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Testspiel gegen den SC Paderborn

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Kurz vor dem Rückrundenauftakt der Profis in Hamburg starteten auch die Nachwuchslöwen in die Testspielzeit auf dem Rasen. Am Samstagnachmittag empfing die U19 den SC Paderborn auf dem Kunstrasenplatz im NLZ. Mit dabei: Rami Zouaoui, Mannschaftskapitän Leon Suzuki und Benjamin Mbom, die mit im Trainingslager in Spanien waren. Für die drei und mich galt statt 15 Grad und Sonne nun wieder Temperaturen um den Gefrierpunkt. Das Testspiel gegen den neunten der Bundesliga West sollte das erste Spiel seit dem letzten Ligaspiel gegen Oberneuland Ende November sein. Die Junglöwen hielten lange gut mit, verloren am Ende aber doch klar und etwas unglücklich mit 0:5. Etwa 25 Zuschauer trotzten der Kälte.

U19-Coach Marc Pfitzner entschied sich für folgende Aufstellung: Tobias Büchmann (TW, 46. Emil Strauch) – Moritz Gollmer, Maxim Root, Leon Suzuki (C), Len Luca Schneider (46 Luis Raphael Hoßbach) – Rami Zouaoui, Maksym Tytarenko (46. Armagan Kücük), Adem Zeciri (46. Justin Hoya) – Nilavan Prabakaran, Benjamin Mbom (75. Florian Ohk), Finn Hoffmann (46. Robin Placinta)

Vor dem Spiel musste Co-Trainer Ridha El Kitar die Linien vom Schnee befreien

Für das NLZ ungewöhnlich pünktlich begann das Spiel, startete allerdings sehr verhalten. Einige Minuten passierte nicht viel in Strafraumnähe. Die erste kleine Torannäherung kam dann aber durch die Löwen. Finn Hoffmann nahm eine Gollmer-Flanke mit der Hacke mit. Die Kugel flog über seinen Kopf perfekt in den Laufweg. Im Strafraum konnte sich der Stürmer dann aber doch nicht entscheidend durchsetzen. Ein paar Minuten später wurde es dann erstmals richtig gefährlich: Rami Zouaoui tunnelte mit einer eleganten Bewegung seinen Gegenspieler und gab den Ball an Moritz Gollmer weiter. Der Rechtsverteidiger schickte Benjamin Mbom zur Grundline, der im hohen Tempo eine flache Flanke schlug. Finn Hoffmann und Maksym Tytarenko kamen angerauscht, kamen aber beide hauchzart zu spät. Einer der beiden traf den Torhüter der Gäste mit dem Fuß. Dieser war nicht nur ein echter Riese, sondern hatte jetzt auch ein bisschen Kopfschmerzen. Zum Glück ging es für ihn sogar ohne Behandlung weiter.

Auf der Gegenseite klärte Leon Suzuki nach einem schnellen Angriff der Paderborner mit einer tollen Grätsche zur Ecke. Diese pflückte Löwen-Schlussmann Büchner sicher aus der Luft. Noch nicht ganz 20 Minuten waren rum, als Nilavan Prabakaran nach einem langen Ball im Laufduell gegen den Torwart einen Schritt langsamer war. Allerdings war die Fahne des Assistenten bereits oben: Abseits. Fünf Minuten später konterten die Löwen: Hoffmann spielte die Kugel zu Mbom, der mit der Hacke direkt wieder zurück zu Hoffmann legte, der sich das Leder in aussichtsreicher Position aber etwas zu weit vorlegte. Eine Zeigerumdrehung danach erkämpfte sich Nilavan Prabakaran mit einem tollen Dribbling einen Freistoß auf der rechten Seite. Diesen brachte Rami Zouaoui in die Mitte, dort konnte sich aber kein Mitspieler durchsetzen.

Wiederum nur eine Minute später machten es die Blau-Gelben erneut schnell. Maksym Tytarenko marschierte zum Strafraum und setzte Prabakaran in Szene, der aus leicht spitzem Winkel von rechts abzog. Seinen Schuss auf die kurze Ecke konnte der Gäste-Keeper parieren und auch beim Nachschuss von Benjamin Mbom war der SCP-Tormann auf dem Posten und wehrte erneut ab. Etwa eine halbe Stunde war gespielt, als Benjamin Mbom die Kugel wunderschön schnell und direkt in den Lauf von Tytarenko weiterleitete. Der Ukrainer hatte auf der rechten Seite viel Platz und ging noch ein paar Meter, sein Querpass wurde aber abgefangen. Quasi im direkten Gegenzug kombinierten sich die Gäste rechts in den Strafraum. Den ersten Schuss konnte BTSV-Keeper Büchmann noch abwehren, doch der Abpraller landete genau bei einem Paderborner, der aus wenigen Metern keine Mühe hatte, das Leder über die Linie zu bugsieren, 0:1.
Zu diesem Zeitpunkt durchaus unglücklich. Auch wenn die Gäste vermutlich mehr Ballbesitz hatten, war die Mehrzahl der Aktionen im und am Strafraum auf Seiten der Nachwuchslöwen.

