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Niederlage zum Rückrundenauftakt

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Langweilig wurde es nicht, als die Löwen zum Start in die Rückrunde beim Hamburger SV antraten. Es mangelte weder an Chancen noch an Toren und gleich sechs Mal wurde im Volksparkstadion gejubelt. Da die Tore nicht gleichmäßig verteilt wurden, gab es einen Sieger und das war verdientermaßen der HSV, auch wenn ein Remis mit etwas durchaus möglich gewesen wäre. Doch am Ende konnten die Löwen die ziemlich schwache Anfangsphase nicht kompensieren, sodass sie sich mit 4:2 geschlagen geben mussten. Etwa 6.000 Eintracht-Fans waren in die Hansestadt mitgereist. Für die Blau-Gelben trafen Fabio Kaufmann und Danilo Wiebe.

Pünktlich zur Stadion-Öffnung ging es für mich hinein. Im Gegensatz zu einigen anderen wurde ich doch ziemlich intensiv abgetastet, das war schon fast Krebsvorsorge. Dabei kam der Ordner so nah an mein Gesicht, dass ich ihm auch einen Schmatzer auf die Nase hätte geben können. Kurz darauf betrat ich nach dreimaliger Karten-Kontrolle den Stehblock, in dem es ziemlich zog. Am Eingangsbereich hatte ich mich noch über aushaltbare Temperaturen gefreut, durch den Wind war es dann aber doch recht frisch. Als sich der Block gefüllt hatte, war es aber absolut aushaltbar.

Mit dem Rückrundenauftakt kehrt auch der Catering-Test zurück. Da ich kein Fisch-Liebhaber bin, entschied ich mich für die Bratwurst (zusammen mit einer Brezel hat es insgesamt acht Euro gekostet). Das Brötchen war unterdurchschnittlich und vor allem viel zu weich. Die Wurst hingegen aber völlig ok. Sie hätte vielleicht etwas knackiger sein können, war aber ebenso lecker wie warm. Insgesamt eine 7/10 von mir.

Löwen-Trainer Michael Schiele entschied sich für folgende Aufstellung: Jasmin Fejzic (TW, C) – Jan-Hendrik Marx, Nathan de Medina, Saulo Decarli, Linus Gechter (79. Hasan Kurucay), Anton Donkor – Fabio Kaufmann, Robin Krauße (79. Danilo Wiebe), Keita Endo (67. Lion Lauberbach) – Manuel Wintzheimer, Tarsis Bonga (79. Immanuel Pherai)

Besonders lange dauerte es nicht, da ging der HSV schon in Führung. Nicht einmal drei Minuten waren zu diesem Zeitpunkt vergangen. Muheim hatte im linken Halbfeld ganz viel Zeit und Platz und flankte den Ball nah ans Tor. Dort entwischte Glatzel Debütant Gechter und tunnelte Fejzic per Dropkick, 1:0 für die Gastgeber.
Die Löwen waren noch nicht so richtig im Volksparkstadion angekommen und wurden von den Hamburgern regelrecht schwindlig gespielt. Immer wieder kombinierten sich die Hausherren ohne große Probleme über die Außenbahn. Nur fünf Minuten später erspielte sich der HSV die nächste dicke Gelegenheit. Jatta hatte über rechts ganz viel Raum und brachte den Ball vors Tor. Frei vor Fejzic traf Dompé aus kurzer Distanz den Ball aber nicht.

Kurz darauf scheiterte ein aussichtsreicher Konter der Gastgeber an einem zu ungenauen Pass von Jatta. Glatzel hätte freie Bahn gehabt. Die Anfangsviertelstunde war noch nicht ganz vorbei, als die nächste Hereingabe in den Löwen-Strafraum zischte. Dieses Mal war Saulo Decarli aber da und klärte auf Kosten einer Ecke. Über Umwege landete diese bei Fejzic, der das Spiel schnell machen wollte. Dabei stibitzte ihm Glatzel den Ball, Königsdörffer schob ins leere Tor ein. Da die Aktion von Glatzel regelwidrig war, ging es mit Freistoß für die Blau-Gelben weiter. Dann zeigten sich auch mal die Löwen in der Offensive. Donkor setzte sich über links durch, seine Flanke köpfte Bonga etwa einen Meter über den Querbalken.

