Vier Formate für Eintracht – eine Adresse für Fans.

AUFSTIEG!

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Erste Liga, Eintracht ist dabei! Die U19 besiegt in einem packenden, spannenden und emotionalen Rückspiel der Aufstiegsrelegation den Halleschen FC mit 3:1 und darf somit hochverdient den Aufstieg in die Bundesliga feiern. Jona Borsum hatte den 1:2-Rückstand aus dem Hinspiel mit einem echten Kracher-Tor egalisiert, ehe Benjamin Mbom kurz nach der Pause zur Gesamtführung einköpfte. Auch der zwischenzeitliche“2:1-Gegentreffer „Ausgleich“ warf die Löwen nicht zurück, denn nur wenige Minuten später köpfte Mannschaftskapitän Leon Suzuki den Ball wieder in Richtung Aufstieg und traf zum 3:1. Die aufopferungsvoll kämpfenden Nachwuchslöwen hielten den Spielstand und steigen somit in die Bundesliga auf! Ein mehr als verdienter Aufstieg, der nach Abpfiff mit großen Emotionen, Jubeltrauben, Bierduschen und Gesängen mit den über 1.000 erschienenen Eintracht-Fans gefeiert wurde. Herzlichen Glückwunsch, Jungs!

Aufstiegs-Trainer Marc Pfitzner brachte folgende Aufstiegshelden auf den Platz: Tobias Büchmann (TW) – Moritz Gollmer, Maxim Root, Leon Suzuki (C), Florian Ohk – Jona Borsum, Rami Zouaoui – Arlind Sadiku (60. Len Schneider), Maksym Tytarenko, Robin Placinta (67. Finn Hoffmann) – Benjamin Mbom (90.+1 Adem Zeciri)

Es war pickepackevoll in der Rheingoldarena. Eine dreistellige Anzahl an Zuschauer kam sogar gar nicht mehr rein. Pünktlich zum sogar leicht verfrühten Anpfiff stand ich auf der kleinen Stehtribüne, direkt aus Kästorf, wo die Profis ihr Testspiel mit 0:6 gewonnen hatten (Spielbericht folgt). Ein blau-gelb gemischtes Publikum brachte ordentlich Emotionen und Feuer auf den Platz, durch viele lautstarke Gesänge wurden die ohnehin top motivierten Löwen nochmal ordentlich angepeitscht. Als Jona Borsum einen gefährlichen Fernschuss blockte, merkte man, hier wollen alle aufsteigen und geben 100%. Nicht ganz zehn Minuten waren gespielt, als ein langer Einwurf zu Florian Ohk geklärt wurde, der aus etwa 25 Metern den Ball direkt nahm. Ein echter Kanonenschlag, der nur haarscharf am linken Winkel vorbeizischte. Das wäre ein echtes Traumtor gewesen. Zehn Minuten später wurde es nach einem Ballverlust auf der anderen Seite gefährlich, der HFC-Stürmer verzog halbrechts im Strafraum aber doch um ein gutes Stück.

Erneut zehn Minuten später verlängerte Arlind Sadiku einen Einwurf von Florian Ohk zu Rami Zouaoui, der aus 15 Metern volley abzog, aber geblockt wurde. Der Ball kam über Umwege zurück zu Sadiku, der ebenfalls aus aussichtsreicher Position geblockt wurde. Eine Viertelstunde vor der Halbzeit drängte Arlind Sadiku über rechts in den Strafraum, kam aber nicht zum Abschluss. Der Ball prallte zu Jona Borsum, der aus 20 Metern sofort abzog. Wie an einer Schnur gezogen, schlug der Ball unhaltbar unten links ein. In den Schuss hatte Borsum die Kraft von fünf Pferden gelegt, das Netz blieb aber ganz. Das 1:0 für die Nachwuchslöwen bedeutete zugleich der Ausgleich in der Gesamtwertung. Nach dem 1:2 im Hinspiel stand es nun also 2:2-Unentschieden. Borsum lief nach seinem Treffer, verfolgt von seinen Mitspielern, an den Zaun zu den Fans und schrie seine Freude raus.

