Vier Formate für Eintracht – eine Adresse für Fans.

Verteidigung ist der beste Angriff

5 min read

Heimsieg! Wie schon gegen den 1. FC Magdeburg sorgten Verteidiger für die Tore und ließen die Blau-Gelben Löwenfans jubeln. Hasan Kuruçay traf per Strafstoß(!), nach einigen liegen gelassenen Chancen erlöste Ermin Bičakčić das Eintracht-Stadion und traf eine Viertelstunde vor dem Ende zum 2:0. Da die Löwen danach wenig anbrennen ließen, war das auch der Endstand. Somit gewinnt die Eintracht vor knapp 20.000 Zuschauern ihr drittes Heimspiel in Folge und spielt zum zweiten Mal in diesem Jahr zu null. Vorbehaltlich der noch ausstehenden Ergebnisse bedeutet das Platz 15 in der Tabelle.

Eintracht-Coach Daniel Scherning entschied sich für folgende Aufstellung: Thorben Hoffmann (TW) – Marvin Rittmüller, Robert Ivanov, Ermin Bičakčić, Hasan Kuruçay, Anton Donkor (60. Anderson Lucoqui) – Fabio Kaufmann (86. Anthony Ujah), Robin Krauße (C), Þórir Helgason (89. Sebastian Griesbeck) – Johan Gómez (60. Niklas Tauer), Rayan Philippe (85. Florian Krüger)

Die Gäste trafen in den letzten acht Ligaspielen jeweils mindestens doppelt und gingen letztmals Anfang November als Verlierer vom Platz. Dementsprechend selbstbewusst trat der KSC zu Beginn auch auf. Nicht einmal 30 Sekunden waren gespielt, als Matanovic nach einer schnellen Kombination ziemlich frei vor Hoffmann auftauchte. Doch der erneut gut aufgelegte Thorben Hoffmann konnte den Schuss aus 14 Metern parieren. Fünf Minuten später folgte dann auch der erste Abschluss der Löwen. Johan Gómez versuchte es etwas überhastet aus der zweiten Reihe, doch sein Fernschuss von halblinks verfehlte das Ziel klar. Im Gegenzug parierte Hoffmann einen Schuss von Paul Nebel aus 20 Metern souverän.

Auf der anderen Seite bekam Kaufmann von Gómez den Ball und zog kurz vor dem Strafraum ab, doch ein Abwehrspieler konnte blocken. Die Anfangsviertelstunde war noch nicht vorbei, als Kaufmann einen Einwurf weit in den gegnerischen Strafraum schleuderte. Kobald drückte Ermin Bičakčić zu Boden, Schiedsrichter Welz entschied auf Strafstoß. Strafstoß? Strafstoß! Ein schon nicht mehr für möglich gehaltenes Ereignis. In dem Falle eine eher harte „Kann-Entscheidung“, aber durchaus vertretbar. Mit Spannung wurde der Schütze erwartet, mit Hasan Kuruçay hatten wohl nicht viele Löwen gerechnet. Doch der Innenverteidiger versenkte das Leder aus elf Metern im linken Eck. Das 1:0 für die Braunschweiger Eintracht!

Nach einer 1:0-Führung gab es in dieser Saison noch keine Niederlage im Eintracht-Stadion. Und beinahe hätten die Löwen wenig später noch einen hinterher gelegt. Donkor kam über die linke Seite an den Strafraum und spielte die Kugel scharf vors Tor, wo Rayan Philippe denkbar knapp verpasste. Zwei Minuten später köpfte Helgason eine Ecke von Philippe zurück an den ersten Pfosten, wo Ermin Bičakčić ebenfalls nur knapp verpasste. Eine Minute danach hatten die Löwen nach einem Konter eine Überzahlsituation, aber der zu ungenaue Pass von Fabio Kaufmann wurde von Burnic abgefangen.

Auf der anderen Seite zog Heise nach einer Ecke aus der zweiten Reihe ab. Nicht ungefährlich, da der Ball noch einmal aufsetzte, doch Hoffmann hielt die Kugel sogar fest. Kurz darauf versuchte es Philippe bei einem schnellen Gegenstoß frech von der Mittellinie, doch der Schuss gelang nicht so wie gewollt und wurde eine ziemlich leichte Aufgabe für Drewes. Kurz vor dem Halbzeitpfiff versuchte es Kaufmann nochmal aus etwa 20 Metern, sein Flachschuss geriet aber zu zentral.

