Vier Formate für Eintracht – eine Adresse für Fans.

Am Boden

5 min read

Die Eintracht verliert auch das Spiel gegen den FC Hansa Rostock. Ein Spiel, welches man unter keinen Umständen verlieren durfte. Doch am Ende steht eine verdiente Niederlage, die gefühlt eher höher hätte ausfallen können, als ein Unentschieden verdient gewesen wäre. Vor ausverkauftem Haus zeigten die Löwen die zweite ziemlich katastrophale erste Halbzeit in Folge. Im zweiten Durchgang gab es verbesserte Phasen, doch wer sich wenige klare Chancen erspielt, diese dann nicht nutzt und dann immer wieder Einladung an den Gegner verteilt, der verliert einfach zurecht und steht nicht ohne Grund wieder auf einem Abstiegsplatz. Viel Hoffnung auf den Klassenerhalt ist am heutigen Tag bei den meisten Eintracht-Fans wohl nicht mehr übrig. Dennoch ist noch nichts besiegelt. Das ist allerdings ein schwacher Trost.

Eintracht-Coach Daniel Scherning entschied sich für folgende Aufstellung: Thorben Hoffmann (TW) – Marvin Rittmüller (85. Sidi Sané), Robert Ivanov, Ermin Bičakčić (C), Saulo Decarli (46. Sebastian Griesbeck), Anderson Lucoqui (75. Anton Donkor) – Fabio Kaufmann, Niklas Tauer (75. Johan Gómez), Þórir Helgason (62. Hampus Finndell)

Den ersten Abschluss der Partie hatten die Gäste: Der heutige Kapitän Ermin Bičakčić klärte eine scharfe Flanke vor die Füße von Pröger, der aus der zweiten Reihe klar verzog. Die Stimmung im Eintracht-Stadion war trotz verhaltender Anfangsphase wirklich prima. Die etwa 20.000 Eintracht-Fans unter den über 22.000 Zuschauern hatten ordentlich Bock auf das Sechs-Punkte-Flutlichtspiel. Auf dem Platz waren weiter die Rostocker überlegen. Ingelsson kam nach Steckpass von Neidhart unter Bedrängnis zum Abschluss, schoss aber links am Tor vorbei. Eine Minute später bugsierte Schumacher eine Flanke aus kurzer Distanz am Tor vorbei. Das erste Mal erwähnenswert in Erscheinung trat die Eintracht durch ein Foulspiel von Þórir Helgason. Mit offener Sohle in den Unterkörper von Gegenspieler Neidhart, etwas höher und der Isländer hätte ganz früh duschen gehen können. So blieb es bei der ersten Gelben Karte der Partie.

Kurz darauf köpfte Brumado eine Pröger-Flanke klar am Tor vorbei. Man muss es so sagen, es war bis dato ein Spiel auf ein Tor. Der Eintracht gelang überhaupt nichts. Zu der offensiven Ungefährlichkeit gesellten sich gefährliche Ballverluste dazu. Nach einer Ecke köpfte der behelmte Roßbach den Ball über den Kasten. Auf der anderen Seite war es ein Freistoß, der die erste nennenswerte Offensivaktion der Löwen herbeiführte. Philippe schlug die Kugel in die Mitte, wo Decarli per Kopf zu Ivanov, der seinen Schuss aus neun Metern links am Tor vorbei setzte. Zwei Minuten später zog Ingelsson über links in den Löwen-Strafraum und kam aus spitzem Winkel zum Abschluss. Von der Unterkante der Latte sprang der Ball zurück ins Feld. Nun konterten die Blau-Gelben mal, eine Torchance entstand daraus aber nicht. Fünf Minuten vor der Halbzeit verlor Decarli den Ball nah am eigenen Strafraum. Die anschließende Flanke landete irgendwie bei Ingelsson, der die Kugel übers Tor bugsierte.

