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Sieg im Spitzenspiel

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Fast genau 50 Jahre nachdem die Löwen als erster Bundesliga-Verein mit Trikotwerbung aufliefen, trafen die 2. Herren unserer Eintracht auf den MTV Wolfenbüttel aus der Stadt, in der Jägermeister noch immer fest verwurzelt es. Das Duell Dritter gegen Zweiter versprach ein echtes Spitzenspiel und es wurde auch hochklassiger Fußball geboten. Man konnte sehen, dass die beiden Teams zu den Besten der Liga gehören. Vor etwa 167 Zuschauern erkämpften sich die Blau-Gelben mit großem Einsatz einen 2:1-Sieg, beendeten die letzten leisen Aufstiegshoffnungen der Lessingstädter und festigen damit ihren Platz unter den Top-Teams der Liga. Für die Eintracht erfolgreich waren Ibrahim Diallo und Nils Gehde. Es war bereits der fünfte Sieg in Serie für die Zwote!

Löwen-Trainer Marcus Danner entschied sich für folgende Aufstellung: Lennart Schulze Kökelsum (TW) – Leander Petry (29. Moritz Hindermann), Berkay-Osman Altin, Hendrik Neumann, Florian Ohk (U19, 70. Luca-Alexander Wagner) – Doruk Ince Tugrul (63. Jonas Wand), Emil Kischka, Lukas Hungier, Ibrahim Diallo – Jan Schenk, Nils Gehde

Nur zwei Minuten nach Wiederanpfiff kam Dourk Ince Tugrul über die rechte Seite in eine Flankenposition und schlug den Ball in die Mitte. Während sich der völlig freistehende Nils Gehde noch beschwerte, dass er nicht angespielt wurde, nahm Ibrahim Diallo die Kugel 14 Meter vor dem Tor aus der Luft direkt. Der Ball prallte von der Latte ins rechte Eck, Traumtor! Das 1:0 und die frühe Führung für die Löwen!
Fünf Minuten später kamen die Blau-Gelben erneut gefährlich vors Tor. Ein Diagonalball landete im Strafraum bei Schenk und Diallo, die sich etwas uneinig waren, wer zum Ball gehen sollte. Schenk schnappte sich schließlich die Kugel und chippte zurück in den Lauf von Diallo, der gleichzeitig mit dem Torwart der Gäste zum Ball ging. Dabei trafen die beiden Beteiligten sowohl den Ball als auch den Gegenspieler. Da der Torwart der Wolfenbütteler mit dem Kopf voran in den Zweikampf gegangen war, tat das auch ordentlich weh. Nach längerer Behandlungspause konnten aber beide weitermachen.

Gestern noch bei der U19 eingewechselt, heute in der Startelf: Florian Ohk

Als es dann weiterging, meldete sich auch die MTV-Offensive an, aber der Fernschuss war nicht einmal harmlos. Auf der anderen Seite schickte Lukas Hungier Nils Gehde auf die Reise, der vom rechten Strafraumeck abzog: An der kurzen Ecke vorbei. Drei Minuten später wurde eine Petry-Flanke gerade noch vor dem lauernden Nils Gehde geklärt.
Etwa 20 Minuten waren gespielt, als Lukas Hungier einen Geistesblitz hatte und mit einem Chipball die gesamte MTV-Hintermannschaft überrrumpelte und überspielte. Nils Gehde war gleichzeitig perfekt gestartet. Der letztjährige Gewinner des Blau-Gelben Schuhs blieb alleine vor dem Tor eiskalt und schob flach ein. 2:0 für die Zwote! Wenig später versprühten die Gäste auch erstmal wirklich Gefahr. Nach einer Eckenvariante folgte der Abschluss aus spitzem Winkel, Lennart Schulze Kökelsum parierte aber souverän. Zwei Minuten später versuchte es die Nummer 26 nach einem geblockten Schuss per Fallrückzieher. Das war zwar schön anzusehen, der Ball flog aber ein paar Meter über den Querbalken.

Auf der anderen Seite köpfte Emil Kischka einen Altin-Freistoß am Tor vorbei. Im Gegenzug kam Carlos Christel auf Seiten der Gäste zum Abschluss, der wenig druckvolle Ball war aber eher eine Rückgabe. Christel wechselte im vergangenen Sommer aus der Löwen-U19 nach Wolfenbüttel. Nun konterten die Löwen: Die Hereingabe von Schenk konnte der MTV-Keeper aber gerade noch vor dem einschussbereiten Nils Gehde abfangen. Eine Zeigerumdrehung später strich ein Fernschuss von Doruk Ince Tugrul nur knapp vorbei. Ein paar Minuten danach brachte Berkay-Osman Altin einen Freistoß von der rechten Seite in die Gefahrenzone. Aus kurzer Distanz setzte Hendrik Neumann zum Flugkopfall an, doch der MTV-Torwart reagierte klasse und verhinderte die Vorentscheidung. Nur Augenblicke später klärten die Gäste eine Diallo-Flanke in höchster Not. Der fällige Eckstoß wurde nicht gefährlich.

