Vier Formate für Eintracht – eine Adresse für Fans.

Führung aus der Hand gegeben

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Die 2. Herren gehen gegen den I. SC Göttingen 05 verdient mit 2:0 in Führung, verpassen es aber den Deckel draufzumachen und geben die Führung aus der Hand. Am Ende steht ein etwas ärgerliches 2:2-Unentschieden, bei dem sich die Löwen über eine nicht ausreichende Chancenverwertung ärgern müssen. Der 2013er-Aufstiegsheld Damir Vrancic erzielte wie schon letzte Woche einen Doppelpack. Die Blau-Gelben stehen zwar weiterhin im oberen Tabellendrittel, vom Aufstiegskampf sind sie noch weiter entfernt als von den Abstiegsrängen. 120 Zuschauer waren im erst zweiten Spiel in der Rheingoldarena in dieser Saison.

Löwen-Coach Marcus Danner entschied sich für folgende Aufstellung: Justin Duda (TW) – Robin Dybizbanski, Nils Gehde (C), Emil Kischka, Ibrahim Diallo – Leander Petry (76. Florian Ohk), Lukas Hungier, Damir Vrancic, Jona Renner – Berkay-Osman Altin (67. Jan Schenk), Armagan Kücük (67. Luca-Alexander Wagner)

Das Spiel hatte kaum angefangen, da lagen die Löwen schon in Führung. Einen Kischka-Freistoß aus dem Halbfeld bekamen die Gäste, die mit etwa 40 Stimmung machenden Fans angereist waren, nicht geklärt. Damir Vrancic war hellwach, setzte nach und bugsierte den Ball zur frühen Führung über die Linie. 1:0 nach nicht einmal drei Minuten! Fast hätte es die schnelle Antwort gegeben, als die 05er vom Strafraumrand zum Abschluss kamen, doch der Flachschuss ging knapp rechts am Tor vorbei. Vier Minuten später steckte Lukas Hungier super auf Altin durch, der aus leicht spitzem Winkel von rechts frei zum Abschluss kam, den Torwart aber nicht überwinden konnte. Im Gegenzug drang ein Göttinger über rechts in den Strafraum ein und kam aus ziemlich spitzem Winkel zum Abschluss. Der Ball ging am langen Pfosten vorbei ins Toraus. Aus dem Abstoß entwickelte sich ein Gegenangriff: Jona Renner drang mit viel Tempo in den Strafraum ein, sein Querpass wurde aber geklärt. Der Ball landete bei Kücük, der aus der zweiten Reihe verzog.

Das alles geschah in den ersten zehn Minuten des Spiels, das sich danach etwas beruhigte. Einige Minuten später dribbelte Kücük super ins letzte Drittel, nahm den Kopf hoch und bediente den mitgelaufenen Dybizbanski auf der rechten Außenbahn. Dieser ging ein paar Schritte und legte den Ball mit einem scharfen Pass auf den Strafraumrand. Dort kam Leander Petry angelaufen und nahm den Ball direkt. Sein Schuss ging allerdings weit über den Kasten. Eine Minute später verschaffte sich Renner Platz und flankte das Spielgerät vors Tor. Petry erwischte den Ball mit dem Kopf, doch der Göttinger Keeper packte sicher zu. Wieder nur eine Minute später bediente Hungier Petry, der eine Flanke schlagen konnte. In der Mitte kam Kücük aber nicht zum Abschluss. Kurz darauf hatte Renner nach einem Haken erneut viel Platz und flankte auf den zweiten Pfosten. Dort stand Petry, dieser konnte den Ball aber nicht aufs Tor bringen.

Wenige Augenblicke später verfehlte Kücük aus der zweiten Reihe klar das Tor. Fünf Minuten danach versuchte es der I. SC mal per Volley von der Mittellinie. Der Schuss ging aber meterweit am Tor vorbei und wurde mit der Brust von Löwen-Keeper Duda gestoppt. Auf der anderen Seite ging Jona Renner an mehreren Gegnern vorbei, blieb dann im Strafraum angekommen aber doch hängen, holte dabei aber eine Ecke raus. Diese landete über Umwege bei Damir Vrancic, der aus 22 Metern abzog, aber etwas zu zentral zielte. Keine Probleme für den Göttinger Schlussmann. Zehn Minuten später konnten die Gäste eine Renner-Flanke nur an den Strafraumrand klären, Vrancic nahm den Ball aus 20 Metern direkt. Leicht abgefälscht flog der Ball knapp über den Querbalken.

Die anschließende Ecke erwischte Kischka mit dem Kopf, köpfte dabei aber einen 05er an. Auf der anderen Seite gab es nach einem Missverständnis zwischen Renner und Vrancic einen vermeidbaren Freistoß. Ein Gästespieler hatte nicht mitbekommen, dass der Schiedsrichter den Freistoß per Pfiff freigeben wollte und führte diesen plötzlich einfach aus. Dabei schoss er Hungier gegen den Kopf, der das natürlich gar nicht witzig fand. Eine gelbe Karte gab es aber nicht. Dann wurde der Freistoß doch freigegeben und flach auf die lange Ecke gebracht. Justin Duda tauchte ab und hielt den ersten Schuss aufs Tor souverän fest. Doch dann wurde ihm der Ball aus der Hand ins Tor geschossen. Dieser Treffer war natürlich irregulär und wurde vom Schiedsrichter auch entsprechend gewertet.

Danach war Halbzeit. Die Löwen waren überlegen und hatten die besseren Chancen. Zur Pause mussten sie sich etwas ärgern, dass es nur 1:0 stand. Defensiv standen die Blau-Gelben recht sicher und ließen sich auch von der ungewohnten Anwesenheit einer aktiven Fanszene nicht verunsichern.

