Vier Formate für Eintracht – eine Adresse für Fans.

Viel Kampf, viel Ertrag

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Auch an diesem Sonntag besuchte ich die zweite Frauenmannschaft unserer Eintracht. Dieses mal blieb ich in meinem heimischen Landkreis Gifhorn, hatte allerdings zum heutigen Gegner VfL Wahrenholz eine deutlich längere Fahrt als zum Biberweg. Eine kleine unbesetzte Tribüne zwischen den Spielerbänken und ein nettes Sprecherhäuschen, sonst gab es nicht viel zu sehen. Die Gastgeberinnen stehen punktgleich mit dem Schlusslicht FC Schwülper auf dem vorletzten Tabellenplatz in der Bezirksliga Nord-Staffel.

Die Sprecherkabine

Heute stand Sina Borowski an der Seitenlinie und schickte folgende Löwinnen ins Rennen: Alina Schiedung (TW), Xenia Wais, Melissa Sünkel (46. Heidi Hilscher), Katharina Zimmermann (C), Anna Eeten, Svenja Zindler, Lisa-Marie Naujoks, Leandra Hampe-Michels, Deike Hicken, Julia Thiebes (83. Jamie-Celine Albert), Lilly Schröder

Zu Beginn tasteten sich beide Teams noch etwas ab. Wahrenholz versuchte ihre pfeilschnelle Stürmerin zu schicken, Eintracht suchte nach dem entscheidenden Pass. Kurz nach Anpfiff schlug Leandra Hampe-Michels einen Freistoß aus großer Entfernung auf das Tor. Die Torhüterin hatte etwas Probleme, konnte den Einschlag im Tor aber verhindern. Im zweiten Anlauf kam dann Xenia Wais zu einer Kopfballgelegenheit, dieses Mal sicherte die Torfrau den Ball problemlos. Die nächste gefährliche Flanke kam kurz darauf nach einer Ecke erneut von Leandra Hampe-Michels. Nach vielen Ballkontakten beider Teams direkt vor dem Tor konnte die Situation aber bereinigt werden.

Svenja Zindler schlägt eine Flanke

Eintracht wollte daraufhin hintenrum erneut aufbauen, verlor aber den Ball durch einen Stockfehler ganz tief in der eigenen Hälfte. Doch Alina Schiedung verhinderte mit einer Parade den Rückstand. Kurz darauf stieß Katharina Zimmermann bei einem Zweikampf im eigenen Strafraum mit einer Gegenspielerin zusammen und ging zu Boden. Das Spiel lief weiter und Wahrenholz kam nach einer Flanke aus kurzer Distanz zum Abschluss. Erneut sicherte Schiedung den Ball. Zimmermann musste behandelt werden, konnte aber wenig später weitermachen.

Dann passierte mehrere Minuten eigentlich nichts, bis Schiedung einen Schuss von der Strafraumkante gerade noch mit dem Fuß abwehren konnte. Etwa die Hälfte des ersten Durchgangs war gespielt, als sich Xenia Wais an mehreren Gegenspielerinnen vorbeizog und sich den Abschluss nahm, allerdings zu ungefährlich für einen Torerfolg. Zwei Minuten später leisteten sich die Löwinnen erneut einen Ballverlust tief in der eigenen Hälfte, doch dieses Mal konnte der Abschluss mit viel Einsatz verhindert werden. Nach einer halben Stunde tauchte die pfeilschnelle Nummer 11 der Schwarz-Gelben alleine vor Schiedung auf, die das eins gegen eins jedoch für sich entscheiden konnte. Danach stießen die beiden Kontrahentinnen zusammen. Die Stürmerin verletzte sich dabei und musste ausgewechselt werden. Gute Besserung an dieser Stelle!
Etwas überraschend für alle Beteiligten entschied der Schiedsrichter auf Strafstoß, eigentlich hatte die Löwen-Torhüterin klar erst Ball und dann Gegenspielerin gespielt. Delia Wilkens war es egal, sie verwandelte souverän zum 1:0 ins rechte Eck.