Im Gegenzug erhöhten die Hamburger. Die Flanke von Reis konnte Glatzel freistehend aus kurzer Distanz zwar nicht aufs Tor drücken, doch die Szene blieb heiß. Dompé kam an den Ball und flankte von links erneut. Wenige Meter vor dem Tor stand Moritz Heyer völlig frei und schädelte den Ball Richtung Tor. Jasmin Fejzic konnte den Einschlag nicht verhindern, 2:0 für den HSV. Auch der zweite Schuss aufs Tor vom Bosnier schlug also ein.
Danach gingen die Gastgeber die Sache etwas lockerer an, hatten aber dennoch fast durchgehend den Ball.

Und so dauerte es bis zur 30. Minute, bis wieder etwas Nennenswertes passierte. Endo trieb auf der rechten Seite den Ball voran und versuchte den Doppelpass mit Wintzheimer zu spielen. Dieser stürzte und leitete am Boden liegend den Ball unabsichtlich perfekt in den Lauf von Endo weiter. Nach dem kuriosen Doppelpass bediente Endo Kaufmann, der zentral vor dem Strafraumrand nicht angegriffen wurde und das Leder einfach ins Tor knallte. Heuer Fernandes hatte gegen das Geschoss überhaupt keine Chance. Der Anschlusstreffer, 2:1!
Kurz vor der Pause hätten die Löwen das Geschehen auf dem Platz fast auf den Kopf gestellt. Wintzheimer setzte sich mit viel Einsatz gegen David durch, marschierte Richtung Grundlinie und suchte mit einer flachen Flanke Endo. Dieser kam aus kurzer Distanz an den Ball, bugsierte das Spielgerät aber knapp am Tor vorbei. Im Gegenzug kamen die Hamburger über rechts durch. Die Hereingabe von Jatta konnte Fejzic nicht festhalten, sodass es nochmal gefährlich wurde. Mit vereinten Kräften konnten de Medina und Gechter aber klären.

Dann war Halbzeit. Nach einem ziemlich schlechten Start in die Partie kamen die Löwen nach dem überraschenden Anschlusstreffer etwas besser in die Partie. Die Außenbahnen bekamen sie dennoch kaum in den Griff. Immer wieder bereiteten die schnellen Kombinationen der Hamburger Probleme.

Wenige Sekunden nach Wiederanpfiff luchste Marx am gegnerischen Strafraum Muheim den Ball ab, seine Flanke landete aber direkt in den Armen von Heuer Fernandes. Auf der anderen Seite wurde dann gezaubert. Muheim legte einen Abpraller mit der Hacke im hohen Bogen zu Glatzel, der aus fünf Metern volley abzog. Knapp rechts vorbei, aber das Schiedsrichtergespann hatte ohnehin eine Abseitsstellung erkannt. Doch erneut klingelte es früh in Kasten von Fejzic. Etwa vier Minuten waren im zweiten Durchgang gespielt, als eine Klärungsaktion bei Glatzel landete. Der Stürmer zog in die Mitte und schloss vom Strafraumrand ab. Der Ball schlug recht zentral im Tor ein. An einem guten Tag hätte Fejzic den vermutlich gehalten, aber so stand es 3:1 für die Gastgeber. Der zweite frühe Nackenschlag für die Blau-Gelben.

Zwei Minuten später klärten die Hamburger eine Marx-Ecke in den Rückraum. Dort kam Donkor angerauscht und nahm den Ball mit viel Risiko direkt. Die Kugel zischte ein gutes Stück über die Latte. Kurz darauf wurde es aber schon etwas gefährlicher: Wintzheimer schickte Marx zur Grundlinie. Dessen Hereingabe kam zu Endo, der wenige Meter vor dem Tor völlig frei stand, aber den Ball nicht traf und die dicke Gelegenheit auf den Anschluss liegen ließ. Die Löwen blieben jetzt aber dran. Nur eine Zeigerumdrehung später versuchte es Kaufmann aus etwa 20 Meter einfach mal. Der Schuss war zwar nicht besonders druckvoll, hätte aber genau unten rechts gepasst. Doch Heuer Fernandes machte sich ganz lang und konnte das Leder gerade noch um den Pfosten drehen.

