum bremsen. Vor allem gegen die beiden Stürmerinnen hatte die Defensive noch kein wirksames Mittel gefunden. Zu einem eigenen Abschluss hatte es in der ersten Halbzeit zudem noch nicht gereicht. Der zu erwartende Leistungsunterschied fiel doch etwas größer aus als von den meisten, doch recht zahlreich mitgereisten, Eintracht-Fans gedacht.

Die erste Chance im zweiten Durchgang hatten die Gastgeberinnen, Lotta Drews brach über rechts in den Strafraum, ihr Schuss aus spitzem Winkel ging links vorbei. Kurz darauf klärten die Löwinnen eine Flanke ungenügend, der folgende Schuss von der Strafraumkante flog knapp über den Querbalken. Fünf Minuten danach tauchte Pillotta links im Strafraum auf und versuchte es aus spitzem Winkel, deutlich am langen Pfosten vorbei. Wenige Augenblicke später rutschte eine Halbfeldflanke durch. Arouna zog aus kurzer Distanz ab, doch Melanie Würmel parierte klasse und verhinderte das nächste Gegentor. Etwa eine Viertelstunde war im zweiten Durchgang gespielt, als Johanna Bürger den Ball an der Mittellinie eroberte und im Fallen einen Steilpass auf Carolin Helmerding spielte. Die Flügelspielerin zündete den Turbo, überrannte ihre Gegenspielerin und zog in den Strafraum. Dort setzte die Verteidigerin von hinten zur Grätsche an und brachte Helmerding unsanft zu Fall. Sah aus wie eine Strafstoßszene aus dem Lehrbuch, die Schiedsrichterin zeigte aber an „Ball gespielt“. Das war zwar weder anatomisch möglich, noch hatte sich der Ball auch nur minimal bewegt, aber fest stand: Es gab keinen Strafstoß für die Löwinnen. Helmerding konnte nach dem Nicht-Foul nicht weitermachen und musste ausgewechselt werden, Gute Besserung an der Stelle! Zudem kam mit Johanna Bogon die nächste Torfrau für Melanie Würmel.

Einige Minuten danach drosch eine VfL-Spielerin eine Hereingabe per Dropkick über die Latte. Zwei Zeigerumdrehungen später flog ein Fernschuss weit über den Kasten von Johanna Bogon. Eine Viertelstunde vor dem Ende brach der Abwehrriegel der Löwinnen in der zweiten Halbzeit dann doch noch. Eine flache Flanke von der rechten Seite drückte Aleksandra Sergeeva zum 8:0 in die Maschen.
Etwas mehr als eine Minute verstrich, dann bekam der VfL auf der linken Seite einen schmeichelhaften Freistoß zugesprochen. Bei der Flanke ging Karla Brinkmann am energischsten zum Ball, kam vor der Blau-Gelben Hintermannschaft an die Kugel und verlängerte das Spielgerät per Kopf ins Tor. Das 9:0 für die U20, die kommende Woche in die 2. Bundesliga starten.

Eine Minute später flog ein Fernschuss rechts am Eintracht-Tor vorbei. Wieder nur eine Minute später tauchte Johanna Bogon bei einem Flachschuss aus 17 Metern klasse ab und hielt den Ball fest. Die letzten zehn Minuten liefen, als Lilly Damm nach einem Steckpass frei vor Johanna Bogon auftauchte, die Torhüterin umrundete und ins leere Tor einschob. Damit war das Ergebnis zweistellig, das 10:0.
Ein paar Minuten danach sprang eine Ecke hin und her, die Löwinnen bekamen die Szene nicht geklärt. Schlussendlich drückte Yasu Wöhrn den Ball über die Linie, allerdings aus abseitsverdächtiger Position. Ob des Spielstandes und in einem Testspiel aber tatsächlich sehr irrelevant.

Das 11:0 war dann auch der Spielstand als die Schiedsrichterin die Partie beendete. Ein Ehrentreffer war den Löwinnen nicht vergönnt, dafür gab es defensiv ordentlich was zu tun. Eine klare Niederlage gegen einen guten Zweitligisten, der zudem Unterbau für den besten Erstligisten der letzten Jahre ist, ist sicherlich kein Beinbruch. Ein 11:0 tut aber trotzdem weh und das ein oder andere Tor hätte so auch nicht fallen dürfen. Nun gilt es für das Trainerteam um Michael Schulz, die Löwinnen wieder aufzubauen und Fehler abzustellen. Und darauf zu hoffen, dass man beim Regionalliga-Auftakt gegen TuS Büppel wieder aus dem Vollen schöpfen kann. Mehr Bilder findet ihr hier.

Bis dahin

Euer Kivi

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