Vier Formate für Eintracht – eine Adresse für Fans.

Finale, oho!

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Was für ein Spiel! Die Löwinnen ziehen mit einer Wahnsinnsleistung in das NFV-Pokalfinale ein und schießen den eine Liga höher spielenden TuS Büppel mit 8:2 ab. Ein absoluter Kantersieg im Halbfinale am Biberweg, bei dem die Eintracht die Offensivmaschine ordentlich laufen ließ. Somit haben die Blau-Gelben neben dem Aufstiegsspiel im Juni auch noch das Pokalfinale als weiteres Highlight dazubekommen. Lyn Meyer einen Dreierpack, Gesa Radtke traf sogar viermal und Geburtstagskind Caren Holzenkamp beschenkte sich mit einem Treffer selbst. Vor über 200 Zuschauern zeigten die Löwinnen wirklich eine klasse Leistung und zogen natürlich verdient ins Finale ein. Gegner wird der TSV Barmke sein.

Eintracht-Coach Benjamin Knoll entschied sich für folgende Aufstellung: Laura Engler (TW) – Cindy Kaufmann, Antonia Farr, Michelle Bröckel, Lena Ahl (80. Ronja Riemer) – Franziska Knopp (88. Josephine Michler), Caren Holzenkamp, Jolie Just (72. Sophia Koschick) – Gesa Radtke (83. Charlotte Brühler), Lyn Meyer (C), Lenja Kastner (63. Victoria Wiedermann)

Das Spiel hatte noch gar nicht wirklich begonnen, da konnten die Gäste Lyn Meyer auf der linken Seite nur mit einem Foul stoppen. Diese brachte Franziska Knopp in die Gefahrenzone, wo die Gäste nicht klären konnten. Im Gewühl reagierte Gesa Radtke am schnellsten und drückte das Leder zur umjubelten und ganz frühen Führung in die Maschen! Alle Spielerinnen feierten den Treffer in einer Jubeltraube vor der eigenen Bank, das 1:0 für die Eintracht gegen den Regionalligisten!
Die eine Liga höher spielenden Gäste wirkten nicht geschockt, suchten trotz des Gegentreffers in der zweiten Minute sofort den Weg nach vorne und bekamen ebenfalls einen Freistoß zugesprochen. Dieser landete am zweiten Pfosten, wo eine TuS-Spielerin den Ball klar über den Querbalken drückte. Wenig später bekamen die Löwinnen ihren zweiten Freistoß aus gefährlicher Position, dieses Mal war die Flanke von Knopp etwas zu hoch für Lyn Meyer. Kurz darauf versuchte es Büppel aus der Distanz, knapp drüber. Die Anfangsviertelstunde war gerade erst vorbei, als ein wunderschöner Angriff über Lenja Kastner startete. Der Ball kam zu Lyn Meyer, die gleich drei Gegenspielerinnen austanzte und in die Mitte spielte. Am ersten Pfosten verlängerte Caren Holzenkamp mit der Hacke, etwas weiter rechts musste Gesa Radtke nur noch einschieben. Ein herrlicher Angriff und das frühe 2:0 für die Eintracht, die sich hier eiskalt präsentierte!

Dieses Mal brauchte der TuS Büppel etwas länger, um den nächsten Rückschlag zu verdauen. Ein Spieltag vor dem Ende der Regionalliga-Saison stehen die Gäste auf dem siebten Tabellenplatz. Nur drei Teams erzielten in der Regionalliga mehr Tore, die Eintracht war hier also gewarnt. Zehn Minuten nach dem 2:0 herrschte ein gefährliches Durcheinander im Strafraum von Laura Engler. Die Gäste kamen aber nicht zum Abschluss und am Ende hatte die Eintracht-Torfrau den Ball sicher. Nur wenige Sekunden später stand eine TuS-Stürmerin nach einem haarsträubenden Ballverlust der Löwinnen plötzlich alleine vor Laura Engler, schoss das Leder aber ein gutes Stück links vorbei. Im Gegenzug fiel der Ball nach einem Freistoß Jolie Just vor die Füße, die aus der zweiten Reihe über das Tor ballerte. Dann kamen wieder die Gäste. Die Blau-Gelbe Hintermannschaft konnte einen Angriff nicht klären und so kam Büppel aus 20 Metern zum Abschluss. Laura Engler machte sich lang und lenkte den Aufsetzer noch an den linken Pfosten, von wo der Ball ins Toraus sprang.

