Vier Formate für Eintracht – eine Adresse für Fans.

Alle ACHTung

11 min read

Wer sich am Samstag ins NLZ begeben hatte, um die BTSV-U19 im Spiel gegen den Niendorfer TSV zu unterstützen, wurde wirklich mit einem geilen Spiel belohnt. Die vollkommen überlegenen Blau-Gelben zerlegten die Gäste und erspielten sich Chance um Chance. Neben sehr ansehnlichem Fußball gab es zu dem auch eine Menge Tore zu sehen. Gleich vier Löwen schnürten einen Doppelpack: Arlind Sadiku, Benjamin Mbom, Maksym Tytarenko und Rami Zouaoui konnten sich jeweils zweifach von ihren Teamkollegen feiern lassen. Vor etwa 50 Zuschauern gab es somit einen überragenden 8:1-Sieg auf heimischen Rasen. Mit dem klaren Sieg rücken die Nachwuchslöwen auf den zweiten Tabellenplatz vor, da Aufstiegskonkurrent Eimsbüttel patzte.

U19-Trainer Marc Pfitzner entschied sich für folgende Aufstellung: Louis Krüger (TW) – Moritz Gollmer, Leon Suzuki (C), Adem Zeciri (75. Ensar Maloku), Florian Ohk (75. Luis Hoßbach) – Finn Hoffmann, Jona Borsum, Rami Zouaoui, Robin Placinta (41. Len Schneider) – Maksym Tytarenko, Arlind Sadiku (46. Benjamin Mbom)

Die Nachwuchslöwen drückten die Gäste aus Hamburg zu Beginn tief in die eigene Hälfte. Doch über einen Konter kamen die Gäste zum ersten Abschluss der Partie. Nach einer Flanke erwischte ein Niendorfer die Kugel per Flugkopfball, doch das Spielgerät flog genau in die Arme von Eintracht-Schlussmann Louis Krüger. Trotz klarer Überlegenheit der Einträchtler kam auch der nächste Torversuch durch die Gäste. Ein abgefälschter Fernschuss landete mit einer verrückten Flugkurve zum Glück nur auf dem Querbalken. Dann hatten sich die Löwen aber justiert und drängten auf die Führung: Mannschaftskapitän eroberte mit einer bockstarken Grätsche das Spielgerät am eigenen Strafraum und schickte Finn Hoffmann auf die Reise. Der marschierte bis zum Strafraumrand und schlug eine Flanke. Leicht abgefälscht landete der Ball am zweiten Pfosten, wo Robin Placinta angerauscht kam und das Leder aus der Luft klasse verarbeitete. Aus zwölf Metern schob er die Kugel mit dem schwächeren Rechten knapp links vorbei. Wenig später trieb Rami Zouaoui einen blitzsauberen Konter voran und verlagerte das Spiel zu Placinta auf die linke Seite. Der nahm den Kopf hoch und sah gleich mehrere mitgelaufene Mitspieler, doch seine Hereingabe klärten die Gäste knapp.

Foto von Stefan Schneider

Eine Zeigerumdrehung später spielte Zouaoui einen herrlichen und perfekt getimten Pass aus der Drehung durch die Schnittstelle der Abwehr. Robin Placinta war super gestartet und tauchte halblinks vor dem Tor auf, scheiterte aus leicht spitzem Winkel aber am klasse reagierenden Schlussmann der Niendorfer. Die Ecke führte Placinta kurz auf Zouaoui aus, der vom linken Strafraumeck einfach mal abzog. Der Torhüter konnte nur klatschen lassen und die Szene blieb heiß, doch dann ging ein Eintracht-Spieler etwas zu robust zu Werke und der Schiedsrichter gab Freistoß für die Gäste. Eine Minute danach setzten sich die Löwen fest und erkämpften immer wieder schnell den Ball. Ein Ballgewinn von Jona Borsum leitete dann die nächste Angriffswelle ein. Über Rami Zouaoui kam der Ball auf der rechten Seite zu Finn Hoffmann, der mit einem Haken an seinem Gegenspieler vorbeiging und die Kugel mit dem linken Fuß in die Gefahrenzone brachte. Die Niendorfer Defensive kam zwar mit dem Kopf an den Ball, doch dieser prallte 15 Meter vor dem Tor Maksym Tytarenko vor die Füße, der humorlos abzog und das Leder in die Maschen donnerte! Das 1:0 für die Löwen, die sich die Führung durch ein echtes Power-Play verdient hatten.

