Vier Formate für Eintracht – eine Adresse für Fans.

Auswärtssieg!

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Null Punkte, nur zwei Tore: So lautete die Auswärtsbilanz der bisher sieben Spiele auf fremden Plätzen. Doch heute sollte alles anders werden. Auswärtsspiel Nummer acht begann in Wiesbaden ähnlich wie zuletzt. Nach schwachem Beginn langen die Löwen zur Halbzeitpause verdient mit 1:0 zurück. Im zweiten Durchgang wurde es aber ein anderes Spiel. Fabio Kaufmann und der eingewechselte Rayan Philippe drehten auf und ließen die leid erprobten und mitgereisten Fans gleich dreimal jubeln. Und auch nach dem Abpfiff durfte gejubelt werden, denn mit einem 1:3-Auswärtssieg holen die Blau-Gelben erstmals seit dem Sieg im April bei St. Pauli drei Punkte auf fremden Plätzen!

Nachdem der Matsch vor dem Gästeblock erkundet wurde, gab es vom Cateringstand eine Rindswurst. Verglichen mit anderen Würsten ziemlich schlecht, verglichen mit den Würsten der vergangenen Wiesbaden-Besuche immerhin verbessert. Allerdings weder heiß noch geschmacksintensiv. Zudem gab es Ketchup und Senf in einzelnen Tüten, das gibt zusätzlichen Abzug, sodass wir am Ende bei 3/10 Punkten landen.

Eintracht-Coach Daniel Scherning entschied sich für folgende Aufstellung: Thorben Hoffmann (TW) – Robert Ivanov, Ermin Bičakčić, Hasan Kuruçay – Marvin Rittmüller (90.+3 Saulo Decarli), Jannis Nikolaou (C, 46. Þórir Helgason), Anton Donkor – Robin Krauße, Fabio Kaufmann (88. Sebastian Griesbeck) – Maurice Multhaup (46. Florian Krüger), Johan Gómez (46. Rayan Philippe)

Bereits nach wenigen Sekunden hatten die Hausherren die Megachance auf die ganz frühe Führung: Lee konnte sich nach flacher Hereingabe von Iredale gegen Bičakčić durchsetzen, scheiterte aus wenigen Metern aber am klasse reagierenden Thorben Hoffmann. Nicht einmal zwei Minuten später wurde es nach einem Standard der Gastgeber schon wieder richtig gefährlich: Die Freistoßflanke wurde quergelegt, im dritten Versuch zappelte der Ball im Netz, doch da hatte der Schiedsrichter die Partie schon unterbrochen: Abseits. Auf der anderen Seite landete eine Flanke von Donkor über Umwege bei Robin Krauße, der es aus 20 Metern einfach mal direkt versuchte. Doch das war eine leichte Übung für Torwart Stritzel. Gerade schienen die Löwen besser ins Spiel zu kommen, als die Gastgeber eine Ecke zugesprochen bekamen. Heußer servierte auf den Elfmeterpunkt, dort lief Vukotic ungestört ein und köpfte unhaltbar für Hoffmann ins rechte Eck. Wieder einmal ein Kopfballgegentor nach einer Flanke, das 1:0 für den SV Wehen Wiesbaden.

Das hatte gesessen. Allen war klar, eine Niederlage heute und der sowieso schon weit entfernte Klassenerhalt würde schon fast ein Ding der Unmöglichkeit werden. Nach kurzem Schütteln supportete der Auswärtsblock aber nimmermüde weiter. Ein paar Minuten danach griff Stritzel bei einer Flanke ins Leere, es war aber auch kein Löwe da, um daraus Kapital zu schlagen. Eine halbe Stunde war gespielt, als eine Rittmüller-Flanke über Umwege bei Johan Gómez landete. Dessen Kopfball landete in den Armen von Stritzel. Fünf Minuten später versuchte es Fabio Kaufmann aus der zweiten Reihe, doch Stritzel tauchte ab und hielt den Schuss fest. Kurz darauf versuchte Kaufmann es erneut aus der Ferne, schoss dabei aber Multhaup ab. Im Gegenzug konterte Wiesbaden gefährlich, doch im Verbund eroberten die Löwen den Ball im eigenen Strafraum zurück. Kurz vor der Pause versuchte es Kapitän Nikolaou aus großer Ferne, ganz klar rechts vorbei. Es lief bereits die Nachspielzeit, als noch einmal Thorben Hoffmann gefragt war. Nach einer Hereingabe von Prtajin kam Iredale gefährlich an den Ball, Hoffmann schmiss sich aber auf die Kugel und verhinderte somit Schlimmeres.

