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Der dreifache Zouaoui

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Die U19 trotzt einem frühen Rückschlag und schlägt die JFV Calenberg mit 5:2. Rami Zouaoui glänzte mit einem Dreierpack, ein Doppelschlack von Robin Placinta und Benjamin Mbom brachte die Löwen schon in der ersten Halbzeit auf die Siegerstraße. Durch den Sieg vor etwa 67 Zuschauern steht das Team von Marc Pfitzner auf dem dritten Tabellenplatz. Relegationsplatz zwei ist nur vier Punkte entfernt, doch der Eimsbütteler TV hat auch ein Spiel mehr absolviert. Tabellenführer VfL Osnabrück hat zwar acht Punkte mehr als die Blau-Gelben, hat aber auch drei Spiele mehr bestritten. Somit ist die U19 weiterhin voll im Aufstiegsrennen dabei.

Löwen-Coach Marc Pfitzner entschied sich für folgende Aufstellung: Louis Krüger (TW) – Moritz Gollmer (78. Nilavan Prabakaran), Maxim Root, Leon Suzuki (C, 12. Len Schneider), Florian Ohk (30. Benjamin Mbom) – Jona Borsum, Maksym Tytarenko (78. Arlind Sadiku), Adem Zeciri – Rami Zouaoui, Fin Hoffmann, Robin Placinta

Wenige Sekunden nach dem Anstoß schlug Leon Suzuki einen langen Ball in den gegnerischen Strafraum. Der Keeper der Gäste war bereits wach und kam gerade so vor dem heranstürmenden Fin Hoffmann an den Ball. Kurz darauf kam Jona Borsum mit dem Kopf an einen Zouaoui-Freistoß, konnte das Spielgerät aber nicht aufs Tor drücken. Eine Minute später versuchte es Florian Ohk aus der Distanz, verzog aber um etwas mehr als einen Meter. Dann kamen die Gäste erstmals nach vorne. Bei einem eigentlich harmlosen Einwurf aus dem Halbfeld pennte die gesamte Hintermannschaft, sodass ein JFV-Akteur kurz vor dem Strafraum an den Ball kam, dann immer noch nicht entscheidend angegriffen wurde und abzog. Der Schuss rutsche ihm über den Schlappen, dennoch schlug der Ball im linken Eck ein. Im Spielbericht wurde die Szene als Eigentor vermerkt, warum konnte ich nicht erkennen. Klar war aber: Das war der frühe Rückstand für die Löwen, die das Spiel bis dahin eigentlich im Griff hatten.

Das verunsicherte die Blau-Gelben merklich. Nur eine Minute später rettete Rami Zouaoui in höchster Not als letzter Mann mit einem klasse Tackling. Kurz darauf der nächste Rückschlag für die Eintracht: Mannschaftskapitän Leon Suzuki ging zu Boden und blieb liegen. Die Gäste schossen den Ball nicht ins aus und dribbelten sogar noch um den im Strafraum liegenden Suzuki herum. Schlussendlich eroberten die Löwen den Ball und beförderten das Spielgerät ins Aus. Suzuki konnte nicht weitermachen und wurde durch Linksverteidiger Len Schneider ersetzt. Florian Ohk rückte dafür in die Innenverteidigung, die Kapitänsbinde übernahm vorerst Adem Zeciri, später sollte Maxim Root die Binde tragen.

Es dauerte ein paar Minuten, bis die Braunschweiger den Doppel-Schreck abgeschüttelt hatten. Die Anfangsviertelstunde war gerade abgelaufen, als Fin Hoffmann im Strafraum eine Schneider-Flanke mit der Brust annahm. Dabei wurde er unter robusten Körpereinsatz seines Gegenspielers zu Fall gebracht. Der Schiedsrichter ließ weiterspielen, wohl eher ein “Kann-Elfmeter”, durchaus ok, weiterspielen zu lassen. Fünf Minuten später bekam Maksym Tytarenko am Strafraumeck von Len Schneider den Ball und schlug die Kugel scharf vors Tor. Der Abwehrspieler konnte den Ball nicht kontrollieren, Rami Zouaoui spritzte dazwischen, legte sich das Spielgerät zurecht und traf aus wenigen Metern zum Ausgleich ins Netz: Der Ausgleich, 1:1! Im direkten Gegenzug rutschte eine Flanke der Gäste ab, Schlussmann Louis Krüger musste sich ordentlich strecken, um den Ball noch aus dem Winkel zu fischen. Zwei Minuten später konnte Robin Placinta eine scharfe Hereingabe von Tytarenko nicht entscheidend kontrollieren.

