Fußball ist Ergebnissport
5 min readAm Ende stand der Sieg, wie der zustande gekommen ist, interessiert am Saisonende niemanden mehr. Am Abend nach dem Derbysieg der Profis empfingen die 1. Frauen unserer Eintracht den TSV Bemerode. Den Löwinnen gelang nicht viel und es wurde ein ungewohnt chancenarmes Spiel. Nachdem die Gäste durch ein echtes Traumtor spät ausglichen, gelang der eingewechselten Gesa Radtke kurz vor Schluss doch noch der Siegtreffer. Caren Holzenkamp hatte die Blau-Gelben per Strafstoß in Führung gebracht. Durch den mühevollen, aber durchaus verdienten 2:1-Sieg stehen die Löwinnen weiter mit großem Vorsprung an der Tabellenspitze, konnten aber noch nicht ganz an die starken und dominanten Leistungen der Hinrunde anknüpfen.
Eintracht-Coach Benjamin Knoll entschied sich für folgende Aufstellungen: Laura Engler (TW) – Cindy Kaufmann, Antonia Farr, Michelle Bröckel, Joline Holitska (75. Gesa Radtke) – Sophia Koschick, Caren Holzenkamp, Franziska Knopp (C., 70. Jill-Lina Lange), Anna Fries (58. Dorothea Prießnitz), Jolie Just – Lyn Meyer
Es passierte lange eigentlich nichts. Die Eintracht war zwar sehr bemüht, wirkte aber unkonzentriert. Die Angriffsbemühungen endeten immer wieder bei ungenauen Pässen oder unsauberen Ballannahmen. Bereits eine Viertelstunde war gespielt, als Caren Holzenkamp mit einem tollen Sprint den Ball im Spiel hielt und erstmals für Gefahr sorgte. Ihre Hereingabe wurde zwar abgefangen, doch Lyn Meyer holte sich die Kugel zurück und bekam einen ordentlichen Tritt gegen den Knöchel. Der Schiedsrichter stand gut und entschied sofort: Strafstoß! Mittelfeldspielerin Holzenkamp legte sich den Ball auf den Elfmeterpunkt, lief an und verwandelte in die rechte Ecke: 1:0 für die Blau-Gelben!
Der erhoffte “Wachmacher” war das allerdings nicht. Weiterhin war von der ligaweit gefürchteten Offensive wenig zu sehen. Die Löwinnen bekamen Lyn Meyer nicht häufig genug in Szene gesetzt. Stattdessen brach fünf Minuten später plötzlich eine Gäste-Spielerin frei durch, verzog freistehend vor Laura Engler aber klar. Im Gegenzug blockte Anna Fries einen Klärungsversuch. Etwas glücklich sprang der Ball zu Lyn Meyer, die von er Strafraumkante volley abzog: Knapp drüber. Einige Minuten danach schlug Rechtsverteidigerin Cindy Kaufmann zwei gefährliche Flanken, doch die gegnerische Torfrau brachte jeweils ihre Hand an die Kugel, bevor der Ball zur einschussbereiten Lyn Meyer kommen konnte. Kurz vor dem Pausenpfiff bekamen die Blau-Gelben einen Freistoß am rechten Strafraumeck zugesprochen. Joline Holitska versuchte es direkt und zirkelte das Leder nur knapp über den Querbalken.
Danach war Halbzeit. Ein Spiel mit wenigen Highlights. Es gab nicht ganz so viele Torraumszenen zu bestaunen, wie beim 3:7-Auswärtssieg im Hinspiel. Der Sieg war an diesem Sonntagabend am Biberweg auf jeden Fall noch nicht in trockenen Tüchern.
Die erste nennenswerte Offensivszene im zweiten Durchgang hatten die Löwinnen kurz nach Wiederanpfiff: Lyn Meyer behauptete das Spielgerät und legte für Caren Holzenkamp ab, die wenige Meter vor dem Tor aber noch entscheidend gestört wurde. Drei Minuten später erlief Meyer nach einem langen Abschlag von Torfrau Laura Engler den Ball und setzte sich im Strafraum mit einem sehenswerten Dribbling gleich gegen fünf Gegenspielerinnen durch. Die Torjägerin wartete, bis ihr die Torhüterin entgegen kam und legte dann zurück auf den Elfmeterpunkt. Dort verpasste erst Sophia Koschick, dann zimmerte Jolie Just den Ball aus elf Metern übers leere Tor. Die dicke Gelegenheit aufs 2:0! Auf der anderen Seite versuchten es die Gäste aus der zweiten Reihe, aber das war kein Problem für Laura Engler, die den Schuss aus der Luft pflückte. Drei Minuten danach schlug Cindy Kaufmann eine Ecke flach auf in den Strafraum. Lyn Meyer zog mit dem ersten Kontakt ab, wurde aber geblockt. Kaufmann durfte erneut flanken und fand am zweiten Pfosten die kurz zuvor eigewechselte Dorothea Prießnitz, die allerdings nicht genügend Druck hinter den Ball brachte, sodass die Gäste-Torfrau die Kugel festhalten konnte.

