Vier Formate für Eintracht – eine Adresse für Fans.

DERBYSIEGER!

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Es lief bereits die Nachspielzeit als endlich der ersehnte und überfällige Treffer fiel. Ein Tor, das das gesamte Eintracht-Stadion explodieren ließ. Na ja, bis auf einige Leute mit Geschmacksverwirrung im Gästeblock. Durch den spätern Siegtreffer von Derbyheld Jannis Nikolaou ist die Eintracht am Ende eines emotionalen und fast schon einseitigen Derbys der verdiente Sieger und kann sich bis auf Weiteres als Derbysieger feiern lassen. Ein Tag, den die Blau-Gelbe Fangemeinde niemals vergessen wird, ein Derbysieg, der eine Wende einleiten kann. Einfach nur geil!

Mit enormer Anspannung ging es zur Stadion-Öffnung ins Eintracht-Stadion. Auch viele andere waren früh da, eine knisternde Mischung aus Vorfreude und Derbystimmung machte sich breit. Und dann ging es auch schon los. Michael Schiele schickte folgende Derbyhelden auf den Platz: Jasmin Fejzic (TW, C) – Nathan de Medina (83. Jan-Hendrik Marx), Saulo Decarli, Hasan Kurucay, Anton Donkor – Jannis Nikoloau, Robin Krauße (90.+3 Bryan Henning) – Fabio Kaufmann (73. Maurice Multhaup), Immanuel Pherai (90.+3 Filip Benkovic), Lion Lauberbach (73. Manuel Wintzheimer) – Anthony Ujah

Bild: Marcel Renz (Derbysieger)

Die erste Duftmarke des Niedersachsenderbys setzten die Löwen: Pherai chippte den Ball in den Strafraum, Lauberbach legte für Krauße ab, der von der Strafraumkante per Dropkick abzog und Zieler zu einer guten Parade zwang. In der Anfangsphase neutralisierten sich beide Teams etwas, die Eintracht war aber durchaus überlegen. Fast 20 Minuten waren gespielt, als die Roten sich das erste Mal wirklich nach vorne wagte, der Schuss von Schaub vom linken Strafraumeck ging aber klar am Tor vorbei. Fünf Minuten später nahm Kaufmann einen langen Ball von Krauße stark mit und ging plötzlich alleine aufs Tor zu, Zieler brachte aber irgendwie noch eine Hand an den Ball, sodass die Kugel nicht den Weg über die Linie fand. Nur Augenblicke später steckte Pherai überragend auf en startenden Lauberbach durch, der an Zieler vorbei ging und aus spitzem Winkel aufs verlassene Tor schoss. Ein Roter verhinderte mit einer Grätsche gerade noch den Rückstand. Eine Minute später rutschte Kaufmann eine Flanke ab, Zieler lenkte die Kugel mit Mühe über die Latte. Eine halbe Stunde war gespielt, als die Roten erstmals wirklich gefährlich wurden. Beier schlenzte vom linken Sechzehner-Eck nur hauchzart am langen Pfosten vorbei.

Zehn Minuten vor der Pause setzten die Löwen sich am gegnerischen Strafraum fest. Gleich mehrere Flanken wurden aber geblockt, dann brachte de Medina die Kugel noch einmal in die Gefahrenzone. Ujah nahm den Ball mit der Brust an, legte ihn sich mit einem weiteren Kontakt zurecht und setzte zu einem wunderschönen Fallrückzieher an. Vom Außenpfosten klatschte der Ball ins Toraus, das wäre das Eintracht-Tor des Jahrzehnts gewesen! Zwei Minuten später verzog Kurucay bei einem direkten Freistoß klar. Zwei Minuten vor Ende der regulären Spielzeit landete eine Hereingabe von Donkor bei Kaufmann, der vom Strafraumrand abzog, aber nicht genügend Druck hinter die Kugel brachte, leichte Aufgabe für Zieler. Bereits in der Nachspielzeit versuchte es Pherai nach einer Klärungsaktion einfach mal per Volley aus großer Distanz. Nicht weit daneben, wirklich gefährlich war sein Schuss dann aber auch nicht.

Dann war Halbzeit. Die Löwen waren überlegen und hätten durch ihr Chancenplus eine Führung verdient gehabt. Nach dem Seitenwechsel sollte es auf die Südkurve gehen.

Der zweite Durchgang war noch jung, als Lauberbach mit großen Schritten über die linke Seite marschierte und den mitgelaufenen Pherai mit einem Querpass suchte, bei diesem kam aber ein Abwehrbein dazwischen. Wenige Minuten später fand Pherai einige Meter vor dem Strafraum Ujah, der gedankenschnell auf Anton Donkor weiterleitete. Der Linksverteidiger zog aus 14 Metern ab, wieder Außenpfosten! Nur Sekunden später versuchte es Pherai aus 22 Metern einfach mal, sein Fernschuss geriet aber zu zentral, sodass Zieler zupackte. Eine Stunde war vorbei, als ein Ujah-Volley Richtung Eckfahne ging, Kaufmann hielt den Ball aber im Spiel. Seine Flanke landete auf dem Kopf von Ujah, der das Leder aus kurzer Distanz aufs Tor beförderte, Zieler verhinderte mit einem Reflex das 1:0, doch die Szene blieb heiß: Pherai setzte nach und kam aus zwei Metern zum Schuss, aber ein Abwehrspieler der Roten blockte entscheidend.

Im Gegenzug kamen die Roten aus etwa zehn Metern zum Kopfball, Jasmin Fejzic hielt den Ball aber fest. Es wurde anschließend eine zerfahrene Partie: Erst 25 Minuten später gab es den nächsten Abschluss zu sehen: Der eingewechselte Wintzheimer flankte den Ball ins Getümmel, wo sich Ujah durchsetzte und nur Zentimeter über die Latte köpfte. Zwei Minuten später schickte Immanuel Pherai Ujah auf die Reise, der das Leder an Wintzheimer weitergab. Die Leihgabe aus Nürnberg zog von der Strafraumkante ab, knapp rechts vorbei. Dann lief die Nachspielzeit, es gab noch einmal einen Eckball für die Löwen. Pherai führte aus, Wintzheimer verlängerte die Kugel auf den zweiten Pfosten, wo Ujah hochstieg und den Ball aufs Tor schädelte. Zwei Meter vor dem Tor stand er, Jannis Nikolaou, der Fußballgott, der Derbyheld. Im Fallen bugsierte er das Leder mit dem Rücken zum Tor irgendwie über die Linie. Schreie, Jubel, Arme fliegen durch die Luft, wildfremde Leute wurden umarmt, das Eintracht-Stadion explodierte. Die Führung im Derby!

Und dann war Schluss! DERBYSIEGER! Geil! Ob verdient oder nicht, interessiert eigentlich niemanden, war es aber dennoch! Mit dem DERBYSIEG rutschen die Löwen auf den Relegationsrang und gehen mit dem bestmöglichen Gefühl in die Länderspielpause. Ich wünsche meinen Mitfans noch schönes Feiern! Derbysieger, Derbysieger, hey, hey!

Bis dahin

Euer Derbysieger-Kivi

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