Dann war Halbzeit. Während sich die Löwen defensiv im Laufe der ersten Halbzeit einigermaßen stabilisieren konnten, war das offensiv mal wieder sehr ungefährlich. Daniel Scherning musste reagieren und tat das auch gleich dreifach: Für Johan Gómez, Jannis Nikolaou und Maurice Multhaup kamen Florian Krüger, Þórir Helgason und Rayan Philippe.

Etwas unabsichtlich kamen die Gastgeber zur ersten Torchance im zweiten Durchgang. Eine Flanke von Goppel wurde abgefälscht und klatschte auf die Oberkante der Latte. Es gab also Eckball für die Gastgeber. Aus dieser entwickelte sich tatsächlich mal ein Konter für die Eintracht! Kaufmann schickte Philippe auf die Reise, der über Links Meter machte und dann im Rückraum zurück zum mitgelaufenen Fabio Kaufmann spielte. Der machte es einfach klasse, tanzte zwei Gegenspieler aus und traf von der Strafraumkante mit links ins linke untere Eck! Riesenjubel im Gästeblock, vor dem die Löwen in einer Jubeltraube den Ausgleich feierten: 1:1!

Ein paar Minuten später brüllten sich erneut hunderte Braunschweiger die Kehle heiser: Die Blau-Gelben machten es gegen die geschockten Gastgeber schnell und direkt. Kaufmann ließ in den Lauf von Rayan Philippe prallen. Der Franzose drang über die linke Seite mit Tempo in den Strafraum, lief seinem Gegenspieler davon und spitzelte den Ball aus kurzer Distanz an Stritzel vorbei. Jetzt explodierte der Auswärtsblock endgültig. Der BTSV führte erstmals in dieser Saison bei einem Auswärtsspiel! Der lange wenig eingesetzte Philippe konnte endlich sein Können zeigen und ließ sich direkt vor dem Gästeblock ausgiebig feiern. 1:2 für die Braunschweiger Eintracht!

Beinahe hätte es im direkten Gegenzug den postwendenden Ausgleich gegeben, doch Prtajin köpfte die Freistoßflanke von Heußer knapp über den Querbalken. Fünf Minuten später bediente Kaufmann von der rechten Grundlinie Florian Krüger, doch dessen Flachschuss hüpfte knapp links vorbei. Ein Treffer hätte aber ohnehin nicht gezählt, da der Ball zuvor im Aus war. Auf der anderen Seite sorgte ein Ballverlust von Krauße für Gefahr, doch Iredale bugsierte die Kugel über den Kasten. Kurz darauf war es erneut die Kombination Kaufmann-Philippe, die für die nächste Torchance zuständig war. Ohne Anspielstationen versuchte es der Franzose aus spitzem Winkel einfach mal selbst und zwang Stritzel zu einer Parade. Zwei Zeigerumdrehungen später flog ein Distanzschuss von Donkor klar vorbei. Die Schlussviertelstunde hatte gerade angefangen, als Robert Ivanov mit Ball nach vorne marschierte und im richtigen Moment auf Fabio Kaufmann durchsteckte. Der war perfekt gestartet, verarbeitete den Ball noch besser und knallte die Kugel aus zehn Metern ins Netz. Jetzt ließ der nun beste Torschütze der Löwen den Frust von sieben Auswärtsniederlagen in Folge raus, schlug sich jubelnd auf die Brust und genoss den Blick auf die jubelnden Eintracht-Fans! 1:3 für die Löwen! Mehr Tore als in den vergangenen sieben Auswärtsspielen!

Fünf Minuten vor Ende der regulären Spielzeit fehlte nicht mehr viel zum 1:4. Philippe lief mit Ball über den halben Platz, machte den Weg in den Strafraum und visierte mit einem Schlenzer die lange Ecke an. Doch im allerletzten Moment konnte Carstens blocken. Die anschließende Ecke erwischte Hasan Kuruçay mit dem Kopf, doch Stritzel fischte den Ball noch aus dem linken Eck. Im direkten Gegenzug kam Bätzner aus 20 Metern zum Abschluss, ballerte die Kugel aber klar drüber. In der Nachspielzeit kam der starke Philippe erneut in aussichtsreicher Position zum Abschluss, platzierte den Ball aber links am Tor vorbei.

Dann war Schluss! Die Löwen holen die ersten Auswärtspunkte der Saison und halten den Traum vom Klassenerhalt am Leben! Eine starke zweite Halbzeit sorgte für einen am Ende verdienten 1:3-Auswärtssieg, bei dem vor allem Fabio Kaufmann und Rayan Philippe gute Eindrücke hinterließen. In der nächsten Woche steht gleich das nächste „must-win“-Spiel an. Am Sonntag kommt der 1. FC Kaiserslautern ins Eintracht-Stadion. Anstoß ist um 13.30 Uhr.

Bis dahin

Euer Kivi

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