Fünf Minuten später steckte Arlind Sadiku auf Robin Placinta durch, der im Strafraum Rami Zouaoui fand. Dieser zog aus leicht spitzem Winkel ab, zielte aber etwas zu zentral, sodass der Torwart parieren konnte. Kurz darauf setzte Zouaoui auf der linken Seite Robin Placinta in Szene. Dessen Flanke wurde zwar leicht abgefälscht, wurde dadurch aber perfekt an den zweiten Pfosten verlängert, wo Finn Hoffmann völlig frei stand. Hoffmann köpfte aus kurzer Distanz aufs lange Eck und irgendwie verhinderte der Torwart oder ein Abwehrspieler noch den Einschlag, der Ball ging hauchzart am linken Pfosten vorbei, es ging weiter mit Eckball für die Löwen. Robin Placinta legte sich die Kugel zurecht, Rami Zouaoui bot sich erneut kurz an und zog damit gleich zwei Abwehrspieler raus. Placinta schaltete blitzschnell und schlug den Ball in die Gefahrenzone. Jona Borsum ließ seinen Gegenspielern im Kopfballduell überhaupt kein Land sehen und schädelte das Leder aus kurzer Distanz aufs Tor. Ein Abwehrspieler brachte noch seinen Fuß an den Ball und verhinderte den Einschlag, doch dann reagierte Arlind Sadiku am schnellsten und drückte die Kugel über die Linie. Das 2:0 für die Eintracht nach einer halben Stunde!

Nur eine Minute danach machte Hoffmann den Ball am rechten Strafraumrand fest und legte zurück auf Moritz Gollmer, der im ersten Kontakt flankte. Scheinbar etwas zu weit geraten, wurde die Hereingabe doch noch gefährlich, da Florian Ohk den Ball akrobatisch mit einem Seitfallzieher zurück in die Gefahrenzone brachte. Maksym Tytarenko konnte die Kugel kontrollieren und legte für Rami Zouaoui ab, er aber keine Lücke zum Abschluss finden konnte, die Gäste klärten anschließend. Wenig später kombinierten sich Zouaoui und Placinta wunderschön und mit wenigen Kontakten über die linke Seite in den Strafraum, wo Robin Placinta aus spitzem Winkel den Abschluss suchte, aber nicht am Gäste-Torwart vorbeikam. Doch die Löwen blieben in Ballbesitz. Maksym Tytarenko hatte nach Gollmer-Zuspiel scheinbar den Ball verloren, setzte aber nach und schnappte sich das Spielgerät wieder. Anschließend machte er es wie Zinedine Zidane und ließ mit einer Roulette-Bewegung gleich zwei Gegenspieler verblüfft stehen. Damit hatte sich der Offensiv-Spieler genügend Platz verschafft, um vom Strafraumrand abzuziehen. Dabei ließ er den Ball leicht über den Schlappen rutschen, sodass sich der kraftvolle Schuss von halbrechts wunderschön auf den linken Winkel drehte. Direkt über dem Knick knallte der Ball an die Latte. Das wäre ein echtes Wahnsinns-Tor gewesen!

Placinta eroberte den Abpraller und bekam einen heftigen Tritt auf den Fuß ab. Leider konnte er daraufhin nicht weitermachen. Gute Besserung an der Stelle! Noch in Unterzahl führten die Löwen den Freistoß fast von der linken Eckfahne aus. Rami Zouaoui brachte den Ball nah vors Tor, wo Arlind Sadiku erstaunlich unbedrängt hochstieg und einköpfte. Der Doppelpack für den Stürmer und das 3:0 für die Blau-Gelben. Doch damit war die erste Halbzeit noch nicht gegessen. Mit dem Mut der Verzweiflung kamen die Gäste noch einmal nach vorne. Eine Flanke rutschte durch und nach einem körperlich hart geführten Zweikampf ging ein Niendorfer zu Boden. Der Schiedsrichter war sich sofort sicher: Strafstoß. Löwen-Schlussmann Louis Krüger hatte bereits im Hinspiel gegen die JFV A/O/B/H/H einen Elfmeter pariert. Der Schütze legte sich den Ball zurecht, lief an und zielte flach aufs rechte Eck. Das hatte Krüger gerochen, tauchte rechtzeitig ab und hielt den Ball sogar fest!

Kurz danach war Halbzeit! Die Löwen waren den Gästen klar überlegen und erspielten sich durch mehrere ansehnliche Spielzüge eine Vielzahl an Torchancen. Keeper Krüger verhinderte in der Nachspielzeit, dass bei den Gästen nochmal Hoffnungen auf eine Aufholjagd aufkamen. Zur Pause ersetzte Benjamin Mbom den Doppel-Torschützen Arlind Sadiku.

