Vier Formate für Eintracht – eine Adresse für Fans.

Mit 13 Treffern an die Spitze

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Zwei Mal Eintracht, aber völlige Gegensätze gab es für die natürlich genau 67 Zuschauer am Dienstagabend am Biberweg zu sehen. Die Braunschweiger Eintracht empfing die Northeimer Eintracht. Das Team der Stunde gegen das Schlusslicht der Liga. Die Löwinnen hatten die Chance mit einem Sieg die Tabellenspitze zu erklimmen. Dies sollte mit einem mehr als klaren 13:1-Kantersieg eindrucksvoll gelingen. Wieder einmal mehrfach erfolgreich war das Sturmduo aus Ex-Northeimerin Gesa Radtke und der langjährigen Löwin Lyn Meyer.

Nachdem einige bekannte Gesichter begrüßt worden, ging es auch schon los. Das Trainergespann aus Benjamin Knoll und Simon Wintgen entschied sich für folgende Aufstellung: Laura Engler (TW), Lena Ahl (64. Lenja Kastner), Caren Holenzkamp (67. Aurelia Tillmann), Lyn Meyer (67. Dorothea Prießnitz), Cindy Kaufmann (74. Charlotte Riediger), Jolie Just, Franziska Knopp (C), Antonia Farr (64. Josephine Michler), Gesa Radtke, Joline Holitska, Michelle Bröckel

Sofort wurden die Blau-Gelben gefährlich: Ein Diagonalball kam zu Holitska, die die Kugel von der Grundlinie volley zurück vors Tor brachte. Dort hatte die Gäste-Torfrau aber aufgepasst und fing die Hereingabe ab. Wenig später konnte Lyn Meyer in den 16er eindringen, ihr Querpass wurde aber geklärt. Nach nicht ganz fünf Minuten Spielzeit legte sich Kapitänin Franziska Knopp einen Freistoß 25m halblinks vor dem Tor zurecht und zog die Kugel aufs kurze Eck. Der Ball tischte kurz vor dem Tor auf, die Torhüterin war zwar dran, konnte den Einschlag aber nicht verhindern. Das frühe 1:0 durch die Mittelfeldakteurin, die gerne aus der Distanz trifft! Beinahe hätte es den nächsten gefährlichen ruhenden Ball gegeben, doch als Meyer vor ihrer Gegenspielerin an den Ball und wurde von dieser mit dem Fuß am Oberkörper getroffen. Einen Strafstoß gab es allerdings nicht.

Wenig später steckte Holitska für Holzenkamp durch, die im Laufduell mit der Torhüterin einen Schritt zu spät kam. Eine Minute später drückte Cindy Kaufmann eine Holitska-Ecke knapp am Tor vorbei. Dann konterten erstmals die Gäste, blieben aber an Michelle Bröckel hängen, die das Spiel mit einem langen Ball blitzschnell in die andere Richtung lenkte. Lyn Meyer nahm das Leder gekonnt aus der Luft und spitzelte die Kugel aus der Drehung in den Lauf von der schnellen Gesa Radtke, die der gesamten Defensive davonlief, alleine vor dem Tor auftauchte und überlegt einschob. 2:0 durch die letztjährige Toptorschützen der Gäste, die sich beim Jubeln entsprechend zurück hielt. Kurz nach dem Anstoß kam der Ball zu Knopp, die es aus der Distanz versuchte und das Tor nur knapp verfehlte. Dann konterten wieder die Gäste und gelangten auch in den 16er. Dort konnte die Blau-Gelbe Hintermannschaft nicht klären, sodass die Gäste irgendwann doch eine Schussposition fanden und aus kurzer Distanz auf 2:1 verkürzen konnten.

Im Gegenzug schlug Antonia Farr aus dem Halbfeld eine klasse Flanke in den Strafraum. Dort nahm Lyn Meyer die Kugel mit dem Oberschenkel an, drehte sich und zimmerte den Ball aus etwa zehn Metern über den Querbalken. Eine Zeigerumdrehung später flog eine scharfe Flanke von Just an allen vorbei und zischte ins Aus. Kurz darauf steckte Caren Holzenkamp im richtigen Moment durch die dicht gestaffelte Northeim-Abwehr auf die startende Lyn Meyer durch und die ließ es ganz einfach aussehen: Annahme, Schuss und Tor. Rechts unten schlug die Kugel ein und die obligatorischen Treffer von Radtke und Meyer waren gefallen: 3:1. Augenblicke nach dem Anstoß bekam Bröckel den Ball etwa 30 Meter vor dem Tor und zog einfach mal ab: Knapp daneben. Fünf Minuten danach passte Joline Holitska bei einer etwas zu lang gewordenen Flanke auf, schnappte sich das Spielgerät und brachte den Ball wieder vors Tor. Dort pflückte Meyer den Ball mit dem Fuß elegant aus der Luft und zog ab, die Torhüterin ließ klatschen, Cindy Kaufmann rauschte mit hohem Tempo heran und bugsierte die Kugel über die Latte.