Die anschließende Ecke köpften die Gäste vorbei. Zehn Minuten vor dem Seitenwechsel zog eine Büppel-Spielerin aus der zweiten Reihe ab. Die Kugel klatschte an die Latte, im Nachgang konnten die Löwinnen klären. Die Gäste hatten sich hier noch nicht aufgegeben und machten ordentlich Druck. Eine Zeigerumdrehung später erhöhte Büppel den Druck, rückte etwas auf und wurde sofort bestraft. Ein langer Ball rief Lyn Meyer auf den Plan, die in puncto Schnelligkeit und Körpereinsatz ihrer Gegenspielerin einfach überlegen war und aufs Tor ziehen konnte. Über halblinks drang sie in den Strafraum ein und spitzelte den Ball aus dem Fußgelenk in die lange Ecke. Ganz cool gemacht von der Braunschweiger Torfabrik, die in einer Jubeltraube zwischen ihren Mitspielerinnen verschwand. Das 3:0 für die Eintracht, wenige Minuten vor dem Halbzeitpfiff!

Doch das Spiel war hier noch nicht gelaufen, denn die Gäste hatten viele Spielanteile und schlugen immer wieder gefährliche Bälle in den Strafraum, die sie aber selten entscheidend unter Kontrolle bekamen. Aber im direkten Gegenzug nach dem 3:0 klappte eine solche Halbfeldflanke und eine TuS-Spielerin kam aus kurzer Distanz zum Abschluss. Doch Cindy Kaufmann schmiss sich in die Schussbahn und blockte den Ball ins Toraus. Den fälligen Eckstoß köpfte Büppel hauchzart am Tor vorbei. Nur Augenblicke später packte Laura Engler nach einem Fernschuss sicher zu. Es lief bereits die letzte Minute der ersten Halbzeit, da bekam Jolie Just an der Mittellinie den Ball. Die technisch beschlagene Mittelfeldspielerin nahm den Kopf hoch und schlug einen herausragenden langen Ball durch die Schnittstelle. Gesa Radtke war im perfekten Moment gestartet, kontrollierte das Leder super und behielt alleine vor der herausstürmenden Torfrau die Nerven. Die pfeilschnelle Stürmerin schob den Ball an der Torhüterin vorbei ins Tor und schnürte den Dreierpack, das 4:0 für die Eintracht, noch in der ersten Hälfte!
Beinahe hätten die Löwinnen noch einen draufgesetzt: Lyn Meyer wurde hoch angespielt, nahm den Ball gekonnt aus der Luft und drehte sich klasse mit dem Ball um ihre Mitspielerin herum. Die Stürmerin zog in den Strafraum und hatte nur noch die Torfrau vor sich, als eine Grätsche von hinten kam und Lyn Meyer zu Boden ging. Das sah eigentlich nach einer klaren Sache aus, doch die sonst wirklich gute Schiedsrichterin entschied auf „kein Elfmeter“.

Direkt danach war Halbzeit. Eine tolle Leistung der Eintracht, die sich hier absolut eiskalt präsentierte und die ersten vier guten Chancen allesamt in Tore ummünzte. Zudem hatten die Löwinnen bis dahin das nötige Spielglück, denn die ein oder andere „Einladung“ wurde von dem TuS Büppel noch nicht angenommen. Trotz der klaren Führung schien das Spiel gegen offensivstarke Gäste noch nicht gelaufen zu sein.

Doch auch im zweiten Durchgang waren die Gäste kurz nach dem Anpfiff noch nicht ganz da. Lena Ahl überraschte die Hintermannschaft mit einem schnellen Einwurf und gegen Lyn Meyers Dribbelkünste fanden die Gäste kein Gegenmittel. Die heutige Kapitänin zog in den Strafraum, ging zur Grundlinie und spielte den Ball im letzten Moment noch vors Tor. Dort war Gesa Radtke mitgelaufen, die zum Ball ging. Aus meiner Sicht drückte sie diesen auch über die Linie, doch im Spielbericht wurde der Treffer als Eigentor bewertet. Da auch Stürmerin Gesa Radtke selber beteuerte, für das Tor zuständig gewesen zu sein, stellen wir hier noch einmal klar: Radtke schnürte mit dem frühen Treffer im zweiten Durchgang einen Viererpack! Mit dem 5:0 nach 46 Minuten standen die Chancen auf den Finaleinzug sehr gut und entsprechend ausgelassen feierten Fans und Spielerinnen das Tor.

