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Ärgerliche Niederlage beim Spitzenreiter

6 min read

Ärgerlich, das trifft die heutige Niederlage beim FC St. Pauli ganz gut. Gegen den bei Heimspielen noch ungeschlagenen Spitzenreiter zeigten die Löwen eine starke Leistung, konnten aber gleich mehrere klare Chancen nicht nutzen. Nach einer gelb-roten Karte in Überzahl konnte die Mannschaft von Trainer Daniel Scherning in der Schlussphase aber nur wenig Gefahr versprühen. Die Gastgeber machten es dann clever und ausreichend gut genug, um den Blau-Gelben die zweite Niederlage im Jahr 2024 zuzufügen. Da die Konkurrenz ebenfalls nicht siegen konnte, bleibt die Eintracht auf dem 15. Tabellenplatz.

Im Block angekommen, wurde sich am Cateringstand bedient, bevor es richtig voll wurde. Für 4,90 Euro gab es eine Currywurst mit einem kleinen Brötchen. Die Currysoße war zwar etwas wässrig, aber geschmacklich ok. Die Wurst selbst hatte eine komische Konsistenz und konnte auch geschmacklich wenig überzeugen. Alles in allem ziemlich unterdurchschnittlich. 4/10 von mir.

Eintracht-Coach Daniel Scherning entschied sich für folgende Aufstellung: Tino Casali (TW) – Marvin Rittmüller, Robert Ivanov (79. Anthony Ujah), Ermin Bičakčić, Hasan Kuruçay, Anton Donkor (79. Anderson Lucoqui) – Fabio Kaufmann, Jan Tauer (73. Hampus Finndell), Þórir Helgason – Johan Gómez (69. Sidi Sané), Rayan Philippe (69. Florian Krüger)

Die Gastgeber übernahmen die Spielkontrolle, Eintracht stand hinten sicher und lauerte auf Konter. Die erste Bewährungsprobe für Tino Casali, der für den erkrankten Thorben Hoffmann in die Startelf gerückt war, war eine Flanke, die der Österreicher souverän abfing. Fast im direkten Gegenzug marschierte Donkor an den rechten Strafraumrand und spielte den Ball scharf vors Tor. Dort entschied sich Philippe gegen den direkten Abschluss und versuchte die Kugel sechs Meter vor dem Tor zu kontrollieren. Dies misslang allerdings, sodass der Ball ins Toraus trudelte. Erste dicke Gelegenheit! Zwei Minuten später konterten die Löwen erneut aussichtsreich. Johan Gómez brach über halblinks in den Strafraum und zog etwas überhastet ab: Links am kurzen Eck vorbei, möglicherweise hätte es sogar noch Anspielstationen gegeben.

Ein paar Minuten danach war es wieder Gómez, der von Helgason in den Strafraum geschickt wurde. Im Duell mit Saliakas ging der US-Amerikaner zu Boden, aber das war kein Foul, daher auch kein Elfmeter. Wenig später war dann auch erstmals der Keeper der Hausherren gefragt: Vasilj kam im Laufduell mit Gómez als erster an den Ball und ballerte die Kugel auf die Tribüne. Mitte der ersten Halbzeit fabrizierte Smith nach einer scharfen Flanke von Donkor einen Querschläger, der sich gefährlich aufs eigene Tor senkte, Schlussmann Vasilj ging auf Nummer sicher und faustete das Leder ins Toraus. Die anschließende Ecke kam über Umwege zurück zum Schützen Rayan Philippe, der den Ball erneut vors Tor brachte. Þórir Helgason war klasse durchgelaufen und stand plötzlich völlig frei vor dem Tor. Halbrechts vor dem Tor knallte der Isländer die Kugel aus fünf Metern tatsächlich am Tor vorbei. Das hätte der Führungstreffer sein müssen!

Trotz fast durchgängigem Ballbesitz warteten die über 29.000 Zuschauer noch auf eine richtige Torchance der Gastgeber. Erst als die Löwen mithalfen, war es dann soweit: Nach einer Ecke kam der Ball im zweiten Versuch erneut hoch in den Löwen-Strafraum. Rayan Philippe verschätzte sich und sprang unter dem Ball hindurch. Hartel bugsierte die Kugel ins Zentrum, wo Ivanov den Ball nicht aus der Gefahrenzone schlagen konnte und das Leder stattdessen genau in die Füße von Afolayan spielte. Der zog sofort ab und brachte das Leder aus kurzer Distanz im Tor unter. Das 1:0 für den Spitzenreiter mit dem ersten Schuss aufs Tor. Das nennt man wohl Effizienz.

Nun hatten die Gastgeber kurz etwas mehr Zug zum Tor. Eggestein köpfte die Flanke von Afolayan aber genau in die Arme von Casali. Zwei Minuten später machte Donkor mit einer unzureichenden Klärungsaktion die Situation selbst wieder scharf: Der Dropkick von Irvine aus elf Metern flog aber links am Tor vorbei. Fünf Minuten vor der Pause bekamen die Blau-Gelben einen Freistoß rechts vor dem Strafraum zugesprochen. Þórir Helgason schnippelte die Kugel halbhoch und scharf auf den zweiten Pfosten, wo Ermin Bičakčić die Kugel im Fallen zurück vors Tor bugsierte. Robert Ivanov stand eigentlich goldrichtig und musste die Kugel einen Meter vor dem Tor eigentlich nur noch über die Linie drücken, brachte die Kugel per Grätsche aber etwas zu zentral aufs Tor, sodass Vasilj den Ball gerade noch auf der Linie parieren konnte. Das hätte der Ausgleich sein müssen!
Den direkten Gegenzug unterband Tauer mit einem wichtigen taktischen Foul und sah den gelben Karton. Kurz vor der Pause kam Afolayan nochmal im Strafraum aus spitzem Winkel zum Abschluss, aber Casali konnte den Ball festhalten.

