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Den Verfolger abgeschossen

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Am 22. Spieltag der U19-Regionalliga Nord kam es zu einem Verfolgerduell. Der punktgleiche Eimsbütteler TV reiste ins NLZ. Vor dem Spiel war klar, wer hier gewinnt, macht einen riesigen Schritt in Richtung zweiter Platz. Wenn zwei Mannschaften im Saisonendspurt die gleiche Punktzahl haben, erwartet man normalerweise ein enges Spiel. Doch daraus wurde nichts. Die jungen Löwen waren den Gästen in allen Belangen überlegen und schickten die Gäste aus Hamburg mit großem Einsatz, nimmermüden Kampf und fußballerischer Klasse arg geprügelt nach Hause. Gleich ein halbes Dutzend Mal durften die Blau-Gelben jubeln! Die Tore beim 6:0-Kantersieg erzielten Benjamin Mbom (2x), Maksym Tytarenko (2x), Rami Zouaoui und Finn Hoffmann, der mit dem Führungstreffer den Torreigen eröffnete. Nun haben die Löwen einen Vorsprung von drei Punkten auf den Verfolger und zudem das um 22 Tore bessere Torverhältnis.

U19-Coach Marc Pfitzner entschied sich für folgende Aufstellung: Tobias Büchmann (TW) – Moritz Gollmer (69. Arlind Sadiku), Maxim Root, Leon Suzuki, Florian Ohk – Adem Zeciri (81. Ensar Maloku), Jona Borsum – Finn Hoffmann (81. Nilavan Prabakaran), Rami Zoauoui, Robin Placinta (81. Len Schneider) – Benjamin Mbom (56. Maksym Tytarenko)

Die Blau-Gelben legten los wie die Feuerwehr. Bereits in der ersten Spielminute behauptete Hoffmann den Ball und legte für Jona Borsum ab, dessen Flachschuss aus 20 Metern hauchzart neben dem linken Pfosten vorbeistrich. Etwas mehr als eine Minute später nahm Rami Zouaoui einen Abschlag von Tobias Büchner klasse mit und steckte auf den startenden Benjamin Mbom durch. Der Stürmer kam aus leicht spitzem Winkel zum Abschluss, der Schlussmann der Gäste hatte den Ball im Nachfassen aber sicher. Zwei Minuten danach verlängerte Zouaoui eine Gollmer-Flanke von der rechten Seite in den Strafraum, wo Benjamin Mbom clever durchgelaufen war und aus 14 Metern frei zum Kopfball kam. Mit einer echten Klasse-Tat fischte der wirklich riesengroße Torwart der Gäste den Ball noch aus der Ecke. Der anschließende Eckstoß brachte nichts ein. Danach beruhigte sich die Partie etwas und die Eimsbütteler kamen besser ins Spiel.

📸Stefan Schneider

Annähernd gefährlich wurden sie aber nur mit einer Flanke, die Jona Borsum aus der Gefahrenzone köpfte. Die Löwen waren weiterhin spielbestimmend und aktiver in der Offensive. Zehn Minuten später eroberte Adem Zeciri ganz stark den Ball an der Mittellinie, dribbelte danach zwei Gegenspieler mit einer schnellen Bewegung aus, sein Schuss aus der zweiten Reihe wurde dann aber abgeblockt. Einige Minuten danach spielte Rami Zouaoui einen tollen Pass durch die Schnittstelle auf Robin Placinta, der im letzten Moment doch noch am Schuss gehindert wurde. Zwei Zeigerumdrehungen später segelte eine Halbfeldflanke von Jona Borsum in den linken Strafraumbereich. Robin Placinta ging volles Risiko und nahm den Ball volley. Doch erneut konnte der Torwart parieren. Wenige Augenblicke später kam das Spielgerät nach einem Einwurf von Florian Ohk zu Finn Hoffmann, der sich rechts vorm Tor ums seinen Gegenspieler drehte und zum Abschluss kam. Seinem Versuch aus spitzem Winkel fehlte es aber etwas an Tempo, sodass der Torhüter den Ball festhalten konnte.

