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Auswärtssieg in Paderborn

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Auswärtssieg! Die Eintracht gewinnt ihr drittes Auswärtsspiel der Saison und schlägt den SC Paderborn dank einer verbesserten zweiten Halbzeit mit 1:2! Rückkehrer Hasan Kuruçay verwandelte einen Handelfmeter, Rayan Philippe erzielte zehn Minuten vor dem Ende nach Vorlage von Anton Donkor den Siegtreffer. Knapp 2.000 Eintracht-Fans lagen sich im pickepackevollen Gästeblock mit heiseren Kehlen in den Armen und hatten wieder Hoffnung auf den Klassenerhalt geschöpft. Die Eintracht ist wieder da!

Für 4 Euro wurde sich beim Catering die „scharfe Wurst“ geholt. Es handelte sich um eine Bratwurst mit scharfer Currysoße und Röstzwiebeln. Und die Soße war tatsächlich scharf, schmeckte aber doch etwas zu sehr nach Essig. So fehlte zum Geschmacksausgleich definitiv ein Brötchen. Insgesamt eine 6/10, denn die Wurst war durchaus ordentlich.

Eintracht-Coach Daniel Scherning entschied sich für folgende Aufstellung: Thorben Hoffmann (TW) – Marvin Rittmüller, Robert Ivanov, Ermin Bičakčić, Hasan Kuruçay, Anton Donkor – Fabio Kaufmann (84. Niklas Tauer), Robin Krauße (C, 90. Jannis Nikolaou), Þórir Helgason (90. Sebastian Griesbeck) – Johan Gómez (64. Florian Krüger), Rayan Philippe (84. Anthony Ujah)

Trotz der eher enttäuschenden letzten Wochen war der Auswärtsblock mal wieder pickepackevoll und zeigte sich laut und hoffnungsfroh. Bis zur ersten Abschlussszene dauerte es aber etwas mehr als zehn Minuten: Ermin Bičakčić verlängerte zu Johan Gómez, der nicht genügend Druck hinter den Ball bekam und das Leder links am Tor vorbei bugsierte. Auf der anderen Seite versuchte es Kostons aus der zweiten Reihe: drüber. Fünf Minuten später war es wieder Kostons, der zum Abschluss kam, dieses Mal aber im Strafraum. Sein Schuss aus halblinker Position flog aber ebenfalls über den Kasten. Nochmal fünf Minuten später war es dann schon etwas knapper, als Bilbija von der Strafraumkante abziehen konnte und nur hauchzart über den rechten Knick schoss. Ein paar Minuten danach kam Klaas nach einer Flanke zum Kopfball, die Kugel senkte sich im hohen Bogen aufs linke Eck, prallte aber nur an den Außenpfosten.

Und dann war sie plötzlich da, die Riesenchance für die Eintracht: Ein langer Ball von Robert Ivanov rutschte zu Fabio Kaufmann durch, der auf einmal völlig freie Bahn aufs Tor hatte. SCP-Keeper Boevink stand weit vor seinem Kasten, doch Kaufmann verstolperte die Kugel und der Schlussmann konnte den Ball ohne Probleme aufnehmen. Das hätte eigentlich die Führung sein müssen! Dann war auch mal Löwen-Schlussmann Thorben Hoffmann ernsthaft gefordert: Einen satten Schuss vom linken Strafraumeck parierte wieder einmal gut aufgelegte Hoffmann klasse. Die anschließende Ecke klärte die Eintracht-Abwehr im Verbund. Fünf Minuten später faustete Hoffmann eine scharfe Ecke weg, hatte den anschließenden Fernschuss von Kinsombi dann aber sicher. Fünf Minuten vor der Pause kamen die Löwen noch einmal gefährlich vors Tor: Kaufmann setzte sich auf der rechten Seite durch und bediente in der Zentrale Rayan Philippe, dessen Schuss aus elf Metern vorbeischob. Allerdings war der Ball abgefälscht worden, eine Ecke gab es aber nicht.

Dann war Halbzeit. Die Gastgeber schienen der Führung näher zu sein, die Eintracht machte noch zu wenig aus ihren Kontergelegenheiten. Zumindest in den entscheidenden Momenten stand die Mannschaft von Daniel Scherning dann aber sicher. Dieser sah keinen Grund zu wechseln und schickte die Löwen unverändert wieder aufs Feld.

Wenige Minuten nach Wiederanpfiff konterten die Löwen über Kaufmann, der den Steckpass auf Philippe aber im falschen Moment und zu ungenau spielte, der Franzose hätte völlig freie Bahn gehabt, so landete der Ball aber im Niemandsland. Nur eine Minute später führte der nächste Konter zum ersten Torabschluss der zweiten Halbzeit: Donkor brachten den Ball über die linke Seite etwas zu ungenau in den Strafraum, Johan Gómez kam aber doch noch zu Abschluss, jagte das Leder aus der Drehung aber nur ans Außennetz.

