Vier Formate für Eintracht – eine Adresse für Fans.

Das Heimauswärtsspiel

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100 Sekunden, dann war ich beim heutigen Auswärtsspiel der 2. Damen unserer Eintracht. Denn die Gastgeberinnen waren die Damen vom FC Schwülper und das Spiel fand in meinem Heimatort statt. Ich kannte somit beide Teams ziemlich gut. Um mehr als eine schönere Platzierung geht es für beide Teams nicht mehr. Für Eintracht war es das letzte Spiel der Saison, für die Gastgeber aus Schwülper das letzte Heimspiel.

Heim-Trainer Marco Hein stellte wie folgt auf: Larina Ludewig (TW), Julia Wintgen, Ines Baußmann (C), Emelie Schröter, Sarah Bartkowiak, Annika-Christine Graf (70. Lea-Josephine Jung), Merle Jassens, Leonie Schröter, Valeska Volny, Fabienne Stahl (83. Leoni Kramer), Anne-Christin Henne

Eintracht-Trainerin Sina Borowski schickte folgende Löwinnen auf den Rasen: Svenja Behrens (TW, 55. Heidi Hilscher), Xenia Wais (75. Lena Trenkner), Katharina Zimmermann (C), Alina Schiedung, Anna Eeten, Svenja Zindler, Stefanie Siegl (46. Melissa Sünkel), Romina Lani, Leandra Hampe-Michels, Dilara Gruschka (46. Stefanie Gordzielik), Lilly Schröder (46. Christiane Sturm (TW ab 55.))

Romina Lani kontrolliert einen Einwurf

Die erste Chance hatte Schwülper: Eine Flanke von Henne brachte Jassens mit zu wenig Druck aufs Tor, Behrens im Braunschweiger Tor hatte kein Problem, den Ball aufzunehmen. Im Gegenzug schlug Dilara Gruschk ebenfalls eine gefährliche Flanke. Larina Ludewig hatte aufgepasst und bugsierte das Leder aus der Gefahrenzone. Wenig später brach Gruschka nach einem Steilpass über rechts in den Strafraum ein und zog aus leicht spitzem Winkel ab: Knapp am kurzen Pfosten vorbei. Nach nicht ganz zehn Minuten schlug Hampe-Michels eine Ecke vors Tor, wo Xenia Wais am höchste stieg und das Kopfballduell für sich entscheiden konnte. Ihr Torversuch wurde aber abgeblockt. Zehn Minuten später bediente Wais Gruschka, die aus 20m am Tor vorbei schoss. Nun startete Schwülper einen schnellen Gegenangriff: Henne rannte über das halbe Spielfeld und konnte in den Strafraum eindringen, ihr Querpass wurde aber geklärt. Danach passierte für eine Viertelstunde eigentlich nichts, bis Gruschka gut den Ball festmachte und für Lani ablegte, deren Schuss 20m übers Tor flog.

Katharina Zimmermann im Dribbling

Kurz vor der Pause klingelte es dann in kurzer Zeit gleich dreifach im Eintracht-Kasten. Erst nutzte Anne-Christin Henne einen folgenschweren Fehlpass der Löwinnen-Abwehr, den sie nur noch zum 1:0 über die Linie drücken musste. Kurz danach pflückte Merle Jassens einen langen Ball von Julia Wintgen technisch hochwertig aus der Luft und traf per Volley sehenswert aus 20m zum 2:0. Fünf Minuten nach dem ersten Treffer erzielte Henne ihren Doppelpack. Sie ging auf der linken Seite Richtung Grundlinie und flankte in die Mitte. Oder auch nicht. Der Ball flog im hohen Bogen über Svenja Behrens zum 3:0 ins Tor. Vermutlich nicht ganz absichtlich, aber dennoch ein schöner Treffer. Die Löwinnen zeigten sich nur kurz geschockt. Eine Minute nach dem 3:0 verpasste Wais eine Ecke von Hampe-Michels nur ganz knapp. Kurz darauf zog Hampe-Michels aus der Ferne ab, verfehlte aber das Ziel.

Dann war Halbzeit. Eintracht klar mit mehr Spielanteilen, Schwülper nutzte die eigenen Chancen aber deutlich konsequenter. Beide Teams ließen insgesamt nicht besonders viel zu und schenkten sich in den Zweikämpfen nichts.

Die Löwinnen kamen engagiert und mutig aus der Kabine, es wurde schnell klar, dass sie unbedingt den Anschlusstreffer erzielen wollten. Kurz nach Anpfiff zeigten sie eine schöne Kombination über Hampe-Michels, die die gerade eingewechselte Gordzielik bediente, deren Flanke Wais hauchzart über den Kasten köpfte. Drei Minuten später wurde Christiane Sturm angespielt, die ihren Körper gut reinstellte und in den Strafraum eindringen konnte. Ihr flacher Abschluss mit links hatte etwas zu wenig Druck hinter dem Ball, sodass Ludewig den Ball sicher aufnehmen konnte. Wenige Sekunden später nahm Ludewig einen Rückpass auf, sodass es einen indirekten Freistoß gab. Zimmermann wollte den Ball zu Hampe-Michels ticken, der Schiri und die Schwülperaner Spielerinnen hatten anscheinend schon vorher einen Kontakt gesehen, sodass der Ball geklärt wurde, bevor er sch wirklich bewegt hatte. Wenig später kam Kapitänin Katharina Zimmermann kurz vor dem Strafraumrand zum Abschluss, traf das Spielgerät aber nicht richtig, sodass Larina Ludewig den Ball festhalten konnte.

