Vier Formate für Eintracht – eine Adresse für Fans.

Testspielsieg gegen den SV Werder Bremen

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Die Löwen gewinnen ihr erstes Spiel in 2024 und schlagen den Bundesligist SV Werder Bremen mit 3:1! Vor über 4.200 Zuschauern sorgte Fabio Kaufmann früh für die Führung, ehe Rayan Philippe kurz vor der Pause auf 2:0 erhöhte. Die Blau-Gelben hatten fast komplett durchgetauscht, doch nur wenige Augenblicke nach Wiederanpfiff ließ Þórir Helgason die Eintracht-Fans ein drittes Mal jubeln. Die Gäste aus Bremen hatten viele Spielanteile, doch die Blau-Gelbe Abwehr, Torwart Thorben Hoffmann und der ein oder andere Aluminium-Treffer sorgten dafür, dass der späte Anschlusstreffer von Nick Woltemade Ergebniskosmetik blieb.

Die Eintracht trat im ersten Durchgang in folgender Formation an: Thorben Hoffmann (TW) – Jan-Hendrik Marx – Sebastian Griesbeck, Ermin Bičakčić, Saulo Decarli, Anton Donkor – Jannis Nikolaou, Danilo Wiebe – Johan Gómez, Fabio Kaufmann, Rayan Philippe

Es waren nicht einmal zwei Minuten gespielt, als Danilo Wiebe nachsetzte und den Ball etwas glücklich zu Rayan Philippe bugsierte. Der Franzose zog von der Strafraumkante volley ab und knallte das Leder an die Latte. Der Schnee rieselte vom Gebälk, anschließend stand Fabio Kaufmann im Abseits. Es war das erste Ausrufezeichen der Löwen. Kurz darauf war es erneut Philippe, der über die linke Seite Dampf machte. Seine Flanke klärten die Bremer vor die Füße von Fabio Kaufmann, der aus 18 Metern etwas höher schlenzte als zuvor Philippe: drüber. Nicht ganz zehn Minuten standen an der Anzeigetafel, als Fabio Kaufmann den Ball an der Mittellinie abfing. Über Jannis Nikolaou und Danilo Wiebe landete die Kugel auf der rechten Außenbahn. Jan-Hendrik Marx flankte aus dem Halbfeld und fand Fabio Kaufmann, der das Leder mit der Brust klasse mitnahm und Niklas Stark mit einem schnellen Antritt aussteigen ließ. Anschließen zog der Topscorer der Löwen flach ab und platzierte den Ball aus zwölf Metern im rechten unteren Eck. Das 1:0 für den BTSV!

Auf der anderen Seite kam Njinmah nach einer Hereingabe an den Ball, bugsierte die Kugel aber im hohen Bogen nur aufs Tordach. Die nächste Torchance gehörte dann wieder den Löwen: Anton Donkor flankte vom linken Strafraumeck, Rayan Philippe setzte zum Seitfallzieher an, traf die Kugel aber nicht richtig. Jan-Hendrik Marx konnte den Querschläger nicht mehr im Spiel halten. Etwa 20 Minuten waren gespielt, als die Bremer eine Ecke kurz ausführten. Weiser chippte den Ball auf den Kopf von Ducksch, der zu Niklas Stark querlegte. Doch der Innenverteidiger scheiterte mit seinem Flugkopfball aus kurzer Distanz an einer herausragenden Parade von Löwen-Schlussmann Thorben Hoffmann. Zwei Minuten später gab es einen gefährlichen Freistoß für die Gäste. Schiedsrichter Bickel hatte ein Handspiel von Fabio Kaufmann erkannt. Marvin Ducksch legte sich die Kugel parat und versuchte es direkt: genau in die Arme von Thorben Hoffmann.

Drei Zeigerumdrehungen später spielte Weiser einen Doppelpass mit Ducksch und stocherte den Ball aus der Luft irgendwie auf Tor. Die Kugel flog mit einer kuriosen Flugkurve aufs linke Eck, klatschte aber nur an den Pfosten. Jannis Nikolaou reagierte am schnellsten und bereinigte die Situation mit einer resoluten Grätsche. Der hätte genau in den Knick gepasst, wie auch Lennart Wenk, der Kommentator der Braunschweiger Zeitung, hervorhob. Aus der anschließenden Ecke entstand über Umwege eine Schussgelegenheit für Leonardo Bittencourt, der aus 18 Metern aber zwei Meter rechts am Tor vorbeischoss. Die Bremer hatten hier viele Standards, doch einen flach ausgeführter Freistoß klärte Marx ebenso problemlos wie Hoffmann wenig später eine Ecke aus der Luft pflückte. Und nur kurz darauf köpfte Kaufmann den nächsten schwachen Standard von Ducksch aus der Gefahrenzone.

