Vier Formate für Eintracht – eine Adresse für Fans.

Erfolgreicher Schlagabtausch

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Weiter gehen die Hannoi-Wochen für unsere Löwinnen: Nach dem Remis in Limmer und dem klaren Sieg gegen die U21 aus Hannoi ging es für unser Oberligateam zum TSV Bemerode. Die Gastgeberinnen waren mit drei Siegen und einer Niederlage in die Saison gestartet und kassierten dabei nur drei Gegentore. Es sollte ein packender Schlagabtausch werden, bei dem das Spiel lange offen blieb, unsere Löwinnen am Ende aber doch klar gewinnen konnten: 3:7 lautete der Spielstand, als der Schiedsrichter die Partie beendete.

Die Bezirkssportanlage Bemerode erreichten wir pünktlich und genehmigten uns gleich eine Bratwurst. Da gab es nichts großes zu meckern. Sie hätte vielleicht etwas knackiger und heißer sein können, aber lecker war sie allemal: 8/10 gibt es von mir!

Und dann ging es auch schon los. In Abwesenheit einiger Stammspielerinnen entschied sich das Trainergespann aus Benjamin Knoll und Simon Wintgen für folgende Aufstellung: Darleen Hermanski (TW)- Cindy Kaufmann, Antonia Farr, Michelle Bröckel (78. Josephine Michler), Lena Ahl (67. Joline Holitska) – Franziska Knopp (C), Lisa-Marie Naujoks, Anna Fries – Jolie Just (81. Dilara Gruschka) – Lyn Meyer, Gesa Radtke

Die Partie ging etwas später los, dafür ging es aber sofort zur Sache: Beide Teams schonten sich keinesfalls in den Zweikämpfen, es gab viele robuste Zweikämpfe. Der erste Abschluss kam von der Eintracht: Lyn Meyer legte stark bedrängt auf Franziska Knopp ab, die aus der zweite Reihe ein Stück über den Kasten schoss. Auf der anderen Seite kam der TSV Bemerode nach einem gefährlichen Fehlpass der Blau-Gelben Defensive zu einem Schuss aus 20 Metern, ebenfalls drüber. Fünf Minuten danach bekam Lyn „Torfabrik“ Meyer am Strafraumrand den Ball und setzte sich mit guter Ballbehandlung und starkem Körpereinsatz gegen mehrere Gegenspielerinnen durch. Durch die halbe Hintermannschaft der Gastgeberinnen durchgewurschtelt, fand unsere Nummer 6 aus kurzer Distanz sogar den Abschluss, das Spielgerät rauschte aber hauchzart am linken Pfosten vorbei. Die erste richtig dicke Gelegenheit für die Eintracht!

Dann kam wieder der TSV Bemerode: Ein Freistoß aus dem Halbfeld wurde aufs Tor verlängert, doch die sehr junge Torhüterin Darleen Hermanski, die in Abwesenheit von Laura Engler und dem verletzungsbedingten Ausfall von Melanie Würmel, im Tor stand, war auf dem Posten und fing die Kugel aus der Luft. Die BTSV-Torfrau leitete den Gegenangriff ein, der kurz versandete, dann aber wieder gefährlich wurde: Lyn Meyer war bei einem zu kurz geratenen Rückpass hellwach und zündete den Turbo. Die gegnerische Torhüterin rutschte aus, rappelte sich wieder auf und wurde trotzdem von Meyer ausgedribbelt. Nur noch das leere Tor vor sich behielt die Torjägerin die nerven und schob ganz cool zur frühen Führung nach etwa einer Viertelstunde ein. Bemerode drückte daraufhin unbedingt auf den Ausgleich, kam mit spielerischen Mitteln aber nicht in den Strafraum. Standards, Fernschüsse aber auch Ballverluste der Blau-Gelben waren die einzigen Szenen, durch die die Gastgeberinnen gefährlich wurden.