Nach dem folgenden Abstoß pressten die Blau-Gelben hoch und luchsten Klefisch den Ball ab. Der Paderborner wusste sich nur mit einem Foul zu behelfen: Gelb und Freistoß in aussichtsreicher Position. Nicht ganz überraschend war der von Hasan Kuruçay getretene Freistoß grottenschlecht. Allerdings prallte die Kugel an den ausgefahrenen Arm von Klefisch. Nach VAR-Studium entschied sich Schiedsrichter Siebert richtigerweise für Handelfmeter, eine gelb-rote Karte gab es für den Übeltäter aber nicht. Ivanov reklamierte und sah Gelb, seine fünfte. Damit ist er gegen Elversberg gesperrt. Erneut legte sich Hasan Kuruçay den Ball zurecht und verwandelte mit einem wuchtigen Schuss ins linke Eck zur Führung! Der Auswärtsblock explodierte: Jubelschreie, Bierduschen, völlig Fremde lagen sich in den Armen: 0:1 für die Braunschweiger Eintracht!

Nur eine Minute danach zog Rayan Philippe von der rechten Seite nach innen und suche aus 22 Metern den Abschluss. Der Ball zischte knapp rechts am Tor vorbei. Gerade, als die Eintracht immer besser zu werden schien und eigentlich alles im Griff hatte nach der so wichtigen Führung, brachte man sich selbst um den Lohn. Kapitän Robin Krauße spielte aus der gegnerischen Hälfte einen katastrophalen Rückpass, dass mir zur Beschreibung tatsächlich die Worte fehlen. Die eigene Abwehr überlistet, brachte der Rückpass den gerade eingewechselten Grimaldi völlig frei durch, meterweit von allen Blau-Gelben Abwehrspielern entfernt. Alleine vor Hoffmann ließ der Stürmer dem Torwart keine Chance und vollendete ins linke untere Eck. Ein halbes Eigentor, der Ausgleich zum 1:1.

Sofort drückten die Löwen auf die erneute Führung, doch die Abschlüsse von Gómez und Helgason kamen nicht aufs Tor. Sofort ging es in die andere Richtung. Nach einer Flanke von Kostons kam Klaas aus wenigen Metern völlig frei zum Kopfball. Thorben Hoffmann musste aber nicht eingreifen, da der Paderborner den Ball tatsächlich ein gutes Stück über den Kasten. Im Gegenzug wurde Philippe nach scharfer Hereingabe von Kaufmann geblockt, den Nachschuss setzte Gómez über den Kasten. Kurz darauf bekamen die Paderborner vier Ecken in Folge, immer wieder war Hoffmann zur Stelle und beförderte die scharfen Hereingaben ins Toraus. Eckball Nummer vier landete dann am zweiten Pfosten auf dem Kopf von Klaas, doch wieder war Hoffmann da und parierte den Kopfball aufs kurze Eck klasse. Kurz darauf verzog Zehnter aus der zweiten Reihe klar.

Eine Zeigerumdrehung später blockte Ermin Bičakčić eine gefährliche Flanke bockstark. Der Nachschuss von Bilbija flog weit vorbei. Wenig später landete eine abgefälschte Donkor-Flanke bei Florian Krüger, der beim Volley-Versuch ein Luftloch schlug. Zehn Minuten vor Ende der regulären Spielzeit trugen die Blau-Gelben über die linke Seite einen schnellen Gegenstoß vor: Donkor ließ Obermair einfach stehen und machte den Weg zur Grundlinie. Seine flache Hereingabe landete punktgenau bei Rayan Philippe, der den Ball mit dem rechten Fuß direkt nahm und flach ins kurze Eck beförderte. Die erneute Führung durch den Franzosen, der sofort den Weg zum Auswärtsblock machte und sich feiern ließ: 1:2 für den BTSV!

Auf der anderen Seite landete ein Grimaldi-Kopfball in den Armen von Thorben Hoffmann. Dann war wieder Bičakčić da und klärte eine der vielen Paderborner Ecken mit dem Kopf. Eine Minute vor Ende der regulären Spielzeit hielten die Anhänger der Eintracht nochmal den Atem an. Plötzlich tauchte Conteh frei vor dem Tor auf, knallte das Leder aus wenigen Metern an die Latte. Rittmüller und Tauer warfen sich in den Nachschuss von Kinsombi, anschließend ging Krauße dazwischen und knallte die Kugel aus der Gefahrenzone. Die Nachspielzeit war bereits vorbei, doch es gab noch einmal Ecke für den SC Paderborn. Torwart Boevink ging mit nach vorne, der Eckball segelte in die Gefahrenzone, doch Thorben Hoffmann ließ keine Zweifel aufkommen und packte sich das Spielgerät.

Und dann war Schluss! Die Eintracht fährt den dritten Auswärtssieg der Saison ein und gewinnt nach vier Spielen ohne Sieg endlich wieder. So geht es mit einem Sieg in die Länderspielpause, ehe es zwei Wochen später am Ostersamstag im Eintracht-Stadion gegen den SV Elversberg um die nächsten Punkte geht.

Bis dahin

Euer Kivi

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