Späte Niederlage im Niedersachsen-Pokal
6 min readDie U19 schlug sich gegen den VfL Wolfsburg super, ließ wenig zu und stand kurz vor dem Erreichen des Elfmeterschießens. Doch wenige Minuten vor Ende der regulären Spielzeit schlug der Bundesligist doch noch zu und siegte durch das späte Tor mit 0:1. Gegen viele Stammspieler aus der U19-Bundesliga standen die Junglöwen tief und lauerten auf Konter. Dieser Plan ging am Ende fast auf. Somit ist die Pokal-Saison für die Blau-Gelben trotz toller Leistung im Viertelfinale beendet.
Eintracht-Coach Marc Pfitzner entschied sich für folgende Aufstellung: Tobias Büchmann (TW) – Moritz Gollmer, Maxim Root, Leon Suzuki (C), Florian Ohk (87. Justin Hoya), Luis Hoßbach (70. Len Schneider) – Rami Zouaoui, Adem Zeciri, Maksym Tytarenko – Finn Hoffmann (75. Armagan Kücük), Benjamin Mbom (87. Nilava Prabakaran)
In den ersten Minuten tasteten sich beide Teams etwas ab. Die Blau-Gelben standen dicht gestaffelt nah am eigenen Strafraum, die Gäste aus der Autostadt suchten mit vielen Pässen und viel Ballbesitz die Lücke. Das erste Mal gefährlich ins letzte Drittel kamen aber die Löwen: Vom eigenen Strafraum schlug Florian Ohk, der heute den linken Part der 3er-Kette übernahm, einen tollen langen Ball in den Lauf von Benjamin Mbom. Der Stürmer kam im Laufduell mit dem letzten Abwehrspieler auf er linken Seite einen halben Schritt zu spät. Den folgenden Zusammenstoß wertete der Schiedsrichter als Foulspiel. Drei Minuten später ließ Adem Zeciri im Mittelfeld einen Gegenspieler stehen und bediente Rami Zouaoui mit einem cleveren Pass. Der Mittelfeldspieler ging noch ein paar Schritte und suchte mit einem Steckpass einen Mitspieler. Die Wolfsburger klärten zur Ecke. Diese brachte nichts ein.
Auf der anderen Seite fing BTSV-Keeper Büchmann eine Flanke der Gäste vor dem heranstürmenden Angreifer ab. Wenig später hatten die Blau-Gelben die nächste Ecke. Diese bekamen die Grün-Weißen nicht geklärt. Zeciri legte den Ball nochmal nach Außen auf Ohk, dessen Flanke zur nächsten Ecke geklärt wurde. Auch diese Ecke sorgte für Unruhe im Wölfe-Strafraum. Das Spielgerät prallte zu Luis Hoßbach, der aus etwa zwölf Metern abzog. Der Gäste-Torwart lenkte das Leder mit den Fingerspitzen über die Latte. Finn Hoffmann schlug den fälligen Eckstoß vors Tor, am zweiten Pfosten kam Leon Suzuki zum Kopfball. Ein Abwehrspieler schmiss sich dazwischen und blockte den Ball ins Toraus. Die nachfolgende Ecke bekamen die Wolfsburger dann geklärt.

Etwa 20 Minuten waren gespielt, als die Gäste bereits den ersten Verzweiflungsschuss absetzten. Aus großer Ferne flog der Ball meterweit am Tor vorbei. Fünf Minuten später eroberten die Wolfsburger durch ein eigentlich recht klares Foulspiel den Ball am Strafraum der Eintracht. Doch Florian Ohk kam beim Schuss vom Strafraumrand mit einer Grätsche noch dazwischen und fälschte den Ball zur Ecke ab. Diese brachten die Gäste scharf vors Tor, wo ein VfL-Spieler klar drüber köpfte. Danach passierte einige Zeit nichts. Zehn Minuten vor der Halbzeit konnten die Löwen eine ungefährliche Ecke klären und schon lief der Konter-Express Richtung VfL-Tor. Benjamin Mbom flankte von der rechten Seite in den Strafraum, wo ein Gäste-Akteur mit einem langen Bein zur nächsten Ecke klärte.
Diese brachte erneut Finn Hoffmann in die Gefahrenzone. Wenige Meter vor dem Tor stieg Maksym Tytarenko am höchsten und schädelte den Ball aufs rechte untere Eck. Der VfL-Schlussmann tauchte ab und hatte die Kugel sicher. Eine Zeigerumdrehung später wurde Rami Zouaoui auf der rechten Seite von Moritz Gollmer bedient. Die Flanke von Zouaoui wurde geklärt, doch die Löwen blieben im Ballbesitz. Wenige Augenblicke später kombinierten sie sich über rechts an die Grundlinie, Hoffmann versuchte den Ball scharf in die Mitte zu spielen, traf das Spielgerät aber nicht richtig, sodass die Gäste aus der Autostadt klären konnten. Nur eine Minute später nahm Tytarenko einen Abpraller im Strafraum direkt, wieder war ein Bein eines Abwehrspielers dazwischn. Der Ball kam zu Hoßbach, dessen Flanke von links dann geklärt wurde.
Fünf Minuten vor dem Halbzeitpfiff antizipierte Moritz Gollmer das Aufbauspiel der Wolfsburger super und spritzte bei einem Flachpass dazwischen. Es folgte der clevere Pass auf Finn Hoffmann, der viel Platz hatte, sich aber etwas weit nach außen drängen ließ und so aus 15 Metern knapp am kurzen Eck vorbeischoss. Kurz darauf flog ein Freistoß von der linken Seite in den Wölfe-Strafraum. Zwei Blau-Gelbe stiegen in aussichtsreicher Position, behinderten sich aber gegenseitig, sodass keiner von beiden den Ball aufs Tor bringen konnte. In der Schlussminute des ersten Durchgangs fing Mbom einen Ball an der Mittellinie ab und suchte sofort den startenden Finn Hoffmann. Im Laufduell mit dem letzten Mann der Gäste kam der Stürmer zwar als erster an den Ball, blieb aber an seinem Gegenspieler hängen, als er sich den Ball an diesem vorbei legen wollte.
Dann war Halbzeit. Der Bundesligist mit unheimlich viel Ballbesitz, die gut stehende Löwen-Abwehr hatte aber keinen ernsthaft gefährlichen Abschluss zugelassen. Viel mehr hatten die Blau-Gelben sogar ein Chancenplus, auch wenn wenig klare Chancen dabei waren. Die Konter wirkten aber auch gegen eine Bundesliga-Abwehr immer wieder gefährlich.