Fünf Minuten vergingen, bis Robin Placinta Rami Zouaoui zur Grundlinie schickte. Doch dessen Hereingabe fing der Torwart vor gleich mehreren einschussbereiten Blau-Gelben ab. Nur Sekunden später setzte sich Benjamin Mbom entschlossen über die rechte Seite durch und ließ gleich drei Gegner einfach an sich abprallen. Seine flache Flanke klärten die Eimsbütteler in höchster Not. Fünf Minuten vor der Pause konterten die Gäste mal, doch Adem Zeciri unterband den Gegenangriff bereits an der Mittellinie mit einer perfekt getimten Grätsche. Gerade, als es langsam ärgerlich wurde, dass die klar überlegenen Löwen hier noch nicht führten, spielte Rami Zouaoui einen überragenden Pass auf Finn Hoffmann, der perfekt gestartet war und seinen Verfolger mit seinem Tempo einfach davonlief. Im Strafraum angekommen, visierte unsere Nummer 9 das rechte Eck an und zog ab. Der starke ETV-Schlussmann riss die Hand hoch und kam noch an den Ball, doch dieser flog im hohen Bogen auf die linke Torseite zu und senkte sich uneinholbar für die Abwehrspieler unter die Latte. Großer Jubel bei den Blau-Gelben, die sich die Führung redlich verdient hatten. Das überfällige 1:0 und der fünfte Liga-Treffer für Hoffmann.

📸Stefan Schneider

Die Gäste taumelten und die U19 wollte noch vor der Pause nachlegen. Einen Eckstoß führte der oft gefoulte Robin Placinta kurz auf Rami Zouaoui aus, der zum linken Strafraumeck zog und sich den Abschluss nahm. Der Ball zischte aufs Tor, doch bevor relevant wurde, ob der Torwart das Geschoss hätte halten können, hielt ein Abwehrspieler den Kopf hin und klärte auf Kosten eines weiteren Eckballs. Die Löwen setzten sich mit mehreren Eckbällen fest und sorgten für viel Gefahr, doch zum Abschluss kamen sie nicht, sodass die Gäste irgendwann doch klären konnten. Als Robin Placinta in der Nachspielzeit erneut gefoult wurde, führte Rami Zouaoui den Freistoß schnell aus und brachte den Gefoulten in eine aussichtsreiche Flankenposition. Doch der Schiedsrichter unterband die Partie und ließ den Freistoß aus einem mir unklaren Grund wiederholen. Ärgern musste man sich darüber aber nicht, sondern eher bedanken! Denn den zweiten Versuch brachte Rami Zouaoui in die Gefahrenzone, wo sich Jona Borsum durchsetzte. Sein Kopfball wurde abgefälscht und fiel Benjamin Mbom vor die Füße, der blitzschnell schaltete und das Leder über die Linie drückte. Psychologisch wichtiger Zeitpunkt und völlige Ekstase bei den Blau-Gelben, die sich mit Löwengebrüll in den Armen lagen. Das wichtige 2:0 noch vor der Pause!

Quasi direkt danach war Halbzeit und während die Einträchtler noch im Torjubel-Modus in die Kabine stolzierten, schlichen die Eimsbütteler mit hängenden Köpfen vom Platz. Der Treffer in der Nachspielzeit zeigte offensichtlich Wirkung. Natürlich war das eine absolut verdiente Führung. Die Gäste kamen in der Offensive eigentlich gar nicht zum Zug, während die Löwen immer wieder gefährlich am Strafraum des Verfolgers auftauchten und sich dafür spät mit einem Doppelschlag belohnten.

