Vier Formate für Eintracht – eine Adresse für Fans.

Klassenerhalt!

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Ein guter Löwe springt nur so hoch, wie er muss. Gestern konnten die Blau-Gelben mit der späten 2:1-Niederlage in Rostock den Klassenerhalt zwar nicht aus eigener Kraft dingfest machen, doch eine Saison geht bekanntlich 34 Spieltage und in der Zeit sammelte die Eintracht auch einfach mehr Punkte als drei andere Teams. Und so ist ein Ergebnis am letzten Spieltag auch nicht entscheidender als jedes andere. Der BTSV spielt in der Saison 2023/24 erneut zweitklassig und darf sich auf attraktive Gegner wie Schalke 04 und Hertha BSC freuen. Der Ausstieg aus dem Aufzug der letzten Jahre ist vorerst geschafft. Nun geht es darum, eine schlagkräftige Truppe für die kommende Saison zusammenzustellen. Gestern gaben die Löwen noch einmal alles, ließen sich von einer frühen gelb-roten Karte und einem zurückgenommenen Tor nicht unterkriegen, mussten sich nach einer Schlussoffensive der Rostocker aber dennoch knapp geschlagen geben. Den zwischenzeitlichen Ausgleich erzielte Immanuel Pherai per Elfmeter.

Aufgrund schlechter Erfahrungen in der Vergangenheit gab es keinen Bratwurst-Test und so kommen wir gleich zur letzten Aufstellung in der Saison 2022/23 von Klassenerhalts-Trainer Michael Schiele: Ron-Thorben Hoffmann (TW) – Danilo Wiebe, Brian Behrendt, Hasan Kurucay, Anton Donkor (22. gelb-rot) – Robin Krauße (C, 60. Bryan Henning), Jannis Nikolaou – Fabio Kaufmann (71. Maurice Multhaup), Immanuel Pherai (87. Lion Lauberbach), Keita Endo (87. Niko Kijewski) – Anthony Ujah (71. Tarsis Bonga)

Die Löwen begannen gut und kamen in den ersten Minuten einige Male gefährlich an den gegnerischen Strafraum, Abschlüsse gab es aber erstmals nicht. Gerade als die Anfangsviertelstunde ihr Ende fand, trat der sehr emsige Endo in Erscheinung: Ujah spielte auf er Außenbahn einen Doppelpass mit dem Japaner, der endlich auf seiner angestammten Position auf dem linken Flügel spielen durfte. Endo nahm den Kopf hoch und schlug eine gefühlvolle Flanke auf den zweiten Pfosten. Dort lief Kaufmann ein und nahm das Leder aus leicht spitzem Winkel volley, doch Hansa-Schlussmann Kolke reagierte stark und lenkte das Leder ins Toraus. Die anschließende Ecke wurde mal wieder mangelhaft ausgeführt und es entstand ein gefährlicher Konter für die Gastgeber, den Anton Donkor mit einem taktischen Foul unterband, dafür gab es den gelben Karton für den Linksverteidiger. Nur sechs Minuten später gingen im Auswärtsblock viele Hände an die Köpfe und man sah in durchweg entsetzte Gesichter. Anton Donkor hatte Fröling an der Außenlinie rüde umgegrätscht. Ebenso klar wie unnötig: Gelb-Rot für Donkor. 70 Minuten Unterzahl für die Löwen, zudem war Nürnberg in Paderborn in Führung gegangen und vorbeigezogen.

Zwei Minuten später planten einige hartgesottene Eintracht-Fans im Kopf vermutlich schon die Fahrt nach Wiesbaden zur Relegation, denn eine Ecke klärten die Blau-Gelben unzureichend. Schumacher nahm die Kugel vom Strafraumrand direkt und nagelte das Leder ins rechte Eck. Eintracht-Keeper Hoffmann stürmte fassungslos zum Schiedsrichter-Assistenten. Kurz darauf stellte sich raus, zurecht. Denn nach kurzer Rücksprache mit seinem Assistenten nahm Schiedsrichter Schlager das Tor zurück und auch nach der anschließenden Überprüfung des VAR blieb es beim 0:0, denn Lukas Hinterseer hatte Hoffmann entscheidend irritiert und stand dabei in der verbotenen Zone. Danach beruhigte sich das Spiel etwas, nun war aber Hansa besser, die Löwen konnten an ihre überlegene Leistung in Unterzahl nicht mehr ganz anknüpfen. Dennoch gab es eine gute Nachricht: In Magdeburg lag Bielefeld mittlerweile zurück. Bei einer Niederlage der Ostwestfalen wäre das Ergebnis im Ostseestadion unbedeutend für den Klassenerhalt gewesen. Kurz vor der Pause drängten die Blau-Gelben aber noch einmal nach vorne. Zwei Minuten vor Ende der regulären Spielzeit spielte Pherai auf der linken Seite einen Doppelpass mit Endo und flankte vom linken Strafraumeck in die Gefahrenzone. Dort setzte sich Anthony Ujah durch und köpfte ins linke Eck. Riesenjubel im Gästeblock und bei den Spielern, doch kurz darauf griff der VAR erneut ein. Nach minutenlanger Überprüfung war klar, es blieb beim 0:0. Keita Endo hatte beim Doppelpass mit Pherai hauchzart im Abseits gestanden, mit dem bloßen Auge kaum zu erkennen. Bitter für die Löwen.