Die Gäste starteten druckvoll in die zweite Halbzeit und versuchten mit noch mehr Ballbesitz und noch schnelleren Pass-Stafetten die Eintracht am eigenen Strafraum einzuschnüren. Chancen ergab das für die Grün-Weißen aber erstmal weiterhin nicht. Und die Löwen kamen erneut zum Kontern: Ein toller langer Ball auf Hoßbach verpuffte, da der Außenverteidiger den Ball in aussichtsreicher Position an den Rücken bekam. Fünf Minuten waren im zweiten Durchgang gespielt, als die Blau-Gelben den ersten Torschuss im zweiten Durchgang erspielten. Eine Flanke von Rami Zouaoui köpfte Finn Hoffmann im Rückwärtslaufen aufs Tor, konnte aber nur wenig Druck hinter den Ball bringen, sodass der Gäste-Keeper die Kugel festhalten konnte. Im zweiten Durchgang gab es wenig Highlights. Die Blau-Gelben kämpften und verteidigten wacker. Die Wolfsburger ließen eine Angriffswelle nach der anderen auf das von Tobias Büchmann bewachte Eintracht-Tor zurollen.
Etwa eine Stunde war gespielt, als Benjamin Mbom über rechts Platz hatte und eine Flanke in die Mitte schlug. Dort konnten die Wölfe haarscharf vor dem heranstürmenden Finn Hoffmann klären. Es dauerte über zehn Minuten bis zur nächsten nennenswerten Situation. Über 70 Minuten waren gespielt, als die Wolfsburger die erste größere Chance hatten. Ursächlich war ein Ballverlust im Aufbauspiel der Löwen. Über rechts drangen die Gäste in den Strafraum ein, aus 14 Metern folgte der Abschluss, doch Löwen-Keeper reagierte mit einem tollen Reflex und verhinderte den Rückstand. Gemeinsam konnte die Abwehr den Ball dann aus der Gefahrenzone bugsieren. Auf der anderen Seite konnte Moritz Gollmer wenig später flanken, Benjamin Mbom setzte zum Seitfallzieher an und brachte den Ball aus etwa 15 Metern aufs Tor. Leider etwas zu zentral, sodass die wunderschöne Flugeinlage nicht mit einem Tor gekrönt wurde.
Es lief die 85. Spielminute, als die Löwen im Aufbauspiel unnötig den Ball verloren und plötzlich ging es ganz schnell. Die Wolfsburger gingen zur Grundlinie, der VfL-Spieler kratzte den Ball gerade noch so von der Linie, bevor dieser die Linie überquerte. Die flache Flanke fand wenige Meter vor dem Tor Pinto. Der Portugiese, der in der U19-Bundesliga bereits an zwölf Toren beteiligt war, drückte die Kugel zum 0:1 ins Netz. Eine bittere Pille für die Löwen. Zwar ging es in der zweiten Halbzeit fast nur in eine Richtung und die Gäste hatten gefühlt 90% Ballbesitz, doch die Blau-Gelben hatten bis zum 0:1 quasi gar nichts zugelassen und diszipliniert verteidigt. Eine Chance hatten die Löwen aber noch: Bereits in der Nachspielzeit holte Rami Zouaoui an der linken Eckfahne einen Freistoß raus. Torwart Tobias Büchmann ging mit nach vorne. Armagan Kücük schlug den Ball scharf vors Tor, doch ein VfL-Spieler hielt den Kopf hin und konnte klären.

Kurz darauf war Schluss. Im zweiten Durchgang konnten die Löwen selten ihre Kontergelegenheiten in gefährliche Situationen umwandeln, zu oft war der Ball sehr schnell wieder weg. In der Defensive agierten die Blau-Gelben zwar nicht fehlerlos, doch die allermeisten Fehler konnten bereits vor einem Abschluss der Gäste wieder ausgebügelt werden. Am Ende war es ein Ballverlust zu viel, der zumindest das Elfmeterschießen verhinderte. Aufgrund der Spielanteile der Wolfsburger vermutlich eine Niederlage, über die man sich wenig beschweren kann, das Chancenverhältnis war aber tatsächlich ziemlich ausgeglichen. Auf jeden Fall eine Leistung, durch die die Löwen mit erhobenem Kopf aus dem Niedersachsen-Pokal ausscheiden
Am kommenden Samstag steht die Generalprobe vor dem Rückrundenauftakt an. Um 16 Uhr testet man im NLZ gegen den Niedersachsenligisten I. SC Göttingen 05. Ich werde dabei sein und berichten.
Bis dahin
Euer Kivi