Wenig später kam der Ball nach einer schicken Kombination von Caren Holzenkamp und Lena Ahl irgendwie zu Lyn Meyer, die sich gegen gleich die gesamte Northeimer Hintermannschaft im Dribbling durchsetzen konnte und erneut cool blieb: Ihr Flachschuss zappelte im Netz: 4:1! Und dieses Mal gelang auch der Doppelschlag: Dieses Mal steckte Meyer im richtigen Moment auf Holzenkamp durch die aus vier Metern nur noch einschieben brauchte: 5:1! Ein paar Minuten später zog Jolie Just aus der zweiten Reihe ab, die Torhüterin konnte nur klatschen lassen, Gesa Radtke setzte nach, platzierte ihren Nachschuss aber zu zentral. Die Torfrau der Gäste konnte erneut parieren. Fünf Minuten vor der Pause war dann das halbe Dutzend voll: Antonia Farr flankte aus dem Halbfeld und fand 14 Meter vor dem Tor Lyn Meyer. Die Torjägerin stoppte den Ball gekonnte und donnerte ihn volley in die rechte Ecke: Traumtor! Und das 6:1. Mittlerweile fiel der Jubel der Spielerinnen schon etwas geringer aus, das Spiel war sowieso schon entschieden.

Doch die erste Halbzeit war noch nicht vorbei. Kurz nach dem sechsten Löwinnen-Treffer schlenzte Caren Holzenkamp vom Strafraumrand auf die lange Ecke. Die Northeim-Keeperin klatsche den Ball zur Seite. Gesa Radtke schnappte sich den Ball und holte eine Ecke raus. Diese klärten die Northeimerinnen etwas zu kurz. Knopp setzte nach und brachte die Kugel im hohen Bogen aufs Tor. Die Schlussfrau der Gäste guckte und hoffte den Ball knapp am Tor vorbei. Eine Minute vor dem Halbzeitpfiff hatte Michelle Bröckel 25 Meter vor dem Tor viel Platz und zog einfach mal wuchtig ab. Erneut konnte die Torhüterin nur klatschen lassen. Gesa Radtke setzte nach und brachte das Leder im zweiten Versuch im Tor unter: 7:1! Doch damit war der erste Durchgang immer noch nicht abgeschlossen: Caren Holzenkamp schnappte sich am Strafraumrand den Ball und zog mit links ab und traf an vielen Beinen vorbei zum 8:1!

Direkt danach war dann auch Halbzeit. Eine völlig einseitige Partie, in die es bis auf seltenste Ausnahmen nur in eine Richtung ging. Trotz teilweise acht bis neun Northeimerinnen im und am eigenen Strafraum kamen die Löwinnen fast im Minutentakt gefährlich vors Tor, auch wenn es nicht immer mit einem Abschluss klappte. Entschieden war die Partie schon länger, den Gästen ging es jetzt nur noch um Schadensbegrenzung, die Löwinnen wollten ihre ohnehin schon starke Tordifferenz weiter ausbauen.

In der ersten Aktion im zweiten Durchgang ging Gesa Radtke erstmal gegen sechs Gegenspielerinnen ins Dribbling und war nur durch ein Foulspiel zu stoppen. Der Assistent zeigte richtigerweise an, dass das entscheidende Foul im Strafraum stattgefunden hatte. Die Schiedsrichterin bewertete aber anscheinend ein anderes Foul als ursächlich für den Sturz unserer Stürmerin und überstimmte ihren Assistenten. Weiter ging es mit Freistoß. Diesen brachte Franziska Knopp flach vors Tor, wo sich zwei Blau-Gelbe gegenseitig behinderten. Der Ball prallte ins Toraus. Wenig später gab es erneut Freistoß, dieses Mal aus zentraler Position. Joline Holitska führte aus und brachte den Ball auch aufs Tor, aber etwas zu zentral und etwas zu lasch geschossen. Die Northeim-Torfrau hatte die Kugel im Nachfassen sicher.