Foto von Stefan Schneider

Der zweite Durchgang war erst wenige Minuten alt, als die Blau-Gelben über Florian Ohk und Adem Zeciri ruhig und besonnen den Spielaufbau starteten. Leon Suzuki fand dann mit einem langen Ball Maksym Tytarenko, der sich trotz klarem Tritt nicht fallen ließ und über die Grundlinie in den Strafraum eindringen konnte. Er nahm den Kopf hoch und legte die Kugel auf den Elfmeterpunkt, wo der gerade eingewechselte Benjamin Mbom stand, der keine Probleme hatte, den Ball im Tor unterzubringen. Der Joker stach also quasi sofort und sorgte mit seinem sechsten Saisontreffer für die frühe Vorentscheidung: 4:0 für die Eintracht!
Die Gäste wollten aber den Ehrentreffer und versuchten es im direkten Gegenzug aus großer Ferne, der Schuss flog aber gleich mehrere Meter weit über den Kasten. Anschließend folgte gleich der nächste gefährliche Löwen-Angriff. Maksym Tytarenko verlängerte einen langen Ball klasse in den Lauf von Mbom, der ein paar Meter ging und dann wieder Tytarenko suchte, doch der Querpass wurde im letzten Moment abgefangen. Kurz danach hatten die Gäste Glück, dass es keinen Strafstoß gab, als Florian Ohk nach einem energischen Vorstoß zu Boden gestoßen wurde.

Zwei Minuten später eroberte Jona Borsum im Mittelfeld den Ball. Über Mbom kam der Ball auf der rechten Seite zu Gollmer, dessen Flanke Tytarenko knapp vorbei köpfte. Zwei Zeigerumdrehungen danach trieb Mbom den Ball voran und steckte im richtigen Moment auf den mitgelaufenen Finn Hoffmann, der aus leicht spitzem Winkel an einer starken Fußabwehr des Gäste-Torwarts scheiterte. Die anschließende Ecke von Rami Zouaoui klärten die Niendorfer nur unzureichend, sodass Len Schneider den Ball per Kopf zurück in die Gefahrenzone brachte. Die Gäste ließen den Ball einfach durch, Tytarenko war plötzlich vollkommen frei durch, war aber zu überrascht und konnte nicht mehr rechtzeitig entscheidend reagieren, sodass der Ball von seinem Fuß ins Toraus sprang. Nach einem Ballverlust der Blau-Gelben Hintermannschaft wurde es auf der anderen Seite gefährlich, doch der Kopfball aus kurzer Distanz ging klar am Tor vorbei, Krüger musste nicht eingreifen.

Foto von Stefan Schneider

Etwas mehr als eine Stunde war gespielt, als Benjamin Mbom beim Aufbauspiel der Gäste hellwach war und den Ball eroberte. Anschließend überrannte er den Verteidiger einfach, der ihm in puncto Tempo und Körperlichkeit deutlich unterlagen war. Im hohen Tempo nahm Mbmon den Kopf hoch und legte den Ball quer, als der Torhüter auf ihn zukam, denn er hatte gesehen, dass Maksym Tytarenko den richtigen Weg mitgemacht hatte. Dieser musste nur noch ins leere Tor einschieben und schnürte ebenfalls den Doppelpack, 5:1 für die Eintracht-U19!
Nur wenige Minuten später trieb Kapitän Leon Suzuki den Ball mit langen Schritten voran, die Löwen hatten eine aussichtsreiche Überzahlsituation. 22 Meter vor dem Tor spielte der Innenverteidiger einen cleveren Pass auf die rechte Seite, wo Finn Hoffmann mitgelaufen war und das Leder an Rami Zouaoui weitergab. Dieser konnte den Ball behaupten und etwa am Strafraumeck in den 16er eindringen. Der Torwart stürmte aus dem Kasten, doch Zouaoui machte es ebenso eiskalt wie wunderschön und überlupfte den Schlussmann aus dem Fußgelenk. Der Ball senkte sich ins Tor, der nächste ansehnliche Treffer der Blau-Gelben und das halbe Dutzend im Netz der Gäste: 6:0!

Im Gegenzug versuchten die Gäste es erneut aus der zweiten Reihe, ballerten die Kugel aber klar drüber. Kurz danach rollte ein gefährlicher Konter, doch Adem Zeciri machte es klasse und eroberte mit einem bockstarken Tackling den Ball. Nun drängten die Niendorfer auf den Ehrentreffer und kamen sogar über links in den Strafraum, der Schuss aus 14 Metern fing aber ein gutes Stück über die Latte. Wenig später klärten die Löwen eine Flanke etwas zu lässig, sodass die Gäste vom Strafraumrand zum Nachschuss kamen. Der Schuss wurde abgefälscht und schlug unhaltbar im rechten Eck ein. Spannend wurde es dadurch natürlich nicht mehr, dennoch ärgerten sich einige Blau-Gelben leicht, dass die Weste nicht weiß blieb. “Nur noch” 6:1.

