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Zurück auf dem Relegationsplatz

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Nach drei sieglosen Spielen am Stück stehen die Löwen wieder auf dem Relegationsplatz. Am Samstag spielten die Blau-Gelben eine fast schon erschreckend schwache erste Hälfte und lagen zur Pause bereits mit 2:0 zurück. Ein verbesserter zweiter Durchgang reichte vor knapp 28.000 Zuschauern aber nicht mehr zum Ausgleich. Neben dem Anschlusstreffer durch Rayan Philippe wurden die Löwen aber auch nur äußerst selten richtig gefährlich, zu oft bremsten Ungenauigkeiten Angriffe bereits beim vorletzten Pass aus. Und so steht die Eintracht am Freitagabendspiel gegen den direkten Abstiegskonkurrenten Hansa Rostock gehörig unter Druck.

Bei meinem fünften Besuch im Max-Morlock-Stadion gab es standesgemäß drei Nürnberger im Brötchen. Und die wussten durchaus zu überzeugen. Geschmacklich wirklich gut, gut gebraten und das Brötchen war auch in Ordnung. Für vier Euro gibt es eine 8/10 von mir.

Eintracht-Coach Daniel Scherning entschied sich für folgende Aufstellung: Thorben Hoffmann (TW) – Marvin Rittmüller (81. Florian Krüger), Robert Ivanov, Ermin Bičakčić, Saulo Decarli (81. Hampus Finndell), Anton Donkor (46. Anderson Lucoqui) – Fabio Kaufmann, Robin Krauße (C, 46. Niklas Tauer), Þórir Helgason – Rayan Philippe, Johan Gómez (46. Anthony Ujah)

Den ersten Abschluss der Partie hatten die Blau-Gelben: Rayan Philippe köpfte eine Hereingabe von Anton Donkor links am Tor vorbei. Anschließend wurden die Gastgeber immer stärken und kamen fünf Minuten später zur ersten Torchance: Uzun steckte auf Wekesser durch, der aus zentraler Position abziehen konnte. Hoffmann hatte den Schuss aus 14 Metern im Nachfassen sicher. Nur zwei Minuten später folgte die nächste dicke Gelegenheit für die Franken: Goller wurde in den Strafraum geschickt und zog alleine vor Hoffmann aus spitzem Winkel ab. Doch wieder war der Löwen-Keeper da und verhinderte den Gegentreffer. Fünf Minuten danach war es mal wieder ein Standard, der den Rückstand brachte. Wekesser schlug den Ball vom linken Halbfeld in den Strafraum, wo Andersson viel zu wenig unter Druck gesetzt wurde und aus kurzer Distanz zum 1:0 einnicken konnte. Es blieb also dabei, die Eintracht geriet auch im zwölften Auswärtsspiel in Rückstand.

Kurz darauf war es Uzun, der im Strafraum zum Abschluss kam, den Ball aber nicht perfekt traf. Somit konnte Thorben Hoffmann sicher zupacken. Dann kam mal wieder die Eintracht: Über Kaufmann und Helgason kam der Ball zu Anton Donkor, der aus wenigen Metern rechts am Tor vorbeischoss, der Schiedsrichter hatte aber ohnehin ein Foulspiel erkannt. Ein paar Minuten danach durfte Kaufmann von der rechten Strafraumkante gleich zweimal abschließen. Versuch Nummer eins wurde geblockt, der Nachschuss zischte knapp am langen Pfosten vorbei. Kurz vor der Pause gab es nochmal Freistoß für die Nürnberger. Der landete in der Mauer, doch der Nachschuss von Horn wurde schon etwas knapper. Donkor fälschte unhaltbar ab, aber auch hauchzart rechts am Tor vorbei. Allerdings war ihm dabei auf der Strafraumlinie der Ball an die Hand gesprungen. Knifflige Szene, haben wir so ähnlich im Hinspiel nicht bekommen, aber regeltechnisch wohl ok: Strafstoß. Uzun war es egal und der Ball schlug im unteren rechten Eck ein: 2:0.

Danach passierte bis zum Pausenpfiff nichts mehr. Gegen keineswegs überragende Gastgeber fiel den Löwen wenig ein. Torgefahr gab es quasi überhaupt nicht und in der Defensive zeigte sich wieder einmal der Schwachpunkt „Standards“. Daniel Scherning zeigte sich ebenfalls unzufrieden und wechselte gleich dreifach: Lucoqui, Tauer und Ujah kamen für Donkor, Kapitän Krauße und Gómez.

