Vier Formate für Eintracht – eine Adresse für Fans.

Bryan Henning, Torfabrik

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Sonnenschein, Ultràs wieder da, zehn Punkte aus den letzten vier Spielen, Chance erstmal auf Platz zwei vorzurücken: Alles Punkte, die für einen tollen Fußballnachmittag sprechen. Am Samstag des Osterwochenendes kamen die praktisch abgestiegenen Kickers aus Würzburg an die Hamburger Straße, die sich auswärts bisher zumindest defensiv einigermaßen stabil präsentieren konnten.

Kurzfristig wurde bekannt gegeben, dass sich Jomaine Consburch das Schlüsselbein gebrochen hat und erstmal ausfällt, vermutlich sogar ein Saison-Aus. Multhaup fiel neben den Langzeitverletzten ebenfalls aus. Trainer Schiele durfte nach überstandener Corona-Erkrankung wieder an die Seitenlinie.

Der Coach schickte folgende Löwen auf den Platz: Fejzic (C) – Marx, Behrendt, Schultz, Kijewski – Krauße (82. Wiebe), Nikolaou – Müller (78. Strompf), Henning (88. Schlüter), Hartmann (46. Kobylanski) – Lauberbach (82. Ihorst)

Der obligatorische Kreis vor dem Anpfiff

Erstmal passierte nichts. Sehr lange nichts. Kein Team strahlte Gefahr aus, die meisten Angriffe verpufften durch Ungenauigkeiten oder verlorene Zweikämpfe. Würzburg drückte nicht besonders auf den Führungstreffer, Eintracht viel wenig ein. Nach einer Viertelstunde dann der erste und einzige Abschluss für längere Zeit und gleich ein Tor! Allerdings stand Lauberbach nach Kopfballvorlage von Nikolaou im Abseits. Erst in der 37. Minute gab es den ersten regulären Schuss auf ein Tor: Marx brachte eine Flanke auf den zweiten Pfosten zu Kijewski, der aus etwas spitzem Winkel direkt abzog. Kickers-Keeper Bonmann riss die Fäuste hoch und konnte abwehren. Kurz danach fängt er eine Lauberbach-Flanke ab.

Kurz vor der Pause kamen die Gäste noch einmal: Eine Freistoß-Flanke fiel Sané auf den Oberschenkel und kullerte von da am Tor vorbei. Wirklich gefährlich wurden beide Teams nicht und so war das torlose Remis zur Pause leistungsgerecht. So wenig Torgelegenheiten sieht man auch in Liga 3 selten.

Die Ultràs stehen nun in Block 7, hier nach dem Abfiff

Zur zweiten Halbzeit kam Kobylanksi und es wurde gleich gefährlicher. Immer wieder liefen die Löwen hoch an und versuchten Fehler zu erzwingen. Es waren noch nicht alle in die Blöcke zurück gekehrt, als Bryan Henning eine unzureichend geklärte Flanke aufnahm und vom Strafraumrand knapp rechts vorbeischlenzte. Im direkten Gegenzug prüfte der laufstarke Mittelfeldspieler den eigenen Keeper, Jasmin Fejzic hatte den abgefälschten Ball dann aber doch sicher. Im Gegenzug wurde es erst kurios und dann richtig gefährlich: Eine Müller-Flanke wird geblockt, im Anschluss versuchte ein Abwehrspieler den Ball lang rauszuschlagen, verursacht aber einen brandgefährlichen Querschläger, der im hohen Bogen direkt bei Martin Kobylanski landete. Unsere Nummer 10 nahm den Ball aus wenigen Metern direkt aus der Luft, verfehlte das Tor aber knapp.

Eintracht erhöhte den Druck und stellte die Abwehr im Aufbauspiel vor immer größere Probleme. Ein sehr fragwürdiger Freistoßpfiff nach einem Zweikampf von Lauberbach wurde zum Bumerang. Die Kickers wollten über Keeper Bonmann aufbauen, der flach in die Mitte passte und den heranstürmenden Nikolaou sah. Der Deutsch-Grieche kam vor seinem Gegenspieler an den Ball und tickte den Ball zu Henning, der einen Haken schlug und zum 1:0 in der 54. Minute einschoss. Für sein sechstes Saisontor ließ er sich vor der gut gefüllten und stimmungsvollen Kurve feiern.

Nach Abpfiff ließ sich die Mannschaft feiern

Direkt danach verflachte das Spiel wieder, einige Zeit passierte wenig. In der Meisterminute eroberte Krauße robust den Ball und hätte freie Bahn aufs Tor gehabt, doch Schiedsrichter Ballweg entschied auf Foulspiel. Ärgerlich, ließ er bei ebenfalls robusten Zweikämpfen der Gäste doch häufig weiterspielen. Etwa 20 Minuten vor dem Ende kam Sané gefährlich im Löwenstrafraum an den Ball, verpasste aber den Abschluss und vertändelte den Ball. Kurz darauf dann die Riesenchance auf dem Ausgleich: Eine verlängerte Ecke köpfte Kraulich aus kurzer Distanz aufs Tor, Fejzic verhinderte in höchster Not den Rückstand und auch der Nachschuss von Schneider scheiterte an der bosnischen Nummer 16.

Wiederum nur wenig später sichert Fejzic einen Schuss aus Drehung vom ExLöwen Marvin Pourié. Jetzt bauten die Mainfranken Dauerdruck auf. Mit Beginn der Schlussviertelstunde köpfte Pourié eine Flanke gegen die Laufrichtung von Fejzic, doch der Braunschweiger Tormann lenkte das Spielgerät mit den Fingerspitzen über den Kasten. Fortan spielten nur noch die Gäste aus Würzburg, scheiterten aber immer wieder mit Flankenversuchen und kamen einfach nicht zu einem Abschluss aufs Tor. Mit Beginn der Nachspielzeit verpassten die Blau-Gelben dann die Entscheidung: Fejzic fing eine Ecke ab und schickte mit einem herausragenden langen Abwurf Marx auf die Reise, der den Ball auf höhe der Mittellinie bekam und von zwei Würzburgern verfolgt nur noch Keeper Bonmann vor sich hatte. Leider hatte er wohl zu viel Zeit zum Nachdenken, denn sein Abschluss knallte auf die Brust von Bonmann, den sollte man machen!

Siegesfeier aus Block 8, danke an Dome!

Kurz danach war Schluss, das war definitiv ein Arbeitssieg, der aber genauso viele Punkte bringt wie alle anderen Siege. Matchwinner Bryan Henning blickte nach Abpfiff noch lange in die feiernde Südkurve, während er auf sein Interview wartete. Vorerst stehen die Löwen damit auf Platz 2, der 1. FC Kaiserslautern kann aber morgen im Derby gegen Saarbrücken nachziehen. Es folgt eine spielfreie Woche, da das Spiel gegen Türkgücü aus bekannten Gründen nicht stattfinden wird. Weiter geht es dann am 29.04. beim Freitagsspiel gegen den Spitzenreiter 1. FC Magdeburg.

Bis dahin

Euer Kivi

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