Aus der Ecke entstand über ein paar Umwege ein Gegenangriff der Gastgeber. Dompés Flanke von links verpasste Jatta freistehend am zweiten Pfosten hauchzart. Fünf Minuten später kamen die Blau-Gelben innerhalb kurzer Zeit zu zwei Distanzschüssen. Kaufmanns Versuch ging klar drüber, dem Schuss von Endo fehlte die Kraft, sodass Heuer Fernandes den Ball einfach aufnehmen konnte. Kurz nach der Meisterminute wurden die Hamburger erneut gefährlich. Jattas flanke von rechts erwischte Glatzel aus wenigen Metern nicht richtig, blieb aber irgendwie im Ballbesitz. Mit dem Rücken zum Tor bugsierte der Stürmer die Kugel dann irgendwie aus drei Metern mit der Hacke an die Latte. Zwei Minuten danach ballerte Bénes den Ball aus 15 Metern über den Querbalken.

Kurz bevor die Schlussviertelstunde anbrach, zog Glatzel nochmal aus 19 Metern ab. Leicht abgefälscht flog der Ball knapp am linken Pfosten vorbei. Auf der anderen Seite kam Donkor wenig später in eine gute Flankenposition, Heuer Fernandes spielte aber hervorragend mit und fing die Flanke einige Meter vor seinem Kasten ab. Die letzten zehn Minuten der regulären Spielzeit liefen, als er Ball über Wintzheimer und den eingewechselten Pherai in die Gefahrenzone kam. Der Ball prallte zu Marx, der für den heranstürmernden Wiebe ablegte. Der ebenfalls kurz zuvor eingewechselte Mittelfeldspieler nahm die Kugel aus etwa 22 Metern direkt. Schonlau hielt den Fuß rein und fälschte unhaltbar für Heuer Fernandes ab. Das Spielgerät zappelte im Netz, der erneute Anschlusstreffer, nur noch 3:2!

Drei Minuten später hätten die Löwen fast den Doppelschlag bejubeln können: Kaufmann brachte den Ball über rechts flach in die Mitte, wo de Medina den Fuß hinhielt. David fälschte ab und die Kugel senkte sich im hohen Bogen aufs Tor, doch Heuer Fernandes wischte die Kugel noch ins Toraus. Fast im direkten Gegenzug konterten die Hamburger, Jatta und Donkor lieferten sich ein Laufduell über fast 50 Meter, sonst war niemand weit und breit. Am Ende kam Donkor noch dazwischen und klärte im letzten Moment zur Ecke. Zwei Minuten später rollte der nächste schnelle Angriff Richtung Eintracht-Tor. Jattas Hereingabe musste Glatzel aus fünf Meter eigentlich nur noch einschieben, doch irgendwie schaffte der Stürmer es die Kugel über den Kasten zu jagen. Glück für die Blau-Gelben.

Mit Ablauf der regulären Spielzeit schlenzte Bénes den Ball aus 20 Metern auf den linken Winkel. Fejzic streckte sich und wischte das Leder noch aus dem Knick, tolle Parade des 36-Jährigen. Auch nach der anschließenden Ecke kam Bénes zum Schuss, dieses Mal flog die Kugel aber klar drüber. Wenig später machten die Hamburger dann aber alles klar. Bei einem Pass von Pherai ging Kaufmann nicht entschlossen genug entgegen, sodass Glatzel den Ball abfangen konnte. Der Ball kam zu Bénes, der Reis auf die Reise schickte. Dieser zog in einem Laufduell über 40 Meter Wintzheimer davon und vollendete aus spitzem Winkel in die kurze Ecke. 4:2, die Entscheidung und der Endstand.

Kurz darauf war dann auch Schluss. Die Löwen schnupperten am Ausgleich, verloren am Ende aber verdient gegen den Aufstiegsaspiranten. Nachdem heute die Partie gegen den derzeitigen Tabellenzweiten absolviert wurde, wartet mit dem 1. FC Heidenheim im ersten Heimspiel am kommenden Samstag der derzeitige Tabellendritte.

Bis dahin

Euer Kivi

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