Vier Formate für Eintracht – eine Adresse für Fans.

Sieg ohne Druck

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Die bereits sicher als Staffelsiegerinnen feststehenden Löwinnen müssen nicht mehr gewinnen, tun dies aber trotzdem. Im vorletzten Ligaspiel der Saison wurde der PSV Grün-Weiß Hildesheim am gestrigen Dienstag mit 1:3 besiegt. In einem schwierigen Spiel blieben die Blau-Gelben trotz eines unglücklichen Ausgleichs cool und kamen schnell zurück. Neun Tage vor dem Pokal-Halbfinale gegen TuS Büppel trafen Lyn Meyer mit einem Doppelpack und Caren Holzenkamp per Elfmeter und schraubten die Torausbeute auf 103 Treffer.

Passend zu einer Anstoßzeit unter der Woche wurde auch gegrillt: Für mich gab es zwei Schinkengriller für je 2,80 Euro. Während der erste echt in Ordnung war, hätte Schinkengriller Nummer zwei noch ein paar Minuten auf dem heißen Rost vertragen können. Da aber genau nach mir Kohle nachgekippt wurde, war dies nicht mehr möglich. So war die Wurst dann doch eher schlecht als recht. Da der „korrekt“ gegrillte Schinkengriller aber wirklich gut war, gibt es insgesamt eine 7/10 von mir.

Eintracht-Trainer Benjamin Knoll entschied sich für folgende Aufstellung: Laura Engler (TW) – Sophia Koschick (60. Victoria Wiedermann), Antonia Farr, Michelle Bröckel, Josephine Michler (60. Lena Ahl) – Franziska Knopp (C, 60. Ronja Riemer), Jolie Just, Caren Holzenkamp – Jill-Lina Lange (67. Charlotte Brühler), Lyn Meyer, Lenja Kastner (67. Aurelia Tillmann)

Gegen tief stehende Gäste fiel es den Löwinnen auf einem nicht ganz einfach zu bespielenden Untergrund in den Anfangsminuten schwer, zu klaren Chancen zu kommen. Und dann standen sich die Blau-Gelben auch noch selbst im Weg. Statt das Tor traf Jill-Lina Lange mit einem Schuss aus der zweiten Reihe Lyn Meyer. Eine Minute später setzte Caren Holzenkamp Franziska Knopp in Szene, doch die Kapitänin brachte aus 22 Metern nicht genügend Druck hinter den Ball, sodass die Torhüterin der Gastgeberinnen das Spielgerät festhalten konnten. Kurz darauf steckte Knopp auf Kastner durch, die aus spitzem Winkel nicht an der Torhüterin vorbeikam. Zudem ging die Fahne hoch: Abseits. Ein paar Minuten später wurde es schon etwas gefährlicher. Nach einem Lange-Pass brach Caren Holzenkamp über rechts, verzog aber aus leicht spitzem Winkel. Der Ball ging knapp links vorbei. Fünf Minuten danach steckte Holzenkamp auf die startende Lyn Meyer durch, die links im Strafraum aus spitzem Winkel das lange Eck anvisierte, wieder knapp daneben.

Eine Zeigerumdrehung später kombinierten sich die Löwinnen mit einigen schnellen Pässen in den Strafraum, wo der Abschluss von Lenja Kastner geblockt wurde. Die anschließende Ecke brachte nichts ein. Zehn Minuten vor der Pause fasste sich Innenverteidigerin Michelle Bröckel ein Herz und zog aus großer Ferne ab. Der Schuss aus über 35 Metern hätte genau unter die Latte gepasst, doch im Nachfassen hatte die Torhüterin den Ball sicher. Nur Augenblicke später kam der Ball über Lyn Meyer zu Franziska Knopp, die etwa am Elfmeterpunkt im letzten Moment noch am Schuss gehindert wurde. Zwei Minuten danach kam ein langer Ball von Bröckel zu Jill-Lina Lange, die volles Risiko ging und den Ball volley nahm. Dabei traf sie die Kugel aber nicht perfekt, sodass die PSV-Torfrau zupacken konnte. In den letzten Zügen des ersten Durchgangs landete eine Ecke von Jolie Just am zweiten Pfosten bei Josephine Michler, die aber nicht zum Schuss kam. Quasi direkt danach spielte Lyn Meyer einen schnellen Doppelpass mit Franziska Knopp, bevor sie abziehen konnte, klärten die Gastgeberinnen auf Kosten einer Ecke. Diese beförderten die Hildesheimerinnen erneut ins Toraus. Den fälligen Eckstoß ließ die Schiedsrichterin nicht mehr ausführen und beendete die erste Halbzeit.

Somit war also Pause. Die Löwinnen waren klar überlegen und die Gastgeberinnen kamen nicht mal wirklich in die Nähe des Strafraums. Allerdings erspielten die Blau-Gelben sich auch nicht so viele klare Torchancen wie in den meisten anderen Spielen. Druck lastete bekanntlich nicht auf den Schultern der Eintracht und so konnte auch in der zweiten Halbzeit befreit aufgespielt werden.