Eine Ecke köpfte eine TSV-Spielerin klar vorbei, wenig später hatte Hermanski einen Fernschuss im Nachfassen sicher. Die Eintracht schlug in Person von Franziska Knopp einen Freistoß aus dem Halbfeld gefährlich vors Tor. In der Gefahrenzone sprang Gesa Radtke knapp am Ball vorbei. Erfolgreicher machten das nur eine Minute später die Spielerinnen aus Bemerode: Die Braunschweiger Abseitsfalle misslang völlig, sodass gleich zwei Gegenspielerinnen vor Darleen Hermanski auftauchten und den Ball zum Ausgleich über die Linie. Fast hätte es nach einem schlimmen Ballverlust tief in der eigenen Hälfte den Doppelschlag gegeben, doch der etwas überhastete Schuss aus knapp 19 Metern zischte am Tor von den Löwinnen vorbei. Zwei Minuten danach klärten die Gastgeberinnen eine Knopp-Ecke nur unzureichend. Cindy Kaufmann kontrollierte die Kugel auf der rechten Seite und brachte den Ball volley zurück in den 16er. Die Flanke landete punktgenau bei Lyn Meyer, die das Spielgerät mit der Brust annahm und volley ins Tor knallte: erneute Führung, 1:2!

Nun verpassten die Löwinnen den Doppelschlag nur knapp: Anna Fries bediente Gesa Radtke, die den Ball im Strafraum behauptete, sich dann aber etwas uneins mit Lyn Meyer war, wer denn nun die Kugel nehmen soll. Schlussendlich schnappte Meyer sich das Spielgerät, hatte nun aber keine freie Bahn mehr. Dennoch kam sie aus etwa zehn Metern zum Abschluss, knapp daneben. Wenig später kam Bemerode zum erneuten Ausgleich: Der Ball prallte irgendwie in den 16er, Hermanski kam raus und brachte eine Hand an den Ball. Eine TSV-Stürmerin kam zu spät und trat der Löwinnen-Torfrau mit einem kräftigen Hieb gegen die Hand. Hermanski ging kurz zu Boden, rappelte sich aber gleich wieder auf, denn das Spiel lief weiter. Den frei gewordenen Ball brachte der TSV Bemerode im Tor unter. Für mich ein ziemlich klares Foul, konnte ich den Kontakt doch aus über 30 Meter Entfernung noch deutlich hören. Der Schiedsrichter hatte es aber anders gesehen, somit war das Spiel wieder ausgeglichen: 2:2.

Fünf Minuten später hatte es der Schiedsrichter wieder sehr anders gesehen als ich und die etwas mehr als ein Dutzend mitgereisten Blau-Gelben Anhänger: Eine Kaufmann-Ecke ließ die Torfrau fallen, Meyer setzte nach und brachte den Ball aufs Tor. Tor lag eine Abwehrspielerin, die den Ball eher mit beiden Händen als mit keiner Hand spielte. Nach etwas hin und her klärten die Gastgeberinnen. Elfmeter und den fälligen Platzverweis gab es nicht, was mich selbst jetzt noch völlig verständnislos und ratlos zurück lässt. Eine Minute später köpfte Bemerode einen Freistoß neben den Kasten von Hermanski. Kurz darauf konterte die Heimmannschaft und hatten eine Überzahlsituation. Doch Antonia Farr eroberte mit einem klasse Zweikampf den Ball und bereinigte die Situation.

Eine der vielen Jubelszenen

Wenig später konnte dann keine Eintracht-Abwehrspielerin den nächsten Konter aufhalten, sodass die Bemerode-Stürmerin auf Darleen Hermanski zulaufen konnte. Die junge Torfrau blieb lange stehen und schmiss sich dann im richtigen Moment auf die Kugel. Mit dieser starken Aktion verhinderte sie den erstmaligen Rückstand. Kurz vor der Pause schlug Cindy Kaufmann eine ihrer gefährlichen Ecken in den Strafraum. Dort stieg Gesa Radtke am höchsten und brachte den Ball mit dem Kopf auf die rechte Ecke. Knapp neben dem Pfosten schlug der Ball ein, dritte Führung: 2:3!

Dann war Halbzeit. Ein rasantes Spiel, in dem es hin und her ging. Die Eintracht mit mehr Abschlüssen im Strafraum, zudem wurde meiner Meinung nach ein klarer Elfmeter nicht gegeben und beim 2:2 ein klares Foulspiel nicht geahndet. Klar war, dass in diesem Spiel auf jeden Fall die volle Punktzahl drin war.

Der zweiten Durchgang begann mit einer kleinen Phase des Abtastens, bis die Eintracht wieder mehr auf den nächsten Treffer drückte. Lyn Meyer kontrollierte einen Einwurf von Cindy Kaufmann stark und startete dann ein Dribbling in den Strafraum. Dort konnte Bemerode im letzten Moment noch klären. Nur Augenblicke später kombinierten sich Fries und Kaufmann ins letzte Drittel, der finale Pass auf Meyer geriet aber etwas zu steil. Eine Minute später nutzten die Löwinnen ihre Druckphase aus: Gesa Radtke hatte über rechts viel Platz, zündete den Turbo und ließ ihre Gegnerin alt aussehen, indem sie ihr gleich mehrere Meter abnahm. Im Strafraum angekommen ging sie an der nächsten Gegenspielerin vorbei und legte den Ball quer. Dort stand Lyn Meyer, die sich mit einer schnellen Schusstäuschung den entscheidenden Platz verschaffte und mit links den Dreierpack schnürte: 2:4!

2:3 und 2:4, aufgenommen von Bernd Michler

Der höhere Vorsprung hielt allerdings nicht lange, den quasi im direkten Gegenzug bugsierten die Gastgeberinnen eine Ecke im Nachsetzen über die Line, nur noch 3:4: Sieben Tore und nicht mal eine Stunde war gespielt. Eine Minuten danach probierte es Franziska Knopp mit einem Volley aus 25 Metern, der Ball ging ein gutes Stück vorbei. Zehn Minuten nach dem 3:4 erhöhten die Löwinnen ihren Vorsprung erneut: Eine Flanke von Cindy Kaufmann wurde an den zweiten Pfosten verlängert, wo Knopp mutterseelenallein stand. Aus kurzer Distanz zog sie ab, der Ball wurde noch abgefälscht und landete im Tor: 3:5!

Etwas später setzte Meyer nach einem Kaufmann-Einwurf stark ihren Körper ein und drehte sich um ihre Gegenspielerin. Unsere Nummer 6 drang in den Strafraum ein und suchte mit einem Querpass Jolie Just. Doch ein Abwehrbein kam noch dazwischen. Auf der Gegenseite rutschte ein Pass durch, sodass Bemerode aus 16 Metern frei zum Abschluss kam. Den zentralen Schuss begrub Darleen Hermanski unter sich. Drei Minuten später holte Lyn Meyer gegen vier Gegenspielerinnen eine Ecke raus. Diese trat Knopp von links in die Mitte, der Ball kam sofort zu ihr zurück. Jetzt suchte sie aus etwa 20 Metern aus spitzem Winkel den Abschluss, der Ball flog knapp am langen Pfosten vorbei.

Zwei Minuten später suchte die heutige Kapitänin den Abschluss aus über 25 Metern: Ihr Fernschuss wurde erneut abgefälscht und hüpfte in die linke Ecke: 3:6! Auf der anderen Seite hämmerte Bemerode einen Fernschuss klar über den Querbalken. Aus dem anschließenden Abstoß entstand eine schöne Kombination, die in einem herrlichen Steilpass auf Lyn Meyer endete, die auf und davon war, aber zurück gepfiffen wurde. Das Schiedsrichtergespann hatte eine Abseitsstellung erkannt, das sah eher nach gleicher Höhe aus, knappes Ding!

Dann gab es einen Wechsel, der mich einen interessanten Fakt hervorbringen lässt. Durch ihre späte Einwechslung kam Dilara Gruschka diese Saison für alle drei Frauenteams zum Einsatz. Für die zweite und dritte Frauenmannschaft konnte sie auch schon treffen. Etwas danach pflückte Hermanski einen Fernschuss souverän aus der Luft. Das Spiel war in den letzten Zügen, doch die Löwinnen hatten noch nicht genug: Eine Knopp flanke konnte die Bemerode-Defensive nicht klären, Gesa Radtke setzte nach, eroberte das Spielgerät und brachte die Kugel im Fallen im Kasten unter: 3:7! Somit schnürte sie den zweiten Doppelpack im dritten Spiel und steht nun bei fünf Liga-Treffern. Nur übertroffen von Lyn Meyer, die im dritten Spiel den dritten Dreierpack schnürte und bei sieben Treffern steht.

Direkt danach war Schluss, das Spiel wurde gar nicht wieder angestoßen. Die Löwinnen belohnen sich für eine starke Leistung und einen großen Kampf. Aufgrund der Vielzahl an Abschlüssen im Strafraum ein verdienter Sieg in einer Partie mit vielen robusten Zweikämpfen. Weiter geht es in der Oberliga am kommenden Sonntag um 16 Uhr gegen den PSV Grün-Weiß Hildesheim. Schaut doch mal am Biberweg vorbei, wenn ihr nicht mit den Profis in Kaiserslautern seid, unsere Löwinnen haben es wirklich verdient!

Bis dahin

Euer Kivi

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