Fünf Minuten später gab es eine Ecke für die Löwinnen von der linken Seite. Knopp brachte die Kugel in die Mitte. Die Torhüterin der Gäste ging zum Ball, ließ diesen aber wieder fallen. Gesa Radtke reagierte blitzschnell und drückte die Pille über die Linie. 9:1, nun hatten beide Stürmerinnen einen Dreierpack geschnürt! Nur eine Zeigerumdrehung später rollte über die reche Seite der nächste Angriff. Cindy Kaufmann marschierte und gab den Ball zu Gesa Radtke, die sofort zu Caren Holzenkamp weiterleitete. Die großgewachsene offensive Mittelfeldspielerin zog erneut vom Strafraumrand ab und war erneut erfolgreich: Unten links schlug die Kugel ein. Zweistellig, 10:1 und der dritte Dreierpack! Drei Minuten später war es wieder Holzenkamp mit dem nächsten Abschluss. Eine lange Flanke von Bröckel beförderte sie mit dem Hinterkopf in Richtung Tor. Etwas zu zentral, leichte Beute für die Torhüterin der Gäste.

Den Abschlag fingen die Löwinnen ab und sofort wurde es wieder gefährlich. Einige Pass-Stafetten später hatten die Blau-Gelben noch keine Lücke gefunden, also probierte es Jolie Just aus der Distanz. Der wuchtige Schuss geriet etwas zu zentral, der Torfrau flutschte der Schuss aber durch die Hände ins Tor, 11:1. Zwei Minuten danach steckte Holzenkamp auf Radtke durch, die im hohen Tempo den Schuss aus der Drehung versuchte und auf die kurze Ecke hämmerte. Die Torhüterin boxte den Ball weg. In der 67. Minute wurde erst Jolie Just im Strafraum umgetreten, Sekunden später dann Lyn Meyer und endlich gab es doch noch Elfmeter. Den fälligen Strafstoß verwandelte Innenverteidigerin Michelle Bröckel mit einem kraftvollen Schuss ins linke Eck. Nun war das ganze Dutzend voll: 12:1!

Erneut dauerte es nicht lange bis zum nächsten Treffer, nur eine Minute später kam Gesa Radtke im Strafraum an den Ball und knallte das Spielgerät aus kurzer Entfernung in die Maschen: Viererpack zum 13:1! Immer tiefer zogen sich die Northeimerinnen zurück und ließen sich verständlicherweise auch deutlich mehr Zeit bei ruhenden Bällen. Die nächsten beiden Abschlüsse kamen von Jolie Just aus der zweiten Reihe: Erst einen Meter rechts vorbei, dann einen Meter über die Latte. Fünf Minuten später suchte Bröckel mit einer Halbfeldflanke die eingewechselte Aurelia Tillmann, doch die Torhüterin war einen Schritt eher am Ball und fing die Kugel aus der Luft. Zwei Minuten später versuchte es Knopp vom Strafraumrand mit der Pike, sichere Beute für die Northeimer Torfrau. Augenblicke später dribbelte Radtke über rechts in den Strafraum und legte für Dorothea Prießnitz quer, die aus kurzer Distanz geblockt wurde.

Die anschließende Ecke von Joline Holitska rutsche bis zum zweiten Pfosten durch. Dort traf Prießnitz aus spitzem Winkel nur das Außennetz. Kurz darauf startete Radtke das nächste Dribbling und suchte mit einem Querpass erneut Prießnitz, die das Leder aus der Drehung am Tor vorbei drückte. Danach musste eine Northeim-Spielerin verletzt runter. Da die Gäste nicht mehr wechseln konnten, ging es zu zehnt weiter. Die Löwinnen bewiesen Sportsgeist und Gnade und nahmen mit Gesa Radtke ebenfalls eine Spielerin runter. So ging es die letzten Minuten mit zehn gegen zehn weiter. Der letzte Abschluss kam von Michelle Bröckel, die es aus der Ferne versuchte und knapp über den Querbalken schoss.

Dann war Schluss. Mit einem satten 13:1 springen die Löwinnen an die Tabellenspitze. Nach sechs Liga-Partien stehen bereits 42 Tore auf der Habenseite. Am kommenden Wochenende haben die Löwinnen spielfrei, am Sonntag darauf geht es gegen den SV Hastenbeck weiter. Anstoß am Biberweg ist um 16 Uhr. Wer bereits am nächsten Sonntag Blau-Gelben Löwinnen-Fußball sehen will, kann die 2. und 3. Frauenmannschaft besuchen. Jeweils am Biberweg ist um 11 und 16 Uhr Anstoß.

Bis dahin

Euer Kivi

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