Es dauerte dann auch nicht lange und die Löwinnen durften jubeln. Jolie Just verlagerte das Geschehen über das Zentrum auf die rechte Seite. Dort steckte Jill-Lina Lange für die überlaufende Franziska Knopp durch, die das Leder in die Mitte legte. Dort lauerte Lyn Meyer. Die Torjägerin spitzelte das Spielgerät aus dem Fußgelenk an der Torhüterin vorbei über die Linie. Die schnelle Führung nach dem Seitenwechsel, nur etwas mehr als eine Minute war vergangen: 0:1 für die Eintracht!
Im Gegenzug kam Hildesheim zur ersten Torchance, nachdem ein langer Ball durchgerutscht war. Doch die Stürmerin traf von halbrechts alleine vor Laura Engler nur das Außennetz. Danach dauerte es einige Minuten, bis wieder etwas in einem der Strafräume passierte. Etwa eine Stunde war gespielt, als Lyn Meyer in den 16er zog und nach einem klaren Foul zu Boden ging. Die Schiedsrichterin entschied völlig korrekt auf Strafstoß. Die kurz zuvor eingewechselte Victoria Wiedermann hatte nicht nur die Binde von der bisherigen Kapitänin Franziska Knopp übernommen, sie legte sich nun auch den Ball auf den Elfmeterpunkt und visierte die rechte Ecke an. Doch das hatte die Torhüterin gerochen und parierte den Elfmeter. Weiter 0:1.

Zwei Minuten später setze sich Lyn Meyer auf der Grundlinie durch und dribbelte in den Strafraum. Dort angekommen, legte sie den Ball in den Rückraum, wo Jill-Lina Lange geblockt wurde. Kurz nachdem Trainer Benjamin Knoll Wechsel vier und fünf gezogen hatte, wurde ein scheinbar harmloser Steilpass der Gastgeberinnen doch gefährlich. Die nur Sekunden zuvor eingewechselte Nummer 9 kam an Laura Engler vorbei und schob unter großen Jubel zum Ausgleich aus dem absoluten Nichts ein. Lautstark forderte die PSV-Spielführerin, noch ein Tor nachzulegen, denn mit einem Sieg würde Hildesheim einen Riesenschritt im Abstiegskampf machen. Doch es kam anders. Nur zwei Minuten nach dem Ausgleich schlug Victoria Wiedermann eine Flanke von der rechten Seite. Im Strafraum wartete Lyn Meyer auf den Ball und wurde heftig in den Rücken gestoßen. Erneut traf die Schiedsrichterin die richtige Entscheidung und gab den nächsten Strafstoß. Dieses Mal legte sich Caren Holzenkamp den Ball zurecht. Die dribbelstarke Mittelfeldspielerin verwandelte in die rechte Ecke, die Torhüterin hatte sich für die Mitte entschieden. Die erneute Führung für die Löwinnen, das 1:2.

Damit schien das Spiel entschieden. Hildesheim war zwar sauer, ließ aber dennoch die Köpfe hängen und strahlte keinerlei Gefahr aus. Wenige Minuten später überraschte die lange verletzt ausgefallene Ronja Riemer die Torhüterin, als sie einen Freistoß von der linken Außenlinie direkt aufs Tor brachte. Mit den Fingerspitzen lenkte die PSV-Torfrau den Ball gerade noch über den Querbalken. Zehn Minuten danach kam der Ball auf der linken Außenbahn zu Lyn Meyer, die die Kugel geschickt an sich vorbeigehen ließ und ihren Körper mit einer schnellen Drehung zwischen Ball und Gegenspielerin brachte. Anschließend zündete sie den Turbo und schüttelte ihre Verfolgerin mühelos ab. Meyer zog nach innen und ließ auch die nächsten beiden Verteidigerinnen mit enger Ballführung im hohen Tempo alt aussehen. Aus etwa 17 Metern zog die seit 2017 bei Eintracht aktive Torjägerin ab. Ihr Schuss aus der Drehung schlug unten links ein, nichts zu machen für die Torhüterin. Eine starke Einzelaktion von Lyn Meyer, die nun bei 48 Saisontoren steht! Das 1:3 bedeutete dann auch für die letzten Zweifler die endgültige Vorentscheidung.

Nur eine Zeigerumdrehung später behauptete Meyer im Gewusel gegen vier Gegnerinnen den Ball und stocherte das Spielgerät irgendwie zu Caren Holzenkamp, die aus 18 Metern sofort abzog, das Leder aber über das Tor ballerte. Kurz darauf ließ Lyn Meyer ähnlich wie beim 1:3 einen Ball geschickt an sich vorbeigehen. Dieses Mal kam der Ball per Einwurf von Charlotte Brühler. Erneut zog Meyer nach innen, suchte aber dieses Mal bereits von Strafraumeck den Abschluss. Der Ball zischte knapp über dem rechten Winkel ins Toraus. Das Spiel war bereits fast vorbei, als Charlotte Brühler Ronja Riemer in Szene setzte, die nach innen zog und den Ball an Lyn Meyer weiter gab. Diese setzte sich gegen mehrere Gegenspielerinnen durch und stupste das Leder zu Caren Holzenkamp. Die Torschützin zum 1:2 zog ab, eine Abwehrspielerin blockte den Schuss aus etwa zwölf Metern. Doch der Ball fiel Lyn Meyer vor die Füße, die aus extrem spitzem Winkel das Außennetz traf.

Wenig später beendete die Schiedsrichterin die Partie. Ein verdienter Sieg der Löwinnen, die sich auch nicht durch den überraschenden und unglücklichen Ausgleich aus der Ruhe bringen ließen. Defensiv ließ die Abwehr um IV-Duo Antonia Farr und Michelle Bröckel fast gar nichts zu und in der Offensive nutzten die vielen torgefährlichen Blau-Gelben ihre Chancen zu den Liga-Toren 101, 102 und 103. Am kommenden Sonntag steht das letzte Spiel ohne wirkliche Bedeutung an. Um 13 Uhr treten die Löwinnen beim MTV Barum an. Deutlich wichtiger wird es am darauffolgenden Donnerstag, den 18.05., denn dann heißt es „Halbfinale“ am Biberweg. Um 14 Uhr empfängt das Team von Benjamin Knoll den TuS Büppel. Kommt vorbei und unterstützt unsere Eintracht auf dem Weg ins Finale! Mehr Bilder zum gestrigen Spiel findet ihr hier.

Bis dahin

Euer Kivi

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