Wenig später setzten sich die Löwen nach einem Freistoß von Zouaoui am Strafraum fest. Erst wurde ein Schuss von Zouaoui aus der zweiten Reihe geblockt, dann wurde eine gefährliche Flanke von Maxim Root zur Ecke geklärt. Diese brachte Hoffmann in die Mitte, wo Jona Borsum hochstieg und knapp vorbei köpfte. Die Blau-Gelben hatten nun zurück ins Spiel gefunden und drückten auf den Führungstreffer. Eine Flanke von Len Schneider kontrollierte Fin Hoffmann unter Bedrängnis stark und suchte dann Rami Zouaoui, doch ein Abwehrbein kam noch dazwischen. Zouaoui wäre völlig alleine vor dem Torwart aufgetaucht. Drei Minuten danach versuchte es Zouaoui bei einem Freistoß aus 25 Metern direkt, zog den Ball aber etwas zu zentral aufs Tor, sodass er den Schlussmann der Gäste vor geringe Probleme stellte. Kurz danach reagierte Marc Pfitzner und wechselte taktisch. Florian Ohk musste raus, dafür kam Benjamin Mbom, der die zum großen Teil recht schmächtigen Gäste mit seiner Körperlichkeit vor Probleme stellen sollte. Adem Zeciri rutschte eine Kette zurück in die Innenverteidigung.

Dann wagten sich mal wieder die Gäste nach vorne: Eine flache Flanke fand im Rückraum einen Abnehmer, nach dem Schuss aus der Drehung flog der Ball aber etwa zwei Meter am Kasten vorbei. Eine Minute später versuchten die Gäste aus der Distanz, der Flachschuss war aber eine mehr als dankbare Aufgabe für Löwen-Keeper Louis Krüger. Im direkten Gegenzug überlistete ein langer Ball die Abwehrfalle der Gäste, Maksym Tytarenko war perfekt gestartet und marschierte alleine aufs Tor zu. Kurz vor dem Strafraum zog er ab, sein Flachschuss ging aber genau auf den Torwart, der die Kugel sogar festhalten konnte. Zudem schimpften die mitgelaufenen Mitspieler, die Tytaerenko übersehe hatte. Die dicke Chance auf die Führung liegen gelassen!

Lange ärgern mussten die, die es mit den Blau-Gelben hielten, aber nicht. Fünf Minuten vor der Pause kamen die Löwen nach einem Konter in Überzahl an den Strafraum. Erst verpasste Hoffmann eine Flanke frei vor dem Tor, gab aber nicht auf und hielt den Ball mit großem Einsatz noch im Spiel. Der Offensivspieler nahm den Kopf hoch und schlug den Ball in die Gefahrenzone. Dort verpasste erneut ein Blau-Gelber aus kurzer Distanz die Kugel, die zum zweiten Pfosten durchrutschte. Dort kam Robin Placinta angerauscht und zimmerte das Spielgerät in die Maschen, die 2:1 Führung für die Löwen!
Die Gäste taumelten und die Löwen setzten nach: Nach einem langen Ball setzte sich Mbom stark im Kopfballduell durch und beförderte die Kugel zu Placinta, der mit seinem Pass Tytarenko fand. Der drehte sich und bediente Hoffmann, der im hohen Tempo angelaufen kam, sich das Leder aber etwas zu weit vorlegte und somit nicht mehr zum Schuss kam.

Eine Minute vor Ablauf der regulären Spielzeit schlug Maxim Root einen langen Ball in den Gäste-Strafraum. Die Kopfball-Abwehr viel Finn Hoffmann genau vor die Füße, der auf den Strafraum marschierte und clever das Spiel nach außen zu Rechtsverteidiger Moritz verlagerte, statt aus der zweiten Reihe zu schießen. Gollmer schlug eine butterweiche Flanke auf den zweiten Pfosten, wo sich Benjamin Mbom erneut im Kopfballduell durchsetzen konnte. Vom linken Pfosten prallte der Ball ins Tor. Großer Blau-Gelber Jubel auf dem Platz, denn die Löwen hatten nicht nur die Spielanteile an sich gerissen, sondern konnten auch ihre Führung ausbauen: 3:1! Nur wenige Augenblicke nach dem Anstoß ging Hoffmann beim Aufbauspiel der Gäste dazwischen, fing den Ball 25 Meter vor dem Tor ab und suchte sofort den startenden Benjamin Mbom. Ein Abwehrspieler kam noch dazwischen, wurde aber von seinem Teamkollegen über den Haufen gerannt, sodass Mbom doch noch an den Ball kam. Der Stürmer holte bereits zum Schuss aus, als er doch noch entscheidend gestört wurde. Die letzte Aktion des ersten Durchgangs hatten die Gäste: Nach einem unnötigen Ballverlust der Löwen kam ein JFV-Spieler aus 20 Metern zum Abschluss und setzte die Kugel nur knapp drüber.