Dann war Halbzeit. Die Spielanteile hatte St. Pauli, die großen Chancen die Eintracht. Die Führung hatten aber die Gastgeber. So ist das wohl, wenn man oben, beziehungsweise unten steht. Grund zum Wechseln gab es für beide Trainer nicht, also ging es unverändert in Durchgang Nummer zwei.

Es dauerte zehn Minuten bis zur ersten Torchance nach Wiederanpfiff und die gehörte wieder einmal dem BTSV. Eine Ecke von Helgason köpfte Bičakčić aus drei Metern etwas zu weit nach unten, sodass der Ball vom Kopf von Heim-Akteur Treu am Tor vorbei prallte. Auch die anschließende Ecke von Philippe wurde brandgefährlich: Hasan Kuruçay köpfte die Kugel am zweiten Pfosten aber genau in die Arme von Vasilj. Drei Minuten später steckte Gómez auf Kaufmann durch, der aus zehn Metern an Vasilj scheiterte. Den Abpraller köpfte Philippe über den Kasten, aber die Fahne ging hoch: Abseits. Anschließend versuchten die Gastgeber, das Spiel mit viel Ballbesitz und ohne ins Risiko zu gehen, zu beruhigen. Aus einem Standard entstand dann auch die erste Torchance für den Spitzenreiter in Halbzeit zwei: Eine Hartel-Ecke brachte Mets per Kopf etwas glücklich zu Wahl, der mit einem langen Bein nur die Unterkante der Latte traf. Den Abpraller köpfte Irvine über den Kasten.

Etwas mehr als 20 Minuten waren zu spielen, als Saad im Zweikampf mit Bičakčić viel zu spät kam und dem Innenverteidiger auf den Knöchel trat. Da der Hamburger schon gelb gesehen hatte, war die Sache klar: Schiedsrichter Heft schickte den Übeltäter mit Gelb-Rot zum Duschen und die Löwen waren in Überzahl. Nun zog sich der Spitzenreiter merklich zurück und konzentrierte sich hauptsächlich aufs Verteidigen und Verwalten. Den Blau-Gelben fehlten die Ideen. Der erste Abschluss in Überzahl war somit ein harmloser Fernschuss von Ermin Bičakčić, der sein Ziel klar verfehlte. Eine Minute später wurde Kaufmanns Versuch im Strafraum geblockt. Kurz darauf debütierte Neuzugang Hampus Finndell und ersetzte den mit Gelb vorbelasteten Niklas Tauer. Zehn Minuten vor Ende der regulären Spielzeit rammte Krüger Gegenspieler Saliakas etwas ungestüm zu Boden. Dieser ließ sich zu einem Nachtreten hinreißen. Eigentlich eine glasklare Tätlichkeit, Krüger machte daraus aber nicht viel. Muss der VAR trotzdem sehen. Im Endeffekt wurde Krüger dafür bestraft, nicht geschauspielert zu haben. Die eigentlich für sein Einsteigen fällige gelbe Karte sah er aber auch nicht.

Die sah kurz darauf Anthony Ujah, der nur wenige Augenblicke zuvor eingewechselt wurde. Der Stürmer hatte Abseits des Balles Saliakas umgerannt, der sogar behandelt werden musste. Anschließend rannte die Eintracht an, kam aber einfach nicht zu Torabschlüssen, zu sicher standen die Hausherren. Drei Minuten vor Ende der regulären Spielzeit bediente Rittmüller am Strafraumrand den eingewechselten Lucoqui, der aus 17 Metern ziemlich frei zum Abschluss kam, den Ball mit dem schwächeren Rechten aber auch ziemlich weit über das Tor schoss. Auf der anderen Seite musste Casali erstmals im zweiten Durchgang eingreifen und hielt den Fernschuss von Metcalfe ohne Probleme fest. Die Nachspielzeit betrug vier Minuten und auch die waren bereits abgelaufen, als der Ball noch einmal zu Hampus Finndell prallte. Der Schwede zog aus 15 Metern volley ab, traf die Kugel aber überhaupt nicht gut und so ging der Ball weit am Tor vorbei.

Dann war Schluss. Die Löwen scheitern an sich selbst und müssen sich wirklich ärgern, keine Punkte beim starken Spitzenreiter mitgenommen zu haben. Neben der mangelnden Chancenverwertung ist die Zeit in Überzahl zu kritisieren, denn auch wenn es gegen den Spitzenreiter ging, war die Eintracht mit einem Spieler mehr einfach zu ungefährlich. Dennoch sah das heute nicht aus wie Platz eins gegen Platz 15. Die Leistung macht Mut auf den Klassenerhalt, doch es müssen dafür auch noch einige Punkte eingefahren werden. Die Chance auf den nächsten Sieg gibt es am kommenden Samstag. Dann ist die Hertha aus Berlin zu Gast im Eintracht-Stadion, Anstoß ist um 13 Uhr.

Bis dahin

Euer Kivi

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2 thoughts on “Ärgerliche Niederlage beim Spitzenreiter

  1. Nach einigen Monaten lautet mein Fazit: Wundert mich nicht mehr, wenn hier wenig bis gar nicht kommentiert wird. Da die Homepage Betreiber sich nur selber gerne labern hören und an einem Austausch nicht interessiert sind, empfehle ich, die Kommentarfunktion zu deaktivieren.

    Viel Spaß noch in eurer Blase.

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