Die erste halbwegs gefährliche Szene im zweiten Durchgang hatte die Eintracht tatsächlich nach einer Ecke: Decarli erwischte die Kugel mit dem Kopf, doch bevor FCN-Keeper Klaus eingreifen musste, köpfte ein Verteidiger den Ball weg. Im Gegenzug wurde es schon etwas gefährlicher: Uzun zog aus 20 Metern ab, leicht abgefälscht flog der Ball knapp am rechten Pfosten vorbei. Die anschließende Ecke wurde gefährlich, aber Lucoqui konnte die Situation bereinigen. Der Linksverteidiger war es auch, der kurz darauf auf der anderen Seite zum Abschluss kam. Sein Schuss aus spitzem Winkel flog aber knapp über die Latte. Eine Minute später trieb Þórir Helgason mit langen Schritten den Gegenstoß voran und steckte im perfekten Moment auf Philippe durch. Der Franzose behielt alleine vor dem Tor die Nerven und lupfte die Kugel über Klaus hinweg zum Anschlusstreffer ins Netz. Nur noch 2:1!

Anschließend war es fast schon ein Spiel auf ein Tor, obwohl die Bezeichnung etwas irreführend ist. Denn bis auf aussichtsreiche Ansätze wurde es nicht gefährlich, was die Löwen vor dem Glubb-Strafraum fabrizierten. Immer wieder war der Ball vor allem nach unsauberen Flanken weg. Abschlüsse gab es trotz klarer Überlegenheit lange Zeit nicht. Philippes Versuch aus 18 Metern 20 Minuten vor dem Ende war dann zwar wirklich gefährlich und zwang Klaus zu einer Glanztat, doch zuvor hatte Ujah im Abseits gestanden. Ebenfalls Abseits war es wenig später beim vermeintlichen 3:1 durch Okunuki, hier ging bereits vor der Torerzielung die Fahne hoch. Zwei Minuten später konterten die Hausherren: Uzun schickte Goller in den Strafraum, der aus leicht spitzem Winkel geblockt wurde. Glück für die Löwen, dass Goller den völlig frei stehenden Andersson übersehen hatte. Der Schwede hätte nur noch einschieben müssen.

Auf der anderen Seite folgten zwei Verzweiflungsschüsse von Ujah und Tauer aus der zweiten Reihe. Der Versuch von Ujah wurde geblockt, der Fernschuss von Tauer flog Richtung Eckfahne. Zwei Minuten später versuchte es Helgason aus 20 Metern einfach mal, brachte den Ball aber mit viel zu wenig Druck und viel zu zentral aufs Tor. Kann man eigentlich nicht mal als Torchance werten. Dann konterte wieder Nürnberg, doch erneut vertändelte Goller durch eine Ungenauigkeit die Riesenchance. Danach rannten die Löwen minutenlang an, schlugen einen Ball nach dem anderen irgendwie in den Strafraum. Doch wirklich gefährlich wurde es nicht. Und als dann tatsächlich mal eine Flanke durchrutschte, war Ujah so überrascht, dass er den Ball ins Aus stolperte, symptomatisch.

Und so blieb es beim 2:1. Trotz des recht frühen Anschlusstreffers war der 2:0-Pausenrückstand eine zu große Hypothek für die offensiv wieder einmal zu harmlosen Löwen. Sobald es nicht blitzschnell Richtung gegnerischer Strafraum gehen konnte, wurde es auch nicht gefährlich. Wieder einmal waren die Standards offensiv wie defensiv schwach und auch die Flanken aus dem Spiel heraus sorgten für keinerlei Gefahr. So muss man sich am Ende nicht wundern, wenn die zehnte Auswärtsniederlage der Saison steht. Durch den SIeg von Kaiserslautern steht das Team von Trainer Daniel Scherning wieder auf Platz 16 und allen ist klar: Am Freitagabend muss ein Sieg gegen Hansa Rostock her.

Ein erfreulicher Ergebnisdienst zum Abschluss: Die U23 gewinnt im Spitzenspiel beim ärgsten Aufstiegskonkurrenten Göttingen 05 durch ein Tor von Robin Placinta mit 0:1. Und auch die U17 festigt den Platz an der Tabellenspitze: Im Stadtduell gab es nach Toren von Jan Strauß (2x), Bastian Redecker (2x) Milan Gryglewski und Ben Fuchs einen 3:6-Auswärtssieg! Die U19 hingegen muss sich Union Berlin mit 2:3 geschlagen geben. Für die jungen Löwen schnürte Kacper Szczerba den Doppelpack.

Bis dahin

Euer Kivi

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2 thoughts on “Zurück auf dem Relegationsplatz

  1. Verfluchter FLUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUCH, reißt euch gefälligst den Arsch auf.

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