Dann war Halbzeit. Die Blau-Gelben gerieten nach dem frühen Doppel-Schock ins Wanken, rappelten sich aber wieder auf und rissen die Spielkontrolle an sich. Zur Pause war die Führung durchaus verdient und mit einem späten Doppelschlag hatten die Löwen auch den moralischen Vorteil.

Wenige Minuten nach Wiederanpfiff kamen die Gäste aus der zweiten Reihe zum Abschluss, der Ball klatsche an die Latte und wurde dann von Maxim Root geklärt. Danach kontrollierten die Löwen weiterhin die Partie. Quasi im direkten Gegenzug konnte Gollmer von seiner rechten Seite Flanken, der Kopfball von Tytarenko war aber zu ungefährlich um Hoffnung auf den nächsten Treffer aufkeimen zu lassen. Zehn Minuten nach dem Seitenwechsel blieb ein JFV-Spieler nach einem Pressschlag sitzen. Die Eintracht überbrückte mit einem Pass das gesamte Mittelfeld und plötzlich hatte Makysm Tytarenko ganz viel Platz. Im Strafraum angekommen wurde er von einem Abwehrspieler klar zu Fall gebracht: Strafstoß. Die Gäste rasteten nun völlig aus und waren fuchsteufelswild. Sie witterten eine Unsportlichkeit, da die Blau-Gelben den Ball nicht ins Aus gespielt hatten. Sogar der “verletzte” Spieler sprang zum Reklamieren sofort auf. Dass sie selbst in der ersten Halbzeit den Ball nicht ins Aus gespielt hatten, war anscheinend in Vergessenheit geraten, ebenso wie, dass nicht für jeden Spieler, der nicht steht, das Spiel sofort unterbrochen werden muss. Da der Spieler nicht mal kurz behandelt werden musste, lief hier aus meiner Sicht alles richtig. Rami Zouaoui legte sich den Ball für den fälligen Strafstoß zurecht, verlud den Keeper und traf in die rechte Ecke: 4:1, das war wohl die Vorentscheidung.

Jetzt hingen die Köpfe der Gäste, es schien, als hätten sie sich aufgegeben. Nur drei Minuten nach dem 4:1 kam der Ball nach einem Seitenwechsel zu Len Schneider, der mit einem klugen Pass Rami Zouaoui im Strafraum bediente. Dieser hatte durch seine zwei Treffer ordentlich Selbstvertrauen getankt und tanzte seinen Gegner aus, der völlig orientierungslos ins Leere stolperte. Aus kurzer Distanz ließ Zouaoui dem Schlussmann der Gäste keine Chance und schnürte mit einem trockenen Schuss ins kurze Eck den Dreierpack: 5:1 für die Eintracht!
Nur eine Zeigerumdrehung später schickte Placinta Tytarenko auf die Reise, der aus 22 Metern knapp verzog. Zwei Minuten danach marschierte Tytarenko über die linke Seite und suchte Querpass den mitgelaufenen Benjamim Mbom, hauchzart am Ball vorbei rutschte. Etwa zehn Minuten vor Ende der Partie bekamen die Gäste noch einen Freistoß aus etwa 20 Metern Torentfernung zugesprochen. Die Nummer 10 trat an und zirkelte das Leder über die Mauer ins linke Eck, keine Abwehrchance für Louis Krüger, der Anschlusstreffer zum 5:2.

Doch danach passierte nichts mehr und das Spiel plätscherte dem Ende entgegen. Am Ende gewinnen die Junglöwen verdient mit 5:2 gegen die JFV Calenberger Land und können weiterhin ein Wort um den Aufstieg mitreden. Weiter geht es für die U19 am kommenden Samstag erneut gegen die JFV Calenberger Land, dann natürlich auswärts im Stadion an der Ammerke. Anstoß ist um 15 Uhr.

Bis dahin

Euer Kivi

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