Das hatte jetzt doch gesessen und die Gäste ließen etwas die Köpfe hängen. Nur wenige Augenblicke später eroberte Gesa Radtke den Ball im letzten Drittel. Über Caren Holzenkamp und Lyn Meyer kam die Kugel zurück zu Radtke, die vom rechten Strafraumrand auf den langen Pfosten flankte, wo Lenja Kastner den Ball knapp verpasste. Ein paar Minuten danach behauptete Caren Holzenkamp am rechten Strafraumeck den Ball und hatte das Auge für die startende Gesa Radtke, die sie mit einem feinen Hackenpass einsetzte. Radtke machte den Weg zur Grundlinie und spielte den Ball flach in die Gefahrenzone, wo Lyn Meyer von mehreren Gegenspielerinnen umringt zwar zum Abschluss kam, das Leder aber knapp rechts vorbei setzte.

Etwa eine Stunde war gespielt, als ein Angriff der Gäste schon im Sande verlaufen war, doch die Nummer 18 vom TuS Büppel hielt den Ball gerade noch im Spiel und konnte so in den Strafraum ziehen. Alleine vor Laura Engler ließ sie der BTSV-Torfrau keine Chance und vollendete ins rechte Eck. Der Anschlusstreffer zum 5:1, sollte es hier nochmal spannend werden? Die Gäste motivierten sich noch einmal und wirkten jetzt deutlich entschlossener als nach dem 5:0 kurz nach Wiederanpfiff.
Doch zunächst erspielten sich weiterhin die Löwinnen Torchancen. Lena Ahl visierte bei einem Freistoß aus spitzem Winkel von der rechten Seite die lange Ecke an. Der Schuss der Linksverteidigerin drehte sich auf den linken Winkel, strich dann aber doch knapp vorbei. Nur wenige Augenblicke später setzte Lyn Meyer mit einem Hackenpass Caren Holzenkamp in Szene, die den Ball behauptete, stark bedrängt aus 14 Metern aber etwas zu zentral zielte, sodass die Torhüterin den Ball festhalten konnte. Fünf Mintuten danach eroberte Caren Holzenkamp 30 Meter vor dem Tor den Ball und spielte sofort in den Lauf von Lyn Meyer, die aus spitzem Winkel den Abschluss suchte. Eine Abwehrspielerin blockte zur Ecke.

Diese schlug Franziska Knopp in die Gefahrenzone, wo Gesa Radtke, Caren Holzenkamp und Lyn Meyer hochstiegen. Von einem Kopf der drei flog der Ball knapp am Tor vorbei. Etwas später legte sich Knopp den nächsten Standard zurecht, dieses Mal war Lyn Meyer in aussichtsreicher Position gefoult worden. Knopp schlenzte die Kugel aufs linke Eck, knapp über den Querbalken. Eine Viertelstunde vor dem Ende der regulären Spielzeit konnte eine TuS-Akteurin von der rechten Seite flanken. In der Mitte hatten die Löwinnen die Nummer 18 der Gäste aus den Augen verloren, die den Ball aus kurzer Distanz mit etwas Glück im Tor unterbrachte, nur noch 5:2. Sollte es hier doch nochmal spannend werden? Die Gäste hatten jetzt nichts mehr zu verlieren und spielten mit offenem Visier. Nur kurz darauf rauschte ein Fernschuss knapp über das Tor von Laura Engler. Es bahnte sich eine heiße Schlussphase an. Doch in den letzten zehn Minuten schnürten die Löwinnen die Gäste förmlich am eigenen Strafraum ein und rissen das Geschehen wieder an sich.