Leandra Hampe-Michels ist für die Standards zuständig

Das sollte sowas wie ein Weckruf für die Blau-Gelben werden, die fortan verstärkt die Offensive suchten. Zudem setzte Schneefall ein, der uns den Rest des Spieles immer mal wieder begleiten sollte. Kurze Zeit später kam Svenja Zindler aus dem Gewusel zum Abschluss, schoss aber ein gutes Stück am Tor vorbei. Der nächste Anlauf saß dann: Leandra Hampe-Michels wurde über links auf die Reise geschickt, ging an ihrer Gegenspielerin vorbei und zog in den Strafraum. Dort nahm sie den Kopf hoch und legte den Ball überlegt zu Julia Thiebes rüber, die zum Ausgleich einschob. Nur wenige Augenblicke späte dribbelte Xenia Wais in den Strafraum, ließ erneut mehrere Gegenspielerinnen stehen und suchte den Querpass, dieser wurde aber abgeblockt. Über Umwege kam der Ball zu Lisa-Marie Naujoks, die aus 20m einfach mal abzog den Schuss aber etwas zu hoch ansetzte.

Aus dem Abstoß heraus wurde es plötzlich gefährlich, Katharina Zimmermann schien schon ausgespielt, schmiss sich aber noch in den Zweikampf, verhinderte einen Torabschluss und blieb im Ballbesitz um das Spiel von hinten erneut aufzubauen. Daraus ergab sich eine tolle Kombination über Hampe-Michels, Naujoks und Wais, aus der am Ende eine Ecke herausprang, die aber nichts einbrachte. Die letzte Chance des ersten Durchgangs hatte die Nummer 10 vom VfL, die über links in den Strafraum eindrang und aus spitzem Winkel abschloss. Schiedung konnte zur Ecke abwehren und so blieb es zur Pause beim 1:1-Unentschieden.

Die dribbelstarke Xenia Wais strahlte durchgehend Gefahr aus

Die Halbzeitansprache in der Gästekabine hat wohl gewirkt, denn nach der Pause spielte erstmal nur die Eintracht. Julia Thiebes flankte gefährlich, doch die Torfrau fing den Ball ab. Kurz danach kam Xenia Wais aus wenigen Metern zum Abschluss, konnte aber im allerletzten Moment noch geblockt werden. Immer noch waren wir in den Anfangsminuten als Zindler bei einem verloren geglaubten Ball stark nachsetzte und eine Flanke schlagen konnte, die nur mit viel Mühe geklärt werden konnte. Nach einer winzigen Verschnaufpause stand Leandra Hampe-Michels zu einem Freistoß aus etwa 25m bereit und zog diesen aufs Tor, der Ball rauschte knapp über den Kasten. Wenig später zog Hampe-Michels von der rechten Außenbahn nach innen und schloss mit dem linken Fuß ab, traf aber nur eine Gegenspielerin. Dann griff Xenia Wais in die Trickkiste und tunnelte mit der Hacke eine Gegenspielerin. Naujoks bekam den Ball an der Eckfahne und holte einen Einwurf heraus.

Dann passierte einige Minuten nichts, bis sich die sehr aktive Hampe-Michels ein Herz nahm und von der Mittellinie losmarschierte. Im großen Bogen lief von Mittelpunkt etwa 50m bis zur Eckfahne und überrannte dabei gleich mehrere Gegnerinnen. Mit viel Übersicht schlug sie eine butterweiche Flanke in den Strafraum wo Naujoks mitgelaufen war und zum umjubelten 1:2 einköpfen konnte. Ein richtig schönes Tor! Fast hätte es im direkten Gegenzug den Ausgleich gegeben. Plötzlich war eine Offensivspielerin von Wahrenholz auf und davon, schloss aber wohl etwas früh ab und stellte Schiedung so vor keine größeren Probleme. Immer wieder suchten die Löwinnen Hampe-Michels, die mit ihrer Schusstechnik aus aus größerer Entfernung für Gefahr sorgte. Nach etwas mehr als einer Stunde sorgte ein Flachschuss von ihr aus etwa 20m für einen kurzen Hoffnungsschimmer, doch die Torfrau packte sicher zu.