Foto von Stefan Schneider

Anschließend machten es die Löwen aber souverän und rissen die Spielkontrolle wieder an sich. Der eingewechselte Luis Hoßbach spielte die Kugel zu Rami Zouaoui, der Finn Hoffmann bediente. Hoffmann zog aus 13 Metern ab, wurde aber geblockt. Der Ball kam zurück zur Eintracht, das Spiel wurde auf die linke Seite verlagert. Erneut suchte Hoßbach Zouaoui, der mit der Hacke sofort wieder in den Laufweg von Hoßbach legte. Der Linksverteidiger zog mit Tempo auf den Strafraum zu und zog dann aus etwa 20 Metern mit rechts ab. Der Ball zischte aber am Tor vorbei. Fünf Minuten vor Ende der regulären Spielzeit behauptete Hoffmann den Ball am linken Strafraumrand und passte zu Len Schneider, der den Ball mit der Hacke wieder zu Hoffmann spielte. Dieser hatte nun Platz zum Flanken. Am zweiten Pfosten stieg Benjamin Mbom überraschend unbedrängt hoch und erwischte das Leder perfekt mit dem Kopf. Der Ball schlug im rechten Eck ein. Der nächste Doppelpack heute. Treffer Nummer sieben für den Stürmer in dieser Saison und der siebte Treffer für die Eintracht heute. Die alte Tordifferenz war wieder hergestellt, 7:1

Kaum war der Anstoß ausgeführt worden, setzte ein langer Ball Finn Hoffmann in Szene, der auf und davon war und den Ball am Torwart vorbei spitzelte. Dieser sprang mit beiden Beinen voran in unsere Nummer neun. Der Schiedsrichter schaute noch kurz, ob der Ball nicht doch die Torlinie überquerte, aber als ein Abwehrspieler die Kugel von der Linie kratzte, unterbrach er die Partie und zeigte dem Schlussmann der Gäste die Rote Karte. Eine richtige Entscheidung aus meiner Sicht, da die Aktion nur gegen den Mann ging und Hoffmann beste Chancen hatte, als erster am Ball zu sein. Aufs leere Tor wäre der vermutlich drin gewesen. Problem für die Gäste: Sie hatten bereits alle Wechsel ausgeschöpft und so musste für die letzten Minuten ein Feldspieler ins Tor. Den fälligen Freistoß brachte Hoffmann aufs Tor, doch der neue Schlussmann wehrte mit dem Fuß ab. Tytarenko setzte aus wenigen Metern nach, schoss den Feldspieler im Tor der Gäste aber an, der erst mit dem Bauch abwehrte und sich die Kugel dann fast selbst reinlegte, im Nachfassen hatte er den Ball dann aber sicher.

Eine Zeigerumdrehung später versuchte es Tytarenko aus der zweiten Reihe. Der Torwart brachte irgendein Körperteil an den Ball und wehrte ab. Rami Zouaoui kam gegen mehrere Gegenspieler zum Nachschuss, aber erneut kam der Feldspieler im Tor der Gäste irgendwie und vor allem unkonventionell an den Ball. In den letzten Sekunden der regulären Spielzeit kam Zouaoui am Strafraumrand an den Ball, ließ sich trotz eines Tritts nicht fallen und legte sich die Kugel zurecht. Aus 18 Metern von halbrechts schweißte der Topscorer der Löwen das Leder ins linke Eck. Nichts zu machen für den Torwart der Gäste, den hätte wohl auch ein echter Torwart nicht gehalten. Der vierte Doppelpack des Tages, Zouaoui schraubte sein persönliches Torekonto auf zwölf hoch. Für den Spielstand bedeutete das 8:1!

Trotz sechs Toren, einer Roten Karte und mehreren Wechseln ließ der Schiedsrichter keine Sekunde nachspielen und erlöste somit die Gäste und vor allem den Feldspieler im Tor der Niendorfer. Ein klarer und natürlich hochverdienter Sieg für die jungen Löwen, der nicht nur für die Tordifferenz wichtig war. Der vor dem Spieltag zweitplatzierte Eimsbütteler TV kam gegen die JFV Calenberger Land nicht über ein 1:1 hinaus. Somit rücken die Löwen auf den zweiten Tabellenplatz vor und bringen sich vor dem Spitzenspiel am nächsten Sonntag in eine hervorragende Lage. Dann kommt der VfL Osnabrück, der derzeitige Spitzenreiter. Mit einem Sieg würden die Blau-Gelben an den Osnabrückern vorbeiziehen und die Tabellenspitze erklimmen. Anstoß im NLZ ist um 13 Uhr. Kommt vorbei und unterstützt unsere Farben! Mehr Bilder zum Spiel findet ihr hier.

Bis dahin

Euer Kivi

Kommentar verfassen

%d Bloggern gefällt das: