Vier Formate für Eintracht – eine Adresse für Fans.

Klarer Sieg im kleinen Derby

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Eine Woche nach dem Profi-Derby ging es gleich in die nächste Runde: Dadurch, dass die Löwinnen aus der Oberliga gegen die U21 der Roten antraten, handelte es sich um ein sogenanntes „kleines Derby“. Trotzdem ein Spiel, mit hohen Erwartungen und einem klaren Siegeswunsch der Zuschauer. Die Löwinnen überrollten die Roten aus Hannoi und gewannen ein sehr einseitiges Spiel klar und deutlich mit 6:1.

Es regnete schon vor Beginn des Spiels und so ging es ausgestattet mit Regenschirm und Regenjacke an den Biberweg. Erstmals war Eintritt fällig, auch beim kleinen Derby gelten besondere Maßnahmen. Vier Euro für guten Fußball sind aber sehr fair und einen Verzehrgutschein gab es auch noch dazu. Dieser wurde für eine Bratwurst eingelöst, die wie immer grundsolide war. Die schmeckte auch im Regen gut. 8/10 gibt es dafür von mir.

Nicht ganz pünktlich ging es dann auch los. BTSV-Coach Benjamin Knoll stellte wie folgt auf: Laura Engler (TW), Lena Ahl (74. Joline Holitska), Caren Holzenkamp, Lyn Meyer, Cindy Kaufmann (78. Aurelia Tillmann), Jolie Just (78. Josephine Michler), Franziska Knopp (C, 74. Lenja Kastner), Antonia Farr, Gesa Radtke, Anna Fries (63. Charlotte Brühler), Michelle Bröckel

Die erste Chance war dann auch gleich drin: Michelle Bröckel eroberte an der Mittellinie den Ball und spielte Lyn Meyer an. Die tauchte nach einem Doppelpass mit Gesa Radtke völlig alleine vor der gegnerischen Torfrau auf, blieb eiskalt und traf flach zum frühen 1:0. Zwei Minuten später kamen die Gäste nach einem Ballverlust der Blau-Gelben Hintermannschaft zum Abschluss aus 18 Metern. Laura Engler hatte aber gar keine Probleme den Ball abzufangen. Die Löwinnen-Torfrau machte es dann ganz schnell und schickte mit einem weiten Abschlag Gesa Radtke auf die Reise, die sich gegen mehrere Gegenspielerinnen behauptete und sich somit eine hervorragende Abschlussposition erkämpfte: Schuss und Tor, das ließ die pfeilschnelle Stürmerin ganz einfach aussehen. 2:0 noch in der Anfangsviertelstunde.

Eine Minute später steckte Caren Holzenkamp geschickt auf die startende Lyn Meyer durch, die den Ball nicht an der Torhüterin vorbei bekam, aber wach blieb, sich das Spielgerät erneut schnappte und zurück auf Holzenkamp ablegte. Deren Direktabnahme aus 14m parierte die Hannoi-Torfrau zur Ecke. Wieder nur zwei Minuten später ging Gesa Radtke über links zur Grundlinie und schlug die Kugel in die Mitte, dort kam Holzenkamp dem Ball entgegen und wurde dann bei einem misslungenen Klärungsversuch von einer Gegenspielerin ganz klar getroffen: Elfmeter! Innenverteidigerin Michelle Bröckel legte sich den Ball zurecht und verwandelte halbhoch in die linke Ecke: 3:0 nach nicht mal 20 Minuten!

Das 3:0 von Michelle Bröckel

Kurz danach legte Jolie Just ein paar Meter vor dem Strafraum für Holzenkamp auf, deren Aufsetzer hielt die Torhüterin aber fest. Wenige Augenblicke später marschierte Lena Ahl über ihre linke Seite und spielte einen scharfen Flachpass in die Spitze. Dort ließ Lyn Meyer klug für Gesa Radtke durch, die dadurch ganz viel Platz hatte: Im allerletzten Moment rettete die gegnerische Defensiver mit einer Grätsche zur Ecke. Diese zirkelte Franziska Knopp in die Mitte, wo Gesa Radtke zum Kopfball kam, die Torhüterin aber nicht überwinden konnte. Eine Minute später gab es wieder Ecke, dieses Mal führte Cindy Kaufmann aus. Am kurzen Pfosten verlängerte Lyn Meyer per Kopf, am langen Pfosten kam Caren Holzenkamp mit einem langen Schritt noch an den Ball, die Torhüterin parierte. Holzenkamp setzte nach und bugsierte das Spielgerät aus kurzer Distanz über den Kasten.

Danach fanden die Löwinnen etwa zehn Minuten lang nicht den entscheidenden Pass, allerdings entschied der Schiedsrichterassistent auch immer wieder auf Abseits, bestimmt zehn Mal innerhalb weniger Minuten, jedes Mal sehr knapp. Dann führte Knopp einen Freistoß clever flach aus und fand Lyn Meyer im Strafraum, die sich im richtigen Moment davon gestohlen hatte. Unsere Nummer 6 spielte den Ball vors Tor, Gesa Radkte grätschte das Spielgerät knapp am kurzen Pfosten vorbei. Eine Minute später eroberte Jolie Just mit starkem Einsatz die Kugel und spielte den Ball durch die Schnittstelle in den Lauf von Lyn Meyer, die wieder mal ganz viel Platz hatte. Kurz vor der Torhüterin legte sie auf die mitgelaufene Radtke quer, die ins leere Tor einschob. Doch der Schiedsrichterassistent hob die Fahne und entschied auf Abseits. Aus meiner Perspektive war ich mir ziemlich sicher, dass Radtke beim Querpass hinter dem Ball stand, aber meine Meinung spielte nun mal keine entscheidende Rolle.