Torjubel nach dem Ausgleich

Nach 65 Minuten kopierten die Löwinnen sich selbst: Naujoks schickt Wais, die sich nahe der Eckfahne wunderbar gegen ihre Gegenspielerin durchsetzt und in den Strafraum eindringt. Dort nimmt sie den Kopf hoch und passt zu Thiebes, die nur fünf Minuten nach dem 1:2 aus kurzer Distanz platziert ins lange Eck einschiebt. Das 1:3 ähnelte dem 1:1 fast haargenau! Nun hatten die Löwinnen endgültig Oberwasser. Ein langer Freistoß von Leandra Hampe-Michels landete genau bei Lisa-Marie Naujoks, die den Ball direkt nahm, aber zu zentral zielte und der Torhüterin somit wenig Probleme bereitete. Neben ihrer Zweikampf- und Kopfballstärke fiel Naujoks vor allem dadurch auf, dass sie bei eisigen Temperaturen als einzige kurzärmlig spielte. Etwa 20 Minuten vor dem Schluss versuchte sich Hampe-Michels mal wieder aus der Distanz. Dieses Mal setzte der Ball kurz vor der Torhüterin auf, die dadurch größte Mühe hatte, das Spielgerät noch über die Latte zu lenken.

Die Ecke trat Hampe-Michels natürlich selbst und fand auch den Kopf einer Mitspielerin, deren Kopfball kurz vor der Linie ebenfalls per Kopf geklärt werden konnte. Etwa eine Viertelstunde vor dem Abpfiff eroberte Wais tief in der gegnerischen Hälfte den Ball und ging nach einem Zweikampf im Strafraum zu Boden. Der Schiedsrichter ließ weiterspielen, doch die quirlige Dribbelkünstlerin hatte sich anscheinend weh getan und musste behandelt werden. Sie konnte aber kurz darauf zurückkehren. Nun flachte das Spiel etwas ab, so langsam schwanden bei vielen Spielerinnen die Kräfte.

Anna Eeten sucht auf der Außenlinie nach Anspielstationen

Hampe-Michels hatte aber noch nicht genug und wollte ihren löwenstarken Auftritt unbedingt mit einem Tor krönen. Etwa fünf Minuten vor dem Ende hatte sie auf der rechten Außenbahn den Ball, alle rechneten mit einer Flanke, doch die Nummer 18 schlug den Ball aufs Tor und überraschte damit die Keeperin, die den Ball nicht mehr abwehren konnte: 1:4. Auch der nächste Abschluss hatte die nimmermüde Hampe-Michels: Aus über 30m flog der Ball nur knapp übers Tor. Wenige Augenblicke später prallte ein Ball bei einer Flanke etwas krumm und überraschend vom Boden ab und kam dadurch zu der völlig freistehenden Wais, die aber ebenfalls zu überrascht war und den Ball verpasste.

Der Höhepunkt des Spiels war aber noch nicht gekommen: Nachdem ein Volleyversuch von Wais zur Ecke abgewehrt wurde, legte sich Leandra Hampe-Michels die Pille zurecht und zirkelte den Ball direkt aufs Tor. Weder Freund noch Feind kamen an den Ball, der im langen Eck einschlug. Die Torschützin schlug die Hände über dem Kopf zusammen, hatte aber trotzdem ein breites Grinsen im Gesicht. Der Schiedsrichter pfiff gar nicht mehr an und somit stand der 1:5-Auswärtssieg fest. Eine richtig starke Mannschaftsleistung, bei der alle Löwinnen auch mit Einzelaktionen glänzen konnten. Mit Thiebes und Hampe-Michels gab es gleich zwei Doppelpackerinnen. Für beide Teams geht es nur noch um die Ehre, da der Abstieg ausgesetzt ist und der Spitzenreiter Hillerse der kompletten Liga bereits ziemlich enteilt ist.

Lilly Schröder treibt den Ball nach vorne

Am kommenden Sonntag reist die 2. Mannschaft vom TSV Barmke an den Biberweg. Anstoß ist um 11 Uhr. Zuschauerinnen und Zuschauer sind ausdrücklich erwünscht!

Bis dahin

Euer Kivi

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