📸 Stefan Schneider

Nur eine Minute später eroberte Rami Zouaoui mit einer tollen Grätsche den Ball am gegnerischen Strafraum. Robin Placinta schnappte sich das Spielgerät, überrannte seinen Gegenspieler einfach und suchte mit einem Querpass seine Mitspieler, die kamen aber einen Schritt zu spät. Ein paar Minuten danach lag der Ball nach einer unübersichtlichen Situation plötzlich im Tor von Tobias Büchmann, der bis dahin sehr souveräner Schiedsrichter zeigte aber sofort „Handspiel“ an und gab das Tor nicht. Die Eintracht war hier weiter überlegen und drängte auf die Führung in der Gesamtwertung. Der nach einer gelb-rot-Sperre zurückgekehrte Benjamin Mbom wurde steil geschickt, lief seinem Gegenspieler davon und legte zurück auf Robin Placinta, dessen Schuss aus 14 Metern im letzten Moment geblockt wurde. In der Schlussminute versuchte es Sadiku noch einmal mit einem Schlenzer vom rechten Strafraumeck, der Schuss geriet aber etwas zu zentral.

Dann war Halbzeit. Eine absolut verdiente Führung für die Löwen, die mit ihrer Leidenschaft ein echtes Feuer auf dem Spielfeld entfachten und dem 2:0 näher waren als die Gäste dem Ausgleich. Gut war natürlich, dass der Schiedsrichter erkannt hatte, dass der vermeintliche Ausgleich irregulär war. Bei einem Sieg mit mindestens zwei Toren Vorsprung wären die Blau-Gelben aufgestiegen.

📸 Stefan Schneider

Und nur kurz nach der Pause wurde es wieder richtig laut in der Rheingoldarena. Rami Zouaoui bekam seinen eigenen Freistoß postwendend zurück und legte auf Linksverteidiger Florian Ohk, der aus dem Halbfeld sofort flankte. In der Mitte war Benjamin Mbom perfekt gestartet, die Abseitsfalle der Gäste ging total in die Hose. Mbom erwischte den Ball perfekt mit dem Kopf und ließ dem HFC-Keeper keine Chance, das Ding war drin! 2:0 für die U19 und mit diesem Ergebnis wäre der Aufstieg perfekt! Riesenjubel bei den Fans, Riesenjubel auf dem Feld, Riesenjubel auf der Trainerbank, Riesenjubel überall. Na ja, außer bei den Hallensern, aber die sind gerade nun mal nicht so relevant.

Nur drei Minuten später eroberte Jona Borsum resolut die Kugel im Mittelfeld und setzte mit einem tollen Pass Arlind Sadiku in Szene, der vom Strafraumrand geblockt wurde. Der Ball landete im hohen Bogen bei Robin Placinta, der das Spielgerät technisch ansehnlich aus der Luft pflückte, aber ebenfalls geblockt wurde. Die anschließende Ecke brachte Placinta in die Mitte und aus dem Gewühl landete der Ball auf irgendeinem Kopf und prallte an den rechten Pfosten. Doch es ertönte ein Pfiff, der Schiedsrichter hatte ein Offensivfoul erkannt. Auf der anderen Seite flog ein Fernschuss der Gäste klar über die Latte. In den Minuten danach wurde es etwas hitzig und dem eigentlich souveränen Schiedsrichter entglitt die Partie etwas. Es rächte sich, dass er bei einigen Vergehen der Hallenser zuvor auf Karten verzichtet hatte. Die Gäste leisteten sich zwei Aktionen, die der ein oder andere Schiedsrichter schon mal als Tätlichkeit gewertet hatte. Heute gab es dafür immerhin einmal gelb. Eine Viertelstunde vor dem Ende der regulären Spielzeit bekamen die Gäste auf der linken Seite einen Freistoß zugesprochen. Der Ball segelte in den Strafraum und die Nummer 20 erwischte die Kugel mit dem Kopf. Der Ball schlug unter der Latte ein, jetzt waren es die Hallenser mit der Jubeltraube. Das 2:1 und der Ausgleich zum 3:3 in der Gesamtwertung.

