Vier Formate für Eintracht – eine Adresse für Fans.

Löwinnen in der Wüste

6 min read
Blau-Gelber Torjubel

Auch für die 1. Damenmannschaft der Eintracht startet in die Testspiele zur neuen Saison! Zum Auftakt reisten die Blau-Gelben zum Osnabrücker SC. Genauer gesagt, in den Stadtteil „Wüste“. Daher hieß der Spielort auch „Sportanlage in der Wüste“. Leider hatte der Sportlertreff am Wochenende geschlossen, somit gab es bis auf Kaffee und Kuchen keine Verpflegung für die etwa 50 Zuschauer. Gespielt wurde auf dem Kunstrasen B-Platz ohne jeglichen Ausbau. Immerhin konnten wir uns am sehr hohen Zaun anlehnen und hatten bei den hohen Temperaturen etwas Schatten durch Bäume, dafür waren wir auch sehr nah am Geschehen.

Trainer Simon Wintgen schickte folgende Aufstellung in den ersten Test: Melanie Würmel (TW), Lena Ahl, Caren Holzenkamp, Lyn Meyer (C), Jolie Just, Aurelia Tillmann, Lisa-Marie Naujoks, Antonia Farr, Josephine Michler, Michelle Bröckel, Lenja Kastner
Cindy Kaufmann und Joline Holitska begannen auf der Bank, es wurden mehrere Spielerinnen aus- und wieder eingewechselt.

Die Gastgeberinnen wurden früh gefährlich, doch Würmel hatte bei einem langen Ball aufgepasst, verließ ihren Kasten und klärte den Ball vor der heranstürmenden Gegenspielerin. In der Anfangsphase konnte die Defensive das Geschehen recht gut vom eigenen Tor fernhalten. Etwas mehr als zehn Minuten waren gespielt als der OSC konterte und zu zweit auf Michelle Bröckel zuliefen. Die junge Innenverteidigerin blieb wie immer cool, antizipierte den Querpass und leitete den Gegenangriff ein, der nicht gefährlich wurde. Kurz danach lauerte Torjägerin Lyn Meyer bei einem Rückpass auf ihre Chance und kam auch fast an den Ball, leider war der Fuß etwas zu kurz. Zwei Zeigerumdrehungen später wurde wieder Osnabrück gefährlich: Bei einem platzierten Distanzschuss tauchte Würmel ab und lenkte den Ball um den Pfosten. Kurz darauf konterten die Blau-Gelben über Holzenkamp. Die langjährige Spielerin des Osnabrücker SCs setzte Tillmann auf der Außenbahn in Szene, deren Flanke die Torhüterin aber abfangen konnte. Im Gegenzug versuchten es die Gastgeberinnen erneut aus der Ferne, der Ball klatschte an die Latte und landete von da in den Armen von Würmel. Wenig später der nächste Distanzschuss, dieses Mal packte Würmel direkt sicher zu.

Mannschaftskreis vor dem Spiel

Nur eine Minute später stand eine OSC-Stürmerin nach einem langen Ball plötzlich alleine vor Würmel, die aber mit einer klasse Parade erneut den Rückstand verhindern konnte. Auf der Gegenseite suchte Just mit einem Steilpass Meyer, legte aber etwas zu viel Kraft in den Pass, der dadurch zu steil geriet. Zehn Minuten später war es Lyn Meyer, die einen Steilpass etwas zu optimistisch auf Caren Holzenkamp spielte, die das Leder in aussichtsreicher Position nicht erreichen konnte. Eine Halbe Stunde war gespielt, als das 1:0 fiel: nach einem schnell vorgetragenen Angriff stand erneut eine Stürmerin alleine vor Würmel, die mit den Fingerspitzen an den Schuss kam. Der Ball prallte an den Pfosten und trudelte an der Torlinie entlang. Eine Abwehrspielerin kratzte den Ball von der Linie, schoss dabei aber eine Osnabrückerin an, die somit etwas unfreiwillig zur Führung traf. Ein paar Minuten später wurde es wieder nach einem der vielen guten langen Bälle der Gastgeberinnen gefährlich. Der Abschluss vom Strafraumrand ging aber einen guten Meter über den Kasten.

Die nächste Aktion hatte wieder der OSC: Nach mehreren schnellen Pässen drang eine Offensiv-Akteurin über halblinks in den 16er ein und verzog knapp. Wenige Augenblicke später leisteten sich die Löwinnen einen Ballverlust vor dem eigenen Strafraum. Der OSC kam aus 18m zum Schuss, Würmel flog und parierte. Antonia Farr blieb wach und bereinigte die Situation endgültig. Kurz vor der Pause hatten die Blau-Gelben noch drei Offensivaktionen. Erst schlug Würmel den Ball lang auf Jolie Just, die den Ball elegant aus der Luft annahm und Lyn Meyer auf die Reise schickte, die einen Schritt später als die Torhüterin da war. Dann bekam Meyer den Ball, hatte vier Gegenspielerinnen vor sich und versuchte es mangels Unterstützung auf eigene Faust. Mit viel Mühe schaffte es Gegenspielerin Nummer vier dann doch noch unsere Stürmerin vom Ball zu trennen, nachdem diese sich gegen die ersten drei bereits durchgesetzt hatte. Eine Kombination über Holzenkamp und Meyer landete bei Cindy Kaufmann, deren Flanke abgefangen wurde. Beim folgenden Konter lief Antonia Farr super nach hinten durch und klärte zur Ecke, die nichts einbringen sollte.

