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Raus aus dem Wolters-Flutlicht-Pokal

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Die Zwote gerät gegen die Freien Turner durch ein echtes „Kacktor“ unglücklich in Rückstand, verpasst es dann aber, genügend klare Chancen für den Ausgleich zu erspielen. Beide Mannschaften hatten ihren Anteil daran, dass das Halbfinale des Wolters-Flutlicht-Pokals alles andere als ein Leckerbissen wurde. Somit schaffen die Blau-Gelben den Einzug ins Finale nicht und scheiden gegen den mehr als wahrscheinlichen Absteiger aus der Oberliga mit 0:1 aus. So verließen die Einträchtler den Platz wieder einmal in einem Stadtduell als zweiter Sieger. Über 150 Zuschauer hatten sich auf den Weg in die Rheingoldarena gemacht und mussten sich mit wenigen Highlights begnügen.

Auf den Tag genau zehn Jahre nachdem uns Damir Vrancic in die Bundesliga geschossen hatte, fehlte er leider aufgrund einer am Wochenende erlittenen Platzwunde gegen seinen alten Verein. Marcus Danner entschied sich daher für die folgende Aufstellung: Lennart Schulze-Kökelsum – Jonas Wand, Berkay-Osman Altin, Hendrik Neumann (C), Florian Ohk – Leander Petry (83. Moritz Hindermann), Lukas Hungier (58. Luca-Alexander Wagner), Emil Kischka, Jan Schenk, Ibrahim Diallo – Nils Gehde

Nicht einmal zwei Minuten waren gespielt, als die Zwote den ersten Warnschuss abgab. Jonas Wand bediente Jan Schenk, der aus 20 Metern abzog. Den Aufsetzer wischte Turner-Keeper Luca Podlech zur Seite. Nur eine Zeigerumdrehung später brach Nils Gehde über halblinks durch, verzog aber alleine vor dem Tor und bugsierte die Kugel knapp rechts am Tor vorbei. Ein paar Minuten danach setzte Ibrahim Diallo U19-Leihgabe Florian Ohk in Szene, dessen Querpass die Gäste gerade noch klären konnten. Der Ball kam zurück zu Diallo. Dessen Flanke aus dem Halbfeld fing Podlech vor dem einschussbereiten Gehde ab. Die Führung für die Blau-Gelben lag in der Luft, das Team von Marcus Danner war den Freien Turnern völlig überlegen. Doch wenn man sie vorne nicht macht, macht man sie sich hinten selbst rein. So geht das Sprichwort zwar eigentlich nicht, aber so passierte es im heutigen Spiel. Ein völlig ungefährlicher langer Schlag der Gäste sorgte für ein katastrophales Missverständnis. Niemand aus der Blau-Gelben Hintermannschaft ging entscheidend zum Ball und irgendwann wachte auch ein Turner-Spieler auf, kam alleine vor Eintracht-Schlussmann Lennart Schulze Kökelsum an den Ball und zog ab. Dabei traf er die Kugel zwar nicht voll, aber es reichte, dass das Spielgerät ins Tor kullerte. Die kuriose Führung für die Gäste aus dem absoluten Nichts. Torschütze Rock Kaupert spielte übrigens vor vielen Jahren für die Eintracht-U19.

Im direkten Gegenzug war Nils Gehde frei durch, hatte weit rechts außen aber wenig Chance auf einen eigenen Abschluss. Sein Querpass auf Diallo wurde im letzten Moment geklärt. Die Freien Turner zogen sich nun zurück und lauerten auf Konter. So machten sie es den Blau-Gelben schwer, Lücken für Abschlüsse oder gefährliche Steckpässe zu finden. Einige Minuten danach behauptete Jan Schenk an der linken Strafraumkante den Ball, zog nach innen und suchte aus 22 Metern den Abschluss. Podlech faustete den Ball weg, der über Umwege zu Leander Petry kam. Dieser ging zur Grundlinie, seine Flanke wurde aber zur Ecke geblockt. Im zweiten Anlauf nach der Ecke brachte Nils Gehde den Ball in die Gefahrenzone, wo Jan Schenk den Ball knapp verpasste. Luca Podlech hatte die Kugel im Nachfassen sicher. Vier Minuten danach köpfte Petry das Spielgerät in den Lauf von Jonas Wand. Dessen Hereingabe war schwierig zu nehmen, Nils Gehde brachte aber irgendwie noch den Fuß an den Ball, bugsierte das Leder aus kurzer Distanz aber knapp über den Querbalken.