Direkt danach kombinierten sich Meyer und Knopp vor den Strafraum, dort kam der Ball zu Holzenkamp, die sich die Kugel ein Stück zu weit vorlegte, sodass die gegnerische Defensive in höchster Not klären konnte. Die letzte Aktion vor der Pause hatten wieder die Blau-Gelben: Caren Holzenkamp spielte Lyn Meyer an, die sofort für Gesa Radtke ablegte. Deren Schuss wurde gerade noch geblockt.

Lyn Meyer liefert sich mit Gesa Radtke einen engen Kampf um den Blau-Gelben Schuh

Dann war Halbzeit: Eine vollkommen einseitige Partie, die Eintracht absolut überlegen. Nur die nicht ganz konsequente Chancenverwertung konnte man bemängeln. Auf dem Kunstrasen wurde der Ball bei strömenden Regen natürlich sehr schnell, dennoch zeigten die Löwinnen ansehnliche Kombinationen und ließen defensiv überhaupt nichts anbrennen.

Die erste zielstrebige Offensivaktion im zweiten Durchgang führte dann auch gleich zum 4:0. Lyn Meyer erlief einen Steilpass, nahm den Kopf hoch und gab auf die links mitgelaufene Jolie Just. Die ging noch ein paar Schritte und gab den Ball zurück zu Meyer, die nur noch die gegnerische Torfrau vor sich hatte. Diese war auch am Abschluss von Meyer dran, konnte den Einschlag aber nicht mehr verhindern. Im Zweiten Durchgang gelang den Löwinnen danach der letzte Schritt, der letzte Pass nicht mehr, für einige Zeit kreierten die Blau-Gelben keine klaren Abschlussmöglichkeiten mehr. Für eine kurze Zeit konnten sogar die Roten Gäste auch offensiv am Spiel teilnehmen. Nach einer schnellen Kombination tauchte die Nummer 8 vor Laura Engler auf und visierte die lange Ecke an. Engler kam mit der Hand noch an den Ball, konnte den Anschlusstreffer aber nicht mehr verhindern: „Nur noch“ 4:1.

Fünf Minuten später pflückte Engler einen ungefährlichen Distanzschuss locker aus der Luft und leitete den Konter ein. Ein Steilpass erreichte mal wieder Lyn Meyer, die links in den Strafraum eindrang und den Kopf hochnahm. Uneigennützig legte sie zu Gesa Radtke quer, die nur noch ins leere Tor einschieben musste, sich aber gegen eine Direktabnahme aus etwa sechs Metern entschied und dann zu lange zögerte, sodass doch noch ein Abwehrbein dazwischen kam: Riesenchance vertan! Zwei Minuten später tauchte Holzenkamp nach einer schönen Kombination im Strafraum auf, ihr Dribbling wurde aber zur Ecke geklärt.

Mannschaftskreis vor dem Spiel

Diese trat Cindy Kaufmann in die Gefahrenzone, mehrere Blau-Gelbe und Rote sprangen unter dem Ball durch bis Ges Radtke das Spielgerät volley traf und aus acht Metern im Tor unterbrachte: 5:1, die endgültige Vorentscheidung in der 67. Spielminute. Es folgten einige Wechsel und die Gäste wollten nun auch nicht untergehen, hatte der Regen doch gerade erst aufgehört. Somit verflachte das Spiel etwas. Die Löwinnen wollten noch mehr, scheiterten aber oft am letzten Pass: Zu ungenau, zu spät oder eine Abseitsstellung. Hätte es nicht 5:1 gestanden, wäre das durchaus frustrierend gewesen. Zwischendurch nahm die Gäste-Torhüterin einen Ball wieder in die Hand, den sie zuvor erst aus der Hand abgelegt hatte. Die Schiedsrichterin drückte beide Augen zu und ließ weiterlaufen, eigentlich hätte das einen indirekten Freistoß für die Eintracht geben müssen.

Zehn Minuten vor dem Ende kam der Ball über Josephine Michler und Charlotte Brühler zu Aurelia Tillmann, die das Spielgerät mit einem langen Bein am Tor vorbei drückte. Drei Minuten später ging Lyn Meyer im Strafraum mit einem Haken an ihrer Gegenspielerin vorbei, schlenzte dann aber knapp am langen Pfosten vorbei. Wiederum drei Minuten später startete Caren Holzenkamp trotz 87 anstrengenden Minuten ein tolles Dribbling und ließ gleich fünf Gegenspielerinnen stehen. Ihr Abspiel auf Meyer war dann einen Tick zu steil. Die letzte Aktion des Spiels gehörte der Eintracht: Bei einem langen Ball verschätzte sich die Hintermannschaft der Gäste und Gesa Radtke spekulierte perfekt, legte sich den Ball mit dem Kopf vor und zündete ein letztes Mal den Turbo. Da kam keine Gegenspielerin mit, aber in der Mitte war Lyn Meyer noch da, die von Radtke auch angespielt wurde. Leeres Tor, drin das Ding, Dreierpack: 6:1!

Auch im Regen wird gejubelt

Das war dann auch der Endstand: Ein klarer, hochverdienter Sieg im kleinen Derby, der auch in der Höhe absolut in Ordnung ging. Am kommenden Sonntag geht es für die Löwinnen zum TSV Bemerode. Anstoß ist um 13 Uhr.

Bis Dahin

Euer Kivi

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