Zehn Minuten vor der Pause wurde Nikolaou mit einem klaren Schubser an einem gezielten Kopfball gehindert, anschließend sah Schiedsrichter Bickel bei einer ziemlich sauberen Grätsche von Danilo Wiebe ein Foulspiel und gab einen Freistoß für die Werderaner aus hervorragender Position. Erneut versuchte es Ducksch und machte es dieses Mal besser. Sein Versuch aus 20 Metern landete am rechten Lattenkreuz. Auf der anderen Seite wurde Philippe unfair gestoppt, es gab Freistoß für die Eintracht aus etwa 25 Metern. Einen Standardspezialisten sucht man bei den Löwen bekanntlich vergebens und so war es Jan-Hendrik Marx, der sich mal versuchten durfte. Der Rechtsverteidiger zirkelte das Leder zwar um die Mauer, doch Werder-Keeper Zetterer pflückte den Ball ohne große Not aus der Luft. Mit einem schnellen Abschlag machte der Schlussmann der Gäste das Spiel schnell. Njinmah zog nach innen und suchte den Abschluss, verfehlte das Tor aus 19 Metern aber doch recht klar.

Fünf Minuten vor dem Pausentee machte es Anton Donkor gleich zweimal gefährlich. Erst sorgte er mit einer unzureichenden Kopfballabwehr für Gefahr im eigenen Strafraum, die Danilo Wiebe entschlossen unterband. Der Kopfball von Fabio Kaufmann landete dann bei Donkor, der mit seinem zweiten Ballkontakt innerhalb weniger Sekunden erneut für Gefahr sorgte und mit einem langen Steilpass Rayan Philippe auf die Reise schickte. Der Ball durchschnitt die Abwehrkette der Bremer und der Franzose war auf und davon, ließ Friedl im Laufduell keine Chance und blieb alleine vor Zetterer ganz cool. Mit dem linken Fuß vollendete der Offensivmann ins rechte untere Eck. Das 2:0 für die Eintracht kurz vor der Pause!
Kurz darauf zog Gómez von der Mitte etwas nach rechts, hatte das Auge für Fabio Kaufmann und legt mit der Hacke ab. Kaufmann suchte aus der zweiten Reihe den Abschluss. Das Leder zischte nur knapp am rechten Pfosten vorbei.

Dann war Halbzeit. Die Gäste mit mehr Spielanteilen, doch die schnellen Gegenstöße der Eintracht sorgten immer wieder für Gefahr, während die Bremer aus dem Spiel heraus nur selten gefährlich wurden und auch die Standards nur selten zwingend in die Gefahrenzone brachte. Die Abwehr um Rückkehrer Ermin Bičakčić stand gut und sonst retteten Hoffmann oder eben zweimal das Gebälk.

Zum Seitenwechsel tauschte Daniel Scherning eifrig durch, nur Saulo Decarli blieb auf dem Platz. So spielten die Löwen in Durchgang Nummer zwei: Tino Casali (TW) – Marvin Rittmüller, Saulo Decarli (75. Rami Zouaoui), Robert Ivanov, Hasan Kuruçay, Niko Kijewski – Robin Krauße (C), Niklas Tauer – Florian Krüger, Luc Ihorst, Þórir Helgason

Stadionsprecher Stefan Lindstedt war noch dabei, die ganzen Wechsel durchzugeben, als Neuzugang Niklas Tauer, übrigens tatsächlich der Cousin von Jan „High-Tower“ Tauer, mit einem starken Tackling den Ball an der Mittellinie gewinnen konnte und anschließend Florian Krüger auf die Reise schickte. Der Stürmer marschierte über die rechte Außenbahn, nahm den Kopf hoch und legte das Spielgerät in den Rücken der Abwehr. Þórir Helgason war perfekt mitgelaufen und nahm den Ball direkt. Sein Schuss von der Strafraumkante schlug wie auch die ersten beiden Treffer im rechten unteren Eck ein. Nachdem die beiden Blondschöpfe die Vorarbeit geleistet hatten, war ein weiterer Blondschopf der erste Gratulant: Niko Kijewski, der mit neuer Haarfarbe ins neue Jahr gestartet war. Das 3:0 für die Eintracht gegen den 13. der Bundesliga! Die Bremer waren mit einer Startelf angetreten, die so durchaus auch in der Bundesliga auflaufen könnte und hatte im Gegensatz zur Eintracht zum Seitenwechsel kaum durchgetauscht. Doch auch die neuen Köpfe im blauen Auswärtstrikot waren hellwach und sorgten für den dritten Torjubel bei Minusgraden im Eintracht-Stadion.