Wer nach der Pause eine Reaktion der Gäste erwartete, wurde enttäuscht. Diese kamen weiterhin nicht mit Wucht und Willen der Löwen zurecht und waren direkt nach Wiederanpfiff völlig unterlegen. Nicht einmal eine Minute war verstrichen, als Jona Borsum bockstark den Ball eroberte und zum Strafraum zog. Sein Schuss von der 16er-Kante wurde aber geblockt. Drei Minuten später spielte Borsum einen Traumpass aus der eigenen Hälfte und überspielte damit die gesamte Gäste-Mannschaft. Robin Placinta war perfekt gestartet und hatte 40 Meter vor dem Tor nur noch den Schlussmann vor sich. Der Flügelspieler zog den Sprint an und knallte den Ball aus 14 Metern flach aufs linke Eck. Der Eimsbüttel-Torwart tauchte ab und lenkte das Leder noch um den Pfosten. Vorentscheidung vertagt. Doch die Löwen mussten sich nicht lange ärgern. Es waren noch keine zehn Minuten im zweiten Durchgang gespielt, als Rami Zouaoui rechts vom Strafraum freigespielt wurde. Zouaoui nahm den Kopf und brachte das Leder aus dem Fußgelenk genau zu Benjamin Mbom, der sich freigelaufen hatte und die Kugel mit einem wunderschönen Volley unter die Latte nagelte. Dieses Mal konnte auch der starke Schlussmann der Gäste nichts machen, der Ball war drin. Die Vorentscheidung und großer Jubel bei den Eintracht-Spielern, die das Tor ausgelassen mit der Bank feierten. Florian Ohk schlug vor Freude sogar eine Radwende! Für Mbom war dies der zehnte Treffer in der Regionalliga-Saison: 3:0 für die Eintracht!

Fünf Minuten später kamen die Gäste zum ersten Abschluss, nach einem zweifelhaften Freistoß. Dieser ging zwar nicht aufs Tor, knallte aber an das hintere Torgestänge. Im Gegenzug eroberte Borsum klasse den Ball. Über Maxim Root kam der Ball zu Robin Placinta, der Maksym Tytarenko die Außenlinie entlang schickte. Der kurz zuvor eingewechselte Offensiv-Akteur zog zum Strafraum und suchte einen Mitspieler, doch seine Hereingabe wurde noch geklärt. Die anschließende Ecke von Placinta verlängerte ein Blau-Gelber am ersten Pfosten auf die lange Ecke. Der Torwart war bereits geschlagen, doch der Pfosten rettete. Die Gäste konnten aber nicht klären und so kam Finn Hoffmann von der Strafraumkante zum Abschluss. Erneut wäre der Torwart ohne Abwehrchance gewesen, doch ein Abwehrspieler schmiss sich in den wuchtigen Schuss und bugsierte diesen kurz vor der Linie irgendwie noch am Kasten vorbei. Fünf Minuten später behauptete Zouaoui den Ball und legte zurück auf Moritz Gollmer. Dessen Flanke verpasste Robin Placinta wenige Meter vor dem Tor hauchzart. Doch nur wenige Minuten später klappte es besser: Florian Ohk eroberte den Ball und spielte nach Außen zu Placinta. Der schickte erneut Tytarenko die Linie lang. Erneut zog Tytarenko zum Strafraum, dieses Mal fand sein Querpass aber den Weg zu einem Mitspieler: Rami Zouaoui war mitgelaufen und drückte das Spielgerät über die Linie. Jetzt waren auch die letzten Zweifler zufriedengestellt, spätestens jetzt war allen klar, dass die Löwen das Spiel als Sieger verlassen werden. Das 4:0 bedeutete zugleich, dass sich Zouaoui vorübergehend an die Spitze der Torjägerrangliste setzte.