Zehn Minuten vor der Pause kam der Ball über Emil Kischka und Lukas Hungier zu Jan Schenk, der aus 20 Metern abzog. Der Schuss wurde noch abgefälscht und war so leichte Beute für Turner-Keeper Podlech. Nur Augenblicke später eroberte Florian Ohk 40 Meter vor dem Tor energisch den Ball und setzte sich danach klasse durch. Mit seinem Pass fand er Schenk, der aus der zweiten Reihe über den Kasten ballerte. Fünf Minuten danach steckte Hungier auf Schenk durch, der in den Strafraum zog und zwei Gegenspieler stehen ließ, dann aber aus spitzem Winkel zur Ecke geblockt wurde. Nach dem fälligen Eckstoß kam Berkay-Osman Altin von der Strafraumkante aus der Drehung zum Abschluss, daneben.

Dann war Halbzeit. Das war natürlich keine verdiente Führung, aber die Zwote konnte sich hier nur an die eigene Nase fassen. Denn aus der Überlegenheit generierten sie einfach zu wenig Abschlüsse im Strafraum und luden die Gäste dann mit einem Missverständnis zum Tor ein. Die Freien Turner, die zuletzt neun Spiele in Folge verloren hatten, witterten die Chance, ausgerechnet im Stadtduell endlich wieder zu gewinnen.

Nach der Halbzeit wurde es ein zähes Spiel. Beiden Teams wollte nicht viel gelingen und immer wieder versprang der Ball. Es reihte sich Ungenauigkeit an Ungenauigkeit. Nach ein paar Minuten kam Gehde nach einem Schenk-Steckpass im Laufduell mit Podlech einen Schritt zu spät. Wenig später sorgten die Gäste erstmals selbst für Gefahr und tauchten nach einer Flanke aussichtsreich im Strafraum auf, die Zwote konnte aber zur Ecke blocken. Eine Viertelstunde passierte nix, bis der Ball über Altin, Gehde und Neumann zum kurz zuvor eingewechselten Luca-Alexander Wagner kam, der ziemlich frei links im Strafraum auftauchte, das Leder aber über die Latte schoss. Eine weitere Viertelstunde später musste Lennart Schulze Kökelsum erstmals seit dem Rückstand eingreifen, war bei einem Kopfball aus zehn Metern aber auf dem Posten und hielt die Kugel sogar fest. Die Zwote versuchte nun eine Schlussoffensive zu starten, spätestens am Strafraum war dann aber in der Regel Schluss.

Wenige Minuten vor Ablauf der regulären Spielzeit steckte Leander Petry auf Nils Gehde durch, der alleine vor Luca Podlech auftaucht, das Leder aus spitzem Winkel aber nur ans Außennetz grätschte. Es lief bereits die Nachspielzeit, als die Turner-Abwehr einen langen Ball vor die Füße vom aufgerückten Hendrik Neumann köpfte. Der Mannschaftskapitän zog aus 24 Metern volley ab, knapp drüber. Zwei Minuten später schlug Jan Schenk eine Ecke an den zweiten Pfosten, wo Nils Gehde den Ball volley nahm. Ein Turner-Spieler schmiss sich in die Schussbahn und fälschte zur Ecke ab. Diese brachte nichts ein.

Kurz darauf war Schluss. Da die Gäste ihre Kontergelegenheiten nicht nutzen konnten, entschied das kuriose Tor das Halbfinalspiel. Die Blau-Gelben konnten aus ihren Chancen kein Tor machen und passten in der Defensive einmal zu häufig nicht auf. Die Freien Turner ziehen somit ins Endspiel des Wolters-Flutlicht-Pokals ein und treffen dort auf den TSV Vahdet. Für die Zwote geht es am Montag weiter, dann empfängt man in der Rheingoldarena den FC Eintracht Northeim. Anstoß ist um 15 Uhr.

Bis dahin

Euer Kivi

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