Vier Formate für Eintracht – eine Adresse für Fans.

Ausgebremst

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Nach vier Siegen in Folge müssen sich die Löwen mal wieder geschlagen geben. Gegen den FC Schalke 04 wollte trotz knapp 6.000 mitgereisten Eintracht-Fans einfach nicht viel gelingen. Die stark kriselnden Gastgeber hatten zwar ebenfalls keinen guten Tag erwischt, waren aber das entscheidende Quäntchen weniger schwach. Nach vielversprechender Anfangsphase konnten die Blau-Gelben die wirklich nicht seltenen Einladungen der Schalker nicht mehr in wirklich größere Gefahr ummünzen. Durch die Niederlage verpasst die Eintracht die große Chance, einen riesigen Schritt im Kampf um den Klassenerhalt zu machen. Für dieses so wichtige Ziel muss die Offensive in den kommenden Wochen auf jeden Fall zielstrebiger und gefährlicher werden als beim heutigen Spiel.

Im Stadion angekommen, ging es an den Catering-Stand. Für 3,30 Euro gab es eine Bratwurst im Brötchen. Das Brötchen war wirklich grauenhaft, aber die Wurst war im Gesamtpaket vollkommen ok und geschmacklich sogar ziemlich gut. Im ersten Wursttest des Jahres wird eine 7/10 vergeben!

Eintracht-Coach Daniel Scherning entschied sich für folgende Aufstellung: Thorben Hoffmann (TW) – Marvin Rittmüller, Robert Ivanov, Ermin Bičakčić, Hasan Kuruçay (87. Sebastian Griesbeck), Anton Donkor – Fabio Kaufmann, Robin Krauße (C, 77. Anthony Ujah), Niklas Tauer (67. Þórir Helgason) – Johan Gómez (67. Florian Krüger), Rayan Philippe (87. Sidi Sané)

Den ersten Vorstoß hatten die Löwen: Ein langer Ball von Ermin Bičakčić erreichte Fabio Kaufmann, der in den Strafraum zog und von der Grundlinie vors Tor spielte. Gómez verpasste nur knapp. Auf der anderen Seite versuchte es Churlinov aus der Distanz, aber das war ganz leichte Beute für Hoffmann. Zehn Minuten waren gespielt, als Terodde eine scharfe Flanke von Idrizi klar über den Kasten drückte. Kurz vor Ablauf der Anfangsviertelstunde hatte die Eintracht die erste richtig dicke Gelegenheit: Philippe marschierte über die linke Seite in den Strafraum der Schalker, entschied sich aus leicht spitzem Winkel gegen den Abschluss und suchte mit einem Querpass Fabio Kaufmann. Im allerletzten Moment kam Murkin noch dazwischen, Kaufmann hätte nur noch einschieben brauchen. Die anschließende Ecke wurde nicht gefährlich.

Fünf Minuten später war Thorben Hoffmann gefragt. Kaminski verlängerte eine Freistoßflanke von Seguin mit dem Kopf aufs lange Eck. Der Löwen-Schlussmann flog sehenswert durch die Luft und lenkte den Ball noch am Tor vorbei. Zehn Minuten vor der Halbzeit prallte der Ball im Strafraum etwas unglücklich vor die Füße von Karaman, der aus leicht spitzem Winkel abzog. Die Kugel knallte an die Unterkante der Latte und von wieder aus dem Tor raus. Im Gegenzug kamen die Löwen zu einem aussichtsreichen Gegenstoß, doch die Flanke von Rittmüller auf Donkor geriet viel zu weit und vorbei war die Gefahr. Anschließend konterten die beiden Teams hin und her, ohne aber wirklich gefährlich zu werden. Es war deutlich zu sehen, dass beide Teams im Abstiegskampf stecken. Der letzte Torschuss der ersten Halbzeit kam von Fabio Kaufmann, der es aus großer Ferne einfach mal versuchte. Sein Schuss flog zwar in Richtung Tor, aber da fehlte einiges an Wucht, Müller pflückte den Ball locker aus der Luft. Passend zum Fehlerfestival im ersten Durchgang: Hasan Kuruçay misslang ein Rückpass auf Hoffmann völlig, der Ball kam genau zu Terodde, der mit dem Rücken zum Tor zwar einen spitzen Winkel, aber völlig freie Bahn hatte. Statt sich zu drehen, versuchte der Stürmer aber, mit dem ersten Kontakt einen Mitspieler zu finden, stolperte den Ball aber ins Toraus.

