Vier Formate für Eintracht – eine Adresse für Fans.

Weiter in der Abstiegszone

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Vorletzter und Zuhause ungeschlagen, so etwas gibt es selten. Einer dieser beiden Fakten änderte sich mit dem Spiel unserer 1. Frauen gegen die Zweitvertretung des Hamburger SV. Leider war es die Serie von drei ungeschlagenen Spielen am Biberweg, die am Samstagnachmittag ihr Ende fand. Vorletzter bleiben die Löwinnen, da Schlusslicht Kiel ebenfalls verlor. Seit nun sechs Spielen wartet das Team von Trainer Michael Schulz auf einen Sieg. Mit der 0:4-Niederlage verpassten die Blau-Gelben die Chance, am HSV vorbeizuziehen und den damit verbundenen Befreiungsschlag. Doch am Ende war man vor etwa 100 Zuschauern zu keinem Zeitpunkt auf Augenhöhe mit dem Gegner, es war eine verdiente Niederlage.

Eintracht-Coach Michael Schulz entschied sich für folgende Aufstellung: Laura Engler (TW) – Sophia Koschick, Antonia Farr, Johanna Bürger, Lena Ahl (80. Melisa Bal) – Victoria Wiedermann (C, 25. Shayne de Gala), Caren Holzenkamp – Charlotte Brühler, Celina Klebe, Cindy Kaufmann – Jill-Lina Lange (46. Lya Pfeiffer)

Von Beginn an übernahmen die Gäste die Spielkontrolle. Die Löwinnen kamen kaum an den Ball und auch selten in die Zweikämpfe. Man ließ den Hamburgerinnen viel zu viel Platz und gab das Spielgerät zu schnell wieder her. Die in den letzten Jahren so dominante Mannschaft wirkte eingeschüchtert und schien nicht über die nötigen Mittel zu einer ausreichenden Gegenwehr zu verfügen. Fünf Minuten waren gespielt, als sich die Löwinnen nur mit einem Foul behelfen konnten. Der HSV versuchte es 20 Meter vor dem Tor aus halblinker Position direkt, knapp links vorbei. Zehn Minuten später resultierte eine der vielen gefährlichen Kombinationen der Gäste in den ersten Torabschluss aus dem Spiel heraus. Torfrau Laura Engler konnte den zentralen Schuss aus etwa 18 Metern aber ohne Probleme abfangen. 20 Minuten waren gespielt, als Engler das erste Mal den Ball aus dem eigenen Netz holen musste. Ein langer Ball hebelte die gesamte Abwehrkette aus. Henke zog von halbrechts Volley ab, Engler konnte den Einschlag nicht mehr verhindern. Das 0:1 für die Rothosen, die heute allerdings weiße Hosen trugen. Trotz weniger Abschlüsse hatte es sich angedeutet.

Kurz darauf zog eine HSV-Akteurin von links nach innen, wurde nicht am Abschluss gehindert und zog von der Strafraumkante ab. Der Schuss flog knapp links am kurzen Pfosten vorbei. Eine Zeigerumdrehung später konnte Laura Engler einen wuchtigen Abschluss aus 16 Metern nur nach vorne klatschen lassen, den Nachschuss blockte Johanna Bürger mit einer starken Grätsche. Immer wieder kamen die Gäste gefährlich an den Löwinnen-Strafraum, zumindest gefährliche Abschlüsse konnten die Blau-Gelben häufig verhindern. Offensiv lief dafür aber gar nichts. Nicht mal den Hauch einer Torchance sahen die mittlerweile bedröppelt dreinschauenden Fans im ersten Durchgang.

Fünf Minuten vor der Pause landete ein Flachschuss aus 20 Metern in den Armen von Laura Engler. Kurz darauf wurde Antonia Farr an der Seitenlinie umgegrätscht. Die nicht immer souveräne Schiedsrichterin verkündete „Ball gespielt“, gab dann aber Einwurf für den HSV. Ein Widerspruch, der fast zum 0:2 führte. Aus dem Einwurf entstand eine Abschlussmöglichkeit von der Strafraumkante. Der Ball setzte noch einmal auf und drehte sich aufs rechte untere Eck. Laura Engler tauchte ab und lenkte die Kugel mit den Fingerspitzen noch um den rechten Pfosten. Eine tolle Parade der Eintracht-Torfrau!