Cindy Kaufmann in Aktion

Dann war Halbzeit. Der OSC war vor allem durch lange Bälle und Steilpässe gefährlich, kam aber selten zu Abschlüssen aus zentraler Position. Bei der Eintracht fehlte immer wieder die Genauigkeit im letzten Pass, in mehreren Situation fehlte nur ganz wenig zu eine guten Torchance.

Der erste Abschluss der 2. Halbzeit kam wieder von einer Osnabrückerin. Doch Würmel fing den Aufsetzer aus 20m sicher. Kurz darauf wurde es erneut nach einem langen Ball gefährlich, der folgende Flachschuss war aber sichere Beute für Melanie Würmel. Zehn Minuten nach Wiederanpfiff verloren die Löwinnen tief in der eigenen Hälfte den Ball im Aufbauspiel. Der anschließende Rettungsversuch endete in einem Foul im Strafraum, Elfmeter. Diesen verwandelte die Nummer 28 der Gastgeberinnen flach links zum 2:0. Fünf Minuten später trat Michelle Bröckel einen Freistoß in die Gefahrenzone. Dort kamen Holzenkamp und Meyer einen Schritt zu spät. Im Gegenzug wurde der OSC wieder durch einen langen Ball gefährlich, doch Lena Ahl störte noch entscheiden, sodass der Ball klar übers Tor ging. Drei Minuten später eroberte Lyn Meyer den Ball vorm gegnerischen 16er, kam aber gegen drei Gegenspielerinnen nicht zum Abschluss.

Der Treffer von Michelle Bröckel

20 Minuten vor dem Ende konterte Osnabrück. Von der rechten Seite wurde der Ball in die Mitte gelegt, wo Melanie Würmel erneut Siegerin im 1gg1 blieb. Da aber gleich drei weitere Osnabrückerinnen mitgelaufen waren, landete der Ball im Nachschuss doch im Tor: 3:0. Nur eine Minute später wurde eine Ecke der Gastgeberinnen an den Strafraumrand geklärt und landete bei der Nummer 15, die sich den Ball zurecht legte und abzog. Der Ball schlug zum 4:0 unter der Latte ein. Der K.O. der Löwinnen? Nein! Jetzt war Wut im Bauch und es ging deutlich zielstrebiger Richtung gegnerisches Tor. Nur wenige Minuten nach dem 4:0 steckte Just auf die startende Meyer durch, die den Ball mit viel Gefühl an der Torhüterin vorbeistreichelte, aber auch knapp am Tor vorbei. Nur eine Minute später sorgen Just und Meyer wieder für Gefahr. Von unserer Kapitänin gelangte das Spielgerät zu Kastner, die aus 12m abzog und knapp vorbei schoss. Wieder nur kurz darauf wurde es dann kurios. Nach sehenswerter Kombination kam Kastner über rechts zu einer Flanke. Diese wollte die Torhüterin abfangen, sie konnte die Kugel aber nicht festhalten. drei Spielerinnen auf Osnabrücker Seite und zwei auf Braunschweiger Seite versuchten alles um den Ball ins Tor zu bringen oder vom Tor fern zu halten. Dann fielen mehrere Spielerinnen übereinander, die Szene war aber immer noch nicht geklärt. Im gefühlt fünften Nachsetzen einer Braunschweiger Spielerin flog der Ball einer Osnabrücker Abwehrspielerin an die Hand: Elfmeter. Diesen verwandelte Michelle Bröckel eiskalt flach zum Ehrentreffer.

Nur eine Minute nach dem 4:1 konnte Lyn Meyer im Alleingang über die Grundlinie in den Strafraum eindringen und suchte den Abschluss. Die Torhüterin streckte sich und konnte parieren. Die nächste Aktion hatten wieder die Blau-Gelben: Antonia Farr lief über den rechten Flügel ihrer Gegenspielerin davon und fand in der Mitte Lyn Meyer, die auf Caren Holzenkamp zurück legte. Unsere Nummer 5 legte sich den Ball zurecht und zog aus etwa 22m mit links ab. Der Ball schlug im langen Eck ein, 4:2! Fast hätten die Osnabrückerinnen direkt nach dem Anstoß die Führung wieder ausgebaut, doch freistehend aus 8m bugsierte die Stürmerin den Ball über den Kasten von Würmel. In der Nachspielzeit forderte Bröckel nochmal die gegnerische Torhüterin mit einem Fernschuss raus, die den Ball dann aber doch sicher hatte.

Michelle Bröckel auf der Suche nach einer Anspielstation

Dann war Schluss. Bröckel und Holzenkamp sorgten für etwas Ergebniskosmetik gegen einen starken Osnabrücker SC, der vor allem nach langen Bällen immer wieder gefährlich wurde. Gegen Ende der Partie fanden die Löwinnen etwas besser in die Offensivabläufe rein und erspielten sich in kurzer Zeit gleich mehrere Chancen. Am nächsten Sonntag steht gegen Besiegdas Magdeburg (die heißen tatsächlich so) das nächste Testspiel an. Da die Anstoßzeit von 16 Uhr leider zu sehr mit meinem Stadionbesuch beim DFB-Pokalspiel gegen die Hertha kollidiert, gibt es dann keinen Spielbericht von mir. Das Testspiel der 2. Damenmannschaft um 13 Uhr werde ich aber besuchen können. Ihr könnt euch also auf zwei Spielberichte am späten Abend freuen.

Bis Dahin

Euer Kivi

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