Nur noch 2
5 min readDer BTSV gewinnt in einem packenden Spiel vor ausverkauftem Haus mit 2:1 gegen den bereits sicher aufgestiegenen Meister aus Magdeburg. Es war klar: nur die volle Punktzahl aus den restlichen Spielen garantiert den Aufstieg, ohne auf Kaiserslautern schauen zu müssen. Schritt eins von drei wurde heute absolviert.
22.550 Zuschauer waren gekommen um das Spitzenspiel der 3. Liga zu sehen, ausverkauft! Nervöse Anspannung lang in der Luft, gepaart mit hoffnungsvollem Optimismus. Endlich wieder Stimmung, die richtig Spaß macht!
Trainer Michael Schiele stellte folgende Löwen auf den Tempel-Rasen: Jasmin Fejzic – Jan-Hendrik Marx, Brian Behrendt, Michael Schultz, Niko Kijewski – Robin Krauße, Jannis Nikolaou – Sebastian Müller (83. Otto), Bryan Henning (90+5. Martin Kobylanski), Maurice Multhaup (83. Peña Zauner) – Lion Lauberbach
Eintracht begann schwungvoll, Hereingaben von Kijewski, Multhaup, Müller und Henning konnte die Gäste-Abwehr aber klären. Nach einer Viertelstunde schoss Ceka klar über das von Fejzic bewachte Tor. Im Gegenzug trat Kijewski einen Freistoß aus 25m ein gutes Stück über den Kasten der ganz in schwarz gekleideten Magdeburger. Danach wurde der FCM stärker und übernahm immer mehr die Spielkontrolle. Erneut zog Ceka aus gefährlicher Position ab, Krauße warf sich in den Ball und konnte blocken. Nach einer halben Stunde lag der Ball im Tor, doch Schuler hatte sich zu hart gegen Fejzic durchgesetzt und bereits abgepfiffen. Fejzic war aufgrund des erfolgten Pfiffes auch nur noch halbherzig zum Ball gegangen.

Wenig später parierte Fejzic einen Schlenzer aus etwas über 20m von Obermair, die Situation blieb aber heiß: Ito kam zum erneuten Abschluss, doch wieder war Fejzic da. Immer wieder kamen die Magdeburger über schöne und schnelle Kombinationen in Strafraumnähe, gefährliche Abschlüsse sollten in diesem Durchgang aber nicht mehr entstehen. Fünf Minuten vor der Pause gab es Elfmeter für die Eintracht! Henning wurde fast genau auf der Strafraumecke klar gelegt, diesen Elfmeter kriegen sogar Braunschweiger. Der zuletzt etwas glücklose Lauberbach trat an und verschoss. Der schwach getretene Elfer in die linke Ecke wurde von Keeper Reimann locker pariert. Eine Szene vor der Pause hatten die Löwen aber noch: Eine überragende Flanke von Marx landete genau bei Müller, der aus kurzer Distanz aber zu lange brauchte und abgegrätscht wurde. Doch der Ball landete über Umwege bei Robin Krauße, der von der Strafraumkante auf die kurze linke Ecke schoss und Reiman zu einer Parade zwang.
Danach war Halbzeit, Magdeburg sehr stark mit dem Ball und viel Spielkontrolle aber ohne größere Torchancen. Eine Riesenchance hatte Eintracht natürlich mit dem Elfmeter, den Lauberbach aber vergab.