Nur zwei Minuten später legte sich Benjamin Mbom einen langen Ball klasse mit dem Kopf am letzten Verteidiger vorbei, doch der Torwart war zuerst am Ball als der schnelle Stürmer. Zwei Zeigerumdrehungen später brachte Rami Zouaoui einen Freistoß im zweiten Versuch auf den zweiten Pfosten. Dort stieg Leon Suzuki hoch und köpfte auf die kurze Ecke. Der HFC-Schlussmann tauchte ab und fischte den platzierten Kopfball irgendwie noch aus dem unteren Eck. Doch die wirklich starke Parade brachte den Hallensern nicht viel, denn bei der anschließenden Ecke von Zouaoui sprang Suzuki gefühlte drei Meter hoch und köpfte das Leder per Aufsetzer in die lange Ecke. Der Ball war drin, die Löwen lagen wieder vorne und waren nur wenige Minuten nach dem Rückschlag wieder auf Aufstiegskurs. Nun waren es wieder die Blau-Gelben, die lautstark jubelten und sich in den Armen lagen. 3:1 für die Eintracht, das 4:3 in der Gesamtwertung! Die Fans besangen den Treffer lautstark mit „Ecke, Tor! Ecke, Tor!“

Video von Volker Ocklenburg

Im direkten Gegenzug blockte Maxim Root einen gefährlichen Schuss. Zwei Minuten später eroberte Jona Borsum mit einem starken Tackling den Ball und schickte Len Schneider auf die Reise, der das Tor aus 22 Metern nur knapp verfehlte. Fünf Minuten später zog die Nummer 11 der Gäste von rechts nach innen und zielte aus 16 Metern nur etwas zu hoch. Die Nachspielzeit lief bereits, als ein langer Befreiungsschlag aus dem eigenen Strafraum von Maxim Root beinahe im Tor landete, doch am Ende konnte der weit aufgerückte Torwart den Ball sogar noch mit dem Fuß stoppen. Als Adem Zeciri Len Schneider auf die Reise schickte, war die Nachspielzeit eigentlich bereits abgelaufen, doch der Linksfuß hatte freie Bahn und ging aufs Tor zu. Kurz vor dem Strafraum zog ein HFC-Verteidiger die Notbremse und sah folgerichtig die Rote Karte. Rami Zouaoui stand bei dem Freistoß ziemlich alleine am gegnerischen Strafraum, denn die meisten Löwen standen zur Absicherung an der Mittellinie. Doch nachdem der Freistoß von unserer Nummer 10 knapp am Tor vorbeiflog, beendete der Schiedsrichter die Partie und löste den finalen, erlösenden und verdienten Jubelsturm los.

📸 Stefan Schneider

Es folgten Bier- und Sektduschen, Umarmungen und viele Emotionen. Zudem wurde natürlich ein „Humba“ angestimmt und auch bei einigen anderen Eintracht-Liedern zeigte sich eine Vielzahl der Akteure textsicher. Einige der Spieler rücken zur neuen Saison mit Trainer Marc Pfitzner in die U23 auf und werden noch einige Spiele in der Rheingoldarena bestreiten. Die U19 spielt nächstes Jahr in der höchsten Spielklasse, der Bundesliga und kehrt damit nach fünf Jahren Regionalliga endlich wieder zurück. Herzlichen Glückwunsch an eine tolle Mannschaft, die mit einem starken Zusammenhalt und der richtigen Einstellung den Aufstieg nicht nur erreicht, sondern auch verdient hat. Mehr Bilder gibt es im Flickr-Album. Ein YouTube-Video mit den Highlights findet ihr hier.

Bis dahin

Euer Kivi

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