Kurz darauf brach Sophia Koschick über rechts durch und suchte Lyn Meyer. Doch die Torfrau vom TSV Bemerode brachte noch eine Hand an den Ball und hatte die Kugel sicher, bevor Lyn Meyer einschieben konnte. Nur Sekunden später chippte Dorothea Prießnitz das Spielgerät im ersten Kontakt über die Abwehrkette. Lyn Meyer war frei durch, scheiterte mit dem ersten Versuch noch, hatte dann aber aus spitzem Winkel das leere Tor vor sich, versuchte aber sich mit einem Haken noch besser zu positionieren und wurde erneut gelegt. Folgerichtig gab es den zweiten Strafstoß des Tages. Dieses Mal trat die zweifach gefoulte selbst an und ging mit einem strammen Schuss volles Risiko. Allerdings klatsche der Ball an die Latte. Meyer setzte nach und übersprang im Luftduell die gegnerische Torfrau. Von ihrem Kopf kam der Ball zu Caren Holzenkamp, die ins leere Tor einschob. Doch da zwischen der Strafstoß-Ausführung und Lyn Meyers Kopfball keine weitere Spielerin den Ball berührte, hatte Meyer den Ball doppelt berührt. Das führt bei Standards wie Freistößen, Ecken oder eben Elfmetern zu einem indirekten Freistoß. Somit blieb es beim 1:0.
Eine Viertelstunde später rutschte auf der anderen Seite eine Flanke durch. Laura Engler reagierte bei der Direktabnahme aus 14 Metern aber klasse und und hielt den Ball sogar fest. Auf der anderen Seite musste die Torfrau der Gäste ihr ganzes Können aufweisen, um den Freistoß von Jolie Just aus 25 Metern noch über die Latte lenken zu können. Wenige Minuten vor dem Ende konterten die Gäste aus der Landeshauptstadt zu zweit gegen sechs Blau-Gelbe. Vom linken Strafraumeck kam die Nummer 15 zum Abschluss und jagte das Leder in den rechten Giebel, ein echtes Traumtor und nichts zu machen für Engler im Kasten der Eintracht. Der 1:1-Ausgleich. Nur eine Minute später versuchten es die Gäste aus der Distanz: Da fehlte nicht viel, von der Latte sprang der Ball ins Toraus.
Zwei Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit hatte Sophia Koschik, über rechts etwas Platz und schlug eine Flanke aus dem Halbfeld. Gesa Radtke lief in den Ball und nahm die Flanke direkt und bugsierte den Ball zur erneuten Führung über die Torfrau hinweg ins Netz ins Netz. Das 2:1 für die Eintracht!
Im direkten Gegenzug strich ein Fernschuss der Gäste hauchzart über den Querbalken. In der Nachspielzeit setzten sich die Löwinnen am gegnerischen Strafraum fest. Nach einem schnellen Radtke-Einwurf legte sich Dorothea Prießnitz den Ball über ihre Gegenspielerin hinweg, verfehlte die lange Ecke aus spitzem Winkel aber knapp. Den Abstoß fingen die Blau-Gelben ab und plötzlich war Lyn Meyer durch, die die herausstürmende Torfrau mit ihrem Flachschuss aber nicht überwinden konnte. Nur Sekunden später war Jill-Lina Lange auf und davon, doch die Torhüterin war einen halben Schritt eher da und faustete die Kugel weg. Über zwei Stationen kam der Ball zurück zu Lange, die es aus 20 Metern direkt versuchte. Die Torhüterin konnte den Schuss aber festhalten.

Dann war Schluss. So ganz zufrieden wirkten die Löwinnen nicht, sie hatten in dieser Saison aber auch tatsächlich schon bessere Leistungen gezeigt. Am Ende stand aber der Sieg, der zwar mühevoll und etwas glanzlos war, aber auch nicht unverdient war. Die größeren Gelegenheiten hatten schließlich die Blau-Gelben. Auch die Löwinnen besiegen also ihren Gegner aus der Landeshauptstadt. Am kommenden Sonntag geht es dann gegen die PSV Grün-Weiß Hildesheim weiter. Anstoß ist um 11 Uhr.
Bis dahin
Euer Kivi