Wieder erwischten die Löwen den besseren Start, Magdeburg hatte allerdings den ersten Abschluss: Ito zog den Ball fast von der Torauslinie Richtung Tor. Vom Außenpfosten sprang der Ball ins Aus. Dann kamen die Löwen: Krauße schickte Multhaup, der den Ball runternahm und sofort abzog. Reimann rettete mit einer Fußabwehr zur Ecke. Multhaup schnappte sich die Kugel und brachte die Ecke in den pickepackevollen Fünfmeterraum wo sich Nikolaou löwenstark durchsetzte und zur Führung einköpfte!
Fast hätten die Magdeburger direkt geantwortet, doch einen Ito-Drehschuss lenkte Fejzic um den Pfosten. Wenig später probierte es Ceka aus der Distanz: Drüber. Im Gegenzug kam Sebastian Müller nach einem Konter am Strafraumrand an die Kugel, ließ Bell Bell mit einer Körpertäuschung stehen und zog ab. Den etwas zu zentralen Ball konnte Reimann über die Latte lenken. Nach einer Stunde kam Fejzic an den Ball und leitete mit einem langen, sehr langen Abschlag den Gegenangriff ein. Magdeburg war weit aufgerückt, sodass nur noch Condé und Lauberbach in Ballnähe waren. Condé versuchte den Ball zu kontrollieren, schätzte den Ball aber völlig falsch ein, wodurch Lauberbach das Spielgerät eroberte, kontrollierte und flach aufs Tor knallte. Reimann kam zwar noch an den Ball, konnte den Einschlag aber nicht mehr verhindern. Lauberbach sprang über die Bande und ließ sich von der Südkurve feiern.

Doch die Freude wurde schnell gedämpft: Quasi im direkten Gegenzug verlor Marx den Ball wodurch Magdeburg plötzlich in der gefährlichen Zone war. Ito dribbelte in den Strafraum und passte zu Müller, der mit einer Mischung aus Schuss und Pass Ceka fand. Dieser grätschte den Ball über die Linie. Auch unsere Löwen hätten fast im direkten Gegenzug erneut getroffen. Auf einmal haben die Löwen Überzahl, Multhaup legt auf Henning quer, der mutterseelenallein vorm Keeper steht und eigentlich Zeit genug hatte um den Ball zu kontrollieren und aufs Tor zu bringen oder zum noch besser postierten Lauberbach zu legen. Stattdessen zog er viel zu überhastet ab und schoss deutlich über das Tor. Da war mehr drin. Nun ging es hin und her, ein richtig geiles Spiel.
Nur wenig später war es dann wieder der FCM, der gefährlich wurde: Müller zog aus spitzem Winkel ab, Fejzic parierte mit dem Fuß. Kurz nach der Meisterminute schoss Brünker aus 17m knapp am Tor vorbei. Dann wurde es ganz kurios: Schuler wurde in den 16er geschickt und rutschte mit offener Sohle und gestrecktem Bein in Fejzic rein, spielte dabei aber vielleicht ganz leicht den Ball. Rechtsverteidiger Marx rutschte gleichzeitig ebenso in den Bosnier rein, der Ball war frei, Brünker verwandelte zum vermeintlichen Ausgleich und wurde beim Abschluss von Schultz umgetreten. Schiedsrichter Siebert entschied erst auf Tor, besprach sich in der langen Behandlungspause von Schuler, Brünker und Fejzic aber mit seinem Assistenten und nahm das Tor zurück. Für mich die richtige Entscheidung, auch wenn in Ausführung des Schiris etwas glücklich. Hier hätte man mit einer anderen Entscheidung leben müssen ebenso wie mit einem vermeintlichen Handspiel der Magdeburger auf der anderen Seite nach einer Flanke von Henning. Statt Elfmeter entschied Siebert auf Weiterspielen. Ich habe dazu keine Bilder gesehen, daher kann ich die Szene nicht bewerten.

Bis zur Nachspielzeit passierte eigentlich nicht viel. Es flogen zwar immer wieder Flanken der Magdeburger in den 16er, doch mit vereinten Kräften konnte die Löwen-Abwehr die Situationen bereinigen. In der fünften Minute der Nachspielzeit köpfte Kwarteng eine Flanke von Obermair deutlich übers Tor. Dann kam endlich der erlösende Abpfiff der tausenden Eintracht-Fans zum Jubeln brachte: Heimsieg!
Vorerst springen wir damit auf den zweiten Tabellenplatz. Kaiserslautern kann morgen nachlagen, hat dann aber auch wieder ein Spiel mehr. Sollten wir gegen Meppen und Köln gewinnen, sind wir direkt aufgestiegen, egal wie Kaiserslautern seine verbleibenden Spiele bestreitet.
Bis Dahin
Euer Kivi