Christiane Sturm bei ihrem kurzen Feldeinsatz

Dann gab es eine unschöne Szene, die zugleich eine große Fair Play Geste enthielt. Eintracht-Torfrau Svenja Behrens schmiss sich auf einen Pass und verletzte sich dabei schwerer an der Schulter, sodass sie liegen blieb und von Schmerzen geplagt den Ball freigab. Schwülper-Stürmerin Merle Jassens nutzte die Gelegenheit aufs leere Tor allerdings nicht, sondern gab dem Schiedsrichter ein Zeichen, damit er das Spiel unterbrechen konnte. Behrens konnte nicht weiterspielen. Es musste sogar ein Rettungswagen kommen und ein Notarzt per Rettungshubschrauber eingeflogen werden. Gute Besserung von mir an dieser Stelle!
Nach etwa einer halben Stunde ging es dann weiter. Christiane Sturm wechselte vom Sturm ins Tor, Heidi Hilscher kam neu in die Partie.

Und Sturm durfte gleich zeigen, dass sie die Unterbrechung zum Warm machen genutzt hat: Leonie Schröter brach über rechts durch und zog aus spitzem Winkel ab. Sturm parierte den Flachschuss. Einige Minuten später wurde Leandra Hampe-Michels 25m vor dem Tor angespielt. Die Nummer 18 der Eintracht zögerte nicht und zog sofort aus der Drehung ab. Der Ball schlug unter der Latte ein, Ludewig streckte sich vergebens: 3:1. Die nächste Chance hatten aber wieder die Gastgeberinnen: Henne drang über links in den Sechzehner ein, ihr Linksschuss ging aber klar am Tor vorbei. Zwei Minuten später die nächste Chance für Schwülper: Leonie Schröter flankte zu Jung, die den Ball per Volley direkt nahm, aber ein gutes Stück am Tor vorbei schoss. Etwas später behielt Löwinnen-Torhüterin Sturm einen Ball zu lange in der Hand, der Schiedsrichter entschied auf indirekten Freistoß. Dieser wurde von der Blau-Gelben Mauer geblockt. Zwei Minuten später flankte Hampe-Michels einen Freistoß vors Tor. Der Ball setzte auf, eine Mitspielerin kam nicht mehr dran, sodass Larina Ludewig zupackte. Kurz darauf durften beide Torhüterinnen sich im Flanken abfangen auszeichnen und packten jeweils sicher zu.

Leandra Hampe-Michels war für die meisten Standards zuständig

Ein Steilpass von Xenia Wais schnitt gefährlich durch die Schwülper-Abwehr doch Gordzielik kam einen Schritt zu spät und kam nicht mehr an die Kugel. Eine Minute später wurde Romina Lani im Strafraum gefoult: Strafstoß! Diesen verwandelte Leandra Hampe-Michels ganz cool links unten in die Ecke. Ludewig hatte die Ecke geahnt, kam aber nicht mehr an den platzierten Schuss: Nur noch 3:2! Nur zwei Zeigerumdrehungen später legte sich die schussstarke Mittelfeldspielerin erneut den Ball zurecht. Diese Mal jedoch für einen Freistoß aus etwa 25m. Und wie schon gegen den VfL Bienrode war sie erfolgreich! Für den lupenreinen Hattrick zirkelte sie das Spielgerät in den linken Winkel und ließ sich von ihren Mitspielerinnen feiern, ein echtes Traumtor zum 3:3! Einige Minuten später marschierte Jung mit viel Tempo aufs Braunschweiger Tor zu. Kurz bevor es richtig gefährlich wurde ging Alina Schiedung dazwischen und bereinigte die Situation. Einige Minuten später versuchte es Gordzielik ebenfalls aus der Ferne: drüber. Dann durfte Leandra Hampe-Michels wieder einen Freistoß treten, dieser landete in den Armen von Ludewig. Der nächste Braunschweiger Angriff führte zu einem erneuten Fernschuss von Hampe-Michels, wieder packte Ludewig zu.

Torjubel nach dem 3:3

Nun konterten die Gastgeberinnen und kamen zu einer gefährlichen Flanke, die Svenja Zindler klären konnte. Zwei Fernschüsse von Hampe-Michels und Hilscher rauschten noch daneben, dann war Schluss. Die Löwinnen belohnen ihre Leistung mit einer tollen Aufholjagd und Hampe-Michels setzte sich im letzten Spiel noch an die Spitze der internen Torjägerinnen-Liste.

Bis dahin

Euer Kivi

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