Erneut also ein Tor nach einem schnell vorgetragenen Angriff. Mittlerweile fast schon eine Braunschweiger Spezialität. Wenig später gab es dann aber eine Braunschweiger Rarität zu sehen: ein Abschluss nach einem indirekten Standard. In diesem Fall ein Eckstoß von Þórir Helgason, den Luc Ihorst mit dem Kopf aufs linke Eck beförderte. Doch Werder-Schlussmann Zetterer fischte die Kugel mit einem Hechtsprung aus dem Eck und leitete sofort den Konter ein, den Marvin Rittmüller im eigenen Strafraum gerade noch unterbinden konnte. Dann durfte sich auch mal Tino Casali auszeichnen. Olivier Deman hatte eine Weiser-Flanke per Kopf genau unter der Latte platziert, doch mit einem tollen Reflex verhinderte unsere Nummer zwei den Einschlag. Allerdings hätte der Treffer ohnehin nicht gezählt, denn Deman hatte sich im Kopfballduell unfair gegen Marvin Rittmüller durchgesetzt.

Ein paar Minuten danach tanzte Tauer auf der rechten Grundlinie seinen Gegenspieler aus. Seine scharfe Hereingabe konnten die Gäste aber klären. Über Marvin Rittmüller kam der Ball zu Robin Krauße, der zwar den Kopf hochnahm, aus recht zentraler Position aber dennoch ins Niemandsland flankte. Die Bremer hatten nun noch mehr Ballbesitz, wurden aber weiterhin erstmal nicht gefährlich. Es brauchte eine Einzelaktion für den nächsten Abschluss der Gäste: Leonardo Bittencourt suchte aus 20 Metern den Abschluss, sein Schlenzer ging knapp rechts am Kasten vorbei. Im Gegenzug spielten Tauer, Krüger und Rittmüller eine sehenswerte Kombination: Tauer, Rittmüller, Krüger und wieder Rittmüller lautete die Reihenfolge. Rechtsverteidiger Rittmüller machte den Weg zur Grundlinie und legte den Ball zurück auf Florian Krüger, der die Kugel aus 13 Metern mit ziemlich viel Platz direkt nahm. Sein Flachschuss fehlte es aber an Geschwindigkeit und Präzision und landete genau in den Armen von Zetterer und so gab es von im Livestream der Braunschweiger Zeitung das verdiente Urteil von Lennart Wenk: „Da war mehr drin!“.

Einige Minuten später war es erneut Bittencourt, der es aus der zweiten Reihe versuchte. Vom rechten Außenpfosten sprang der Flachschuss ins Toraus. Kurz darauf schenkte Kuruçay den Ball mit einem schwachen Abspiel her, Kownacki steckte auf Bittencourt durch, der aus spitzem Winkel aber nicht an Casali vorbeikam. Auf der anderen Seite trieb wenig später Niklas Tauer den Konter voran, trennte sich aber etwas zu spät vom Ball und so konnten die Gäste den für Marvin Rittmüller gedachten Querpass abfangen.

Eine Minute später war es der kurz zuvor eingewechselte Rami Zouaoui, der über der rechten Seite beim Dribbling von Jung nicht zu stoppen war, doch seine flache Hereingabe klärten die Bremer vor dem einschussbereiten Ihorst. Jung war es dann aber, der den nächsten Abschluss für seine Farben einleitete. Kownacki zog von der Grundlinie ab, Casali boxte den Ball ins Toraus. Über Umwege landete die Ecke bei Borré, der das Leder direkt zu Woltemade ablegte. Der großgewachsene Stürmer zog sofort ab, ebenfalls unten rechts schlug die Kugel zum Anschlusstreffer ein. Nur noch 3:1. Da hatten die zahlreich angereisten Bremer immerhin auch noch was zum freuen.

Fast im direkten Gegenzug fing Rami Zouaoui einen Ball von Torwart Zetterer ab, entschied sich in aussichtsreicher Position aber gegen den Abschluss Luc Ihorst hatte aber nicht mit einem Pass gerechnet und so verlief die Chance im Sande, oder besser gesagt: im Schnee. Die reguläre Spielzeit war bereits beinahe abgelaufen, als Woltemade zu Kownacki durchsteckte, der plötzlich frei vor Casali auftauchte. Doch der Torwart rettete mit einer starken Fußabwehr. Woltemade setzte allerdings nach und nahm den Abpraller aus zehn Metern volley, knallte das Leder aber an die Latte und befreite das Tor vor der Nordkurve auch noch von dem restlichen bisschen Schnee.

Direkt danach war die Partie vorbei. Die Eintracht schlägt den Bundesligisten Werder Bremen nach Toren von Kaufmann, Philippe und Helgason mit 3:1! Ein geglückter Jahresauftakt also. Das zweite und letzte Testspiel der „Wintervorbereitung“ folgt am kommenden Samstag. Dann geht es ohne Zuschauer um 13 Uhr gegen den Drittligaspitzenreiter SSV Jahn Regensburg. Mehr Bilder findet ihr hier.

Bis dahin

Euer Kivi

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