Dann war Halbzeit. Für ein „Do-or-Die“-Spiel war das einfach zu wenig. So gewinnt man kein Spiel gegen einen direkten Abstiegskonkurrenten, doch die Hoffnung auf eine verbesserte zweite Halbzeit wie zum Beispiel gegen Wiesbaden war da. Scherning reagierte bereits zur Pause und brachte Griesbeck für Decarli.

Die Löwen kamen etwas aktiver aus der Kabine als noch im ersten Durchgang, gefährlich wurden aber erstmal die Gäste. Einen Kopfball von Brumado konnte Griesbeck aber blocken. Kurz darauf tauchte Brumado nach einem Konter alleine vor Hoffmann auf, schoss aber links am Tor vorbei. Allerdings ging die Fahne sowieso hoch: Abseits. Und dann kam sie, eine richtig dicke Gelegenheit für den BTSV! Rayan Philippe setzte sich klasse auf der rechten Seite durch und bediente in der Mitte Ujah, der den nicht ganz einfach zu nehmenden Ball aus kurzer Distanz direkt in die Arme von Hansa-Keeper Kolke schob. Das Eintracht-Stadion war jetzt voll da und versuchte, die Mannschaft endgültig wachzuküssen.

Ein paar Minuten danach war es Kaufmann, der Ujah mit einer scharfen Hereingabe suchte, aber Roßbach war einen Schritt schneller und konnte klären. Nur wenige Augenblicke später versuchte es Philippe nach Kaufmann-Flanke wohl etwas zu eigensinnig. Sein Schuss aus der Drehung wurde zu Anthony Ujah geblockt, der es artistisch mit einem Fallrückzieher versuchte. Ohne Druck und viel zu zentral war das aber kein Problem für Kolke. Zwei Minuten danach wurde Ujah gefoult. Rayan Philippe versuchte es aus 25 Metern direkt, aber sein Freistoß landete halbhoch in der Mauer. Zwei Zeigerumdrehungen später setzte sich Pröger ziemlich robust, aber wohl noch im Rahmen des Erlaubten gegen den zur Pause eingewechselten Griesbeck durch. Die anschließende Flanke von Pröger landete am zweiten Pfosten, wo sich Schumacher im Luftduell gegen Marvin Rittmüller durchsetzte. Sein Kopfball flog im hohen Bogen aufs Tor und schlug im rechten Eck ein. Das 0:1, der absolute Tiefschlag.

Beinahe hätten die Löwen sofort geantwortet. Über Fabio Kaufmann und Rayan Philippe kam der Ball zu Anderson Lucoqui, der völlig frei vor Hansa-Schlussmann auftauchte. 20.000 Eintracht-Fans holten bereits Luft zum Torschrei, doch der Schuss des Linksverteidigers ging aus 14 Metern knapp links am Tor vorbei. Die Mega-Chance auf den Ausgleich! Anschließend mühten die Löwen sich, wurden aber erstmal nicht gefährlich. Auf der anderen Seite flog ein Stafylidis-Freistoß aus 25 Metern rechts am Tor vorbei. Im Gegenzug versuchte es Sané aus der zweiten Reihe, sein Flachschuss wurde noch von einem Abwehrbein entschärft und war leichte Beute für Kolke. Die letzte Minute der regulären Spielzeit lief bereits, als Anton Donkor im Rückraum Hampus Finndell bediente, doch die Direktabnahme des Schweden aus 17 Metern flog ein Stück über den Querbalken.

Trotz einer Nachspielzeit von fünf Minuten wollte den Löwen kein Torabschluss mehr gelingen und so verliert die Eintracht das so wichtige Spiel gegen Hansa Rostock mit 0:1. Eine enttäuschende Leistung und Ergebnis, dass Tabellenplatz 17 bedeutet. Es bleibt erstmal nur die Hoffnung, dass die richtigen Schlüsse gezogen werden und die Eintracht wieder einmal aufsteht und zurückkommt. Genügend Punkte sind in jedem Fall noch zu vergeben.

Bis dahin

Euer Kivi

About Author

1 thought on “Am Boden

Kommentar verfassen

Discover more from

Subscribe now to keep reading and get access to the full archive.

Weiterlesen