Geburtstagskind Caren Holzenkamp bediente Lyn Meyer mit einem Außenristpass, doch die Torjägerin knallte das Leder aus 14 Metern über die Latte. Eine Zeigerumdrehung später führte Cindy Kaufmann einen Einwurf blitzschnell aus und schickte Holzenkamp auf die Reise, die zur Grundlinie ging und den Ball in den Rückraum legte. Dort kam Charlotte Brühler angelaufen und zog ab. Doch die nur kurz zuvor eingewechselte Brühler traf den Ball nicht perfekt, sodass die Torfrau zupacken konnte. Der TuS Büppel wollte den nächsten Angriff starten, doch nur Sekunden später eroberten die Blau-Gelben den Ball zurück. Etwa an der Mittellinie sah Sophia Koschick eine Lücke und spielte einen tollen Schnittstellenpass in den Lauf von Lyn Meyer, die auf und davon war. Alleine vor der Torhüterin behielt sie die Nerven und schob zum 6:2 ein. Damit war die Spannung endgültig raus, die Vorentscheidung in der 87. Spielminute.

Jetzt ließen die Gäste die Köpfe hängen und ergaben sich etwas ihrem Schicksal. Die Löwinnen hingegen spielten erbarmungslos weiter nach vorne. Lyn Meyer legte das Spielgerät auf die linke Außenbahn, dort lief Josephine Michler in eine Flankenposition und schlug das Leder auf den zweiten Pfosten, wo Sophia Koschick die Kugel aus kurzer Distanz nicht aufs Tor drücken konnte. Lange ärgern mussten sich die Blau-Gelben über die verpasste Mega-Chance nicht, denn nur wenige Augenblicke später eroberte Caren Holzenkamp im gegnerischen Strafraum den Ball und setzte sofort Lyn Meyer in Szene. Die suchte sofort den Abschluss, wurde aber im letzten Moment daran gehindert. Caren Holzenkamp reagierte blitzschnell, hielt sich gar nicht erst mit einer Ballannahme auf und knallte den Abpraller aus zwölf Metern in die rechte Ecke. Damit beschenkte sich das heutige Geburtstagskind zu ihrem 24. Geburtstag mit dem Treffer zum 7:2, der gleichbedeutend mit dem 14. Saisontor der dribbelstarken Mittelfeldspielerin war. Happy Birthday, Caren!

Bereits in der Nachspielzeit bekamen die Löwinnen noch einmal einen Freistoß zugesprochen. Die Schiedsrichterin forderte Michelle Bröckel noch einmal auf, den Ball etwas weiter nach hinten zu legen. Von der Mittellinie fast an der rechten Außenlinie führte die Innenverteidigerin schließlich aus und schlug den Ball direkt aufs Tor. Der Ball setzte einmal auf und sprang fast über die Torhüterin, die ihre ganze Körpergröße nutzen musste, um den Einschlag zu verhindern. Viel brachte das allerdings nicht, denn Lyn Meyer schaltete wieder Mal am schnellsten und köpfte den Abpraller aus kurzer Distanz über die Linie. Das zehnte Tor es Tages, acht davon für die Eintracht. Das macht 8:2! Und so schnürte auch die Torfabrik der Löwinnen einen Dreierpack und steht nun bei sagenhaften 52 Saisontoren! Acht Tore gegen einen Gegner, der eine Liga höher im Tabellenmittelfeld steht, was für eine tolle Leistung der Eintracht!

Laura Engler durfte sich noch einmal auszeichnen und wischte einen wuchtigen Fernschuss zur Seite, dann beendete die Schiedsrichterin die Partie und ließ die Blau-Gelben ein neuntes Mal jubeln. Die Spielerinnen feierten den klaren Sieg ausgelassen und bedankten sich anschließend ausgiebig bei den zahlreich an den Biberweg gekommenen Fans. Somit stehen im Juni gleich zwei Highlight-Spiele an. Das Pokal-Finale gegen den TSV Barmke und das Aufstiegsspiel gegen die SpVg Aurich. Beide Spiele sind noch nicht final terminiert. An dieser Stelle gratuliere ich unseren Löwinnen noch einmal herzlich zum Einzug ins Pokalfinale und zolle großen Respekt vor der heutigen Leistung.

Bis dahin

Euer Kivi

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