Direkt vom Anstoß aus versuchte es Benjamim Mbom mit einem Torschuss, dieser wurde aber nicht wirklich gefährlich. Zwei Minuten danach setzte Rami Zouaoui mit einem tollen Chip-Pass Tytarenko und Prabakaran in Szene, die sich aber etwas uneinig waren. Der Ball kam über Umwege zu Moritz Gollmer, der den Ball in die Mitte zirkelte. Punktgenau landete die Kugel bei Benjamin Mbom, der das Spielgerät volley nahm: Drüber. Kurz darauf trat ein SCP-Akteur nach einem verlorenen Ball frustriert in den Schnee am Spielfeldrand und deckte einige Zuschauer mit fußgemachtem Schneefall ein. Diese schien das aber gar nicht zu stören. Direkt danach kombinierten sich die Paderborner an den rechten Strafraumrand. Die anschließende Flanke hätte der SCP-Stürmer nur noch über die Linie drücken müssen, bugsierte das Leder aber freistehend aus wenigen Metern über die Latte. Wenig später bolzte ein Paderborner einige Sekunden nach einem Freistoßpfiff noch den Ball weg und traf dabei Maxim Root. Der Schiedsrichter drückte ein Auge zu und beließ es bei einer Ermahnung.

Fünf Minuten vor der Pause verlängerte Tytarenko eine Freistoßflanke von Zouaoui mit dem Kopf. Maxim Root ging zum Ball, der bestimmt über zwei Meter große Torwart der Gäste hatte im Luftduell aber die besseren Karten und pflückte das Leder aus der Luft. Eine Minute danach eroberte Benjamin Mbom im Strafraum der Gäste den Ball mit tollem Körpereinsatz zurück und gab die Kugel an Rami Zouaoui weiter. Dieser visierte aus etwa 22 Metern die rechte Ecke an, knapp daneben. Mit entschlossenem Pressing holten die Löwen sich den Ball direkt nach dem Abstoß zurück. Die Flanke von Len Luca Schneider segelte aber ins Toraus. Auch die nächste Offensivaktion kam durch die Löwen: Benjamin Mbom marschierte über rechts und schlug eine flache Flanke auf den Elfmeterpunkt. Dort kontrollierte Finn Hoffmann den Ball und zog ab, ein Abwehrbein blockte den Schuss. Die reguläre Spielzeit war bereits abgelaufen, als Moritz Gollmer nochmal eine lange Flanke in den Strafraum schlug. Der Torwart der Gäste ging dem Ball entgegen, rammte Finn Hoffmann mit einer Mischung aus Körper und Knie zu Boden und boxte dann den Ball weg. Der Schiedsrichter entschied sich gegen einen Strafstoß und pfiff zur Halbzeit.

In dieser wärmte ich mich erstmal in dem “Vereinsheim” des NLZ auf und unterhielt mich nett mit einer Spielermutter. Liebe Grüße an der Stelle! Die Nachwuchslöwen hatte mehr Offensivaktionen, die Gäste kamen seltener vors Tor, aber hatten dann gleich zwei Großchancen, von der sie eine zur Pausenführung nutzten. Zum zweiten Durchgang wechselten die Blau-Gelben kräftig durch, gleich fünf neue Spieler kamen in die Partie.

Die Gäste kamen entschlossen aus der Kabine und traten deutlich druckvoller auf als noch in der ersten Hälfte. Die erste Duftmarke erfolgte über einen Fernschuss, den der eingewechselte Emil Strauch locker aus der Luft fing. Eine Minute später konnte der BTSV-Keeper einen Schuss aus 22 Metern aber nur klatschen lassen. Erneut war der SCP beim Abpraller zuerst da und drückte den Ball aus etwa fünf Metern über die Linie, kurz nach Wiederanpfiff stand es 0:2.
Fünf Minuten später setzte Rami Zouaoui mit einem cleveren Diagonalpass den zum Seitenwechsel gekommenen Robin Placinta ein. Dessen Flanke konnten die Paderborne im letzten Moment vor mehreren heranstürmenden Blau-Gelben klären. Auf der anderen Seite wischte Emil Strauch einen gefährlichen Distanzschuss aus er rechten Ecke. Der anschließende Eckstoß wurde nicht gefährlich.