Die Nachspielzeit fiel überraschend kurz aus und so war wenig später Pause. Bielefeld lag zur Halbzeit mit 2:0 in Magdeburg zurück, es schien also, als müssten die Blau-Gelben gar nicht zwingend gewinnen, um die Klasse zu halten. Nach starkem Beginn erfolgte durch den unnötigen gelb-roten Karton von Anton Donkor ein Bruch im Spiel der Eintracht, die kurz vor der Pause wieder besser ins Spiel kam und wie Gastgeber Rostock ein Tor erzielte, dass dann doch nicht zählte.

Kurz nach Wiederanpfiff verbreitete sich die nächste gute Nachricht im Auswärtsblock: Magdeburg hatte das 3.0 erzielt. Bielefeld müsste vier Tore erzielen, um die Eintracht noch zu überholen. Das ist selbst im Blau-Gelben Kosmos unwahrscheinlich und so konnte man die zweite Halbzeit überraschend entspannt verfolgen. Zehn Minuten waren gespielt, als Endo mit einem schnellen Sprint an der nächsten Gelegenheit beteiligt war. Seine Flanke von der linken Seite verpassten Freund und Feind und auch dem völlig allein gelassenen Kaufmann misslang aus aussichtsreicher Position die Ballannahme. Doch der Flügelspieler behauptete die Kugel und zog aus etwa 14 Metern ab. Der Ball wurde abgefälscht und ging knapp links vorbei. Bei der anschließenden Ecke kam Ujah aus kurzer Distanz zum Kopfball, doch erneut wurde der Ball entscheidend abgefälscht. Auf er anderen Seite katapultierte Malone einen Einwurf bis auf den Elfmeterpunkt. Dort stieg Fröde am höchsten und köpfte unhaltbar ins rechte Eck. Dieses Mal zählte der Treffer, 1:0 für die Gastgeber.

Wenig später kam die nächste gute Nachricht: Magdeburg hatte auf 4:0 erhöht, damit stand fast sicher fest, unabhängig vom Ergebnis in Rostock würde die Eintracht in der kommenden Saison zweitklassig spielen. Zehn Minuten nach dem Rückstand kombinierten sich die Löwen in den Strafraum, Kaufmann ließ mit einem Haken Gegenspieler Schumacher stehen und wurde zu Fall gebracht, klare Sache: Strafstoß! Diesen legte sich der erneut stark aufspielende Immanuel Pherai zurecht und verwandelte in die Mitte. Kolke war nach rechts gesprungen. Der Ausgleich für die Blau-Gelben! Die Löwen drängten anschließend auf den Führungstreffer, ohne aber wirklich gefährlich zu werden. Wenige Minuten vor dem Schlusspfiff holte sich Pherai den verdienten Applaus für seine vielen tollen Leistungen ab und wurde durch Lion Lauberbach ersetzt.

In der Schlussphase wurde Hansa Rostock wieder besser und startete eine echte Schlussoffensive. Erst köpfte Malone nach einer Ecke an den linken Pfosten, die Löwen klärten auf Kosten einer erneuten Ecke, die Dressel an den Querbalken köpfte. Die reguläre Spielzeit war bereits vorbei, als Ingelsson vom Strafraumrand wuchtig abschloss. Hoffmann riss die Fäuste hoch und konnte parieren, Breier ballerte den Nachschuss über das Tor. Doch die Gastgeber gaben sich hier nicht zufrieden. Die Nachspielzeit war fast abgelaufen, als sich die Rostocker nochmal mit einigen schnellen Pässen in den Strafraum kombinierten. Schumacher tauchte allein vor Hoffmann auf und legte quer. Breier musste nur noch einschieben. Das 2:1 für Hansa, das die Gastgeber natürlich ausgelassen feierten. Das Tor wurde noch einmal überprüft, doch der Treffer stand und gleich danach war Schluss.

Doch lange ärgern konnten sich die Spieler und Fans darüber nicht, denn in Magdeburg war erwartungsgemäß kein Wunder passiert und durch die 4:0-Niederlage der Bielefelder war klar: Eintracht Braunschweig spielt auch in der kommenden Saison im Bundesliga-Unterhaus! Die Mannschaft wurde noch einmal ausgiebig vor dem Gästeblock gefeiert und spätabends gab es eine kleine Verabschiedung der Mannschaft vor einigen Fans auf dem Stadionvorplatz des Eintracht-Stadions.
Ich verabschiede mich damit zumindest mit den Spielberichten unserer Profis in die Sommerpause und wünsche euch allen eine gute Erholung nach der erneut anstrengenden Saison. Wir sehen uns in der 2. Liga!

Bis dahin

Euer Kivi

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