Dann war Halbzeit. Besonders viele Highlights gab es nicht zu sehen, die Gäste hatten unglaublich viel Ballbesitz, waren nach ihrer größten Chance in der ersten Minute aber kaum noch wirklich gefährlich geworden. Die Löwen versuchten es wie gewohnt mit Kontern und hatten auch neben dem Strafstoß die etwas besseren Gelegenheiten.

Auch im zweiten Durchgang hatten die Gäste den ersten Abschluss, doch Hoffmann hielt den Versuch von Wanitzek aus 19 Metern fest. Eine Zeigerumdrehung danach lenkte der Löwen-Schlussmann einen Matanovic-Schuss aus spitzem Winkel mit dem Fuß zur Ecke. Das Spiel fand fast durchgängig in der Hälfte der Blau-Gelben statt. Die Mannschaft um Kapitän Robin Krauße konnte sich nicht befreien und verlor gewonnene Bälle viel zu schnell. Den Gästen fiel aber auch nicht viel ein. Erst ein Freistoß aus vielversprechender Position schien Gefahr zu versprechen, doch Jensen schlenzte den Ball weit über den Kasten. Man merkte den Gästen immer mehr ihre Ratlosigkeit an.

Der KSC musste jetzt ins Risiko gehen und das nutzten die Löwen sofort aus: Nach einem Pass von Þórir Helgason war Fabio Kaufmann plötzlich frei durch und brach über halblinks in den Strafraum, kam aus leicht spitzem Winkel aber nicht an KSC-Keeper Drewes vorbei. Etwas mehr als eine Minute später rollte der nächste schnelle Gegenstoß, dieses Mal über Rayan Philippe, wieder kam der Pass von Helgason. Der Franzose drang über rechts in den Strafraum ein, scheiterte aber ebenfalls aus spitzem Winkel alleine vor Drewes. Die anschließende Ecke klärten die Gastgeber unnötig erneut ins Toraus. Helgason brachte den zweiten Versuch in die Mitte, der KSC konnte nicht klären und so zog Neuzugang Anderson Lucoqui von der Strafraumkante ab. Der Ball prallte zu Hasan Kuruçay, der das Leder irgendwie zu Ermin Bičakčić brachte. Der Innenverteidiger ließ sich nicht lange bitten und knallt das Ding aus kurzer Distanz ins Netz. Riesenjubel bei allen Blau-Gelben, das 2:0!

Sollte das bereits die Vorentscheidung gewesen sein? Die Gäste hatten sich noch nicht aufgegeben und wären beinahe im direkten Gegenzug zum Anschlusstreffer gekommen. Herold kam aus kurzer Distanz völlig frei zum Schuss, jagte das Leder aber weiter über das Tor, als er vom Tor entfernt stand. Der KSC musste jetzt noch mehr hinten aufmachen und eine Minute später hätte sich das bereits fast gerächt. Philippe spielte den Ball klasse in den Lauf von Anderson Lucoqui, der von Bormuth getroffen wurde, aber dennoch weiter weiterlief und völlig freie Bahn hatte. Der Linksverteidiger hätte nochmal querlegen können oder sich eine Ecke aussuchen können, schob das Spielgerät aber genau auf KSC-Schlussmann Drewes. Vier Minuten später tanzte Philippe auf der linken Grundlinie Gegenspieler Bormuth aus und bediente Þórir Helgason, der aus kurzer Distanz nur noch einschieben musste, aber einen Karlsruher anschoss. Die Löwen gingen hier nun wirklich fahrlässig mit ihren Chancen um!

Doch bis zum Abpfiff fiel kein weiteres Tor mehr! Die Eintracht gewinnt erneut und schlägt den Karlsruher SC verdient mit 2:0! Die Mannschaft ließ sich noch vor der Kurve feiern und dann war schon wieder ein Heimspieltag im Eintracht-Stadion vorbei. Von dem durchaus schönen Zwischenstand der Tabelle kann man sich aber noch nichts kaufen, für den Klassenerhalt müssen noch einige Punkte folgen! Und mit St. Pauli wartet ein schwerer Gegner auf die Blau-Gelben. Die Hamburger haben an diesem Wochenende erstmals verloren, sind zuhause aber noch ungeschlagen. Anstoß im Millerntor-Stadion ist am Sonntag um 13.30 Uhr

Bis dahin

Euer Kivi

About Author

1 thought on “Verteidigung ist der beste Angriff

Kommentar verfassen

Discover more from

Subscribe now to keep reading and get access to the full archive.

Weiterlesen