📸Stefan Schneider

Auf der anderen Seite bekam BTSV-Schlussmann Büchmann doch noch etwas zu tun. Bei einer gefährlichen Freistoßflanke war er da und wischte die Kugel aus der Gefahrenzone. Wenig später leitete er mit einem starken Abwurf den nächsten Löwen-Angriff ein. Robin Placinta startete den Turbo, nahm Kurs auf den Strafraum und steckte dann auf Rami Zouaoui durch, der mit links aus 14 Metern abzog. Sein Schuss geriet etwas zu zentral, sodass der Torwart der Gäste die Fäuste hochreißen und parieren konnte. Kurz darauf konterten die Gäste und kamen nach einem Pass aus abseitsverdächtiger Position ganz alleine vor Eintracht-Keeper Büchmann zum Abschluss. Doch das war nicht mehr als eine Rückgabe. Flach, ohne Power und genau in die Arme von Büchmann, der sich dann doch nicht so wirklich auszeichnen konnte. Zehn Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit, zeige sich die Qualität der Mannschaft von Marc Pfitzner. Rami Zouaoui spielte auf der rechten Seite einen Doppelpass mit dem eingewechselten Arlind Sadiku und kam so in eine aussichtsreiche Flankenposition. Seine Hereingabe spitzelte der ebenfalls eingewechselte Maksym Tytarenko aus kurzer Distanz am Torwart vorbei über die Linie. Das 5:0 und somit stand auch der großgewachsene Offensivspieler bei zehn Saisontreffern!

Nur Augenblicke nach dem Anstoß waren die Löwen wieder in Ballbesitz. Florian Ohk bediente Len Schneider, der den Ball an den Strafraumrand zu Rami Zouaoui gab. Dieser tanzte seinen Gegner auf engem Raum elegant aus und fand somit genügend Platz für einen Abschluss. Der Ball hätte genau unter die Latte gepasst, doch der Torhüter der Gäste zeigte weiterhin als einziger eine gute Leistung, streckte sich und lenkte das Spielgerät gerade so über die Latte. Ein auch nur etwas kleinerer Torhüter wäre vermutlich chancenlos gewesen. Danach setzten sich die Löwen im letzten Drittel fest, bis der Ball zu Florian Ohk kam. Der Linksverteidiger zog nach innen und suchte vom Strafraumeck den Abschluss mit rechts. Sein Schuss wurde abgefälscht und murmelte im Strafraum herum. Dort schaltete Maksym Tytarenko am schnellsten, schnappte sich das Spielgerät, zog nicht überhastet ab, sondern ging noch einmal ins Dribbling und ließ gleich drei Gegenspieler stehen. So hatte er eine viel bessere Schussposition und ballerte das Ding aus kurzer Distanz mit links in die Maschen. Das halbe Dutzend war voll und das 6:0 zeigte erneut die starke Bank von der U19: Für Doppelpacker Mbom gekommen, erzielte Tytarenko selbst einen Doppelpack! Die Löwen blieben weiterhin im Vorwärtsgang, die Gäste zogen sich aber in der Schlussphase weit zurück. Ensar Maloku trieb in der Nachspielzeit noch einmal einen Angriff voran, Nilavan Prabakaran tauchte nach einem Doppelpass mit Rami Zouaoui alleine vor dem Torwart auf, doch dieser war einen halben Schritt eher am Ball und begrub die Kugel unter sich.

Kurz darauf war Schluss! Ein grandioser Sieg der U19, die somit ordentlich was zu feiern haben. Dem Verfolger aus Eimsbüttel wurden mehr als klar die Grenzen aufgezeigt. Zudem sendeten die Löwen ein klares Zeichen an Spitzenreiter Osnabrück, dass diese sich nicht zu viele Stolperer erlauben dürfen, denn die Blau-Gelben sind da und heiß auf Siege. Den nächsten Schritt in Richtung Aufstiegsrelegation können die Einträchtler am kommenden Samstag machen. Während unsere Profis in Fürth spielen, geht es für das Team von Marc Pfitzner in die andere Richtung. Um 15 Uhr wartet mit dem JFV Lübeck ein Team, das noch um den Klassenerhalt kämpft. Hier gehts zum Flickr-Album vom Spiel.

Bis dahin

Euer Kivi

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