Einige Minuten danach endstand durch einen katastrophalen Fehlpass die nächste Chance für die Gäste. Der geplante Rückpass zu Torwart Emil Strauch wurde zu einem perfekten Steilpass für den Paderborner, der nur noch den Schlussmann der Blau-Gelben vor sich hatte und es mit einem Lupfer versuchte. Rechts vorbei. Eine Minute später kam Maxim Root bei einem Konter der Gäste noch dazwischen und verhinderte Schlimmeres. Kurz darauf klärten die Löwen eine Situation etwas zu kurz, sodass ein SCP-Akteur volley abziehen konnte, klar daneben. Die Gäste griffen oft zu cleveren Fouls. Vor allem Rami Zouaoui war davon betroffen. Seine Freistoßflanke aus dem Halbfeld fand einige Minuten später aber keinen Abnehmer. 20 Minuten vor dem Ende landete eine Placinta-Ecke auf dem Kopf von Root, der den Ball Richtung Tor schädelte. Ein Abwehrspieler war dazwischen und lenkte das Spielgerät ins Toraus. Die erneute Ecke von Placinta kam dieses Mal zum anderen Löwen-Innenverteidiger, Mannschaftskapitän Leon Suzuki. Dieser konnte den Ball aber nicht aufs Tor drücken. Über Umwege kam die Kugel erneut zu Root, der es vom linken Strafraumeck probierte, das Leder landete in den Armen des Gäste-Keepers.

Eine Minute danach verloren die Blau-Gelben den Ball folgenschwer am eigenen Strafraum. Die Gäste konnten von links flanken. Die Hereingabe prallte unglücklich ab und landete irgendwie bei einem Paderborner, der aus kurzer Distanz zum 0:3 traf.
Kurz darauf eroberten die Löwen den Ball. In der Mitte verpasste Prabakaran die folgende Placinta-Flanke aber denkbar knapp. Auf der anderen Seite fälschte Kücük einen Kopfball der Gäste nach einer Ecke ins Toraus ab. Den anschließenden Eckstoß klärten die Löwen mit vereinten Kräften. Zwei Minuten später wurde Armagan Kücük etwa 28 Meter vor dem Tor gefoult. Den fälligen Freistoß chippte Rami Zouaoui in den Strafraum, wo sich aber kein Einträchtler durchsetzen konnte. Etwa zehn Minuten waren noch zu spielen, als sich Zouaoui und Placinta auf engem Raum technisch hochwertig gegen mehrere Gegenspieler durchsetzen konnten. Die Flanke von Zouaoui fing der Gäste-Schlussmann aber ab.

Fast im direkten Gegenzug verlagerten die Gäste kurz vor dem Strafraum das Spiel schnell auf die rechte Seite. Plötzlich hatte der SCP-Stürmer ganz viel Platz, drang in den Strafraum ein und zog von halbrechts flach ab. Der Ball schlug etwas mehr als einen Meter neben dem linken Pfosten ein, 0:4.
Wenig später versuchte es Maxim Root, der mittlerweile aus der Innenverteidigung ins Mittelfeld gerückt war, vom rechten Strafraumeck mit links, verfehlte sein Ziel aber doch um ein gutes Stück. Nach dem folgenden Abstoß wollten die Gäste aus dem eigenen Strafraum heraus kombinieren. Rami Zouaoui antizipierte klasse und spritzte dazwischen. Das Leder kam zu Armagan Kück, der sofort den Abschluss suchte. Ein Abwehrspieler blockte den Schuss, doch Kücük setzte nach, behauptete das Leder und hatte nur noch den Torwart vor sich. Mit dem zweiten Schuss brachte er auch den Ball an diesem vorbei, allerdings prallte das Spielgerät vom Außenpfosten ins Toraus. Die dicke Gelegenheit auf den Ehrentreffer!

Drei Minuten danach war das Glück dann mal wieder auf Seiten der Gäste. Ein eigentlich harmloser Fernschuss wurde mehrfach abgefälscht und prallte so irgendwie vors Tor, wo ein Paderborner aus stark abseitsverdächtiger Position an den Ball kam und im zweiten Versuch zum 0:5 traf. Selten habe ich so viele etwas unglückliche Gegentreffer gesehen. Kurz vor Ende der regulären Spielzeit trieb Rami Zouaoui mit langen Schritten noch mal den schnellen Gegenangriff voran. Der Mittelfeldspieler setzte Maxim Root in Szene und wurde abgeräumt. Der Schiedsrichter entschied auf Vorteil. Root holte eine Ecke raus. Diese brachte Placinta in den Strafraum. Dort kam der Ball über Umwege zu Florian Ohk, der im Fallen das Außennetz traf.

Kurz darauf war Schluss. Die Gäste hatten mehr vom Spiel und einige sehr große Chancen, die allerdings fast immer durch Abpraller entstanden sind. Am Ende geht die Niederlage wohl in Ordnung, vor allem in der zweiten Halbzeit fand schon einiges vom Spiel vor dem Löwen-Strafraum statt. Für mich fällt die Niederlage aber deutlich zu hoch aus und mindestens einen Treffer hätten die Blau-Gelben verdient gehabt. Bis zum nächsten Spiel dauert es ungewöhnlich lange: Erst am Mittwoch, den 15.02. geht es für die U19 weiter. Dann steht mit dem Niedersachsen-Pokal sogar ein Pflichtspiel an. Mit dem VfL Wolfsburg reist ein starkes Nachwuchsteam aus der Bundesliga Nord/Nordost ins NLZ. Anstoß ist um 18 Uhr. Kommt vorbei und unterstützt unsere Nachwuchslöwen!

Bis Dahin

Euer Kivi

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