Kurz danach war Halbzeit. Eine absolut verdiente Führung für die Gäste, die drauf und dran waren, den Vorsprung auszubauen. Der Pausenpfiff kam zu einem eigentlich günstigen Zeitpunkt, doch die Bank der Eintracht war mit nur drei Feldspielerinnen dünn besetzt und Shayne de Gala war bereits im ersten Durchgang für die verletzte Kapitänin Victoria Wiedermann in die Partie gekommen. Michael Schulz reagierte dennoch und brachte Außenverteidigerin Lya Pfeiffer für Offensivkraft Jill Lange in die Partie. Dafür ging Außenverteidigerin Cindy Kaufmann in den Sturm.

Der zweite Durchgang startete nicht mit dem erhofften Umschwung. Fünf Minuten waren gespielt, als Laura Engler einen Fernschuss nicht zu packen bekam und unkonventionell ins Aus bugsierte. Anschließend zeigte sich wieder einmal die Schwäche der Löwinnen beim Verteidigen von Standards. Wieder war es Henke, die vollkommen frei stehend aus einem halben Meter am ersten Pfosten zum Abschluss kam und per Kopf das 0:2 markierte.
Fünf Minuten später war die Frage, wer heute die Punkte mitnehmen sollte, dann endgültig geklärt. Allerdings stand die Vorbereiterin bei dem langen Ball deutlich im Abseits. Da der Schiedsrichterassistent diese doch ziemlich klare Abseitsstellung übersah, konnte Henke den Dreierpack schnüren und drückte die flache Flanke über die Linie. Das 0:3 nach nicht mal einer Stunde.

Ein paar Minuten danach kamen die Blau-Gelben erstmals zum Abschluss. Etwas überraschend rutschte der Ball zu Charlotte Brühler durch, die aus 13 Metern rechts am Tor vorbeischoss. Etwas mehr als eine Stunde war gespielt, als der HSV wieder einmal bei einem Dribbling zu wenig Gegenwehr bekam und mit sehr einfachen Mitteln zum Abschluss kam. Charlotte Brühler schmiss sich in den Schuss und konnte zur Ecke blocken. Dachten zumindest alle Beteiligten. Doch die Schiedsrichterin hatte ein Handspiel erkannt und entschied auf Strafstoß. Selbst die Gäste hatten nicht reklamiert, ließen sich die Chance aber nicht nehmen. Kapitänin Naward verwandelte unten links zum 0:4. Wenige Minuten später geriet ein Rückpass von Johanna Bürger beinahe zu kurz, doch Laura Engler kam noch vor der heranstürmenden Gegenspielerin an den Ball und bereinigte die Situation.

20 Minuten vor Ende der regulären Spielzeit schickte Celina Klebe mit einem langen Ball Cindy Kaufmann in Richtung Strafraum. Kaufmann zog nach innen und suchte aus leicht spitzem Winkel den Abschluss. Die HSV-Torfrau konnte den ersten Schuss auf ihr Tor aber ohne größere Probleme festhalten. Anschließend plätscherte das Spiel dem Ende entgegen, die Zweitvertretung vom HSV spielte das Ganze souverän runter, kam noch zu ein paar ungefährlichen Distanzschüssen und schaltete mehrere Gänge zurück. Bereits in der Nachspielzeit prallte eine Kaufmann-Ecke vor die Füße von Celina Klebe, die das Leder aus 20 Metern klar über den Querbalken jagte.

Kurz darauf beendete die Schiedsrichterin die Partie. Die fünfte Niederlage der laufenden Saison bedeutet weiterhin den vorletzten Tabellenplatz, die Konkurrenz ist aber immer noch in Schlagdistanz. Für den Klassenerhalt müssen vor allem die vielen Gegentore abgestellt werden, 33 Gegentreffer in acht Spielen sind einfach zu viel. Weiter geht es erst in zwei Wochen, genug Zeit also für Michael Schulz, um sein Team weiter zu verbessern. Am Sonntag, dem 05.11. geht es dann zur U20 vom SV Meppen. Anstoß ist um 13 Uhr. Mehr Bilder zum Spiel findet ihr hier.

Bis dahin

Euer Kivi

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