Die 2. Halbzeit startete sofort wieder mit einem guten Angriff der Zwoten: Leander Petry brachte den Ball in die Gefahrenzone, Berkay-Osman Altin legte für Jona Renner ab, der das Leder in die Maschen knallte. Aber die Fahne ging hoch: Abseits, weiter nur 1:0. Das sollte sich kurz darauf ändern: Jona Renner spielte auf der linken Seite einen schnellen Doppelpass mit Armagan Kücük und hatte dann viel Platz für seine flache Hereingabe. In der Mitte ließ Altin den Ball geschickt durch. Damir Vrancic kam angestürmt und traf wuchtig zum 2:0, Doppelpack! Auch in der zweiten Hälfte trafen die Löwen also früh, dieses Mal nach fünf Minuten. Nur zwei Minuten später wurde Berkay-Osman Altin in Szene gesetzt und kam halbrechts im Strafraum zum Abschluss. Den Flachschuss parierte der Gästekeeper.

Fünf Minuten später waren die Löwen kurz in Unterzahl, da Kapitän Nils Gehde behandelt wurde. Und das nutzten die Gäste sofort aus und setzten sich am Strafraum fest. Irgendwann kam dann eine Flanke in den Strafraum, die dezimierte Hintermannschaft nicht klären konnte. Ein 05er drückte den Ball dann irgendwie über die Linie, nur noch 2:1. Fast im direkten Gegenzug antworteten die Löwen. Im Anschluss an eine Ecke brachte Robin Dybizbanski den zweiten Ball hoch und weit in den Strafraum. Nils Gehde nahm diesen elegant aus der Luft runter und netzte ein. Doch wieder war die Fahne oben: Das zweite Abseitstor der Löwen, weiter 2:1. Drei Minuten danach legte sich Damir Vrancic einen Freistoß aus etwa 23 Metern halbrechts vor Tor zurecht und visierte die linke untere Ecke an. Mit einer tollen Parade rettete der Gäste-Torwart zur Ecke. Auf der anderen Seite probierten die Göttinger es aus der Distanz, Justin Duda hatte mit dem Flachschuss aber gar kein Problem.

20 Minuten vor dem Schluss ließ Jan Schenk einen Pass clever durch und verschaffte Luca-Alexander Wagner so viel Platz. Wagner ging noch ein paar Meter, wartete bis der Torwart seinen Kasten verließ und legte dann zu Leander Petry quer, der aber neben das vom Torwart verlassene Tor schoss. Ein Abwehrspieler stand aber noch auf der Linie. Dennoch rächten sich nun die vielen vergebenen Chancen, denn fast im direkten Gegenzug konnte Göttingen in den Strafraum eindringen, aus spitzem Winkel erfolgte eine Mischung aus Pass und Schuss. Der Ball prallte irgendwo ab und landete irgendwie im Tor. 2:2, wirklich verdient war das nicht, aber so ist der Fußball manchmal. Fast wären die Blau-Gelben im direkten Gegenzug wieder in Führung gegangen. Erneut war es der wieder sehr starke Jona Renner, der eine starke Flanke in die Gefahrenzone brachte. Jan Schenk setzte sich durch und schädelte das Spielgerät auf den kurzen Pfosten. Mit einer Glanztat verhindert der Gäste-Keeper den erneuten Rückstand.

Etwas später brachte Kischka einen Freistoß an den langen Pfosten, Schenk versuchte den Ball aus spitzem Winkel zurück in die Mitte zu legen und nahm den Ball direkt. Sein Querpassversuch flog aber an Freund und Feind vorbei. Fünf Minuten später probierte es Florian Ohk aus der zweiten Reihe, konnte den Schlussmann der Gäste aber nicht überwinden. Etwas später konterten die Gäste mal wieder, doch Justin Duda war hellwach, verließ seinen Strafraum und schlug den Steilpass souverän ins Seitenaus. Auf der anderen Seite flankte Florian Ohk den Ball von links vors Tor. Dort kam Robin Dybizbanski zum Kopfball, dieser wurde direkt zurück zu ihm geblockt, sein zweiter Kopfball landete dann in den Armen des Göttinger Torwarts. Dann hätten die Gäste die Partie fast komplett auf den Kopf gestellt: Ein Göttinger zog nach innen und kam aus 18 Metern zum Abschluss. Der Ball rauschte hauchzart am rechten Pfosten vorbei ins Aus. Ein Ding hatten die Löwen aber noch: Wagner schickte Florian Ohk, der allen davon lief und auch den Torwart umkurvte. Aus spitzem Winkel entschied sich der junge Linksaußen für einen Pass statt den eigenen Abschluss, in der Mitte verpassten seine Mitspieler den Querpass aber.

In der langen Nachspielzeit gelang beiden Teams nichts nennenswertes mehr und so hieß es am Ende 2:2-Unentschieden. Richtig ärgern können sich beide Teams darüber wohl nicht, denn sowohl der I. SC Göttingen 05 als auch unsere 2. Herren haben doch schon einen etwas größeren Abstand zum Auf- und Abstiegskampf. Aufgrund der besseren Chancen wären die Blau-Gelben meiner Meinung nach allerdings der verdiente Sieger gewesen. Weiter geht es am kommenden Mittwoch im Wolters-Flutlicht-Pokal um 19 Uhr gegen den BSC Acosta und am Sonntag in der Liga beim Schlusslicht SC Hainberg (wenn das Spiel denn stattfindet…).

Bis dahin

Euer Kivi

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