Dann war Halbzeit. Die Gastgeber waren in einem schwachen Spiel etwas überlegen, flüssig vorgetragene Angriffe gab es auf beiden Seiten aber selten. Das erhoffte Selbstbewusstsein von vier Siegen in Folge brachten die Löwen auf jeden Fall kaum mit ins Spiel, stattdessen wurden die nervösen Schalker immer selbstbewusster. Daniel Scherning entschied sich dennoch gegen einen Wechsel zum Seitenwechsel.

Wenige Sekunden waren im zweiten Durchgang gespielt, als Karaman den Weg zur Grundlinie machte und auf Terodde zurücklegte. Der kam aus elf Metern ziemlich unbedrängt zum Abschluss, schoss aber Ivanov ins Gesicht. Am Boden liegend versuchte es der Stürmer mit einem Nachschuss, konnte den Ball aber nicht aufs Tor bringen. Auf der anderen Seite sorgte eine Balleroberung von Niklas Tauer für Gefahr. Die Flanke des Winter-Neuzugangs landete beim völlig frei stehenden Kaufmann, der sogar noch Zeit gehabt hätte, die Kugel anzunehmen. Stattdessen ging er volles Risiko und versuchte es mit einem Volley, traf den Ball aber nur leicht. Rittmüller holte immerhin noch einen Einwurf raus.

Diesen warf Kaufmann zu Ivanov, der von der rechten Seite scharf auf den zweiten Pfosten flankte. Müller kam noch mit den Fingerspitzen an die Kugel, Philippe hätte nur noch einnicken müssen. Im Gegenzug versuchte es Seguin aus der zweiten Reihe: vorbei. Eine Stunde war gespielt, als die Löwen-Abwehr nach Murkin-Pass keinen Zugriff auf Karaman fand, der nach innen ziehen und abschließen durfte. Hoffmann streckte sich, war aber chancenlos gegen den platzierten Flachschuss aus 14 Metern. Ganz schwach verteidigt, das 1:0 für die Gastgeber und jetzt war hier natürlich richtig Stimmung bei den 55.000 erlösten Schalkern.

Etwa 20 Minuten waren noch zu spielen, als ein Schalker Konter abgefangen wurde und ein Eintracht-Konter gestartet wurde. Philippe steckte auf Donkor durch, doch der Pass geriet etwas zu steil, Müller schmiss sich auf den Ball. Zwei Minuten später sahen die knapp 6.000 mitgereisten Fans das umgekehrte Spiel: Donkor auf Philippe, der aus elf Metern geblockt wurde. Die Schalker versuchten nun, die Führung ins Ziel zu bringen und gingen bei Gegenstößen nicht mehr ins Risiko. Bei einem durchaus gefährlichen 20-Meter-Schlenzer von Idrizi war Hoffmann dann aber zur Stelle und hielt die Eintracht mit einer starken Parade im Spiel. Kurz darauf faustete der Löwen-Schlussmann einen Abschluss von Keke Topp weg.

Sofort ging es in die andere Richtung. Philippe köpfte die Flanke von Donkor aber klar über den Kasten. Zwei Minuten später kam Karaman im Strafraum aus spitzem Winkel zum Abschluss, schoss aber am langen Eck vorbei. Wenig später schnappte sich Hoffmann Schallenbergs Fernschuss problemlos. Bereits in der Nachspielzeit landete eine Ecke über Umwege tatsächlich mal bei einem Mitspieler. Helgason versuchte es aus der zweiten Reihe mit dem Mute der Verzweiflung, ballerte die Kugel aber meterweit am Kasten vorbei. Die Löwen versuchten es jetzt mit langen Bällen auf das neue Sturmduo Griesbeck-Ujah, das wurde aber nicht einmal ansatzweise gefährlich. Stattdessen konterten die Gastgeber noch einmal, Lasme verzog von halblinks aber klar.

Dann war Schluss. Die Eintracht verliert mal wieder und verpasst den Sprung von den Abstiegsplätzen vorerst. Gegen höchstens leicht bessere Gegner war mehr drin, für die Umsetzung passierte im gegnerischen Strafraum aber zu wenig. Nun heißt es, sich davon nicht aus der Bahn werfen zu lassen und weiter mit vollem Einsatz und Mut um den Klassenerhalt zu kämpfen. Nächsten Samstag gibt es die nächste Chance auf drei Punkte, dann geht es um 13 Uhr im Eintracht-Stadion gegen den Karlsruher SC.

Bis dahin

Euer Kivi

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