Kurz darauf kam der Ball über Diallo und Schenk zu Nils Gehde, der aus 18 Metern abzog und da Tor nur knapp verfehlte. Die letzten Minuten der ersten Halbzeit liefen, als die Gäste mit einem langen Ball einen ihrer beiden Topstürmer suchten. Christel und Queißer erzielten in dieser Saison zusammen bereits 32 Tore. Dieses Mal war es Queißer, der dem Ball hinterher sprintete und auch eher am Ball war als der herausstürmende Schulze Kökelsum. Der Stürmer nahm den Kopf hoch und legte für die mitgelaufene Nummer 10 ab, die ins lange Eck zum Anschlusstreffer vollendete, nur noch 2:1.
Fast im direkten Gegenzug nahm Jan Schenk einen langen Ball aus der Luft artistisch mit und legte sich diesen dabei auch noch über seinen verdutzten Gegenspieler. Doch der MTV-Keeper war dann einen Schritt eher am Ball als Schenk. Kuzr vor Ablauf der Nachspielzeit wurde Schenk erneut mit einem langen Ball gesucht, den er erneut ganz stark verarbeitete. Nach einem Haken zog er aus etwa 20 Metern einfach mal ab: Ein Stück rechts am Tor vorbei.

Dann war Halbzeit. Eine verdiente Führung für die Löwen, die defensiv kaum etwas zuließen und vorne verpasst hatten, den Deckel drauf zu machen. Doch auch ohne Top-Stürmer Ebeling und den erfahrenen Vrancic spielten sich die Blau-Gelben immer wieder ansehnlich an den Strafraum der Gäste. Ärgerlich, dass kurz vor der Pause doch noch der Anschlusstreffer fiel, denn so blieb es spannend.

Ibrahim Diallo erzielte das 1:0

Im zweiten Durchgang drückten die Lessingstädter dann und hatten fast durchgehend Ballbesitz. Doch meistens endeten die vielen Angriffsversuche bereits einige Meter vor dem Strafraum. Immer wieder war ein Löwenbein dazwischen, die Blau-Gelben gewannen die Zweikämpfe immer wieder schon bevor es wirklich brenzlig wurde. Und so war bereits fast eine Stunde gespielt, als es tatsächlich mal gerfährlich wurde. Eine Ecke vom MTV wurde direkt aufs Tor getreten und prallte vom Außenpfosten ins Toraus. Auch danach lief das Spiel fast nur in eine Richtung, Chancen erspielten sich die Gäste aber auch nicht. Und so dauerte es etwas eine Viertelstunde bis zum nächsten Highlight. Das hatte aber wenig mit dem Geschehen auf dem Platz zu tun. Ex-Eintracht-Spieler und jetziger MTV-Trainer Deniz Dogan wollte das Spiel schnell machen und spielte seinem Spieler einen Ball für den Einwurf zurück. Allerdings hatte das Spielgerät die Seitenlinie dabei noch nicht vollständig überquert und so gab es gelb für Dogan und Freistoß für die Eintracht.

Kurz danach eroberte Nils Gehde den Ball kurz vor dem gegnerischen Strafraum. Moritz Hindermann suchte sofort den vollkommen freistehenden Jan Schenk, doch sein Pass geriet zu ungenau, sodass Schenk die Kugel nicht kontrollieren konnte. Dicke Chance auf die Vorentscheidung liegen gelassen! Im Gegenzug versuchte es Nils Göwecke, der fünf Jahre bei unserer U23 spielte, vom Strafraumrand. Da steckte zwar Power hinterm Schuss, doch der Ball flog genau in die Arme von Lennart Schulze Kökelsum. Fünf Minuten später konterten die Löwen nach einem Gehde-Ballgewinn. Über mehrere Stationen kam das Spielgerät zurück zu Gehde, der aus 13 Metern in die rechte Ecke traf, doch die Fahne ging hoch, Abseits. Im Gegenzug kamen die Wolfenbütteler nach einer Flanke zum Abschluss, doch Berkay-Osman Altin war da und bereinigte die Situation. Wenig später kamen die Gäste nach einer Halbfeldflanke zum Kopfball, doch die Kugel flog mehrere Meter am Tor vorbei. Bereits nach Ablauf der Nachspielzeit brach plötzlich Queißer durch, die Löwen-Abwehr stürmte hinterher, Schulze Kökelsum eilte aus seinem Kasten. Der Löwen-Schlussmann und Altin warfen sich in den Schuss und verhinderten den Einschlag. Diese Rettungstat feierten die Blau-Gelben wie ein Tor. Auch die Ecke wurde noch ausgeführt und konnte auf Kosten einer weiteren Ecke geklärt werden, die ebenfalls noch ausgeführt wurde. Dieses Mal kam ein MTV-Spieler zum Kopfball, platzierte seinen Versuch aber etwa drei Meter zu hoch.

Toschütze Nils Gehde wechselte im Spiel mehrfach zwischen der Inneverteidigung und dem Sturm

Dann war Schluss und die Löwen bejubelten den Sieg im Spitzenspiel. Mit dem dünn besetzten Kader hatte dieser Sieg ordentlich Kraft gekostet, denn die Gäste hatten ein echtes Power-Play aufgezogen. Doch der aufopferungsvolle Kampf der Blau-Gelben verhinderte, dass der Zweitplatzierte zu mehreren klaren Chancen kam und so geht der Sieg auf jeden Fall in Ordnung. Die Zwote festigt damit den dritten Tabellenplatz und wahrt sich die Möglichkeit, sogar noch auf den zweiten Platz zu springen. Mehr Fotos findet ihr bei Flickr. Nächsten Sonntag wartet bereits das nächste Spiel, denn dann reist die SVG Göttingen nach Braunschweig. Die Göttinger rangieren derzeit auf dem vierten Tabellenplatz, mussten sich dieses Jahr aber bereits zwei Mal geschlagen geben. Der einzige Sieg war ein mehr als klares 10:1 gegen die TSG Bad Harzburg. Anstoß in der Rheingoldarena ist um 15 Uhr. Möglicherweise wird das Spiel aber noch ins NLZ verlegt.

Bis dahin

Euer Kivi

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